Die juten Sitten - Kaiserwetter in der Gosse

Die juten Sitten - Kaiserwetter in der Gosse

von Anna Basener·Buch 2 von 2
E-Book
4.33
Bordell1930ErProstitutionSkandal

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Beschreibung

Sex und Lust, Prunk und Schmutz – willkommen im verruchtesten Bordell der deutschen Kaiserzeit!

Berlin, 1935: Schweren Herzens schließt Minna ihr geliebtes Bordell »Ritze«, um in Frankreich ein neues Leben zu beginnen. Auf der Zugfahrt nach Nizza erzählt sie dem jungen Stricher Emil und ihrem alten Konkurrenten Gustav, wie alles begann – damals zur Kaiserzeit: Wie sie es von der mittellosen Arbeiterin zur Lieblingsdirne eines Herzogs brachte, sich Hals über Kopf in den Zeremonienmeister des Kaisers verliebte und schließlich ihr eigenes Bordell eröffnete. Und wie eine Orgie im Jagdschloss Grunewald zu einem Duell mit verheerenden Folgen führte ...

Der dekadente Glanz der Jahrhundertwende – der Roman zum erfolgreichen Audible-Hörspiel
Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Zeitgenössische Romane
Format
E-Book
Seitenzahl
N/A
Preis
9.99 €

Autorenbeschreibung

Anna Basener finanzierte sich ihr Studium in Hildesheim als »erfolgreichste deutsche Groschenromanautorin« (DIE ZEIT). Heute schreibt sie Romane, Drehbücher, Theaterstücke und Hörspiele. Ihr Hörspiel »Die juten Sitten« schoss bei Audible über Nacht auf Platz 1, bei Goldmann erscheint die Romanserie dazu.

Beiträge

3
Alle
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Dreckig, vulgär und unkonventionell - der 2.Teil der "Ritze" hat es wieder in sich.

Im Grunewald ist nicht nur Holzauktion Berlin - 1935: Bordellbesitzerin Minna muss ihre geliebte "Ritze" schließen und Berlin den Rücken kehren. Gemeinsam mit ihrem jungen Stricher Emil und ehemaligen Konkurrenten Gustav macht sie sich auf den Weg nach Nizza. Während der Zugfahrt offenbart sie den Männern ihr altes Leben. Wie sie es geschafft hat, von der Fabrikarbeiterin zur Hure im "Schwan" zu werden und dort auf die damalige kaiserliche Obrigkeit trifft. Sie wird schnell zur Lieblingsdirne des Herzogs "Rammler" und nach einer verruchten Orgien-Nacht im Grunewald verliebt sie sich auch noch Hals über Kopf in den Zeremonienmeister des Kaisers. Dieser Mann würde alles für Minna tun, nur leider kann die junge Frau ihre Herkunft und Vergangenheit nicht leugnen und will sie auch nicht gegen ein langweiliges Leben zu Hause eintauschen. Minna liebt ihre Unabhängigkeit - und diese Eigenschaft vermacht ihr zum Ende hin auch die "Ritze" - ihr kleines Bordell im Scheunenviertel Berlins. Denn "Die Hoffnung ist wie Syphilis. Hält sich hartnäckig." (Zitat Minna S.330) Im 2.Teil der "Die Juten Sitten - Kaiserwetter in der Gosse" von Anna Basener tauchen wir als Leser in das verruchte Leben der Bordellbesitzerin Minna ein. Schon im 1.Band habe ich ihre Berliner Kodderschnauze geliebt und sie dort als eher gefühlskalte Dame empfunden. Doch dies ist nur eine Hülle, die sich Minna über die Jahre aufgebaut hat. Das Buch beinhalten wieder zwei Erzählperspektiven. Zum einen sitzen wir mit im Zug und reisen im Jahr 1935 von Berlin nach Nizza, zum anderen lernen wir die junge Minna und ihr Leben um 1896 kennen. Die Beschreibungen über das Leben bei Hofe mit den unterschiedlichen Bediensteten, Soldaten und Offiziere und das Leben im Bordell wird hier wieder sehr derb, frivol und direkt geschildert. Zwischenzeitlich fühlt man sich allein durchs Lesen schon genauso dreckig wie in den Zimmern "Zum Schwan". Die "Orgie im Grunewald" ist das Highlight im Buch - hier wird kein Blatt vor den Mund genommen. Ich mochte die Geschichte sehr und bin traurig, dass ich bereits jetzt zu Minna, Emil und der Ritze Lebewohl sagen muss.

Dreckig, vulgär und unkonventionell - der 2.Teil der "Ritze" hat es wieder in sich.
4

Grandiose Fortsetzung

Nach dem ersten Teil, fand ich die Vorstellung vor einem 2. Teil sehr absurd. Jedoch knüpft die Vorgeschichte in ihrem Rahmen perfekt an den 1. Teil an. Mit dem selben Charme, Humor und Tiefe wie der erste Teil.

4

Spätestens 30 Seiten vor dem Ende von „Die Juten Sitten – Goldene Zwangziger, dreckige Wahrheiten“ von Anna Basener stand für mich unverrückbar fest, dass ich auch Band 2 der Dilogie lesen musste. Und ich hatte Glück, denn „Die juten Sitten – Kaiserwetter in der Gosse“ war in einer - zugegebenermaßen recht großen - Buchhandlung in Frankfurt vorrätig, so dass ich die beiden Bücher direkt hintereinander weg lesen konnte. In diesem Band wird die Geschichte von Minna, Hedis Großmutter, erzählt, wie alles damals in der Kaiserzeit, im Jahr 1895 für sie begann und wie sie zu ihrem Hurenhaus, der „Ritze“ gekommen ist . Minna erzählt diese Geschichte selbst während einer Zugfahrt mit Emil und Gustav im Jahr 1935 von Nazi-Deutschland nach Frankreich, wo sie ihre Enkelin Hedi wiedertreffen will. Mir ist tatsächlich erst in diesem zweiten Band aufgefallen, dass der Part, der in 1895 spielt und von Minna erzählt wird, im Präsenz geschrieben ist. Dies war auch in Band 1 schon der Fall, als Hedi von ihrer Kindheit im Hurenhaus ihrer Großmutter erzählt, nur ist mir das nicht aufgefallen. In meinen Augen ist es immer ein gutes Zeichen, wenn mir das nicht oder erst spät auffällt, denn eigentlich mag ich den Präsens als Erzählzeit nicht. Dass mir das jetzt allerdings bei Minnas Geschichte aufgefallen ist, lag wohl leider einfach daran, dass mich zumindest die erste Hälfte des Buches nicht so richtig begeistern konnte. Sowohl die Geschichte, als auch die Figuren wirkten deutlich flacher und vorhersehbarer. Hedi, Natalia und Colette fehlten mir sehr und leider fand ich auch die junge Minna lange nicht so grandios wie die ältere Minna. Doch nach gut der Hälfte hatte mich dann auch Minnas Geschichte gepackt. Ich hatte mich in den geschichtlichen Hintergrund die „von Kotze-Affaire“ (der gute Mann hieß wirklich so) eingelesen, die die Autorin aus dramaturgischen Gründen vom Jahr 1891 ins Jahr 1895 verlegt hat, wie sie in einem Nachwort erklärt. Und nachdem ich mich an die Verwicklungen mit dem Adel und den dadurch teilweise etwas anderen Ton gewöhnt hatte, konnte ich auch wieder die vielen göttlichen Dialoge und Szenen genießen. Aber mit Hedis Geschichte konnte das Buch dennoch nicht mithalten. Das klingt jetzt wahrscheinlich wieder deutlich negativer, als ich es tatsächlich empfunden habe, denn alles in allem habe ich das Buch wirklich genießen können und bin auch traurig, dass wir die liebgewonnenen Figuren jetzt verlassen müssen. Da Minna jedoch immer und immer wieder – auch schon in Band 1 – betont, wie wichtig ihr ihre Unabhängigkeit ist und ich der Meinung bin, dass wir noch lange nicht alles von ihr wissen, hoffe ich sehr, dass die Autorin aus der Dilogie noch eine Trilogie macht. Zum einen weil sich die Bücher einfach wunderbar locker und leicht weglesen lassen und zum anderen, weil mich gerade auch das Zerwürfnis mit ihrem Sohn Fritz oder generell Hedis Mutter brennend interessiert.

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