Die Herrin von Wildfell Hall

Die Herrin von Wildfell Hall

Taschenbuch
5.01

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Haupt-Genre
N/A
Sub-Genre
N/A
Format
Taschenbuch
Seitenzahl
312
Preis
13.60 €

Beiträge

1
Alle
5

In Anne Brontes Roman "Die Herrin von Wildfell Hall" wird eine starke Frau in den Mittelpunkt des Geschehens gerückt, die sich gegen das vorgegebene Rollenbild als Ehefrau auflehnt und sich schließlich sogar von ihrem verkommenen Ehemann trennt, um sich und ihren Sohn zu schützen. Die bitteren Erfahrungen lassen ihr Herz jedoch nicht ganz erhärten und so öffnet sie sich zögerlich für eine neue Liebe. Wird diese jedoch überhaupt eine Chance haben, sich zu bewähren? Für diesen Roman hat die Autorin eine Heldin geschaffen, die frei von den Vorstellungen der damaligen Gesellschaft, unabänderlich ihrem eigenen Gewissen folgt und durch die gelebten moralischen Grundsätze die Scheinheiligkeit und die Grausamkeit der dominant männlichen Gesellschaft aufzeigt. Junge Damen wachsen behütet auf und werden nicht auf die raue Wirklichkeit vorbereitet. So folgen sie wie Schlachtlämmer dem Rat der Mutter und machen eine sogenannte gute Partie. Eine gut gefüllte Börse oder ein hochtrabender Titel nützen der gequälten Ehefrau aber recht wenig, die den Entgleisungen des egoistischen Ehemannes wenig entgegenzusetzen hat. So verblüht so manch englische Rose schnell dahin und wird zu einer verhärmten Frau. Obwohl Helen selbst nicht in eine Ehe verkauft wird, geht es ihr ähnlich wie vieler ihrer Leidensgenossinnen. Ihre große Liebe ist nicht der treu sorgende Ehemann, den sie sich in ihren Träumen vorgestellt hat. Während der ihr Angetraute sein Verhalten als völlig normal betrachtet, begehrt Helen auf und kämpft entschieden gegen ihr Schicksal an. Anne Bronte hat einen mutigen, schonungslos entlarvenden Roman geschrieben, der ihre Mitmenschen bei Veröffentlichung ihres Werkes nicht wenig schockiert haben muss. Für die heutige Leserschaft enthüllt die Autorin ein faszinierendes Portrait der damaligen Gesellschaft. Der Schreibstil ist dabei so eindringlich, schwungvoll und dabei so elegant, dass es die reinste Freude ist, diese Lektüre zu genießen. Dabei ist der Gegensatz der unterschiedlichen Erzählperspektiven gut herausgearbeitet. Die Sicht des etwas verhätschelten, aber herzensguten und schwerverliebten Gilbert und die offenen Tagebuchaufzeichnungen von Helen bieten einen scharfen Kontrast und geben der Geschichte eine Tiefenwirkung. FAZIT Anne Brontes Werk muss sich wahrlich nicht hinter den berühmten Werken ihrer Schwestern, Charlotte und Emily, verstecken. Mit ihrem Roman hat sie sich selbst ein unvergessliches Denkmal gesetzt.

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