Die erste Bindung: Wie Eltern die Entwicklung des kindlichen Gehirns prägen

Die erste Bindung: Wie Eltern die Entwicklung des kindlichen Gehirns prägen

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HirnforschungSäuglingNeurobiologieKinder

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Nicole Strüber hat ihr Buch sehr gut strukturiert. Zu dem Vorwort von Gerhard Roth gibt es noch eine Einleitung die auf das Kommende vorbereitet ohne zuviel vorweg zu nehmen. Die Kapitel sind kurz und übersichtlich. Es gibt in kleine Absätze, die den Lesenden die Wahl lassen, Exkurse in die aktuelle Forschung zu unternehmen, im Detail etwas nachzulesen oder auch nur die knappe Zusammenfassung des Themas für sich mitzunehmen. Diese Struktur erhöht das Lesevergnügen ungemein. Hinzu unterstützen Illustrationen das Verständnis etwas komplexerer Inhalte. Die ersten vier Kapitel widmen sich ganz dem Kind und die folgenden drei den Eltern. Die Autorin benennt die enormen gesellschaftlichen und auch eigenen Anforderungen und Ängste an und von Eltern. Für diese bietet sie im Folgenden immer wieder Anregungen und Handlungsoptionen. Neuronale Vorgänge anhand vieler Beispiele und Abbildungen anschaulich erklärt. Dabei zeichnen sich die Beispiele durch eine sehr konkrete Beziehung zur Lebenswelt von Eltern und Kindern aus. Zudem sind sie meist sehr humorvoll wiedergegeben. Nicole Strüber wendet sich auch der großen Frage zu, was nun entscheidender ist: Gene oder Umfeld. Ihr Lösungsansatz verdeutlicht, das verschiedenen Dispositionen durch Genvarianz in Wechselwirkung mit der Umwelt die Charakterbildung des Menschen maßgeblich beeinflussen. Ein wirklich spannendes Thema! Um einem gewissen Determinismus vorzubeugen, betont Nicole Strüber, dass alles kann und nichts muss. Auch pränatale negative Einflüsse können postnatal relativiert werden. Interessant ist auch der Abschnitt über die Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen und ob diese genuin sind. Etwas kritisch beurteile ich die Bedingungen, die Nicole Strüber für das optimale Stillen eines Kindes aufführt. Insgesamt ein sehr gelungenes Buch, das aufklärt und für interessante Diskussionen sorgen kann.

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Aktuelle Studienlage, kompaktes Wissen - sehr interessant, stellenweise etwas langatmig geschrieben.

✨ Das menschliche Gehirn ist dafür verantwortlich, wie wir fühlen und wie wir uns verhalten. Aber warum tickt das Gehirn bei jedem unterschiedlich? Warum kann der eine gut mit Stress umgehen und der andere nicht? Dieses Buch erklärt, wie Gehirn und Persönlichkeit eines Menschen durch seine Gene und seine vorgeburtlichen und frühkindlichen Erfahrungen geprägt werden und warum vor allem die frühen Bindungserfahrungen so wichtig für die weitere Entwicklung sind. ✨ Ein kleiner Auszug der Erkenntnisse aus diesem Buch: - Dauerstress schadet der Entwicklung des kindlichen Gehirns. Nimmt die Mutter das schreiende Kind in die Arme, wird das Hormon Oxytocin freigesetzt, das den Stress wieder abbaut. - Auch bei werdenden Vätern kommt es zu hormonellen Veränderungen. Sie werden fürsorglicher, aggressives Verhalten und Imponiergehabe nehmen ab. - Nicht die frühe Krippenbetreuung fördert die soziale Kompetenz kleiner Kinder, sondern sichere Bindungsbeziehungen lassen das soziale Gehirn reifen. ✨Ich habe schon einige Bücher von Gerhard Roth gelesen, die oft sehr spannend aber auch ein wenig trocken geschrieben sind. Strüber lockert den Schreibstil sehr schön auf. Es werden viele Studien zitiert und beschrieben. Ich kann das Buch für Fachleute und Interessierte Leihen sehr empfehlen.

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