Die Erbin des Windes
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Lucinda Flynn ist seit ihrer Kindheit Geschichtenerzählerin und Weltenweberin. Mit 17 Jahren vollendete sie ihren ersten Fantasyroman. Im November 2019 veröffentlichte sie eine Kurzgeschichte in der Berlin Authors Anthologie "Großstadtgefühle", in deren Netzwerk sie Mitglied ist.
Beiträge
Das hätte richtig genial werden können… aber leider wurde es das nicht. 🧐
Gemäß dem Klappentext habe ich mich auf folgendes gefreut: »Die Erbin des Windes« ist bildmächtige High Fantasy, die mit einem ungewöhnlichen Magie-System und großem emotionalem Tiefgang verzaubert. Ich war voller Vorfreude, zumal es auch zur Abwechslung mal ein Einzelband ist. Aber leider konnte die vollmundige Ankündigung bei mir nicht halten, was versprochen wurde. Die Idee der Geschichte ist toll & hätte richtig ausgearbeitet einfach grandios werden können. Aber hier wurde einfach zu viel gewollt & dafür auf zu wenig Seiten gequetscht. Es werden viele (gute) Ideen / Themen angerissen, aber leider nicht detailliert ausgeführt. Dadurch versanden diese Information auch schnell wieder & werden eigentlich überflüssig. Auch wirkt die Geschichte dadurch etwas sprunghaft. Viele Personen werden eingeführt, bleiben aber leider blass & wenig nachvollziehbar. Selbst Likah, die ja die Hauptperson ist, war für mich wenig greifbar. Ich finds super schade, denn hier wäre viel mehr drin gewesen. Vielleicht hätte hier besser ein Zweiteiler gepasst, damit die wirklich guten Ideen vernünftig ausgearbeitet & mehr Raum hätten bekommen können.
Magie und Mensch Macht und Natur
Lucinda Flynn beschreibt in dieser Highfantasy einen Mix aus Magie und Möglichkeiten. Macht und Natur - und vor allem die Frage: Wie weit darf man gehen, für das was man liebt?

Man merkt dem Buch leider stellenweise an, dass es ein Erstlingswerk ist. Die Welt, die Story und auch das Magiesystem gefallen mir sehr gut. Da hätte man viel mehr draus machen können. Die Charaktere blieben aber leider bis zum Ende recht flach, sodass mir ihr Schicksal leider ziemlich egal war. Auch vom Tempo her fand ich es eher wechselhaft. Zum Teil zogen sich Passagen zu lange hin, das Ende wirkte dann allerdings etwas gehetzt. Mit etwas mehr Übung haben zukünftige Werke allerdings durchaus Potential.
Ich habe das Buch ausgewählt, weil mir die Videos der Autorin bei TikTok eingespült wurden, in denen Sie sehr upset darüber ist, dass ihr Buch schlechte Bewertungen bekommt. Ich habe mir daraufhin auf einigen Plattformen die Rezis angeschaut und fand diese sehr aufschlussreich. Es gibt einige, die das Buch mega gut fanden, andere eben nicht. Da ein Buch kein 100Euro-Schein ist, kann es nicht allen gefallen. So ist das nun mal. Ich wollte es aber genauer wissen. Ich fühle mich außerdem befähigt, eine Rezi zu schreiben, da ich studiert habe und ein Tweed-Jackett aus echter Englischer Wolle besitze, das ich beim Lesen getragen habe. Plot Die Autorin hat sich an der Grisha-Reihe kräftig bedient. „Inspiriert“ ist untertrieben. Allerdings gibt es so viele Lücken in der Logik, dass ich oft das Gefühl hatte, die Autorin wolle mich für dumm verkaufen. Bis 36% reiht sich eine zusammenhanglose Szene an die nächste. Wir lesen von Likahs Verhaftung, dann von ihren Lehrstunden. Unendlich lange Kapitel über Likahs Leben am Hof, ihrer absolut peinlichen Aufnahmeprüfung und einem Ball. Aber richtig Handlung gibt es nicht. Zwischendurch erfahren wir, dass Likahs Tattoo ein Symbol der Dämonin Angriana Grande ist, allerdings wird daraus nicht viel gemacht. Bei 55% geht es erst damit los. Vieles ist einfach an den Haaren herbeigezogen, nicht gut recherchiert oder fiel bei der Vergabe von Logik unter den Tisch. Z.B. erschließt sich mir Likahs Reise kein Stück: warum geht sie allein los, warum geht ihr Meister nicht mit, wir erfahren auch zunächst gar nicht den Sinn und Zweck der Reise oder gar das Ziel. Dass Likah nicht blind drauf los reitet und in 80 Tagen um die Welt reist, ist einem Zufall zu verdanken: Caia fällt ein, dass ihr Vater Kartograf ist und ihnen sagen könnte, wo sich das verschollene Land befindet. Was hätte Likah ohne gemacht? Auch sonst geht es für Likah super einfach: sie erhält eine Karte mit genauem Standort von Atlan… sorry Angriana, sie wird easy aus Gefangenschaft befreit und findet auch sofort einen Verbündeten mit reinem Herzen in Thora. Bei 80% enthüllt der Bösewicht auch noch ellenlang seinen Plan. Wie peinlich einfach. Der Showdown selbst geht in Gelaber unter und mutierte für mich zur Anti-Climax. Ich habe nicht den Eindruck, dass sich hier viel Gedanken um den Plot gemacht wurde. Daher werden Handlung, Charaktere und Weltenbau nicht nachvollziehbar und driften teilweise ins Absurde ab, wodurch ich es extrem schwer fand, noch am Ball zu bleiben. Logik Ich hatte so oft das Gefühl, dass die Autorin nur den halben Weg gedacht hat und irgendwann mittendrin aufgehört hat. Gleich zu Beginn fliehen Likah und die Zwillinge vor Leuten, die sie gerade ausgeraubt haben und … machen dann nur ein paar Meter weiter ein schickes Lagerfeuer, durch das sie quasi sofort gefunden werden. Girl, echt jetzt? Das Ding mit den Zwillingen ist ein Graus. Die sind nur da, um als Vehikel für Likahs Handlungen zu dienen. Mehr nicht. Sobald alles geklärt ist, tauchen die nur noch am Rande auf und haben keinen Einfluss mehr. Und das obwohl sich Likah zu Beginn als DIE aufopferungsvollste Heldin darstellt, die ALLES für die Zwillinge tun will. Als sie sie am Ende AUS VERSEHEN selbst umbringt, war für mich ein Augenrollen wehrt. Weiterhin finde ich die Berufswahl von Likah als Diebin sehr bizarr. Gleich zu Beginn erfahren wir nämlich, dass die Prota angeblich eine ausgezeichnete Botanikerin wäre. Auch, wenn wir davon im ganzen Buch über NICHTS merken, hätte sie mit ihren Skills ja auch was anfangen können, z.B. in einer Apotheke oder Gärtnerei arbeiten oder sich mit einem Botanik-Bike selbstständig machen. Damit hätte sie eine kleine Wohnung für sich und die Kinder leisten können und hätte nicht kriminell werden müssen. Das war der Autorin offenbar nicht cool genug? Botanik wird hier übrigens mit Gartenbau gleichgesetzt. Angeblich hat Likah ihr mysteriöses Tattoo (was aussieht wie die Illuminati-Pyramide) noch nie gesehen. Sie ist in 17 Jahren also noch nie auf die Idee gekommen, sich mal mit einem zweiten Spiegel vor einen anderen zu stellen, um sich das Ding anzusehen, obwohl sie ständig darauf angesprochen wird. Was will mir die Autorin hier eigentlich erzählen? Überhaupt scheint jeder Mensch hier zu wissen, was es mit dem Symbol auf sich hat. Nur an Likah scheint das vollkommen vorbeigegangen zu sein. Selbst nachdem Arkin es einer Dämonin zuordnet, kommen die beiden nicht auf die Idee, das Mal zu verbergen, z.B. durch Magie oder durch simples Theater-Make-up. Sie machen einfach weiter wie bisher – und wundern sich dann, dass es entdeckt wird. Likah verletzt sich irgendwie ständig, aber selbst eine gebrochene Rippe scheint im Nu verheilt zu sein, denn in der nachfolgenden Szene wird davon nichts mehr erwähnt. Mehrmals stürzt sie ungebremst direkt auf das Gesicht, macht sich aber mehr Sorgen um Holzsplitter, die ihre Wange zerkratzen könnten, als um ausgeschlagene Zähne, einen Kieferbruch oder eine abgebissene Zunge. Auch als sie nach einem ungeschickten Zauber mit Vollgas mitten in einen Handkarren und eine Hütte brettert, ist sie sofort wieder topfit. Dafür bekommen andere Figuren SOFORT Hämatome, wenn Likah sie schlägt, sofort. Bei ca. 50% kommt die erste und einzige Intrige ans Licht, die total unlogisch präsentiert wird. Ein Freund von Likah verrät sie und ihr Tattoo. Vor versammelter Mannschaft fängt er an, lang und breit seine Beweise auszupacken und hat sogar sowas wie eine PowerPoint-Präsentation vorbereitet. Es war so cringe. Das Drama um das Mal geht dann weiter. An einer Stelle sagt Arkin: „Mein Meister ist wegen dieses Males gestorben“. Eine Seite weiter sagt er „Ich weiß nicht, ob es wegen des Males war oder wegen etwas anderem“, daraus wird der Schluss gezogen: Likah ist wegen des Males in Gefahr. Weil die Autorin es weiß, wissen es auch die Charaktere, aber die Herleitung ist nicht schlüssig, da wir keinerlei Anhaltspunkte zum Tod des Meisters geliefert bekommen (Er wurde tot im Bett gefunden: kann auch ein Herzinfarkt beim Sex gewesen sein). Weltenbau Es wirkt wahllos zusammengeklaubt. So wird z.B. gesagt, dass die Welt erst 200 Jahre existiert. Ich glaube, der Autorin ist nicht klar, wie wenig Zeit das ist für eine Welt, um sich zu entwickeln und dahin zu kommen, wo sie jetzt sind. In 200 Jahren ist das niemals möglich. Insbesondere wo das normale Volk keinen Zugang zur Magie hat. Der Mensch existiert in der realen Welt seit 2Mio (!) Jahren und die meiste Zeit davon haben wir in Höhlen gelebt. Die Autorin beschreibt die Welt ein bisschen wie spätes Mittelalter / frühe Renaissance im westeuropäischen Kontext. Ich erkenne an, dass es sehr schwierig ist, eine komplett neue Welt zu erschaffen, weil unendlich viele Faktoren bedacht werden müssen. Hier ist das eben auch nicht vollumfänglich geglückt. An einer Stelle wird das Modell unseres Sonnensystems komplett beschrieben, mit allen uns bekannten Planeten, auch der Erde. Also existiert die Welt dort anstatt der Erde? Wie soll ich mir das vorstellen? Woher wissen die Leute, wie das Sonnensystem aussieht? Haben die entsprechende Geräte, um das zu überprüfen? Es ist Quatsch! Den Hinweis möchte ich bezogen auf den gregorianischen Kalender wiederholen: Woher wissen die Leute, was ein September ist oder ein Sonntag, wenn es das römische Reich in dieser Welt gar nicht gibt? Dann folgt ein Vergleich mit einer Spielzeugeisenbahn – obwohl Eisenbahnen in dieser Welt überhaupt nicht existieren. Zwischendrin finden sich immer mal wieder moderne Einschübe, die deplatziert wirken. Z.B. bestellt sich Likah an einer Stelle „Sprudel“. Interessant. Die Leute in einer absolut fiktiven Welt kennen also „Sprudel“, wo man nicht mal in Deutschland überall weiß, was das ist. An einer anderen Stelle zieht sie moderne Pflaster aus der Tasche. Es stimmt hier einfach hinten und vorne nix. Das Magiesystem wird angepriesen als etwas Neues, aber eigentlich kennt man ein auf Worte basiertes Magiesystem bereits aus zahlreichen anderen Fantasy-Büchern und -Filmen, ganz explizit bei der Witcher-Serie. Als Arkin das Magiesystem erklärt, hat es für mich sehr nach Star Wars geklungen: „Durch jeden Körper fließt diese Energie.“ Oft wird das auch direkt als „Macht“ bezeichnet. Doch Likah hinterfragt nicht einen Moment lang, welchen Körpern sie die Energie klaut (erst bei 85%, als es ihr quasi auf einem Silbertablett serviert wird). Thora findet bei 55% heraus, dass die Magie aus Menschen gezogen wird, die dann wohl einfach tot umfallen. Allerdings sind nur 3 Leute in 2 Wochen gestorben. Demnach wird extrem wenig gezaubert. Aber das kann nicht sein, weil Likah und Arkin ständig Magie wirken. Also müssten nach grober Hochrechnung ca. 100 Menschen in einer Woche sterben. Das geht hier also auch nicht auf. Das wird mir einfach so vor die Füße geworfen wird, ohne eine nachvollziehbare Herleitung, und ich soll das jetzt einfach glauben? Schreibstil Es hat mich sehr amüsiert. Da ist kein Kompliment. Die Autorin war sichtlich bemüht sehr eloquent und poetisch zu schreiben, hat darüber hinaus aber vergessen, dass Worte auch Sinn ergeben müssen. Zwischendurch habe ich Lachanfälle erlitten. 1. „der äscherne Atem der Morgendämmerung erhellte das Gemach“ – ja, also wenn ich die Nacht durchgefeiert habe, möchte ich auch nicht die erste Person sein, die ich anhauche … 2. „er/sie schnappte nach Atem“ oder auch „er/sie holte Atem“ – es gibt ja viele Geschichten, wo jemand „kurz mal Atem holen“ gegangen ist und erst 30 Jahre später wieder auftauchte … 3. „in ihrem Kopf brodelte alles“ – dein Gehirn kocht? 4. „sie spürte das Unbehagen in seiner Stimme“ – hören… das Verb heißt hören. 5. „der kratzige Geruch von Waschmittel“ – neu von Lenor: Weichspüler Holzkohleduft 6. „Die Fliesen an der Wand tranken die Farben …“ Nehmt euch in Acht, vor den Fliesen, die an Farbe schnüffeln 7. „Seine selbstsichere Ausstrahlung ließ Nervosität auf ihre Wangen krauchen“ … bitte, was … 8. „seine Präsenz wuchs schlagartig wie die eines Raubvogels, der kurz vor einem Sturzflug die Flügel anlegte“ – WTF 9. „Arkins Stimme hallte klar durch den Saal, trug bis in die letzten Winkel, als würde die Luft sie erheben und an die Ohren des Publikums tragen.“ – Das ergibt keinen Sinn. 10. „Tränen, die sich wie Tropfen eines Dampfbades an ihre Wimpern hefteten“ – ich schreie … 11. „Das Herz preschte hoch bis an ihre Kehle“ … damit würde ich zum Kardiologen gehen Die Autorin war ohnehin sehr fixiert auf die körperlichen Vorgänge. Insgesamt lassen sich im Buch n = 61 Beschreibungen und Vergleiche mit „Atem“ finden, bei „Blut“ sind es sogar noch mehr. • „Blut sprudelte [aus der Wunde]“ • „Blut pulsierte in seinem/ihrem Körper“ (mehrfach) • „Blut brandete in seinen Adern“ oder „das Branden des Blutes“ • „Sie hatte […] Donner im Blut“ • „Der Herzschlag als Echo in ihrem Blut“ • „Blut pulsierte wie ein aufgebrachtes Meer“ • „das Blut unter ihrem Gesicht raste“ • „Statt Blut flossen Reißzwecken durch ihre Adern“ (woher kennen die Leute Reißzwecken?) • „der Gedanke hauchte Kälte in ihr Blut“ • „Das Blut kribbelte dort, wo Caia sie berührte“ (Haut, du meinst Haut) • „Blut stand salzig auf der Zunge“ (Blut schmeckt nach Eisen, nicht nach Salz) Obwohl Autorin hier sehr kreativ mit Worten jongliert, findet sie für andere Dinge einfach immer nur dieselben Begriffe, was zu Wortwiederholungen führt, z.B. „sich bedeckt halten“. Um die „Masken“ so brutal und kaltblütig wie möglich darzustellen, bedient sich die Autorin auch immer dem gleichen Mittel: sie bringen Leute um, insbesondere unschuldige Kinder. Diversity / Gesellschaftskritik Was soll ich sagen. Ich merke, die Autorin wollte es gut machen, aber es hat nicht wirklich geklappt. PoC: der offenbar einzige PoC in dieser Welt scheint Thora zu sein. Jedenfalls wird explizit seine „dunkle Haut“ beschrieben, während dies bei anderen nicht wirklich erwähnt wird (weiß als Standard, PoC als Abweichung?). Ich habe auch Bauchschmerzen dabei, dass Thora als PoC von weißen Leuten versklavt wird, um dann eben auch wieder weiße Leute aus der Sklaverei zu befreien. Dass Likah ihn für das große Ritual am Ende einfach opfern will und es Thora wohl auch nichts ausmacht, ist vor diesem Hintergrund verdammt unangenehm. Seine Kapitel sind im Vergleich zu Likahs extrem kurz, trotzdem hat es die Autorin geschafft, den Charakter permanent Motivationsreden schwingen zu lassen a la „wir sind doch alles Menschen“ etc. Er überlebt, es bleibt aber ein ekelhafter Nachgeschmack. Das Arbeitscamp, in dem Thora landet, stößt mir sauer auf. Versklavung, Arbeitslager, Ghettos ist ein sehr ernstes und großes Thema, das man ordentlich behandeln muss. Nicht nur, weil sowas ein Teil der Geschichte Deutschlands ist, sondern es auch heute noch in einigen Teilen der Welt solche Camps gibt, z.B. in Nordkorea für politische Gefangene. Was ich hier gelesen habe ist aber eher eine romantisierte / weichgespülte Version davon. Ich habe den Eindruck, die Autorin hat irgendwo Fakten gelesen, aber nicht darüber nachgedacht, was das tatsächlich für die Gefangenen bedeutet. Es gibt dort viele Leute, die unterernährt sind, aber außer, dass sie dünn sind, haben sie keine Nebenerscheinungen, wie z.B. schlechte Zähne, Haarausfall oder auch dass die Periode bei heftiger Mangelerscheinung ausbleibt, wird nicht angesprochen. Krankheiten aufgrund von schlechten Hygienebedingungen, Selbstmorde oder erhöhte Gewaltbereitschaft, werden ausgeblendet. Mir kommt es vor, als wollte die Autorin das Thema als besonderen gesellschaftskritischen Faktor in ihrem Buch haben, hat aber irgendwie versäumt, Schlüsse aus den Recherchen zu ziehen. Dicke Person: Die Schneiderin Caia, in die sich Likah verliebt und mit ihr zusammenkommt ist dick. Es wird gut beschrieben, ohne ekelige Ausdrücke. Das hat mir gefallen. Was mir sauer aufstößt, ist das Verhalten des Charakters: Caia ist die fröhliche, immer gut gelaunte und positiv eingestellte Dicke, die nur da ist, um die Prota zu motivieren. Ich kanns nicht mehr lesen. Queerness: Wie gesagt, werden Likah und Caia ein Paar. Hab ich jedoch nicht wirklich abgenommen. Alles an dieser Beziehung wirkt konstruiert. Ich kaufe denen nicht mal Freundschaft ab. Weibliche Rollen: Es gibt zwar, außer Likah, weitere weibliche Personen im Buch, die sind aber ebenfalls nur oberflächlich beschrieben, haben eigentlich nichts zu sagen (nicht mal die Königin) oder könnten theoretisch auch weggelassen werden. Die Geschichte wird von Männern dominiert, die Treiber der Handlung sind. Selbst die Prota ist passiv und lässt den Plot von ihren männlichen Nebencharakteren tragen. Likah Ich empfinde sie als unangenehm und selbstgerecht. Ständig wird betont, wie badass sie doch wäre, doch eigentlich ist sie nur ein weinerlicher Haufen. Sie heult wegen allem herum und ist die meiste Zeit passiv. Sie existiert, während Dinge zufällig in ihrer Umgebung passieren oder jemand sie an die Hand nimmt und hinführt, sodass sie eigentlich nur noch darauf reagieren braucht. Wenn sie handelt, dann ist es einem fast peinlich zuzusehen, trotzdem wird sie von anderen Charakteren ständig gelobt. Auch ihr Background ist unlogisch. Ständig heißt es, die Eltern hätten sie „rausgeworfen“, aber es wird von Beginn an suggeriert, dass etwas passiert sein musste: „Lauf und schau nicht zurück“. Vor allem weil Likah ihre Familie als sehr liebevoll beschreibt. Mit dem Tattoo wurde mir auch der Grund geliefert. Trotzdem lässt die Autorin ihre Prota nicht einmal darüber nachdenken und hält bis zur Auflösung bei 45% an der Vorstellung fest, ihre Eltern würden sie hassen. Als dann die Wahrheit rauskommt kapiert es Likah aber immer noch nicht. Stattdessen machen ihre Gedankengänge eine 180°-Wende und plötzlich heißt es, sie wäre „weggelaufen“. Auch als ihr Vater ihr sagt, dass sie sich nie wieder sehen können, denkt sie: „er sagt das, weil ich eine Gefahr für ihn bin“. Wie dumm kann man einen Charakter eigentlich schreiben? Ohnehin ergibt diese „Wir schicken unser Kind ALLEINE weg, weil dunkle Gestalten nach ihm suchen“-Sache überhaupt keinen Sinn. Wenn die Leute nach den Eltern gesucht hätten, wäre das noch nachvollziehbar gewesen, dann das Kind allein wegzuschicken. Aber das Kind ist in Gefahr, da geht man als Eltern mit, um es zu beschützen und schickt es nicht allein los, wo es ungeschützt der Gefahr ausgeliefert ist. Ähnlich verfährt sie mit Caia. Diese begleitet Likah freiwillig, obwohl sie dafür verhaftet werden könnte. Als dies tatsächlich geschieht, wirft Likah ihr VERRAT vor, obwohl sie einfach nur die Wahrheit gesagt hat, wie es zuvor ausgemacht worden war. Likahs Standpunkt ist ein Fähnchen im Wind, das weht, je nachdem wie die Autorin es gerade braucht, fernab jedweder Logik. Dass sie die Zwillinge für ihre Diebstähle missbraucht und sie so zu Kriminellen macht, stellt niemand in Frage, sie selbst erst recht nicht. Denn: Nein, sie ist nie wie die anderen Diebe! Auch, dass sie einem unschuldigen Mann den Arm verkrüppelt hat, dieser jetzt für immer damit leben muss, wird zwar erwähnt, aber irgendwie nicht als schlimm empfunden. Selbst als sie vor Gericht steht, sieht sie überhaupt nicht ein: „Sie fühlte sich fehl am Platz: Sie war keine Kriminelle“ – Ähm, ich hab Neuigkeiten für dich. Konsequenzen für Likah bleiben aus, stattdessen wird ihr Mut gelobt (häh? Welcher Mut) und sie zur next best Thronfolgerin erkoren. Ich würde mir wirklich, wirklich wünschen, dass sich Autor*innen, die Kriminelle schreiben, sich auch mal bewusst sein würden, dass sie Kriminelle schreiben und sich mit den moralischen und ethischen Konsequenzen auseinandersetzen. Stattdessen wird so getan, als wäre die kriminelle Laufbahn die beste Karriere – wir sind hier nicht bei den Sims. Fazit Mit jedem Kapitel werden Handlung und Charaktere unerträglicher. Logik und Weltenbau sehen aus wie Schweizer Käse und der prätentiöse Schreibstil gibt einem echt den Lachflash. Außerdem habe ich den Eindruck, die Autorin hält mich für dumm. Ich bin sehr enttäuscht. Dabei hätte ich mir sehr gewünscht, auch mal ein gutes Buch einer deutschen Autorin zu lesen. So habe ich stunden-, tage-, wochenlange darüber nicht die Klappe halten können und darüber geredet – allerdings nicht im Positiven. Ich bin absolut dafür, dass Verlage Debüt-Autor*innen verlegen sollten. Diese müssen aber so weit unterstützt werden, dass ein ordentliches Produkt rauskommt. Immerhin bezahlen Leute Geld dafür. Laut Impressum fand für dieses Buch nicht mal ein Lektorat statt, was ja eigentlich Basic sein sollte. So werden Bücher zu Wegwerfprodukten!
Handlung mag interessant sein, aber ich hab es abgebrochen. Der Schreibstil ist so langweilig. Jeder zweite Satz beginnt mit dem Namen des Characters und ich weiß nicht ob es an der Übersetzung liegt, aber es wurden so merkwürdige Beschreibungen verwendet, dass ich mit selbst auf den knapp 60 Seiten, die ich gelesen hab, ab den Kopf fassen musste.
Vollkommen neutral
Dieses Buch war einerseits gut runterzulesen und es gab ein paar gute Ideen, aber leider hat es mich insgesamt nicht so abgeholt. Leider war alles immer ein bisschen zu simpel und auch die Motivation und Entscheidungen der Charaktere waren oft nicht nachvollziehbar oder hatten kaum Ecken und Kanten. Mir persönlich war lange nicht einmal klar, ob die Charaktere Teenager oder junge Erwachsene waren und in beiden Fällen würde ihr Handeln nicht wirklich zu einer der beiden Altersstufen passen. Die Idee für die Magie war ganz nett und es gab ein paar epische Momente, aber insgesamt hätte ich mir auch noch mehr Worldbuilding gewünscht. Das Ende kam außerdem ziemlich abrupt und mir ist nicht ganz klar, warum die Opfer gebracht werden musste, die dann geschehen sind. Der einzige Part, hinter dem ich wirklich stand, waren Caia und Arkin und ihre Beziehungen zu Likah, die waren ganz gut aufgebaut und nicht von Anfang an vorauszusehen. Wenn man keine großen Erwartungen hat, kann man das Buch vielleicht als Lückenfüller gebrauchen.^^;
Eine zu große Geschichte, für zu wenige Seiten
"Die Erbin des Windes" hat mir wieder gezeigt, warum ich mich von Fantasy-Einzelbänden mit weniger als 500 Seiten für gewöhnlich fernhalte. Denn diese Geschichten geben mir einfach nichts Bleibendes, außer den Gedanken: "Ach hätte es doch..." Hätte es doch nur tiefere Charaktere und Charakterbeziehungen gegeben ... Ein ausführlicheres World Building .... Einen mitreißenden Plot ... Ach hätte diese Geschichte doch nur genügend Seiten bekommen können, um all diese Punkte aufzubauen. Denn das Potenzial wäre da gewesen! Das Buch hat eine super Message! Die Handlung der Geschichte und der prinzipielle Aufbau haben mir gut gefallen. Ich mochte die beiden Handlungsstränge, die erst gegen Ende zusammenführen. Und die ersten Kapitel, in denen man Likah und ihre Beziehung zu den Zwillingen kennenlernt, fand ich sehr stark. Likah wurde mit ihrer Sehnsucht nach einem Zuhause, eine gutes "Want" gegeben. Und auch Thora, den anderen Protagonisten, fand ich vom ersten Eindruck sehr interessant. Aber dann ... Überschlugen sich die Ereignisse. Etliche (flache) Charaktere wurden eingeführt, die man kaum kennenlernte, wodurch die Tiefe und Emotionen fehlten, die man für spätere Szenen wirklich gebraucht hätte. Vor allem bei Thoras Handlungsstrang habe ich das sehr gemerkt. Die Autorin wollte für ihn eine emotionale und tragische Found Family Geschichte + Freiheitskampf erzählen. Tolle Idee. Leider kamen null Gefühle bei mir an, weil ich seine neue gefundenen Freunde kaum kannte, und sich der "Widerstandskampf" zu schnell entwickelte. Generell konnte ich mir die ganzen Szenen in seinem Gefängnis kaum vorstellen und hatten so einige Logiklücken für mich. Und Likah Geschichte ... *seufz*, hätte auch super interresannt sein können. Vor allem ihre Beziehung zu den anderen Schülern hätte so gut ausgebaut werden können. Hätte man die anderen Schüler nur mehr kennengelernt, hätten die späteren Szenen richtig krass gut sein können. Denn das Ende war wirklich nicht schlecht. Ein richtig bittersüßes, das mit besserer Vorarbeit wirklich Wirkung hätte zeigen können. Ich kann die Hintergründe nicht. Kann nicht sagen, ob der Verlag nicht mehr Seiten erlaubt hat, oder Autorin genau so alles geplant hat. Aber ich vermute ehrlich gesagt Ersteres. Beim Lesen hab ich schon gemerkt, dass die Autorin sich viele Gedanken um ihre Charaktere gemacht hat und bestimmt zu jedem eine Hintergrundgeschichte erzählen könnte. Nur fehlte dafür eben der Platz. Und das ist wirklich Schade. Ich weiß, wir leben im Kapitalismus, wo alles schnell, kurz und günstig laufen muss, aber Geschichten brauchen manchmal die Zeit und den Platz, um sich zu entfalten und dieser hier hätte wirklich dringend einen zweiten Band gebraucht. So kann ich nur sagen, joa ... war okay, werde ich in ein paar Monaten wohl aber schon größtenteils vergessen haben.
Dies ist Lucinda Flynns Debütroman und ich bin der Meinung, dass man es dem Buch nicht anmerkt. Der Schreibstil gefällt mir gut, er ist schön aber nicht zu ausgeschmückt und damit gut verständlich, was ich bei Fantasy immer wichtig finde. Die Geschichte spielt in einer Welt mit sieben Königreichen, die jeweils von einem Fürsten oder einer Fürstin regiert werden, welche widerum jeweils einen Aspekt der Magie der Ersten Sprache beherrschen. Das achte Königreich ist mitsamt seiner Herrscherin untergegangen. Man startet mitten in der Handlung und das Worldbuilding passiert nach und nach und wird passend in die Geschichte eingebaut, statt einen mit zu vielen Informationen zu überfordern. Man erfährt nicht allzu viel über die Welt, aber es ist ausreichend für das Verständnis, auch wenn ich gerne ein wenig mehr gewusst hätte. Das Magiesystem gefällt mir auch sehr gut und ich fand es richtig spannend mehr darüber zu erfahren. Richtig cool fand ich auch eine Parallele zur Realität, die sich nach und nach hervortut und sehr zeitgemäß ist. Die Figuren mochte ich sehr. Die Hauptfigur Likah musste schon früh Verantwortung tragen, denn schon als Kind hat sie auf der Straße gelebt und musste sich parallel auch noch um junge Zwillinge kümmern. Sie weiß sich zu behaupten, ist mutig aber handelt nicht leichtsinnig und das mag ich bei einer Protagonistin. Was mich ebenfalls sehr gefreut hat, ist dass sie Menschen an sich heranlässt und Beziehungen aufbaut, statt zu misstrauen. Sie ist zwar nicht naiv, aber doch eher vertrauensvoll und vor allem die sich entwickelnde Beziehung zu Caia fand ich schön mit anzusehen. Es handelt sich hierbei um einen Einzelband, der mit seinen 444 Seiten auch nur mitteldick ist. Es hat mich überrascht, dass die Autorin es geschafft hat, in diesem Rahmen eine spannende Geschichte zu erzählen, die zwar eher rasant verläuft, aber nicht zu kurz war um Substanz aufzubauen. Lediglich das Ende hätte für mich ein wenig länger sein können, denn die Folgen des Finales sind für mich unklar gewesen. Fazit: Ein spannender Einzelband, der mich vor allem mit seinen Figuren und seinem interessanten Magiesystem überzeugen konnte. Obwohl das Buch ruhig etwas länger hätte sein können, eine große Empfehlung!
Super Grundidee - leider rundherum mangelnde Ausführung
Die Story hätte locker eine dreiteilige Fantasystory füllen können. Stattdessen hat man ein lückenhaftes Wordbuilding, dünnhäutige und leblose Charaktere, kindische Dialoge und eine absolut abgehetzte Story vor sich. So schade. (Meine Vermutung: Der Verlag hatte nur einen Vertrag für einen Einzelband gestellt und die Autor*in wollte alle ihre Ideen verwirklichen)
Wirklich gut geschrieben, jedoch viel zu schnell erzählt. Es wäre schöner gewesen, wäre die Geschichte als Dilogie erschienen, das hätte ihr gut getan.
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Lucinda Flynn ist seit ihrer Kindheit Geschichtenerzählerin und Weltenweberin. Mit 17 Jahren vollendete sie ihren ersten Fantasyroman. Im November 2019 veröffentlichte sie eine Kurzgeschichte in der Berlin Authors Anthologie "Großstadtgefühle", in deren Netzwerk sie Mitglied ist.
Beiträge
Das hätte richtig genial werden können… aber leider wurde es das nicht. 🧐
Gemäß dem Klappentext habe ich mich auf folgendes gefreut: »Die Erbin des Windes« ist bildmächtige High Fantasy, die mit einem ungewöhnlichen Magie-System und großem emotionalem Tiefgang verzaubert. Ich war voller Vorfreude, zumal es auch zur Abwechslung mal ein Einzelband ist. Aber leider konnte die vollmundige Ankündigung bei mir nicht halten, was versprochen wurde. Die Idee der Geschichte ist toll & hätte richtig ausgearbeitet einfach grandios werden können. Aber hier wurde einfach zu viel gewollt & dafür auf zu wenig Seiten gequetscht. Es werden viele (gute) Ideen / Themen angerissen, aber leider nicht detailliert ausgeführt. Dadurch versanden diese Information auch schnell wieder & werden eigentlich überflüssig. Auch wirkt die Geschichte dadurch etwas sprunghaft. Viele Personen werden eingeführt, bleiben aber leider blass & wenig nachvollziehbar. Selbst Likah, die ja die Hauptperson ist, war für mich wenig greifbar. Ich finds super schade, denn hier wäre viel mehr drin gewesen. Vielleicht hätte hier besser ein Zweiteiler gepasst, damit die wirklich guten Ideen vernünftig ausgearbeitet & mehr Raum hätten bekommen können.
Magie und Mensch Macht und Natur
Lucinda Flynn beschreibt in dieser Highfantasy einen Mix aus Magie und Möglichkeiten. Macht und Natur - und vor allem die Frage: Wie weit darf man gehen, für das was man liebt?

Man merkt dem Buch leider stellenweise an, dass es ein Erstlingswerk ist. Die Welt, die Story und auch das Magiesystem gefallen mir sehr gut. Da hätte man viel mehr draus machen können. Die Charaktere blieben aber leider bis zum Ende recht flach, sodass mir ihr Schicksal leider ziemlich egal war. Auch vom Tempo her fand ich es eher wechselhaft. Zum Teil zogen sich Passagen zu lange hin, das Ende wirkte dann allerdings etwas gehetzt. Mit etwas mehr Übung haben zukünftige Werke allerdings durchaus Potential.
Ich habe das Buch ausgewählt, weil mir die Videos der Autorin bei TikTok eingespült wurden, in denen Sie sehr upset darüber ist, dass ihr Buch schlechte Bewertungen bekommt. Ich habe mir daraufhin auf einigen Plattformen die Rezis angeschaut und fand diese sehr aufschlussreich. Es gibt einige, die das Buch mega gut fanden, andere eben nicht. Da ein Buch kein 100Euro-Schein ist, kann es nicht allen gefallen. So ist das nun mal. Ich wollte es aber genauer wissen. Ich fühle mich außerdem befähigt, eine Rezi zu schreiben, da ich studiert habe und ein Tweed-Jackett aus echter Englischer Wolle besitze, das ich beim Lesen getragen habe. Plot Die Autorin hat sich an der Grisha-Reihe kräftig bedient. „Inspiriert“ ist untertrieben. Allerdings gibt es so viele Lücken in der Logik, dass ich oft das Gefühl hatte, die Autorin wolle mich für dumm verkaufen. Bis 36% reiht sich eine zusammenhanglose Szene an die nächste. Wir lesen von Likahs Verhaftung, dann von ihren Lehrstunden. Unendlich lange Kapitel über Likahs Leben am Hof, ihrer absolut peinlichen Aufnahmeprüfung und einem Ball. Aber richtig Handlung gibt es nicht. Zwischendurch erfahren wir, dass Likahs Tattoo ein Symbol der Dämonin Angriana Grande ist, allerdings wird daraus nicht viel gemacht. Bei 55% geht es erst damit los. Vieles ist einfach an den Haaren herbeigezogen, nicht gut recherchiert oder fiel bei der Vergabe von Logik unter den Tisch. Z.B. erschließt sich mir Likahs Reise kein Stück: warum geht sie allein los, warum geht ihr Meister nicht mit, wir erfahren auch zunächst gar nicht den Sinn und Zweck der Reise oder gar das Ziel. Dass Likah nicht blind drauf los reitet und in 80 Tagen um die Welt reist, ist einem Zufall zu verdanken: Caia fällt ein, dass ihr Vater Kartograf ist und ihnen sagen könnte, wo sich das verschollene Land befindet. Was hätte Likah ohne gemacht? Auch sonst geht es für Likah super einfach: sie erhält eine Karte mit genauem Standort von Atlan… sorry Angriana, sie wird easy aus Gefangenschaft befreit und findet auch sofort einen Verbündeten mit reinem Herzen in Thora. Bei 80% enthüllt der Bösewicht auch noch ellenlang seinen Plan. Wie peinlich einfach. Der Showdown selbst geht in Gelaber unter und mutierte für mich zur Anti-Climax. Ich habe nicht den Eindruck, dass sich hier viel Gedanken um den Plot gemacht wurde. Daher werden Handlung, Charaktere und Weltenbau nicht nachvollziehbar und driften teilweise ins Absurde ab, wodurch ich es extrem schwer fand, noch am Ball zu bleiben. Logik Ich hatte so oft das Gefühl, dass die Autorin nur den halben Weg gedacht hat und irgendwann mittendrin aufgehört hat. Gleich zu Beginn fliehen Likah und die Zwillinge vor Leuten, die sie gerade ausgeraubt haben und … machen dann nur ein paar Meter weiter ein schickes Lagerfeuer, durch das sie quasi sofort gefunden werden. Girl, echt jetzt? Das Ding mit den Zwillingen ist ein Graus. Die sind nur da, um als Vehikel für Likahs Handlungen zu dienen. Mehr nicht. Sobald alles geklärt ist, tauchen die nur noch am Rande auf und haben keinen Einfluss mehr. Und das obwohl sich Likah zu Beginn als DIE aufopferungsvollste Heldin darstellt, die ALLES für die Zwillinge tun will. Als sie sie am Ende AUS VERSEHEN selbst umbringt, war für mich ein Augenrollen wehrt. Weiterhin finde ich die Berufswahl von Likah als Diebin sehr bizarr. Gleich zu Beginn erfahren wir nämlich, dass die Prota angeblich eine ausgezeichnete Botanikerin wäre. Auch, wenn wir davon im ganzen Buch über NICHTS merken, hätte sie mit ihren Skills ja auch was anfangen können, z.B. in einer Apotheke oder Gärtnerei arbeiten oder sich mit einem Botanik-Bike selbstständig machen. Damit hätte sie eine kleine Wohnung für sich und die Kinder leisten können und hätte nicht kriminell werden müssen. Das war der Autorin offenbar nicht cool genug? Botanik wird hier übrigens mit Gartenbau gleichgesetzt. Angeblich hat Likah ihr mysteriöses Tattoo (was aussieht wie die Illuminati-Pyramide) noch nie gesehen. Sie ist in 17 Jahren also noch nie auf die Idee gekommen, sich mal mit einem zweiten Spiegel vor einen anderen zu stellen, um sich das Ding anzusehen, obwohl sie ständig darauf angesprochen wird. Was will mir die Autorin hier eigentlich erzählen? Überhaupt scheint jeder Mensch hier zu wissen, was es mit dem Symbol auf sich hat. Nur an Likah scheint das vollkommen vorbeigegangen zu sein. Selbst nachdem Arkin es einer Dämonin zuordnet, kommen die beiden nicht auf die Idee, das Mal zu verbergen, z.B. durch Magie oder durch simples Theater-Make-up. Sie machen einfach weiter wie bisher – und wundern sich dann, dass es entdeckt wird. Likah verletzt sich irgendwie ständig, aber selbst eine gebrochene Rippe scheint im Nu verheilt zu sein, denn in der nachfolgenden Szene wird davon nichts mehr erwähnt. Mehrmals stürzt sie ungebremst direkt auf das Gesicht, macht sich aber mehr Sorgen um Holzsplitter, die ihre Wange zerkratzen könnten, als um ausgeschlagene Zähne, einen Kieferbruch oder eine abgebissene Zunge. Auch als sie nach einem ungeschickten Zauber mit Vollgas mitten in einen Handkarren und eine Hütte brettert, ist sie sofort wieder topfit. Dafür bekommen andere Figuren SOFORT Hämatome, wenn Likah sie schlägt, sofort. Bei ca. 50% kommt die erste und einzige Intrige ans Licht, die total unlogisch präsentiert wird. Ein Freund von Likah verrät sie und ihr Tattoo. Vor versammelter Mannschaft fängt er an, lang und breit seine Beweise auszupacken und hat sogar sowas wie eine PowerPoint-Präsentation vorbereitet. Es war so cringe. Das Drama um das Mal geht dann weiter. An einer Stelle sagt Arkin: „Mein Meister ist wegen dieses Males gestorben“. Eine Seite weiter sagt er „Ich weiß nicht, ob es wegen des Males war oder wegen etwas anderem“, daraus wird der Schluss gezogen: Likah ist wegen des Males in Gefahr. Weil die Autorin es weiß, wissen es auch die Charaktere, aber die Herleitung ist nicht schlüssig, da wir keinerlei Anhaltspunkte zum Tod des Meisters geliefert bekommen (Er wurde tot im Bett gefunden: kann auch ein Herzinfarkt beim Sex gewesen sein). Weltenbau Es wirkt wahllos zusammengeklaubt. So wird z.B. gesagt, dass die Welt erst 200 Jahre existiert. Ich glaube, der Autorin ist nicht klar, wie wenig Zeit das ist für eine Welt, um sich zu entwickeln und dahin zu kommen, wo sie jetzt sind. In 200 Jahren ist das niemals möglich. Insbesondere wo das normale Volk keinen Zugang zur Magie hat. Der Mensch existiert in der realen Welt seit 2Mio (!) Jahren und die meiste Zeit davon haben wir in Höhlen gelebt. Die Autorin beschreibt die Welt ein bisschen wie spätes Mittelalter / frühe Renaissance im westeuropäischen Kontext. Ich erkenne an, dass es sehr schwierig ist, eine komplett neue Welt zu erschaffen, weil unendlich viele Faktoren bedacht werden müssen. Hier ist das eben auch nicht vollumfänglich geglückt. An einer Stelle wird das Modell unseres Sonnensystems komplett beschrieben, mit allen uns bekannten Planeten, auch der Erde. Also existiert die Welt dort anstatt der Erde? Wie soll ich mir das vorstellen? Woher wissen die Leute, wie das Sonnensystem aussieht? Haben die entsprechende Geräte, um das zu überprüfen? Es ist Quatsch! Den Hinweis möchte ich bezogen auf den gregorianischen Kalender wiederholen: Woher wissen die Leute, was ein September ist oder ein Sonntag, wenn es das römische Reich in dieser Welt gar nicht gibt? Dann folgt ein Vergleich mit einer Spielzeugeisenbahn – obwohl Eisenbahnen in dieser Welt überhaupt nicht existieren. Zwischendrin finden sich immer mal wieder moderne Einschübe, die deplatziert wirken. Z.B. bestellt sich Likah an einer Stelle „Sprudel“. Interessant. Die Leute in einer absolut fiktiven Welt kennen also „Sprudel“, wo man nicht mal in Deutschland überall weiß, was das ist. An einer anderen Stelle zieht sie moderne Pflaster aus der Tasche. Es stimmt hier einfach hinten und vorne nix. Das Magiesystem wird angepriesen als etwas Neues, aber eigentlich kennt man ein auf Worte basiertes Magiesystem bereits aus zahlreichen anderen Fantasy-Büchern und -Filmen, ganz explizit bei der Witcher-Serie. Als Arkin das Magiesystem erklärt, hat es für mich sehr nach Star Wars geklungen: „Durch jeden Körper fließt diese Energie.“ Oft wird das auch direkt als „Macht“ bezeichnet. Doch Likah hinterfragt nicht einen Moment lang, welchen Körpern sie die Energie klaut (erst bei 85%, als es ihr quasi auf einem Silbertablett serviert wird). Thora findet bei 55% heraus, dass die Magie aus Menschen gezogen wird, die dann wohl einfach tot umfallen. Allerdings sind nur 3 Leute in 2 Wochen gestorben. Demnach wird extrem wenig gezaubert. Aber das kann nicht sein, weil Likah und Arkin ständig Magie wirken. Also müssten nach grober Hochrechnung ca. 100 Menschen in einer Woche sterben. Das geht hier also auch nicht auf. Das wird mir einfach so vor die Füße geworfen wird, ohne eine nachvollziehbare Herleitung, und ich soll das jetzt einfach glauben? Schreibstil Es hat mich sehr amüsiert. Da ist kein Kompliment. Die Autorin war sichtlich bemüht sehr eloquent und poetisch zu schreiben, hat darüber hinaus aber vergessen, dass Worte auch Sinn ergeben müssen. Zwischendurch habe ich Lachanfälle erlitten. 1. „der äscherne Atem der Morgendämmerung erhellte das Gemach“ – ja, also wenn ich die Nacht durchgefeiert habe, möchte ich auch nicht die erste Person sein, die ich anhauche … 2. „er/sie schnappte nach Atem“ oder auch „er/sie holte Atem“ – es gibt ja viele Geschichten, wo jemand „kurz mal Atem holen“ gegangen ist und erst 30 Jahre später wieder auftauchte … 3. „in ihrem Kopf brodelte alles“ – dein Gehirn kocht? 4. „sie spürte das Unbehagen in seiner Stimme“ – hören… das Verb heißt hören. 5. „der kratzige Geruch von Waschmittel“ – neu von Lenor: Weichspüler Holzkohleduft 6. „Die Fliesen an der Wand tranken die Farben …“ Nehmt euch in Acht, vor den Fliesen, die an Farbe schnüffeln 7. „Seine selbstsichere Ausstrahlung ließ Nervosität auf ihre Wangen krauchen“ … bitte, was … 8. „seine Präsenz wuchs schlagartig wie die eines Raubvogels, der kurz vor einem Sturzflug die Flügel anlegte“ – WTF 9. „Arkins Stimme hallte klar durch den Saal, trug bis in die letzten Winkel, als würde die Luft sie erheben und an die Ohren des Publikums tragen.“ – Das ergibt keinen Sinn. 10. „Tränen, die sich wie Tropfen eines Dampfbades an ihre Wimpern hefteten“ – ich schreie … 11. „Das Herz preschte hoch bis an ihre Kehle“ … damit würde ich zum Kardiologen gehen Die Autorin war ohnehin sehr fixiert auf die körperlichen Vorgänge. Insgesamt lassen sich im Buch n = 61 Beschreibungen und Vergleiche mit „Atem“ finden, bei „Blut“ sind es sogar noch mehr. • „Blut sprudelte [aus der Wunde]“ • „Blut pulsierte in seinem/ihrem Körper“ (mehrfach) • „Blut brandete in seinen Adern“ oder „das Branden des Blutes“ • „Sie hatte […] Donner im Blut“ • „Der Herzschlag als Echo in ihrem Blut“ • „Blut pulsierte wie ein aufgebrachtes Meer“ • „das Blut unter ihrem Gesicht raste“ • „Statt Blut flossen Reißzwecken durch ihre Adern“ (woher kennen die Leute Reißzwecken?) • „der Gedanke hauchte Kälte in ihr Blut“ • „Das Blut kribbelte dort, wo Caia sie berührte“ (Haut, du meinst Haut) • „Blut stand salzig auf der Zunge“ (Blut schmeckt nach Eisen, nicht nach Salz) Obwohl Autorin hier sehr kreativ mit Worten jongliert, findet sie für andere Dinge einfach immer nur dieselben Begriffe, was zu Wortwiederholungen führt, z.B. „sich bedeckt halten“. Um die „Masken“ so brutal und kaltblütig wie möglich darzustellen, bedient sich die Autorin auch immer dem gleichen Mittel: sie bringen Leute um, insbesondere unschuldige Kinder. Diversity / Gesellschaftskritik Was soll ich sagen. Ich merke, die Autorin wollte es gut machen, aber es hat nicht wirklich geklappt. PoC: der offenbar einzige PoC in dieser Welt scheint Thora zu sein. Jedenfalls wird explizit seine „dunkle Haut“ beschrieben, während dies bei anderen nicht wirklich erwähnt wird (weiß als Standard, PoC als Abweichung?). Ich habe auch Bauchschmerzen dabei, dass Thora als PoC von weißen Leuten versklavt wird, um dann eben auch wieder weiße Leute aus der Sklaverei zu befreien. Dass Likah ihn für das große Ritual am Ende einfach opfern will und es Thora wohl auch nichts ausmacht, ist vor diesem Hintergrund verdammt unangenehm. Seine Kapitel sind im Vergleich zu Likahs extrem kurz, trotzdem hat es die Autorin geschafft, den Charakter permanent Motivationsreden schwingen zu lassen a la „wir sind doch alles Menschen“ etc. Er überlebt, es bleibt aber ein ekelhafter Nachgeschmack. Das Arbeitscamp, in dem Thora landet, stößt mir sauer auf. Versklavung, Arbeitslager, Ghettos ist ein sehr ernstes und großes Thema, das man ordentlich behandeln muss. Nicht nur, weil sowas ein Teil der Geschichte Deutschlands ist, sondern es auch heute noch in einigen Teilen der Welt solche Camps gibt, z.B. in Nordkorea für politische Gefangene. Was ich hier gelesen habe ist aber eher eine romantisierte / weichgespülte Version davon. Ich habe den Eindruck, die Autorin hat irgendwo Fakten gelesen, aber nicht darüber nachgedacht, was das tatsächlich für die Gefangenen bedeutet. Es gibt dort viele Leute, die unterernährt sind, aber außer, dass sie dünn sind, haben sie keine Nebenerscheinungen, wie z.B. schlechte Zähne, Haarausfall oder auch dass die Periode bei heftiger Mangelerscheinung ausbleibt, wird nicht angesprochen. Krankheiten aufgrund von schlechten Hygienebedingungen, Selbstmorde oder erhöhte Gewaltbereitschaft, werden ausgeblendet. Mir kommt es vor, als wollte die Autorin das Thema als besonderen gesellschaftskritischen Faktor in ihrem Buch haben, hat aber irgendwie versäumt, Schlüsse aus den Recherchen zu ziehen. Dicke Person: Die Schneiderin Caia, in die sich Likah verliebt und mit ihr zusammenkommt ist dick. Es wird gut beschrieben, ohne ekelige Ausdrücke. Das hat mir gefallen. Was mir sauer aufstößt, ist das Verhalten des Charakters: Caia ist die fröhliche, immer gut gelaunte und positiv eingestellte Dicke, die nur da ist, um die Prota zu motivieren. Ich kanns nicht mehr lesen. Queerness: Wie gesagt, werden Likah und Caia ein Paar. Hab ich jedoch nicht wirklich abgenommen. Alles an dieser Beziehung wirkt konstruiert. Ich kaufe denen nicht mal Freundschaft ab. Weibliche Rollen: Es gibt zwar, außer Likah, weitere weibliche Personen im Buch, die sind aber ebenfalls nur oberflächlich beschrieben, haben eigentlich nichts zu sagen (nicht mal die Königin) oder könnten theoretisch auch weggelassen werden. Die Geschichte wird von Männern dominiert, die Treiber der Handlung sind. Selbst die Prota ist passiv und lässt den Plot von ihren männlichen Nebencharakteren tragen. Likah Ich empfinde sie als unangenehm und selbstgerecht. Ständig wird betont, wie badass sie doch wäre, doch eigentlich ist sie nur ein weinerlicher Haufen. Sie heult wegen allem herum und ist die meiste Zeit passiv. Sie existiert, während Dinge zufällig in ihrer Umgebung passieren oder jemand sie an die Hand nimmt und hinführt, sodass sie eigentlich nur noch darauf reagieren braucht. Wenn sie handelt, dann ist es einem fast peinlich zuzusehen, trotzdem wird sie von anderen Charakteren ständig gelobt. Auch ihr Background ist unlogisch. Ständig heißt es, die Eltern hätten sie „rausgeworfen“, aber es wird von Beginn an suggeriert, dass etwas passiert sein musste: „Lauf und schau nicht zurück“. Vor allem weil Likah ihre Familie als sehr liebevoll beschreibt. Mit dem Tattoo wurde mir auch der Grund geliefert. Trotzdem lässt die Autorin ihre Prota nicht einmal darüber nachdenken und hält bis zur Auflösung bei 45% an der Vorstellung fest, ihre Eltern würden sie hassen. Als dann die Wahrheit rauskommt kapiert es Likah aber immer noch nicht. Stattdessen machen ihre Gedankengänge eine 180°-Wende und plötzlich heißt es, sie wäre „weggelaufen“. Auch als ihr Vater ihr sagt, dass sie sich nie wieder sehen können, denkt sie: „er sagt das, weil ich eine Gefahr für ihn bin“. Wie dumm kann man einen Charakter eigentlich schreiben? Ohnehin ergibt diese „Wir schicken unser Kind ALLEINE weg, weil dunkle Gestalten nach ihm suchen“-Sache überhaupt keinen Sinn. Wenn die Leute nach den Eltern gesucht hätten, wäre das noch nachvollziehbar gewesen, dann das Kind allein wegzuschicken. Aber das Kind ist in Gefahr, da geht man als Eltern mit, um es zu beschützen und schickt es nicht allein los, wo es ungeschützt der Gefahr ausgeliefert ist. Ähnlich verfährt sie mit Caia. Diese begleitet Likah freiwillig, obwohl sie dafür verhaftet werden könnte. Als dies tatsächlich geschieht, wirft Likah ihr VERRAT vor, obwohl sie einfach nur die Wahrheit gesagt hat, wie es zuvor ausgemacht worden war. Likahs Standpunkt ist ein Fähnchen im Wind, das weht, je nachdem wie die Autorin es gerade braucht, fernab jedweder Logik. Dass sie die Zwillinge für ihre Diebstähle missbraucht und sie so zu Kriminellen macht, stellt niemand in Frage, sie selbst erst recht nicht. Denn: Nein, sie ist nie wie die anderen Diebe! Auch, dass sie einem unschuldigen Mann den Arm verkrüppelt hat, dieser jetzt für immer damit leben muss, wird zwar erwähnt, aber irgendwie nicht als schlimm empfunden. Selbst als sie vor Gericht steht, sieht sie überhaupt nicht ein: „Sie fühlte sich fehl am Platz: Sie war keine Kriminelle“ – Ähm, ich hab Neuigkeiten für dich. Konsequenzen für Likah bleiben aus, stattdessen wird ihr Mut gelobt (häh? Welcher Mut) und sie zur next best Thronfolgerin erkoren. Ich würde mir wirklich, wirklich wünschen, dass sich Autor*innen, die Kriminelle schreiben, sich auch mal bewusst sein würden, dass sie Kriminelle schreiben und sich mit den moralischen und ethischen Konsequenzen auseinandersetzen. Stattdessen wird so getan, als wäre die kriminelle Laufbahn die beste Karriere – wir sind hier nicht bei den Sims. Fazit Mit jedem Kapitel werden Handlung und Charaktere unerträglicher. Logik und Weltenbau sehen aus wie Schweizer Käse und der prätentiöse Schreibstil gibt einem echt den Lachflash. Außerdem habe ich den Eindruck, die Autorin hält mich für dumm. Ich bin sehr enttäuscht. Dabei hätte ich mir sehr gewünscht, auch mal ein gutes Buch einer deutschen Autorin zu lesen. So habe ich stunden-, tage-, wochenlange darüber nicht die Klappe halten können und darüber geredet – allerdings nicht im Positiven. Ich bin absolut dafür, dass Verlage Debüt-Autor*innen verlegen sollten. Diese müssen aber so weit unterstützt werden, dass ein ordentliches Produkt rauskommt. Immerhin bezahlen Leute Geld dafür. Laut Impressum fand für dieses Buch nicht mal ein Lektorat statt, was ja eigentlich Basic sein sollte. So werden Bücher zu Wegwerfprodukten!
Handlung mag interessant sein, aber ich hab es abgebrochen. Der Schreibstil ist so langweilig. Jeder zweite Satz beginnt mit dem Namen des Characters und ich weiß nicht ob es an der Übersetzung liegt, aber es wurden so merkwürdige Beschreibungen verwendet, dass ich mit selbst auf den knapp 60 Seiten, die ich gelesen hab, ab den Kopf fassen musste.
Vollkommen neutral
Dieses Buch war einerseits gut runterzulesen und es gab ein paar gute Ideen, aber leider hat es mich insgesamt nicht so abgeholt. Leider war alles immer ein bisschen zu simpel und auch die Motivation und Entscheidungen der Charaktere waren oft nicht nachvollziehbar oder hatten kaum Ecken und Kanten. Mir persönlich war lange nicht einmal klar, ob die Charaktere Teenager oder junge Erwachsene waren und in beiden Fällen würde ihr Handeln nicht wirklich zu einer der beiden Altersstufen passen. Die Idee für die Magie war ganz nett und es gab ein paar epische Momente, aber insgesamt hätte ich mir auch noch mehr Worldbuilding gewünscht. Das Ende kam außerdem ziemlich abrupt und mir ist nicht ganz klar, warum die Opfer gebracht werden musste, die dann geschehen sind. Der einzige Part, hinter dem ich wirklich stand, waren Caia und Arkin und ihre Beziehungen zu Likah, die waren ganz gut aufgebaut und nicht von Anfang an vorauszusehen. Wenn man keine großen Erwartungen hat, kann man das Buch vielleicht als Lückenfüller gebrauchen.^^;
Eine zu große Geschichte, für zu wenige Seiten
"Die Erbin des Windes" hat mir wieder gezeigt, warum ich mich von Fantasy-Einzelbänden mit weniger als 500 Seiten für gewöhnlich fernhalte. Denn diese Geschichten geben mir einfach nichts Bleibendes, außer den Gedanken: "Ach hätte es doch..." Hätte es doch nur tiefere Charaktere und Charakterbeziehungen gegeben ... Ein ausführlicheres World Building .... Einen mitreißenden Plot ... Ach hätte diese Geschichte doch nur genügend Seiten bekommen können, um all diese Punkte aufzubauen. Denn das Potenzial wäre da gewesen! Das Buch hat eine super Message! Die Handlung der Geschichte und der prinzipielle Aufbau haben mir gut gefallen. Ich mochte die beiden Handlungsstränge, die erst gegen Ende zusammenführen. Und die ersten Kapitel, in denen man Likah und ihre Beziehung zu den Zwillingen kennenlernt, fand ich sehr stark. Likah wurde mit ihrer Sehnsucht nach einem Zuhause, eine gutes "Want" gegeben. Und auch Thora, den anderen Protagonisten, fand ich vom ersten Eindruck sehr interessant. Aber dann ... Überschlugen sich die Ereignisse. Etliche (flache) Charaktere wurden eingeführt, die man kaum kennenlernte, wodurch die Tiefe und Emotionen fehlten, die man für spätere Szenen wirklich gebraucht hätte. Vor allem bei Thoras Handlungsstrang habe ich das sehr gemerkt. Die Autorin wollte für ihn eine emotionale und tragische Found Family Geschichte + Freiheitskampf erzählen. Tolle Idee. Leider kamen null Gefühle bei mir an, weil ich seine neue gefundenen Freunde kaum kannte, und sich der "Widerstandskampf" zu schnell entwickelte. Generell konnte ich mir die ganzen Szenen in seinem Gefängnis kaum vorstellen und hatten so einige Logiklücken für mich. Und Likah Geschichte ... *seufz*, hätte auch super interresannt sein können. Vor allem ihre Beziehung zu den anderen Schülern hätte so gut ausgebaut werden können. Hätte man die anderen Schüler nur mehr kennengelernt, hätten die späteren Szenen richtig krass gut sein können. Denn das Ende war wirklich nicht schlecht. Ein richtig bittersüßes, das mit besserer Vorarbeit wirklich Wirkung hätte zeigen können. Ich kann die Hintergründe nicht. Kann nicht sagen, ob der Verlag nicht mehr Seiten erlaubt hat, oder Autorin genau so alles geplant hat. Aber ich vermute ehrlich gesagt Ersteres. Beim Lesen hab ich schon gemerkt, dass die Autorin sich viele Gedanken um ihre Charaktere gemacht hat und bestimmt zu jedem eine Hintergrundgeschichte erzählen könnte. Nur fehlte dafür eben der Platz. Und das ist wirklich Schade. Ich weiß, wir leben im Kapitalismus, wo alles schnell, kurz und günstig laufen muss, aber Geschichten brauchen manchmal die Zeit und den Platz, um sich zu entfalten und dieser hier hätte wirklich dringend einen zweiten Band gebraucht. So kann ich nur sagen, joa ... war okay, werde ich in ein paar Monaten wohl aber schon größtenteils vergessen haben.
Dies ist Lucinda Flynns Debütroman und ich bin der Meinung, dass man es dem Buch nicht anmerkt. Der Schreibstil gefällt mir gut, er ist schön aber nicht zu ausgeschmückt und damit gut verständlich, was ich bei Fantasy immer wichtig finde. Die Geschichte spielt in einer Welt mit sieben Königreichen, die jeweils von einem Fürsten oder einer Fürstin regiert werden, welche widerum jeweils einen Aspekt der Magie der Ersten Sprache beherrschen. Das achte Königreich ist mitsamt seiner Herrscherin untergegangen. Man startet mitten in der Handlung und das Worldbuilding passiert nach und nach und wird passend in die Geschichte eingebaut, statt einen mit zu vielen Informationen zu überfordern. Man erfährt nicht allzu viel über die Welt, aber es ist ausreichend für das Verständnis, auch wenn ich gerne ein wenig mehr gewusst hätte. Das Magiesystem gefällt mir auch sehr gut und ich fand es richtig spannend mehr darüber zu erfahren. Richtig cool fand ich auch eine Parallele zur Realität, die sich nach und nach hervortut und sehr zeitgemäß ist. Die Figuren mochte ich sehr. Die Hauptfigur Likah musste schon früh Verantwortung tragen, denn schon als Kind hat sie auf der Straße gelebt und musste sich parallel auch noch um junge Zwillinge kümmern. Sie weiß sich zu behaupten, ist mutig aber handelt nicht leichtsinnig und das mag ich bei einer Protagonistin. Was mich ebenfalls sehr gefreut hat, ist dass sie Menschen an sich heranlässt und Beziehungen aufbaut, statt zu misstrauen. Sie ist zwar nicht naiv, aber doch eher vertrauensvoll und vor allem die sich entwickelnde Beziehung zu Caia fand ich schön mit anzusehen. Es handelt sich hierbei um einen Einzelband, der mit seinen 444 Seiten auch nur mitteldick ist. Es hat mich überrascht, dass die Autorin es geschafft hat, in diesem Rahmen eine spannende Geschichte zu erzählen, die zwar eher rasant verläuft, aber nicht zu kurz war um Substanz aufzubauen. Lediglich das Ende hätte für mich ein wenig länger sein können, denn die Folgen des Finales sind für mich unklar gewesen. Fazit: Ein spannender Einzelband, der mich vor allem mit seinen Figuren und seinem interessanten Magiesystem überzeugen konnte. Obwohl das Buch ruhig etwas länger hätte sein können, eine große Empfehlung!
Super Grundidee - leider rundherum mangelnde Ausführung
Die Story hätte locker eine dreiteilige Fantasystory füllen können. Stattdessen hat man ein lückenhaftes Wordbuilding, dünnhäutige und leblose Charaktere, kindische Dialoge und eine absolut abgehetzte Story vor sich. So schade. (Meine Vermutung: Der Verlag hatte nur einen Vertrag für einen Einzelband gestellt und die Autor*in wollte alle ihre Ideen verwirklichen)
Wirklich gut geschrieben, jedoch viel zu schnell erzählt. Es wäre schöner gewesen, wäre die Geschichte als Dilogie erschienen, das hätte ihr gut getan.