Die denkwürdigen Erlebnisse des Artur Gordon Pym
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Dies ist der einzige Roman aus der Feder des berühmten amerikanischen Autors E.A. Poe, der mit seiner abenteuerlichen, mysteriösen und schauerlichen Seefahrergeschichte die Leser in seinen Bann zieht. Gibt er seinem Bericht doch den Anstrich eines Tatsachenberichts, getreulich berichtet von dem fiktiven Erzähler, der im Alter von 16 Jahren als blinder Passagier auf dem Schiff des Vaters seines besten Freundes anheuerte und von da an das größte und ungeheuerlichste Abenteuer erlebte, welches man sich nur erträumen kann. Wobei es eher Albträume sind, die den jungen Helden begleiten. Immer wieder kommt er in die absurdesten und schrecklich lebensbedrohlichen Situationen, die ihn nahe an den Rand des Wahnes treiben, wo doch allein die Macht der Vernunft noch Rettung bringen kann. Poe spielt mit den Nerven der Leser, reißt sie mit in die stürmischen Gefahren der waghalsigen Seefahrer, bevor er sie zwischenzeitlich in ruhigere Gewässer führt und sie mit anscheinend wissenschaftlich fundierten Fachwissen einlullt, bevor er urplötzlich die Beteiligten in noch größere, gefährlichere Situationen bringt. Wie das Meer ist auch dieser Roman unberechenbar, schwankend und sehr verführerisch. Da lässt man sich doch gerne mitreißen! Die wunderschöne Sprache des Romans und diese gelungene Mischung aus Abenteuerbericht und Schauergeschichte machen das Lesen zu einem wahren Vergnügen. Dämonische Gestalten und geisterhafte Schreie erschrecken den Helden, doch schließlich siegt der Verstand und es gibt eine vernünftige und weniger übersinnliche Erklärung für so manch unheimliches Phänomen. Licht und Schatten, Wahn und Verstand, Weiß und Schwarz, sind Gegensätze, die sich in dieser Geschichte immer wieder gegenüberstehen und einen stillen Kampf austragen und wir als Leser sind darin gefangen. Der bewusst offene Schluss ist ein weiteres Geschenk des Autors, der den mündigen Leser zu mancher Spekulation und einen gewissen Jules Verne sogar zu einem erfolgreichen Prosawerk inspiriert hat. FAZIT Lassen Sie sich diese faszinierende Lektüre auf jeden Fall nicht entgehen!
Hit und Miss
Einerseits sehr cool zu lesen, besonders, um die Gedankengänge sowie die von Unglück geprägte Fahrt über das Meer von Pym zu verfolgen. Davon hätte ich mir gerne mehr gewünscht. Stattdessen gab es Richtung Ende zu oft Erklärungen, die eher in Sachbücher passen, besonders, wenn sie nur am Rande wichtig für die Geschichte waren. Diese Teile haben mich mitunter sehr gelangweilt. Die Story aber an sich war sehr interessant, wenn auch an einigen Stellen nicht gerade authentisch. Aber während man von Leuten liest, die ständig kurz vor dem Hungertod stehen, finde ich es sogar ansprechend, wenn sich der Kopf ein paar Dinge dazudichtet.
Ich würde diese Geschichte einteilen in zwei sehr spannende Kurzgeschichten, die durch einen komischen langweiligen Mittelteil zusammengeklebt wurden. Dieser Mittelteil hat mich echt ein bisschen aus dem Konzept gebracht. Ohne jetzt zu spoilern, der Übergang von Teil 1 fühlt sich an wie die Szene in Indiana Jones - Jäger des verlorenen Schatzes wo sie in der Krypta von Skeletten angegriffen werden, dann kommt ein Cut und plötzlich sieht man eine gemütliche Reisemontage im Flugzeug. Und dann ist die Szene vorbei und man ist plötzlich im Tempel des Todes. An sich sind aber beide Geschichten sehr gut. Der erste Teil ist bedrückend und spannend und hat mir etwas besser gefallen und Teil 2 ist vom Worldbuilding her sehr interessant und hat ein Ende, das Jules Verne so sehr gestört hat, dass er eine Fortsetzung schreiben musste und ich kann ihn zum Teil verstehen. Ansonsten eine Leseempfehlung für Leute, die Poe allgemein gerne lesen, oder einfach nur ein kleines absurdes Abenteuer auf See erleben wollen, denn das Buch ist echt nicht dick.
Es gibt Schriftsteller, die besser keine Romane schreiben. Edgar Allan Poe war einer von ihnen. Der Beweis liegt in Form seines einzigen Romans "Die denkwürdigen Erlebnisse des Arthur Gordon Pym" vor. Der Roman beginnt zunächst gut, wenn auch nicht überragend. Der jugendliche Pym schleicht sich von zu Hause weg, um zur See zu gehen. Doch dann nimmt das Unglück seinen Lauf. Was anfangs noch amüsant, aufregend und abenteuerlich ist, entpuppt sich für Arthur Gordon Pym nach und nach zu einem Horrortrip - und der Leser darf daran teilnehmen. Die ersten 13 Kapitel sind durchaus spannend, dank der leider sehr distanzierten Erzählweise (und das trotz Ich-Erzählung!) muss der Leser sich aber auch hier schon ins Zeug legen und seine eigene Vorstellungskraft einsetzen, um das Grauen an sich heranzulassen. Was sich auch hier schon bemerkbar macht: Viele Kleinigkeiten werden bis zum Erbrechen erklärt, andere durchaus wichtige Ereignisse werden aber komplett ausgelassen (ohne zuviel verraten zu wollen, sage ich nur: Hund). Ab Kapitel 14 kann man das Buch dann im Grunde vergessen: Was ab da folgt, entzieht sich einer Beschreibung. Oder doch: Wir bekommen Breitengrad um Breitengrad um die Ohren gehauen, das Buch wird immer fantastischer und mündet dann in ein völlig unbefriedigendes Ende, das Zeugnis über Poes ausgehende Ideen ablegt. Ich verstehe nicht, weshalb er nicht einfach nach Kapitel 13 aufgehört hat. Musste er einen Vertrag einhalten? Hat ihn seine Eitelkeit getrieben, unbedingt einen Roman schreiben zu müssen? Pym mag andere Schriftsteller beeinflusst haben, aber das ändert trotzdem nichts daran, dass dieser Roman eine Enttäuschung ist. Ich bin froh, dass Poe nicht mehr Romane geschrieben hat.
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Dies ist der einzige Roman aus der Feder des berühmten amerikanischen Autors E.A. Poe, der mit seiner abenteuerlichen, mysteriösen und schauerlichen Seefahrergeschichte die Leser in seinen Bann zieht. Gibt er seinem Bericht doch den Anstrich eines Tatsachenberichts, getreulich berichtet von dem fiktiven Erzähler, der im Alter von 16 Jahren als blinder Passagier auf dem Schiff des Vaters seines besten Freundes anheuerte und von da an das größte und ungeheuerlichste Abenteuer erlebte, welches man sich nur erträumen kann. Wobei es eher Albträume sind, die den jungen Helden begleiten. Immer wieder kommt er in die absurdesten und schrecklich lebensbedrohlichen Situationen, die ihn nahe an den Rand des Wahnes treiben, wo doch allein die Macht der Vernunft noch Rettung bringen kann. Poe spielt mit den Nerven der Leser, reißt sie mit in die stürmischen Gefahren der waghalsigen Seefahrer, bevor er sie zwischenzeitlich in ruhigere Gewässer führt und sie mit anscheinend wissenschaftlich fundierten Fachwissen einlullt, bevor er urplötzlich die Beteiligten in noch größere, gefährlichere Situationen bringt. Wie das Meer ist auch dieser Roman unberechenbar, schwankend und sehr verführerisch. Da lässt man sich doch gerne mitreißen! Die wunderschöne Sprache des Romans und diese gelungene Mischung aus Abenteuerbericht und Schauergeschichte machen das Lesen zu einem wahren Vergnügen. Dämonische Gestalten und geisterhafte Schreie erschrecken den Helden, doch schließlich siegt der Verstand und es gibt eine vernünftige und weniger übersinnliche Erklärung für so manch unheimliches Phänomen. Licht und Schatten, Wahn und Verstand, Weiß und Schwarz, sind Gegensätze, die sich in dieser Geschichte immer wieder gegenüberstehen und einen stillen Kampf austragen und wir als Leser sind darin gefangen. Der bewusst offene Schluss ist ein weiteres Geschenk des Autors, der den mündigen Leser zu mancher Spekulation und einen gewissen Jules Verne sogar zu einem erfolgreichen Prosawerk inspiriert hat. FAZIT Lassen Sie sich diese faszinierende Lektüre auf jeden Fall nicht entgehen!
Hit und Miss
Einerseits sehr cool zu lesen, besonders, um die Gedankengänge sowie die von Unglück geprägte Fahrt über das Meer von Pym zu verfolgen. Davon hätte ich mir gerne mehr gewünscht. Stattdessen gab es Richtung Ende zu oft Erklärungen, die eher in Sachbücher passen, besonders, wenn sie nur am Rande wichtig für die Geschichte waren. Diese Teile haben mich mitunter sehr gelangweilt. Die Story aber an sich war sehr interessant, wenn auch an einigen Stellen nicht gerade authentisch. Aber während man von Leuten liest, die ständig kurz vor dem Hungertod stehen, finde ich es sogar ansprechend, wenn sich der Kopf ein paar Dinge dazudichtet.
Ich würde diese Geschichte einteilen in zwei sehr spannende Kurzgeschichten, die durch einen komischen langweiligen Mittelteil zusammengeklebt wurden. Dieser Mittelteil hat mich echt ein bisschen aus dem Konzept gebracht. Ohne jetzt zu spoilern, der Übergang von Teil 1 fühlt sich an wie die Szene in Indiana Jones - Jäger des verlorenen Schatzes wo sie in der Krypta von Skeletten angegriffen werden, dann kommt ein Cut und plötzlich sieht man eine gemütliche Reisemontage im Flugzeug. Und dann ist die Szene vorbei und man ist plötzlich im Tempel des Todes. An sich sind aber beide Geschichten sehr gut. Der erste Teil ist bedrückend und spannend und hat mir etwas besser gefallen und Teil 2 ist vom Worldbuilding her sehr interessant und hat ein Ende, das Jules Verne so sehr gestört hat, dass er eine Fortsetzung schreiben musste und ich kann ihn zum Teil verstehen. Ansonsten eine Leseempfehlung für Leute, die Poe allgemein gerne lesen, oder einfach nur ein kleines absurdes Abenteuer auf See erleben wollen, denn das Buch ist echt nicht dick.
Es gibt Schriftsteller, die besser keine Romane schreiben. Edgar Allan Poe war einer von ihnen. Der Beweis liegt in Form seines einzigen Romans "Die denkwürdigen Erlebnisse des Arthur Gordon Pym" vor. Der Roman beginnt zunächst gut, wenn auch nicht überragend. Der jugendliche Pym schleicht sich von zu Hause weg, um zur See zu gehen. Doch dann nimmt das Unglück seinen Lauf. Was anfangs noch amüsant, aufregend und abenteuerlich ist, entpuppt sich für Arthur Gordon Pym nach und nach zu einem Horrortrip - und der Leser darf daran teilnehmen. Die ersten 13 Kapitel sind durchaus spannend, dank der leider sehr distanzierten Erzählweise (und das trotz Ich-Erzählung!) muss der Leser sich aber auch hier schon ins Zeug legen und seine eigene Vorstellungskraft einsetzen, um das Grauen an sich heranzulassen. Was sich auch hier schon bemerkbar macht: Viele Kleinigkeiten werden bis zum Erbrechen erklärt, andere durchaus wichtige Ereignisse werden aber komplett ausgelassen (ohne zuviel verraten zu wollen, sage ich nur: Hund). Ab Kapitel 14 kann man das Buch dann im Grunde vergessen: Was ab da folgt, entzieht sich einer Beschreibung. Oder doch: Wir bekommen Breitengrad um Breitengrad um die Ohren gehauen, das Buch wird immer fantastischer und mündet dann in ein völlig unbefriedigendes Ende, das Zeugnis über Poes ausgehende Ideen ablegt. Ich verstehe nicht, weshalb er nicht einfach nach Kapitel 13 aufgehört hat. Musste er einen Vertrag einhalten? Hat ihn seine Eitelkeit getrieben, unbedingt einen Roman schreiben zu müssen? Pym mag andere Schriftsteller beeinflusst haben, aber das ändert trotzdem nichts daran, dass dieser Roman eine Enttäuschung ist. Ich bin froh, dass Poe nicht mehr Romane geschrieben hat.