Der Wal

Der Wal

Hardcover
3.711

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Beschreibung

»Der Wal« erzählt die abenteuerliche Geschichte zweier Frauen: die von Kŭmbok, einem ehrgeizigen Mädchen vom Land, das zur erfolgreichen Unternehmerin, Fabrikbesitzerin und Kinobetreiberin avanciert und mit seinem mysteriösen Duft die Männer um ihren Verstand (und manche von ihnen um ihr Leben) bringt; und die von Kŭmboks stummer, trotz ihrer furchteinflößenden Gestalt sanftmütigen Tochter Ch’unhŭi, die ungewollt Schuld wird an einem verheerenden Brand, der den Untergang einer ganzen Stadt nach sich zieht, dafür jahrelang im Gefängnis sitzt und schließlich an den Ort ihrer Kindheit, eine in der Zwischenzeit verfallene Ziegelfabrik zurückkehrt. „Der Wal“ ist ein wüstes Märchen in drastischen Bildern, mit einem Aufgebot an absonderlichen Protagonisten – von denen manche Tod Brownings Filmklassiker „Freaks“ entsprungen sein könnten –, voller bizarrem Humor und einer geschickt durch immer wieder neue Wendungen aufgebauten Spannung, die den Leser bis zur letzten Seite gefangen hält. Die koreanische Kritik rühmte den frischen, eigenständigen Erzählstil, in dem sich Elemente des magischen Realismus genauso finden lassen wie Motive aus altkoreanischen Mythen oder Anleihen an Martial Arts-Filme und allerlei Arten von Trivialliteratur. »Ein epochales Meisterwerk, das die Gesetze und Grenzen des Romans verlacht.« Begründung der Jury zum 10. Munhakdongne Literature Award »Das koreanische Tausendundeine Nacht.« Jang Jin, Filmregisseur (»Welcome to Dongmakgol«)
Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
N/A
Format
Hardcover
Seitenzahl
508
Preis
28.00 €

Autorenbeschreibung

Cheon Myeong-kwan wurde 1964 im südkoreanischen Yongin geboren. Nach Schulabschluss und Militärdienst arbeitete er als Verkäufer von Sportartikeln und als Versicherungsvertreter, bevor er sich einige Jahre lang erfolglos im Filmgeschäft versuchte. Als Romancier hatte er mehr Erfolg: „Der Wal“ wurde von der Kritik als der „spannendste Roman Koreas seit der Jahrtausendwende“ gerühmt.

Beiträge

7
Alle
Der Wal

Der Wal

von Cheon Myeong-kwan

4

Grotesk und märchenhaft

Mal was ganz anderes. Wie ein Märchen für Erwachsene wird die Geschichte Südkoreas erzählt. Zwei Frauen, Kŭmbok, ein ehrgeiziges Mädchen vom Dorf wird zur erfolgreichen Unternehmerin, Fabrikbesitzerin und Kinobetreiberin. Ihrer stummen unförmig gewaltigen Tochter Ch'unhŭi ist sie eine schlechte Mutter. Je abgehobener und böser desto männlicher, am Ende stirbt sie als Mann. Daneben spielen Fisch und Fischhändler, Elefanten, gut duftende Frauen, Prostituierte, die Eisenbahn und eine Ziegelfabrik eine wichtige Rolle. Wenn man sich auf die einfache, märchenhafte Sprache mir teils gewalttätigen Szenen einlässt ein interessantes Lesevergnügen.

Der Wal

Der Wal

von Cheon Myeong-kwan

5

Lieblingsbuch

„Der Wal“ war einer der seltenen Buchmomente bei dem ich mir sicher war, dass er nie enden möge. Eine Geschichte, so phantasievoll, selten, bizarr, grotesk und phantastisch mit dem Wissen, ein Juwel an Literatur in den Händen zu halten. Cheon Myeong-kwan nimmt den Leser an die Hand und entblättert dieses koreanische Wunder an Roman in Wortgewandtheit, das seinesgleichen sucht. „Der Wal“ bietet einen abenteuerlichen Ausflug in die Geschichte Koreas, wo Magie und Realität aufeinanderprallen. Die Hauptfigur ist Kûmbok, eine Frau die in keinen Rahmen passt. Willensstark, einfallsreich und mit einem unstillbaren Hunger nach Männern, passt sie in keine gedankliche Schublade, zumal in dieser extrem patriarchal strukturierten Gesellschaft (das muss man sich mal denken) und strotzt vor Ideen und Überlebenskampf. Als sie zum ersten Mal die Flosse eines Wales im Meer erblickt, ist sie derart fasziniert und getrieben, Großes vollbringen zu können und nimmt seither einen außergewöhnlichen Platz in dem Dorf P‘yôngdae ein. Sie gebiert die stumme Ch‘unhûi (was soviel wie „Frühlingsmädchen“ bedeutet), ein Mädchen so groß und stark wie ein Fels in der Brandung nur sein kann, findet aber nie Zugang zu ihrem Kind. Diese schmerzhafte Mutter-Tochter-Beziehung treibt die Geschichte voran und beide Frauen stellen sich gesellschaftlichen Normen, brechen Gedankenmuster auf und zerrissen mir, in ihrem Überlebenskampf, das Herz. Je mehr sich Kûmbok neu erfand, desto mehr litt Ch‘unhûi unter der Missachtung ihrer Mutter. Ob beide in diesem überraschenden Stück Literatur ihr Glück finden? Wer weiß. Was ich jedoch mit Gewissheit sagen kann ist, dass sich zwischen den Seiten eine gehörige Portion Brutalität, böser Humor und Misogynie verbergen und den Leser auf mythische Weise an die Hand nimmt, um Licht in die zähe Dunkelheit zu bringen. Ich wünsche diesem außergewöhnlichen und absolut lesenswerten Buch ganz viele mutige Leser, die sich auf diese unvergessliche Reise begeben möchten 🐋🩵💙

Der Wal

Der Wal

von Cheon Myeong-kwan

1

Platt, misogyn und ekelhaft

Das Buch wurde von der Kritik zwar als „spannendster Roman Koreas seit der Jahrtausendwende“ gepriesen, aber wenn die koreanische Literatur nur Anhäufungen aus Obszönitäten, Gewalt und Plattitüden von überspitzt grässlich gezeichneten Figuren zu präsentieren hat, ist sehr schlecht um sie bestellt. Zum Glück habe ich seit der Jahrtausendwende koreanische Romane gelesen, die dieser Beschreibung nicht entsprechen. Somit konnte meine Hoffnung in die koreanische Literatur nicht zerstört werden, auch wenn für ersten 30 Seiten dieses Romans viel kaputt zu machen drohten. Gute Literatur soll aufrütteln, vielleicht auch verstören aber schockieren um der voyeuristischen Lust zu fröhnen, oft für mich definitiv etwas völlig anderes. Leider kann ich nichts Gutes zu diesem Text sagen. Ihr könnt Euch auf eine saftige Kritik im Lesemonat September auf meinem YouTube Kanal „Japan Connect“ freuen. https://youtu.be/RUIV9T74ST8?si=moXvEvWJeI0sI6eg

Der Wal

Der Wal

von Cheon Myeong-kwan

4

Eine Familiengeschichte im Strom der Zeit Im Grunde geht es in „Der Wal“ nicht direkt um einen Wal, sondern vielmehr um die Geschicke zweier Frauen im Wandel der Zeit in einem Land, dass selbst in den zurückliegenden Jahren viele Schicksalsschläge und Veränderungen durchmachen musste. Der titelgebende Wal ist dabei nur ein Symbol, eines von vielen, dass im Buch vorkommt. Der Titel hätte auch Der Elefant oder Die Einäugige oder Die Ziegelkönigin lauten können. Alles treffende Beschreibungen eines überbordenden Buches, um das Leben zweier Frauen (Tochter und Mutter) in einer ländlichen Gegend Südkoreas vornehmlich in der zweiten Hälfte des Zwanzigsten Jahrhunderts aufzuzeigen. Die Mutter, die Ziegelkönigin, der Elefant und Der Wal Auch wenn das Figurenensemble in diesem Buch sehr umfangreich ist, spielen speziell zwei Frauen eine zentrale Rolle in der Vielzahl an Geschichten. Da wäre zum einen Kūmbok zu nennen, zu Beginn ein Mädchen vom Land, dass nur noch daran denkt, in die Stadt zu fliehen. Ihre Mutter hat sie früh verloren und der Vater ist nur ein Säufer. Da sie als Tochter langsam in das Alter kommt, in dem sie zur Frau wird, wirft der Vater immer öfter ein Auge auf sie. Also rennt sie mit dem Fischhändler bei einer Gelegenheit weg, als der mal wieder im Dorf seine verdorrte Ware anbietet. Viele Umwege führen Kümbock in ein entlegenes Dorf, abgeschieden von der Zivilisation, wo sie aufgrund eines unerwarteten Geldsegens eine Ziegelfabrik eröffnet und so dem Ort zu Wohlstand und Wachstum verhilft. Doch diese Zeit verändert Kümbock immer mehr, sie wird zu einem gewissenlosen Etwas, die sich am Ende sogar in das männliche Geschlecht wandelt, da sie immer größere patriarchalische Züge annimmt. Unter diesen muss auch ihre Tochter Ch’unhŭi ganz besonders leiden. Sie wurde unter ominösen Umständen geboren und hat viele Züge an sich, die Kümbock an einen früheren Partner ihrerseits erinnern. So überlässt sie die Erziehung ihrer Tochter, die nicht sprechen kann und auch generell autistische Züge aufweist, lieber anderen und sie selber ist nur für die Züchtigung dieses aus ihren Augen seltsamen, nicht brauchbaren Geschöpfs zuständig. Viele Jahre gehen ins Land, alle Menschen, Gegenstände und TIere, die ihr bekannt sind, sind schon tot. Ch’unhŭi kehrt an den Ort zurück, in dem sie ihr ganzes Leben verbracht hat. Sie musste eine Gefängnisstrafe absitzen, weil sie vermeintlich einen Brand gelegt hat, dem viele Menschen zum Opfer gefallen sind. Sie hat ihre Strafe verbüßt und richtet sich nun in der Ziegelfabrik ein, die einst ein großer Name war und an die sie die einzigen guten Erinnerungen hat, da sie das Brennen der Ziegel richtig gut beherrschte und sie in dieser Arbeit eine Art Frieden gefunden hat. Doch diese Ziegelfabrik ist nach den Ereignissen des Brandes selbstverständlich verlassen und sie denkt, wenn sie die Fabrik alleine wieder in Gang bringt, kommen alle wieder zu ihr zurück, die sie kannte. So wird sie zu einer traurig-einsamen Gestalt, die Ziegel um Ziegel herstellt, um ihr altes Leben damit wiederzubekommen. Was der Wal und der Elefant für eine Rolle spielen? Und wer ist nun die Ziegelkönigin? Das muss müsst ihr schon von selbst herausfinden. Überbordend, sagenhaft und phantastisch Was Cheon Myeong-kwan mit Der Wal auf das Papier gezaubert hat ist mit den Worten „fantastisch“ schon fast noch untertrieben beschrieben. Es ist eine sagenhafte Welt, die er mit diesem Werk erschaffen hat und er zeigt mit seinen Mitteln auf eine Zeit Koreas, die von Krisen und Teilungen gebeutelt war und immer noch ist. Viele Abschnitte in diesem Buch erscheinen wie eine koreanische Sage oder ein Märchen in modernem Gewand. Da ist zum Beispiel eine sehr zurückgezogen lebende Frau, die all ihr Geld zusammenspart und niemandem davon abgibt, selbst ihrer Tochter nicht, auch nicht über den Tod hinaus. Diese Frau zum Beispiel spielt im gesamten Buch immer wieder ein wichtige Rolle und wirkt dabei mehr wie eine Art Hexe denn als Mensch. So sind auch die Geschicke aller handelnden Figuren durch Elemente geprägt, denen man nur märchenhaften Charakter zuschreiben kann. Durch diesen „magischen Realismus“, der hier immer mal wieder durchscheint, fühlt man sich in bestimmten Passagen an einen Murakami erinnert. Das es aber hier etwas ganz anderes ist, wird einem ebenfalls mit jeder Zeile bewusst. DIe Sprache wechselt immer wieder ihre Perspektiven, mal aus der dritten Person, als unbeteiligter Beocbachter der Szenerie, dann wieder ganz direkt, mal wie nebenbei, dann direkt im Getümmel, mal sanft und geradezu einlullend, dann wieder brutal und vollkommen schwermütig. Das alles vereint der Autor in diesem wundersamen Buch. Auf knapp über 500 Seiten entspinnt sich so eine fantastische Geschichte über das Leben zwei Frauen im Laufe der Zeiten über das Zwanzigste Jahrhundert und wie sich in dieser Zeit das Leben der Menschen in Südkorea veränderte. Da kommt viel auf einmal beisammen und manchmal ist man als Leser*in überfordert ob der ganzen Menge an Informationen, die da auf einen einprasseln und die mensch erst einmal verarbeiten muss. Insgesamt kann man dabei festhalten, dass es ein sehr herausforderndes Buch ist, auch weil es sich keiner Konvention unterordnen will und das auch gar nicht muss. Es darf alles sein und innerhalb dieser Begrenzung darf es auch alles machen, was der Geschichte zum Vorteil verhilft. Bis auf wenige Ausnahmen wird hier zeitlich chronologisch erzählt und neben den zwei Frauen im Zentrum ein vielfältiges Ensemble an Figuren erschaffen, allesamt liebenswert und deren Schicksal geht teilweise wirklich nah. Außer das von Kümbock, dieses am Anfang etwas unnahbar wirkende Mädchen wird mit der Zeit zu einem unnachgiebigen Geschäftsmenschen, die nur den Gewinn und ihr eigenes Glück im Blick hat und dafür alles und jeden opfert, was ihr nicht wichtig erscheint. Das wirkt herzlos, ist es auch und bildet den großen Punkt ab, ohne den das Ende des Buches nicht möglich erscheint. Für diese Geschichte muss man sich Zeit einplanen, um diese mit Genuss zu lesen. Es ist nicht einfach, in dieses Mysterium hineinzufinden, aber man kommt mit einem strahlenden Gesicht und jeder Menge Gedanken wieder heraus, die einen lange nach Lektüre noch beschäftigen. Ein Buch, dass wirklich seine bisherigen internationalen Lorbeeren verdient hat

Der Wal

Der Wal

von Cheon Myeong-kwan

3.5

Surreale Geschichte eines koreanischen Mädchens und ihrem Weg zur Ziegelkönigin. Abgedreht und märchenhaft trifft es wohl am Besten. So ein Buch könnte man sich in der westlich geprägten Literatur nicht vorstellen, doch es kommt aus Korea und aus dieser Region passt dieses Buch. Es ist herausfordernd, tragisch und magisch. Lasst euch darauf ein

Der Wal

Der Wal

von Cheon Myeong-kwan

3

"Der Wal" erzählt die Geschichte zweier Frauen: die von Kŭmbok, einem ehrgeizigen Mädchen vom Land, das zur erfolgreichen Unternehmerin, Fabrikbesitzerin und Kinobetreiberin avanciert und mit seinem mysteriösen Duft die Männer um ihren Verstand (und manche von ihnen um ihr Leben) bringt; und die von Kŭmboks stummer, trotz ihrer furchteinflößenden Gestalt sanftmütigen Tochter Ch’unhŭi, die ungewollt Schuld wird an einem verheerenden Brand, der den Untergang einer ganzen Stadt nach sich zieht, dafür jahrelang im Gefängnis sitzt und schließlich an den Ort ihrer Kindheit, eine in der Zwischenzeit verfallene Ziegelfabrik zurückkehrt. Ich habe das Buch tatsächlich "versehentlich" gekauft. Auf Grund des Films "The Wale" habe ich aus Interesse nachgeschaut, ob es dazu auch ein Buch gibt und bin dann auf dieses gestoßen, welches zwar nichts mit dem Film zu tun hat, aber trotzdem sehr interessant klang. Als " Ein epochales Meisterwerk, das die Gesetze und Grenzen des Romans verlacht." und als "Das koreanische Tausendundeine Nacht." bezeichnet, hat es mich sehr neugierig gemacht. Leider habe ich mich sehr schwer damit getan. Es war teilweise sehr trocken und langatmig zu lesen, sodass ich mich phasenweise wirklich dadurch gequält habe.

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Der Wal

Der Wal

von Cheon Myeong-kwan

4

Super spannend, zum Ende hin sehr frustrierend…

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