Der unerhörte Wunsch des Monsieur Dinsky
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Jean-Paul Didierlaurent, 1962 in La Bresse/Elsass geboren, trat zunächst als Autor von Erzählungen hervor, die mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurden. ›Die Sehnsucht des Vorlesers‹ war sein Romandebüt, das weltweit Hunderttausende von Lesern verzaubert hat. Er starb am 05. Dezember 2021 in Straßburg.
Beiträge
Ungewöhnliches Buch 📖,echt lesenswert..Wer die Sehnsucht des Vorlesers kennt..wird auch dieses Buch 📖 lieben 🫶 💆🏻♀️📚😀👍🏻🇳🇱🇨🇭🚐
Der unerhörte Wunsch des Monsieur Dinsky - Jean-Paul Didierlaurent Erst einmal zum Inhalt: Ambroise wäre der hübschen Pflegerin Manelle nie begegnet, gäbe es da nicht den liebenswerten Monsieur Dinsky. Nach einer niederschmetternden Diagnose will der 82-jährige eine letzte Reise unternehmen. Zusammen mit den beiden jungen Leuten. Der Wunsch, den sie ihm erfüllen sollen, hat es allerdings in sich... Das Buch ist ziemlich unbekannt, weswegen ich keine hohen Erwartungen hatte und einfach gespannt war, was auf mich zukommt. Das Buch ließ sich ziemlich gut und einfach lesen, wobei ich ein paar Seiten gebraucht habe um in den Erzählstil hinein zu finden. Ich bin der Meinung, dass man französischen Büchern und Filmen das Französische definitiv anmerkt und das war bei diesem Buch genauso - auch wenn ich das nicht weiter definieren kann 😄. Die Protagonisten in dem Buch haben Berufe, die meiner Meinung nach viel zu selten thematisiert werden. Manelle ist Pflegerin und hilft Menschen im Alltag. Ambroise ist Thanatopraktiker, heißt, er bahrt Tote auf, sodass die Zurückgebliebenen ihren Liebsten im „normalen“ Zustand ein letztes Mal sehen und sich verabschieden können. Das Buch lehrt einen viel über Familie, Einsamkeit und auch über das Leben selbst. Das Leben ist wertvoll und man sollte und muss das Beste aus jedem Tag machen. Es nützt einen nichts, super nachtragend zu sein oder die Wut oder auch Einsamkeit in sich hineinzufressen. Reden kann so viel helfen. Und sei es nur mit einer netten Pflegerin oder der Supermarktverkäuferin im Laden nebenan. Sagt euren Liebsten, wie gern ihr sie habt und ruft einfach mal bei euren Großeltern an. Für euch sind das 10 Minuten, aber für die ist es ein Lichtblick in der ganzen Woche. Das alles konnte ich aus dem Buch mitnehmen und möchte es gerne an euch weitergeben! Gerade zur Advents- und Weihnachtszeit ist Nächstenliebe super wichtig. Und auch ihr selbst, seit euer Nächster, vergesst das nicht ☺️

Schöne leichte, charmante Geschichte für zwischendurch!
Ambroise ist ein Thanatopraktiker. Ein Beruf, den ich zwar kannte aber nicht mit dieser Bezeichnung verbunden habe. Ambroise ist Einbalsamierer und dazu kommen noch alle notwendigen Prozeduren, um die Aufbahrung eines Menschen so ästhetisch und hygienisch zu machen wie möglich. Eigentlich hätte er Medizin studieren sollen und in die riesigen Fußstapfen seines Vater treten sollen. Mit seiner Wahl hat er die Beziehung zu seinem Vater völlig abgebrochen. Manelle ist eine Frau, die sich täglich um Senioren kümmert, um ihren Alltag zu bewältigen. Sie mag ihre Arbeit, wenn sie auch nicht jeden ihrer Klienten gern mag. Samuel Dinsky dagegen mag sie besonders gern. Auf seinem Unterarm findet sich eine tätowierte Zahl und damit erzählt er schon eine bewegende Geschichte. Als er eine furchtbare Diagnose erhält, steht für Samuel Dinsky fest, wie er damit umgehen will und leitet alle notwendigen Schritte in die Wege. Somit machen sich Ambroise, seine Großmutter, Manelle und er selbst auf eine Reise. Nachdem ich "Die Sehnsucht des Vorlesers" so unglaublich gemocht habe, musste dieses Buch natürlich auch bei mir einziehen und lag bis vor kurzem auf meinem SuB. Aber es ist auf meiner Liste #12booksin12months für 2021. Jetzt habe ich es endlich zur Hand genommen und wenn es auch längst nicht so gut ist, wie "Die Sehnsucht ..." konnte es mich dennoch sehr gut unterhalten. Mit den vier Figuren, die auf eine sehr besondere Reise gehen, hat der Autor eine Fahrgemeinschaft gegründet, die ihres gleichen sucht. Zwar werden in dem Buch manche schwere und traurige Themen nur kurz angesprochen und am Rande abgehandelt, das macht aber auch den Reiz der Geschichte aus. Damit behält sie eine Leichtigkeit, die ich anfangs so nicht erwartet habe. Ja, das Ende lässt ein wenig zu wünschen übrig. Passt aber für mich ausgezeichnet zur restlichen Handlung. Man hat das Buch recht schnell gelesen, da es keine Schwermut aufkommen lässt und das ist doch manchmal auch erwünscht und gewollt.
Wunderschöner Schreibstil, aber der Inhalt ... Zunächst einmal geht die eigentliche Handlung erst in der zweiten Hälfte des Buches los. Aber nicht nur das, sie wird auch in kürzester Zeit abgehandelt, gespickt mit christlicher Pseudomoral, und einem Plottwist, der wirklich wütend macht. Wunderheilung, statt sich mit dem Tod wirklich auseinander zu setzen... *grrrr* Alles, um letztlich das Thema des Suizids eines totkranken Menschen erst als abstoßend darzustellen und ihn dann ganz zu vermeiden. Dass man eine unnötige Sexszene (und die Erwähnung weiterer - ernsthaft, wer bleibt die ganze Nacht auf, um Sex zu haben, wenn er danach sieben Stunden Autofahrt vor sich hat und für das Leben von drei Passagieren verantwortlich ist?!) ertragen muss, der sympathisch wirken sollende Protagonist der Protagonistin beim ersten Aufeinandertreffen auf die Brüste glotzt, und Frauen hier eigentlich generell nur Zierde und Handlungsgrund für Männer sind (obwohl eine der beiden Hauptfiguren doch eine Frau ist, aber eine, von deren Zielen, Wünschen, Hintergrund wir kaum was erfahren), macht das Ganze noch ärgerlicher. Und dann, dass der Autor sowohl das Leiden eines Juden im KZ und einer Frau bei einer (natürlich hinterher ganz furchtbaren) Abtreibung einerseits traumatisch beschreibt und andererseits irgendwie dennoch beiläufig in den sonst fluffig-klischeefranzösischen Text einbaut ... Ich weiß nicht, ob er dafür recherchiert hat. Im Dank steht lediglich ein Thanatopraktiker, niemand sonst. Und ich bin durchaus der Meinung, dass ein Autor auch über das schreiben dürfen sollte, was er nicht kennt (sonst wäre mein Bücherregal wohl sehr leer, so ganz ohne Hexen, Drachen und Raumschiffe), aber hier hatte ich doch Probleme damit, das zu akzeptieren. Noch mehr bei der Abtreibung als bei der Darstellung des Lebens im KZ, weil sie so einseitig und moralisierend dargestellt ist. Nicht nur war es nicht das Richtige für die Protagonistin, die sich hinterher sofort dafür hasst. Das ist in Ordnung und passiert manchen Frauen wohl nun einmal so. Aber nein, natürlich hat auch die andere Patientin in der Klinik tote Augen und überhaupt ist das alles ganz böse und völlig falsch. Ab da stört es eben doch, dass hier ein Cis Mann etwas moralisierend beschreibt, was er nie wird erleben können. Und da hätte ich mir dann doch wenigstens ein Zeichen gewünscht, dass er seine Haltung und die Beschreibung aus einem Gespräch mit einer Betroffenen hat. Aber gut, ja, vor allem stört mich das Ende. Ich hatte auf ein Buch gehofft, wo der Todeswunsch eines schwerkranken Mannes endlich mal vernünftig behandelt wird. Statt dessen all die Botschaften von „Ja, er hat ständige Schmerzen, kotzt alles wieder aus und kann fast nichts mehr, aber bestimmt gibt es da noch ein paar schöne Momente, die das alles wert sind. Man sollte der Natur ihren Gang lassen.“ und dann die Wunderheilung am Ende? Erst widerlich moralisierend, und dann ein feiges Flüchten aus der Verantwortung, die Geschichte konsequent zu Ende zu führen. Da hilft der schönste Schreibstil nichts mehr.
Ich hatte mich nach "Macadam oder die Dame von Nummer 12" wirklich auf das neue Buch von Jean-Paul Didierlaurent gefreut. Ich tue mich normalerweise schwer mit franz. Schriftstellern. Aber Didierlaurent schafft es in einer wunderbaren Weise seine Charaktere detailliert zu beschreiben und doch nicht zu überzeichnen. Sein Ambroise ist ein ein Meister seines Faches. Er liebt es, seine verstorbenen Kunden herzurichten. Ja er scheut sich auch nicht, einen verstorbenen als Clown anzuziehen und zu schminken. Denn das war dessen Berufung, wie seine Töchter zu berichten wissen. Wichtig ist, dass er dem Verstorbenen gerecht wird. Manelle dagegen tut in den ihr verbleibenden 45 Minuten alles für ihre älteren Herrschaften und sieht auch gerne über Macken und Unwägbarkeiten hinweg. Und dann wäre da Monsieur Dinsky. Krank, mit einem letzten Wunsch. Leider werden ihm, dem Namensgeber des Buches nur 60 der 256 gewidmet. Nicht, dass es dem Buch abträglich wäre. Dazu schreibt Didierlaurent wirklich zu gut. Aber irgendwie hätte ich mir mehr Zeit mit dem alten Herrn gewünscht. Daher auch nur vier Sterne für diesen zauberhaften und lesenswerten Roman.
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Jean-Paul Didierlaurent, 1962 in La Bresse/Elsass geboren, trat zunächst als Autor von Erzählungen hervor, die mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurden. ›Die Sehnsucht des Vorlesers‹ war sein Romandebüt, das weltweit Hunderttausende von Lesern verzaubert hat. Er starb am 05. Dezember 2021 in Straßburg.
Beiträge
Ungewöhnliches Buch 📖,echt lesenswert..Wer die Sehnsucht des Vorlesers kennt..wird auch dieses Buch 📖 lieben 🫶 💆🏻♀️📚😀👍🏻🇳🇱🇨🇭🚐
Der unerhörte Wunsch des Monsieur Dinsky - Jean-Paul Didierlaurent Erst einmal zum Inhalt: Ambroise wäre der hübschen Pflegerin Manelle nie begegnet, gäbe es da nicht den liebenswerten Monsieur Dinsky. Nach einer niederschmetternden Diagnose will der 82-jährige eine letzte Reise unternehmen. Zusammen mit den beiden jungen Leuten. Der Wunsch, den sie ihm erfüllen sollen, hat es allerdings in sich... Das Buch ist ziemlich unbekannt, weswegen ich keine hohen Erwartungen hatte und einfach gespannt war, was auf mich zukommt. Das Buch ließ sich ziemlich gut und einfach lesen, wobei ich ein paar Seiten gebraucht habe um in den Erzählstil hinein zu finden. Ich bin der Meinung, dass man französischen Büchern und Filmen das Französische definitiv anmerkt und das war bei diesem Buch genauso - auch wenn ich das nicht weiter definieren kann 😄. Die Protagonisten in dem Buch haben Berufe, die meiner Meinung nach viel zu selten thematisiert werden. Manelle ist Pflegerin und hilft Menschen im Alltag. Ambroise ist Thanatopraktiker, heißt, er bahrt Tote auf, sodass die Zurückgebliebenen ihren Liebsten im „normalen“ Zustand ein letztes Mal sehen und sich verabschieden können. Das Buch lehrt einen viel über Familie, Einsamkeit und auch über das Leben selbst. Das Leben ist wertvoll und man sollte und muss das Beste aus jedem Tag machen. Es nützt einen nichts, super nachtragend zu sein oder die Wut oder auch Einsamkeit in sich hineinzufressen. Reden kann so viel helfen. Und sei es nur mit einer netten Pflegerin oder der Supermarktverkäuferin im Laden nebenan. Sagt euren Liebsten, wie gern ihr sie habt und ruft einfach mal bei euren Großeltern an. Für euch sind das 10 Minuten, aber für die ist es ein Lichtblick in der ganzen Woche. Das alles konnte ich aus dem Buch mitnehmen und möchte es gerne an euch weitergeben! Gerade zur Advents- und Weihnachtszeit ist Nächstenliebe super wichtig. Und auch ihr selbst, seit euer Nächster, vergesst das nicht ☺️

Schöne leichte, charmante Geschichte für zwischendurch!
Ambroise ist ein Thanatopraktiker. Ein Beruf, den ich zwar kannte aber nicht mit dieser Bezeichnung verbunden habe. Ambroise ist Einbalsamierer und dazu kommen noch alle notwendigen Prozeduren, um die Aufbahrung eines Menschen so ästhetisch und hygienisch zu machen wie möglich. Eigentlich hätte er Medizin studieren sollen und in die riesigen Fußstapfen seines Vater treten sollen. Mit seiner Wahl hat er die Beziehung zu seinem Vater völlig abgebrochen. Manelle ist eine Frau, die sich täglich um Senioren kümmert, um ihren Alltag zu bewältigen. Sie mag ihre Arbeit, wenn sie auch nicht jeden ihrer Klienten gern mag. Samuel Dinsky dagegen mag sie besonders gern. Auf seinem Unterarm findet sich eine tätowierte Zahl und damit erzählt er schon eine bewegende Geschichte. Als er eine furchtbare Diagnose erhält, steht für Samuel Dinsky fest, wie er damit umgehen will und leitet alle notwendigen Schritte in die Wege. Somit machen sich Ambroise, seine Großmutter, Manelle und er selbst auf eine Reise. Nachdem ich "Die Sehnsucht des Vorlesers" so unglaublich gemocht habe, musste dieses Buch natürlich auch bei mir einziehen und lag bis vor kurzem auf meinem SuB. Aber es ist auf meiner Liste #12booksin12months für 2021. Jetzt habe ich es endlich zur Hand genommen und wenn es auch längst nicht so gut ist, wie "Die Sehnsucht ..." konnte es mich dennoch sehr gut unterhalten. Mit den vier Figuren, die auf eine sehr besondere Reise gehen, hat der Autor eine Fahrgemeinschaft gegründet, die ihres gleichen sucht. Zwar werden in dem Buch manche schwere und traurige Themen nur kurz angesprochen und am Rande abgehandelt, das macht aber auch den Reiz der Geschichte aus. Damit behält sie eine Leichtigkeit, die ich anfangs so nicht erwartet habe. Ja, das Ende lässt ein wenig zu wünschen übrig. Passt aber für mich ausgezeichnet zur restlichen Handlung. Man hat das Buch recht schnell gelesen, da es keine Schwermut aufkommen lässt und das ist doch manchmal auch erwünscht und gewollt.
Wunderschöner Schreibstil, aber der Inhalt ... Zunächst einmal geht die eigentliche Handlung erst in der zweiten Hälfte des Buches los. Aber nicht nur das, sie wird auch in kürzester Zeit abgehandelt, gespickt mit christlicher Pseudomoral, und einem Plottwist, der wirklich wütend macht. Wunderheilung, statt sich mit dem Tod wirklich auseinander zu setzen... *grrrr* Alles, um letztlich das Thema des Suizids eines totkranken Menschen erst als abstoßend darzustellen und ihn dann ganz zu vermeiden. Dass man eine unnötige Sexszene (und die Erwähnung weiterer - ernsthaft, wer bleibt die ganze Nacht auf, um Sex zu haben, wenn er danach sieben Stunden Autofahrt vor sich hat und für das Leben von drei Passagieren verantwortlich ist?!) ertragen muss, der sympathisch wirken sollende Protagonist der Protagonistin beim ersten Aufeinandertreffen auf die Brüste glotzt, und Frauen hier eigentlich generell nur Zierde und Handlungsgrund für Männer sind (obwohl eine der beiden Hauptfiguren doch eine Frau ist, aber eine, von deren Zielen, Wünschen, Hintergrund wir kaum was erfahren), macht das Ganze noch ärgerlicher. Und dann, dass der Autor sowohl das Leiden eines Juden im KZ und einer Frau bei einer (natürlich hinterher ganz furchtbaren) Abtreibung einerseits traumatisch beschreibt und andererseits irgendwie dennoch beiläufig in den sonst fluffig-klischeefranzösischen Text einbaut ... Ich weiß nicht, ob er dafür recherchiert hat. Im Dank steht lediglich ein Thanatopraktiker, niemand sonst. Und ich bin durchaus der Meinung, dass ein Autor auch über das schreiben dürfen sollte, was er nicht kennt (sonst wäre mein Bücherregal wohl sehr leer, so ganz ohne Hexen, Drachen und Raumschiffe), aber hier hatte ich doch Probleme damit, das zu akzeptieren. Noch mehr bei der Abtreibung als bei der Darstellung des Lebens im KZ, weil sie so einseitig und moralisierend dargestellt ist. Nicht nur war es nicht das Richtige für die Protagonistin, die sich hinterher sofort dafür hasst. Das ist in Ordnung und passiert manchen Frauen wohl nun einmal so. Aber nein, natürlich hat auch die andere Patientin in der Klinik tote Augen und überhaupt ist das alles ganz böse und völlig falsch. Ab da stört es eben doch, dass hier ein Cis Mann etwas moralisierend beschreibt, was er nie wird erleben können. Und da hätte ich mir dann doch wenigstens ein Zeichen gewünscht, dass er seine Haltung und die Beschreibung aus einem Gespräch mit einer Betroffenen hat. Aber gut, ja, vor allem stört mich das Ende. Ich hatte auf ein Buch gehofft, wo der Todeswunsch eines schwerkranken Mannes endlich mal vernünftig behandelt wird. Statt dessen all die Botschaften von „Ja, er hat ständige Schmerzen, kotzt alles wieder aus und kann fast nichts mehr, aber bestimmt gibt es da noch ein paar schöne Momente, die das alles wert sind. Man sollte der Natur ihren Gang lassen.“ und dann die Wunderheilung am Ende? Erst widerlich moralisierend, und dann ein feiges Flüchten aus der Verantwortung, die Geschichte konsequent zu Ende zu führen. Da hilft der schönste Schreibstil nichts mehr.
Ich hatte mich nach "Macadam oder die Dame von Nummer 12" wirklich auf das neue Buch von Jean-Paul Didierlaurent gefreut. Ich tue mich normalerweise schwer mit franz. Schriftstellern. Aber Didierlaurent schafft es in einer wunderbaren Weise seine Charaktere detailliert zu beschreiben und doch nicht zu überzeichnen. Sein Ambroise ist ein ein Meister seines Faches. Er liebt es, seine verstorbenen Kunden herzurichten. Ja er scheut sich auch nicht, einen verstorbenen als Clown anzuziehen und zu schminken. Denn das war dessen Berufung, wie seine Töchter zu berichten wissen. Wichtig ist, dass er dem Verstorbenen gerecht wird. Manelle dagegen tut in den ihr verbleibenden 45 Minuten alles für ihre älteren Herrschaften und sieht auch gerne über Macken und Unwägbarkeiten hinweg. Und dann wäre da Monsieur Dinsky. Krank, mit einem letzten Wunsch. Leider werden ihm, dem Namensgeber des Buches nur 60 der 256 gewidmet. Nicht, dass es dem Buch abträglich wäre. Dazu schreibt Didierlaurent wirklich zu gut. Aber irgendwie hätte ich mir mehr Zeit mit dem alten Herrn gewünscht. Daher auch nur vier Sterne für diesen zauberhaften und lesenswerten Roman.