Der Trinker

Der Trinker

E-Book
5.03
GefangenschaftLiteraturklassikerLebenskriseNationalsozialismus

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Beschreibung

Untergang eines Kleinbürgers In gut zwei Wochen, bis zum 21. September 1944, schrieb Fallada seinen persönlichsten Roman nieder. Zu der Zeit lebte er auf richterlichen Beschluss für dreieinhalb Monate in der Strelitzer Landesanstalt. Vorangegangen war ein Streit mit seiner geschiedenen Frau, bei dem Fallada einen ungezielten Schuss aus seinem Terzerol abgab. „Solange ich schreibe, vergesse ich die Gitter vor dem Fenster“, teilte er seiner Mutter in einem Brief mit. Umgeben von kranken Kriminellen, Wärtern und Pflegern, selten ungestört, schrieb Fallada nicht nur den Roman, sondern noch fünf Erzählungen und seine Sicht auf die Nazizeit nieder. Um das Manuskript zu schützen, tarnte er es durch Unleserlichkeit: fertige, eng beschriebene Manuskriptblätter stellte er auf den Kopf und schrieb in den Zwischenräumen zurück. Mitunter wiederholte er den Vorgang, so dass die Seiten wie mit einer Geheimschrift bedeckt erschienen. In monatelanger Entzifferungsarbeit wurde der Roman nach Falladas Tod im Aufbau-Verlag rekonstruiert. In dieser Fassung erschien er als Lizenzausgabe 1950 im Rowohlt-Verlag, 1953 im Aufbau-Verlag. „Ein zeitloses Dokument über die Abgründe einer Sucht.“ Nürnberger Nachrichten „Indem Hans Fallada das Leiden Sommers beschrieb, legte er auch Zeugnis von sich selbst ab.“ Der Tagesspiegel
Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Klassiker
Format
E-Book
Seitenzahl
291
Preis
7.99 €

Autorenbeschreibung

Rudolf Ditzen alias HANS FALLADA (1893–1947), zwischen 1915 und 1925 Rendant auf Rittergütern, Hofinspektor, Buchhalter, zwischen 1928 und 1931 Adressenschreiber, Annoncensammler, Verlagsangestellter, 1920 Roman-Debüt mit "Der junge Goedeschal“. Der vielfach übersetzte Roman "Kleiner Mann – was nun?" (1932) machte Fallada weltberühmt. Sein letztes Buch, „Jeder stirbt für sich allein“ (1947), avancierte rund sechzig Jahre nach Erscheinen zum internationalen Bestseller. Weitere Werke u. a.: »Bauern, Bonzen und Bomben« (1931), »Wer einmal aus dem Blechnapf frißt« (1934), »Wolf unter Wölfen« (1937), »Der eiserne Gustav« (1938).

Beiträge

3
Alle
5

📝 „Auch das Streiten scheint wie ein Gift zu sein, an das man sich rasch gewöhnt und ohne das man bald nicht leben kann.“ (S.10) 📝 „Aber der Mensch gewöhnt sich an alles, und ich fürchte beinahe, er gewöhnt sich am raschesten, in einen Zustand von Erniedrigung zu leben. (S.13) 📝 „Es war eine sehr einfache Suche gewesen, die Flasche leer zu trinken, aber ich hätte vorher daran denken sollen, wie schwierig es sein würde, den Zustand wie vorher herzustellen.“ (S.22) 📖 Hans Fallada erzählt die Geschichte von Herrn Sommer in den Fängen des Alkohols. Dieser durchlebt während seiner Sucht alle Gefühlswelten. Ein Roman über die Flucht vor einem selbst und die still wachsende Besessenheit von einem Nervengift. Der ursprüngliche ehrliche Herr Sommer verliert im Laufe des Geschehens immer mehr an Ehrlichkeit - vor allem sich selbst gegenüber - und verstrickt sich in ein Netz der Ausreden. 💭 Unkomplizierter Schreibstil über schockierende Handlungen und Gedanken einer hilfsbedürftigen Person. Dem Autor ist es aus meiner Sicht eindringlich gelungen darzustellen, wie der Protagonist von seinen Problemen davonläuft und wie ihm der Mut und die Kraft fehlt, sich seinen eigenen Fehlern zu stellen. Fallada gibt die Sucherfahrungen detailgetreu wieder, indem er aufzeigt, welch vollendetes Glück Herr Sommer im Moment des Trinkens erlebt und wie schutzlos er dem Alkohol ausgeliefert ist. Empfindungen wie Reue, Erschrockenheit vor einem selbst und Aggressivität des Protagonisten werden ebenfalls gelungen beschrieben. Das Buch blieb mir nach dem Lesen noch eine längere Zeit im Kopf. Allein deswegen halte ich es für ein lesenswertes Werk:).

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5

Der Blick in die Seele eines Trinkers. Es ist schon sehr Besonders, den Niedergang so beschreiben zu können. Mich hat dieser Roman sehr berührt und gleichzeitig auch sehr schockiert.

5

Fallada hattes einfach drauf!

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