Der Proceß

Der Proceß

Hardback
4.04
Kritische AusgabeVerfahrenVertrauenGerichtsbarkeit

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Description

Dieser Sonderausgabe liegt die Kritische Ausgabe der Werke von Franz Kafka zugrunde. Sie wurde anhand der Originalmanuskripte erarbeitet und bietet die authentischen, oft fragmentarischen Texte unter Beibehaltung von Orthographie und Zeichensetzung. Der Einband ist an die Gestaltung der Erstausgabe (1925) von Georg Salter im Verlag Die Schmiede angelehnt.
In der Geschichte des Bankprokuristen Joseph K., dem in einem ebenso absurden wie undurchsichtigen Verfahren der Prozess gemacht wird, zeigt der große Prager Schriftsteller Kafka seine ganze erzählerische Meisterschaft. Je mehr K. seine ungenannte Schuld zu ergründen und sich zu verteidigen sucht, desto tiefer verstrickt er sich in die alptraumhaften Labyrinthe einer undurchschaubaren Gesetzesmaschinerie. Trotz der Immaterialität seiner Schuld ist diese konkret, das unbekannte Gesetz erfüllt sich. Lakonisch im Ton, steigert sich der Text vom Grotesk-Komischen ins abgrundtief Tragische. Die Frage der Schuld wurde durch diesen am Anfang des Ersten Weltkriegs, im August 1914, begonnen Roman geradezu zur Vision des Jahrhunderts. Der Proceß ist das erste umfangreichere Werk, das Max Brod 1925, ein Jahr nach Kafkas Tod, aus dessen Nachlass herausgab.
Franz Kafka wurde am 3. Juli 1883 als Sohn jüdischer Eltern in Prag geboren, der Stadt, in der er nahezu sein ganzes Leben verbrachte. Nach dem Jurastudium, das er 1906 mit der Promotion abschloss, absolvierte er ein einjähriges Rechtspraktikum, bevor er 1907 in die Prager Filiale der Assicurazioni Generali und 1908 schließlich in die Arbeiter-Unfall-Versicherungs-Anstalt eintrat, deren Beamter er bis zu seiner frühzeitigen Pensionierung im Jahre 1922 blieb. Im Spätsommer 1917 erlitt Kafka einen Blutsturz; es war der Ausbruch der Tuberkulose, an deren Folgen er am 3. Juni 1924, noch nicht 41 Jahre alt, starb.
Main Genre
Novels
Sub Genre
Classics
Format
Hardback
Pages
312
Price
14.40 €

Author Description

Franz Kafka wurde am 3. Juli 1883 als Sohn jüdischer Eltern in Prag geboren. Nach einem Jurastudium, das er 1906 mit der Promotion abschloss, trat Kafka 1908 in die »Arbeiter-Unfall-Versicherungs-Anstalt« ein, deren Beamter er bis zu seiner frühzeitigen Pensionierung im Jahr 1922 blieb. Im Spätsommer 1917 erlitt Franz Kafka einen Blutsturz; es war der Ausbruch der Tuberkulose, an deren Folgen er am 3. Juni 1924, noch nicht 41 Jahre alt, starb.

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Heute möchte ich euch Der Process (auch Der Proceß oder Der Prozeß, Titel der Erstausgabe: Der Prozess) von Franz Kafka vorstellen. Der Roman entstand zwischen Sommer 1914 und Januar 1915, wurde jedoch erst postum im Jahr 1925 veröffentlicht. Es handelt sich um eines der drei unvollendeten Werke Kafkas, das in der sogenannten Kritischen Ausgabe vorliegt. Diese Version orientiert sich enger an Kafkas ursprünglichen Notizen, weshalb ich mich bewusst für sie entschieden habe. Der Roman lässt sich dem Genre der Dystopie zuordnen, da er eine beklemmende Zukunftsvision zeichnet, die stark von Kafkas eigenen Ängsten und Selbstzweifeln geprägt scheint. Die fragmentarische Natur des Textes – bedingt durch das unvollendete Manuskript – verstärkt das Gefühl von Ohnmacht und existenzieller Bedrohung. Die Handlung beginnt damit, dass der Bankprokurist Josef K. eines Morgens ohne ersichtlichen Grund verhaftet wird. Obwohl er auf freiem Fuß bleibt, sieht er sich einem undurchsichtigen Gerichtsverfahren ausgesetzt, dessen Regeln und Instanzen ihm verborgen bleiben. Auf der Suche nach Klarheit irrt er durch eine surreale Welt aus absurden Bürokratien und widersprüchlichen Aussagen. Seine Versuche, sich zu verteidigen, verlaufen ins Leere, da das Gericht unnahbar bleibt und niemand ihm konkrete Anklagepunkte nennt. Schließlich wird er von zwei Männern abgeführt und in einem Steinbruch hingerichtet – ohne je erfahren zu haben, weshalb. Kafkas Schreibstil ist sachlich und nüchtern, was einen starken Kontrast zu den surrealen und albtraumhaften Elementen des Romans bildet. Seine Sprache ist präzise und klar, gleichzeitig aber von einer eigentümlichen Unbestimmtheit geprägt, die die bedrückende Atmosphäre verstärkt. Besonders eindrücklich ist die berühmte Türhüterparabel, die – obwohl sie mir persönlich etwas zu lang erschien – als zentrales Symbol für Willkür und unerreichbare Gerechtigkeit gilt. Der Erzähler begleitet Josef K.s Gedanken so eng, dass man seine Verwirrung und Angst unmittelbar miterlebt. Die Auseinandersetzung mit Themen wie Schuld, Macht und Bürokratie bleibt bis heute hochaktuell und regt zum Nachdenken an. Als gelernte Rechtsanwaltsfachangestellte war ich gleichermaßen fasziniert und schockiert von Kafkas Darstellung eines Rechtssystems, in dem Anklagepunkte nicht genannt und Schuld nicht bewiesen werden müssen – ein Albtraum, der in unserer realen Welt undenkbar wäre. Allerdings sollte man sich darauf einstellen, dass der Roman keine leichte Kost ist. Die düstere Atmosphäre und die ausweglose Handlung machen die Lektüre fordernd. Dennoch ist Der Process ein faszinierendes Werk, das besonders Leser anspricht, die sich für philosophische und gesellschaftskritische Themen interessieren. Für mich ist es ein absoluter Klassiker, der sich seinen Platz in der Weltliteratur verdient hat. 4 von 5 Sternen. ✨️

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