Der letzte Papierkranich - Eine Geschichte aus Hiroshima

Der letzte Papierkranich - Eine Geschichte aus Hiroshima

Hardcover
4.715
HaikuGeschichteOrigamiHistorisch

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Beschreibung

Ichiro und sein bester Freund Hiro überleben den Atombombenabwurf auf Hiroshima. Verwundet und zerrüttet begeben sich die beiden Teenager auf die Suche nach ihren Familien. Schließlich finden sie Keiko, Hiros fünfjährige Schwester. Doch das kleine Mädchen geht in dem Chaos der völlig zerstörten Stadt verloren. Ihr Verbleib und Schicksal lässt Ichiro nicht mehr los, hatte er doch Hiro, kurz bevor dieser starb, versprochen, auf die Kleine aufzupassen. Einige Wochen später kehrt er zurück an den Ort des Grauens und begibt sich auf die Suche nach ihr. Überall hinterlässt er Origami-Papierkraniche mit seiner Adresse – in der Hoffnung, dass Keiko überlebt hat …
Haupt-Genre
Jugendbücher
Sub-Genre
N/A
Format
Hardcover
Seitenzahl
304
Preis
19.60 €

Autorenbeschreibung

Kerry Drewery ist Autorin der ›Cell 7‹-Trilogie, die in mehr als ein Dutzend Sprachen übersetzt wurde. Für ihre Bücher war sie für die CILIP Carnegie Medal nominiert und wurde mit dem North East Teen Book Award ausgezeichnet. Drewery lebt an der Ostküste Englands.

Beiträge

8
Alle
4

Sehr spannend und zutiefst erschütternd

Mir gefiel das Buch so gut, sodass ich es innerhalb eines Nachmittages beendete. Es hätte gerne etwas länger sein können! Besonders gefallen hat mir die Mischung aus Versen und Prosa und die verschiedenen Illustrationen zwischendurch!

5

Schrecklich, traurig und doch wunderschön. Irgendwann möchte ich diese Geschichte auf Englisch lesen.

5

Ein sehr emotionales Buch über den August 1945 in Hiroshima. Über einen jungen Mann, der seinem besten Freund ein Versprechen gab und von Schuld aufgefressen wird, weil er denkt/weiß er konnte sein Versprechen nicht halten und über die Bedeutung/Legende 1000 Papierkraniche zu falten, erfüllen einen Wunsch. Ein sehr empfehlenswertes Buch über Hoffnungen, Angst, Hilflosigkeit, Schuld und ein Versprechen.

5

Dieses Buch hat mich so tief berührt, dass ich es nur portionsweise, mal hier mal da eine Seite, lesen konnte und das mich nachdrücklich in meinen weiteren Gedanken begleiten wird. Wer sich mit der Geschichte und den Ereignissen rund um Hiroshima beschäftigt hat, weiß, welches Leid diese Menschen ertragen mussten. Die Autorin hat ein beeindruckendes, emotionales, tief bewegendes Werk erschaffen, das ein Band vom 6. August 1945 bis in die heutige Zeit spannt und die Grausamkeit eines einzigen kurzen Lichtblitzes und seine Folgen aus Sicht von zwei jungen Menschen erzählt. Die Geschichte wird teilweise in Haikus erzählt, begleitet von einfühlsamen, bewegenden Illustrationen der bekannten Illustratorin Natsko Seki. Ein must-read und unbedingte Empfehlung.

5

Herzzerreißende Geschichte, aber schön zugleich.

Ein Buch, das mehr Aufmerksamkeit verdient hat. Das Ende hat mich emotional sehr mitgenommen. Wow 🧡 Ein Buch, welches ich vielen meiner Bekannten empfehlen werde.

5

Kerry Drewery kennen vielleicht einige von euch schon von ihrer Martha Reihe. Mir war der Name zwar geläufig, lesen wollte ich das Buch aber aufgrund der Hiroshima Thematik. Das Buch ist in drei Teile aufgebaut, wobei sich diese durch mehrere Gründe unterschieden. So spielen Teil 1 und 3 in der Gegenwart und man liest aus der Sicht von Mizuki. In Teil 2 begleitet man seinen Großvater Ichiro, als dieser noch ein Junge war. Man starten am 6. August, dem Tag als die Atombombe auf Hiroshima abgeworfen wurde. Ihr könnte euch sicherlich vorstellen, dass dies keine leichte Kost ist. So ist man live dabei, als es passiert und erlebt die Nachwirkungen unmittelbar danach, aber auch die, wo sich erst später zeigen. Ich fand es zutiefst erschreckend und bedrückend, diese Hilfslosigkeit und Ohnmacht. Die Autorin transportierte die Gefühle so gut an mich, dass mir die Geschichte richtig nahe ging. Die Teile unterscheiden sich noch in ihrem Stil. So ist 2 Teil flüssig und bildhaft aus der Ich - Perspektive von Ichiro erzählt. Was die Eindrücke und Erlebnisse noch einprägsamer macht. Teil 1 und 2 sind in kurzen und prägnanten Sätzen gehalten, erinnern eher an eine Prosa Form. Hier war ich zunächst skeptisch, ob mich auch diese Abschnitte überzeugen können, aber das konnten sie. Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen, trotz der schweren Kost. Doch die Geschichte hat mich so fasziniert und ich wollte unbedingt wissen, ob es ein glückliches Ende gibt. Fazit: Ein besonderes Buch, welches die Atmosphäre wirklich gut einfängt. Zunächst diese Zerstörung und Hoffnungslosigkeit, aber auch, dass man die Hoffnung nie aufgeben darf. Verpackt in ein wunderbar gestaltetes Buch, welches auch mit seinem ungewöhnlichen Erzählstil überzeugt.

5

In “Der letzte Papierkranich” erzählt Kerry Drewery ist eine ergreifende Geschichte über den Atombombenabwurf auf Hiroshima. Die Autorin hat sehr viel recherchiert und das merkt man auch beim Lesen. Besonders toll ist die Tatsache, dass die japanische Illustratorin Natsko Seki ausgewählt wurde, um die Geschichte bildlich zu untermalen. 4,5/5 Das Buch ist in drei Teilen aufgeteilt, wobei der 1. und 3. Teil einen lyrischen Aufbau haben, was sehr interessant ist, weil dadurch andere Betonungen gesetzt werden, als wenn es ein Fließtext wäre. Anfang und Ende der Geschichte spielen in der Gegenwart und werden aus der Sicht der Enkelin Mizuki erzählt. Opa Ichiro spricht mit Mizuki über die selbst aufgebürdete Last eines nicht eingehaltenen Versprechens. Der 2. Teil offenbart den Grund für die Schuldgefühle Ichiros und bringt uns in das Jahr 1945, als die Atombombe Hiroshima traf. Ichiro und sein bester Freund Hiro überleben dieses tragische Ereignis und begeben sich auf die Suche nach Hiros fünfjährigen Schwester Keiko. Sie finden das kleine Mädchen und Ichiro verspricht Hiro, kurz bevor dieser verstarb, dass er auf Keiko aufpassen wird. Doch der Weg zum Krankenhaus ist weit und Ichiro konnte Keiko nicht länger tragen, sodass er gezwungen war sie zurückzulassen, um Hilfe zu holen. Seitdem hat er sie nie wieder gesehen. Während seiner Suche nach ihr hinterlässt er Origami-Papierkraniche mit seiner Adresse – in der Hoffnung, dass Keiko überlebt hat … Ich muss zugeben, dass ich anfangs Vorbehalte hatte, weil eine weiße Autorin über Hiroshima aus einer japanischen Sicht schreibt. Es ist kein Own Voice Buch, aber Drewery hat das m.M.n. sehr gut gemacht, aber ich bin keine Japanerin und kann dementsprechend nicht beurteilen, wie das auf japanische Leser_innen wirkt. Im Buch werden "Ensō" (Kreise, die mit einem Pinselschwung gemalt werden) benutzt, um Gedanken zu akzentuieren. Ensō ist insbesondere im Zen-Buddhismus ein bedeutungsvolles Symbol, das für Ästhetik, Erleuchtung, Stärke und Eleganz steht. Genauso kann es aber sowohl für das Universum als auch für die Leere stehen. Das Ensō ist der „Ausdruck des Moments“ und die Zitate darin sind es ebenso. Es ist ein Buch mit lebendigen Charakteren und ich hatte mehrere Male Tränen in den Augen. So viele Stellen waren einfach herzzerreißend und die Illustrationen sind so ausdrucksstark und verstärken die Wirkung der Geschichte. Ich denke, Drewery hat die Emotionen, die Verzweiflung, die Angst, die Ungewissheit der Überlebenden der Atombombe großartig eingefangen. Dennoch habe ich einige Kritikpunkte, was aber evtl. auch Haarspalterei ist. Hin und wieder werden im Buch japanische Begriffe und Phrasen verwendet, die direkt im Anschluss übersetzt werden. Deshalb frage ich mich, ob es denn überhaupt notwendig war, diese einzustreuen? Bei einigen kann ich es nachvollziehen (wie “ganbare”, weil es nicht *die* eine richtige Übersetzung dafür gibt), aber “tasukete” (“hilfe/hilf mir”)? Und dann wurde “shikata ga nai” (“Kann man nichts machen” / ”Es ist wie es ist”) nicht übersetzt. Es wirkt auf mich fast dekorativ. Es wurde auch der Begriff “pika” benutzt. “Pika” ist eine Abkürzung von “pikadon” (der “helle Blitz” der Atombombe) und wird häufig von Menschen verwendet, die der Bombe am nächsten waren. Beim Lesen war das für mich verwirrend, weil gesagt wurde, dass in dem Moment bzw. kurz nach dem Einschlag der Atombombe jemand mit der “pika” angezündet wurde, und ich habe nicht verstanden, inwiefern man andere mit einem Blitz anzünden sollte? Außerdem meine ich, dass der Begriff “pikadon” zu dem Zeitpunkt noch nicht verwendet und erst im Nachhinein eingeführt wurde. Ich bin auch über den Satz “Möge Gott mit Ihnen sein” gestolpert, weil ich das mit dem Christentum verbunden habe und der Großteil der Japaner dem Shintoismus oder Buddhismus angehören. Lediglich etwa 1% der Bevölkerung gehört dem Christentum an. Außerdem wird die Reihenfolge der japanischen Namen (zuerst Nachname, dann Vorname) nicht eingehalten, was seltsam war, aber natürlich den Lesefluss nicht gestört hat. Wie gesagt, Kleinigkeiten, deshalb auch der halbe Stern Abzug, wollte das nur anmerken. Mein Vorschlag: Glossar mit all den Hiroshima-spezifischen Begriffen bzw. allen japanischen Begriffen und Phrasen hinzufügen.

4

Dieses Buch hat mich mehr als einmal kurz vor einen Tränenausbruch getrieben. Normalerweise bin ich skeptisch, wenn Leute über ein Land schreiben, das sie kaum oder nur von aussen kennen. Zu schnell verliert man sich in Vorurteilen und Stereotypen. Deshalb habe ich auch nur zu diesem Titel gegriffen, weil Natso Seki die Illustrationen dazu beigetragen hat. Aber ich hätte mir keine grossen Gedanken machen müssen. Einerseits kennt sich Drewery auf dem Gebiet der Atomanschläge auf Japan sehr gut aus, andererseits stellt sie die menschlichen Empfindungen in den Mittelpunkt. Das Buch hätte auch in Tschernobyl spielen können. Das tut der Intensität aber keinen Abbruch. Ohne grosses Drama weckt die Autorin tiefe Empfindungen, ehrliches Mitgefühl mit den Opfern. Sie zentriert das Leid, das der Mensch anderen Menschen antut, und was daraus resultiert. Wie sich Schicksale für immer ändern, welchen Schmerz man jahrelang verbergen kann. Aufgrund der aktuellen Situation auf der weltpolitischen Ebene, sollte Hiroshima und auch Nagasaki wieder vermehrt Aufmerksamkeit erhalten. Solche Tragödien dürfen nicht wieder geschehen und genau dieses Bewusstsein will Drewery mit ihrem Buch in den jungen Lesern wecken. Obwohl ein Jugendbuch und entsprechend leicht geschrieben, eignet sich der Titel aufgrund des Themas auch gut für Erwachsene. Ich zumindest habe es definitiv nicht bereut, den Kranich gelesen zu haben.

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