Der Garten über dem Meer

Der Garten über dem Meer

Hardcover
3.521
Goldene ZwanzigerDer Große GatsbyStrandHaus Am Meer

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Beschreibung

'Das ist mir lange nicht passiert: Ich blätterte die letzte Seite um und fing gleich mit der ersten wieder an.' Roger Willemsen 'Ich habe schon immer gerne erfahren, was den Leuten so alles passiert, und das nicht etwa, weil ich neugierig wäre. Eher, weil ich Menschen mag, und die Besitzer dieses Hauses mochte ich sehr.' Sechs Sommer lang beobachtet der Gärtner eines Herrenhauses über dem Meer das Kommen und Gehen seiner wohlhabenden, jungverheirateten Besitzer Francesc und Rosamaria. Sie empfangen ihre Clique aus Barcelona, fahren Wasserski, feiern ausgelassene Partys und leben einen von ihren Bediensteten beneideten Sommernachtstraum. Doch dem Gärtner entgehen die feinen Risse nicht, die das scheinbare Idyll bei jedem Besuch deutlicher zeichnen. Weshalb wirkt die Leidenschaft des Paares mit einem Mal gespielt? Wird Francesc, der seiner Frau bis dahin treu ergeben war, nun doch empfänglich für die Avancen des brasilianischen Dienstmädchens? Als auf dem benachbarten Anwesen ein mysteriöses Paar eine noch größere Villa errichtet und noch extravagantere Feste feiert, legt sich endgültig ein Schatten über die heile Welt am Meer: Der neue Nachbar ist niemand anderes als Rosamarias Jugendliebe Eugeni. Mit ihrem Roman 'Auf der Plaça del Diamant' (1962) gelangte die katalanische Autorin Mercè Rodoreda zu Weltruhm. Umso erstaunlicher ist es, dass 'Der Garten über dem Meer' in Deutschland bisher unentdeckt blieb. Rodoreda entwirft darin ein stimmungsvolles Bild der späten Zwanzigerjahre in Spanien und erschafft einen Kosmos, in dem man den großen Gatsby als Gast auf jeder Cocktailparty vermutet. 'Rodoredas Romane betören durch Atmosphäre und Sinnlichkeit.' Gabriel García Márquez
Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Klassiker
Format
Hardcover
Seitenzahl
240
Preis
32.90 €

Beiträge

8
Alle
3

Irgendwie bin ich mit dem Schreibstil der Autorin nicht warm geworden. Geschrieben aus der Sicht des Gärtners fehlt mir vieles vom Hintergrund der Protagonisten. Anderen mag das gefallen, mir nicht.

3.5

Rodoredas “Der Garten über dem Meer” ist ein atmosphärischer, aber langsam erzählter Roman über verborgene Geheimnisse eines Sommerhauses. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten fesselt die Geschichte durch ihre subtile Spannung und die neutrale Perspektive des Gärtner-Erzählers.

Mercè Rodoreda, eine der bedeutendsten katalanischen Autorinnen, entführt in ihrem Roman “Der Garten über dem Meer” in die schillernde Welt der 1920er Jahre an der spanischen Küste. Eine Geschichte voller Geheimnisse. Die Handlung dreht sich um ein junges, wohlhabendes Ehepaar, Rosamaria und Francesc, die eine Villa mit einem wunderschönen Garten am Meer erwerben. Ihre Geschichte wird aus der Perspektive des namenlosen Gärtners erzählt, der als stiller Beobachter fungiert. Als ich “Der Garten über dem Meer” von Mercè Rodoreda aufschlug, war ich voller Erwartungen. Der Titel versprach eine idyllische Geschichte, doch schon nach wenigen Seiten fand ich mich zunächst in einer Erzählung wieder, die sich als durchaus herausfordernd erwies. Ehrlich gesagt, fiel mir der Einstieg in den Roman recht schwer. Die neutrale Erzählweise des Gärtners schuf eine gewisse Distanz, die es mir anfangs erschwerte, mich mit den Charakteren zu identifizieren. Ich fühlte mich oft wie ein Außenstehender, der durch ein Fenster in das Leben der Protagonisten blickt, ohne wirklich Teil davon zu sein. An manchen Stellen empfand ich das Buch als langatmig. Die detaillierten Beschreibungen des Gartens und die scheinbar belanglosen Alltagsszenen forderten meine Geduld heraus. Ich ertappte mich dabei, wie ich Seiten überflog, in der Hoffnung, auf spannendere Passagen zu stoßen. Trotz meiner anfänglichen Schwierigkeiten entwickelte die Geschichte nach und nach einen subtilen Sog. Im Laufe der Geschichte entfaltet sich ein Netz aus komplexen Beziehungen und verborgenen Wahrheiten. Die Ehe von Rosamaria und Francesc wird auf die Probe gestellt, während die Vergangenheit in Form von Eugeni, Rosamarias Jugendliebe, wieder auftaucht. Diese Verstrickungen erzeugen eine subtile Spannung, die mich trotz gelegentlicher Längen weiterlesen ließ. Was mich trotz aller Herausforderungen fesselte, war die Atmosphäre, die Rodoreda erschuf. Die Beschreibungen des Meeres und des Gartens waren so lebendig, dass ich die salzige Luft fast riechen und die Sommerhitze spüren konnte. Ein Zitat, das diese Stimmung einfängt: “Das Meer war ruhig, fast bewegungslos, und spiegelte den Himmel wider wie ein riesiger, blauer Spiegel”. Rückblickend bin ich froh, durchgehalten zu haben. “Der Garten über dem Meer” ist kein Roman, den man nebenbei liest. Er fordert Geduld und Aufmerksamkeit. Die langsame Enthüllung der Charaktere und ihrer Geheimnisse hat mich letztendlich belohnt. Obwohl ich nicht behaupten kann, dass es ein einfaches oder durchweg unterhaltsames Leseerlebnis war, hat mich das Buch zum Nachdenken angeregt. Es hat mir gezeigt, dass manchmal die subtilen, unausgesprochenen Dinge die wichtigsten sind. “Der Garten über dem Meer” ist kein leichter Roman, aber einer, der zum Nachdenken anregt. Rodoredas Stil ist zurückhaltend und andeutend, was des Öfteren zu Langatmigkeit führt, aber auch Raum für eigene Interpretationen lässt. Die Geschichte entfaltet sich langsam, gewinnt aber an Tiefe, je weiter man liest. Obwohl ich anfangs Schwierigkeiten hatte, in die Geschichte einzutauchen, entwickelte sich im Laufe des Romans ein gewisser Sog. Die neutrale Erzählweise des Gärtners mag zwar eine emotionale Distanz schaffen, erlaubt aber auch einen unvoreingenommenen Blick auf die Geschehnisse. Für Leser, die bereit sind, sich auf einen anspruchsvollen, atmosphärischen Roman einzulassen, kann ich “Der Garten über dem Meer” empfehlen. Es ist ein Buch, das seine Schönheit langsam entfaltet und einen noch lange nach dem Lesen beschäftigt.

3.5

muss es im sommerurlaub nochmal lesen, bevorzugt am meer! dann checke ich die character vielleicht auch bisschen mehr 💫

muss es im sommerurlaub nochmal lesen, bevorzugt am meer! dann checke ich die character vielleicht auch bisschen mehr 💫
3

Starker Anfang, dann stark nachgelassen

Anfangs ein ruhiger, schöner Roman über ein junges, vermögendes Paar, das in seiner Sommerresidenz die warmen Monate genießt. Nach und nach ziehen dunkle Wolken auf, es wird langweilig und plötzlich findet man sich in einer abstrakten, nichtssagenden Welt wieder. Schade, aus der Ausgangssituation hätte man viel machen können, so war es einfach nur trist.

5

„Als ich klein war, habe ich mich vor eine Blume gesetzt und darauf gewartet, dass sie aufging.“ Der Erzähler dieses Romans, ein Gärtner, hat schon früh seine genaue Beobachtungsgabe geschult. Sehr gerne habe ich seine Erinnerungen an sechs Sommer gelesen.

3

Puh … ja … schwierig. Ich konnte mich leider nur wenig mit dieser Geschichte anfreunden. Mir fehlte komplett der Bezug zu den Protagonisten. Der Ich-Erzähler ist ein Beobachter, der nur sehr wenig über sich selbst preisgibt. Ich meine, dass nicht mal sein Name erwähnt wird. Dieser Gärtner, berichtet recht kalt und sogar eher emotionslos über die Geschehnisse und ist mir dabei sprachlich zu anspruchslos. Mit unter sehr abgehackt und sehr Flügge und Sprunghaft in seiner Erzählweise. Und es wird eben nur erzählt und erzählt. Es fehlte mir einfach die Bindung, die mir bei einem Buch eben besonders wichtig ist und an erster Stelle steht. Ich muss nicht immer alles nachvollziehen können aber trotzdem gefühlt dabei sein. Gefühlt passiert auch irgendwie nichts. Klar es gibt so ein oder zwei einschneidende Beobachtungen. aber es sind eben Das und nicht mehr. Diese werden mit einem Absatz abgehandelt und man erfährt eben nie was es gefühlsmäßig bei den Menschen, die der Gärtner beobachtet auslöst. Es werden den Leser Krümel von Lebensgeschichten hingeworfen und der Leser muss sehen wie er damit klar kommt. Und das ist mir von vorne bis hinten zu wenig gewesen. Ich vergebe 3 Sterne, aus dem Grund weil es eben einfach mein persönlicher Geschmack war der hier nicht getroffen wurde. Trotz allem ist das Buch gut geschrieben, wahrscheinlich noch besser übersetzt und die Autorin hatte eine faszinierende Idee.

2

Sehr tiefgründig und keine leichte Lektüre. Das Nachwort fand ich sehr aufschlussreich. Ein nettes Buch, aber nicht mein Erzählstil.

5

Die Erinnerungen eines alten Gärtners führen uns durch sechs Sommer am spanischen Meer, ganz in der Nähe des Barcelonas der 20er Jahre. Was mich an diesem Roman fasziniert hat, war die Tiefe dessen, was nicht geschrieben steht, die Löcher in der Geschichte, die der Leser selbst zu füllen aufgefordert ist. In einem Querschnitt durch die Gesellschaft erzählt Rodoreda von der Liebe, von Status und Macht, von großen und kleinen Geschehnissen der Senyoretas und Senyorets - ohne sich je herauszunehmen, ein Urteil über die Protagonisten zu fällen.

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