Der Freiheit so nah

Der Freiheit so nah

Taschenbuch
4.27

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Beschreibung

Der neue mitreißende Roman von Storyteller-Award-Gewinnerin Iris Krumbiegel über Freundschaft, Liebe und den Traum von Freiheit

Berlin 1933: Die Studenten Lorenz und Bertram und die Schwesternschülerin Frida sind seit ihrer Kindheit beste Freunde. Während Lorenz in Naturwissenschaften hochbegabt ist, schafft Bertram es nur knapp an die Universität. Als zwischen Lorenz und Frida zarte Gefühle aufkommen, verheimlichen sie es vor dem eifersüchtigen Bertram.

Doch auch die Machtergreifung der Nazis stellt ihre Freundschaft auf die Probe: Lorenz und Frida sind Juden. Bald schlagen die drei unterschiedliche Pfade ein. Zwischen den Freunden kommt es zum erbitterten Streit, der in einem Verrat endet. Und Lorenz muss eine Entscheidung treffen: Ausgerechnet er soll helfen, eine neuartige Waffe für die Nationalsozialisten zu entwickeln – und seine eigene Freiheit gegen Fridas Sicherheit tauschen.

Haupt-Genre
Historische Romane
Sub-Genre
N/A
Format
Taschenbuch
Seitenzahl
459
Preis
15.50 €

Beiträge

3
Alle
4.5

Berlin 1933: Ewige Freundschaft – das haben sich die drei Freunde Lorenz, Bertram und Frida geschworen. Bertram, der Prügelknabe seines Vaters und auch in der Schule immer auf Lorenz Hilfe angewiesen, um es auf die Uni zu schaffen, wird von Eifersucht zerfressen, als er bemerkt, wie sich die beiden Juden Lorenz und Frida näherkommen. Die Kluft wird immer größer, als die Nazis an die Macht kommen und nach und nach die Juden aus ihren Zulassungen verdrängt, gekündigt, gepeinigt und verschleppt werden. Getrieben von blindem Eifer, rasender Eifersucht und unter der Fuchtel seines Vaters stehend, der überall seine gefährlichen Netze zieht, merkt Bertram nicht, was er anrichtet, bis der Verrat nicht mehr aufzuhalten ist. Auch Lorenz muss unter diesen Umständen eine folgenschwere Entscheidung treffen: Entweder unterstützt er als hochbegabter Wissenschaftler die Nazis bei der Entwicklung einer nuklearen Waffe, oder er muss auf seine große Liebe verzichten. Während man anfangs in die Kinderzeit der drei versetzt wird und sich hier schon die Charaktere abzeichnen, erfährt man auch mehr über ihre familiären Hintergründe. Das führte dazu, dass ich oftmals die Luft anhalten musste, weil mir das, was gerade Bertram durchgemacht hat, so unter die Haut ging und man immer mehr spüren konnte, wie es die Persönlichkeit prägt. Immer als Schwächling dazustehen, für alles Prügel einzustecken und der cholerischen, demütigenden Art des Vaters ausgeliefert zu sein hat mir eine gewisse Portion Mitleid beschert. Dennoch sind die Folgen, die Absurdität und das Aggressionspotential der neuen Macht unter Hitler erschreckend. Schonungslos, dramatisch und mit pochendem Herzen verfolgt man, wie sich der Spannungsbogen immer mehr steigert, es zu immer weiteren dramatischen Wendungen kommt, in denen der freie Wille vollkommen der Willkür ausgesetzt ist und die Intrigen und Machtgier einfach erschreckend sind. Die Ereignisse peitschen einem förmlich um die Ohren, man fühlt so sehr mit allen dreien mit und es hat mich mitgerissen, teilweise aber auch wütend gemacht, es stockt einem der Atem bei so viel abgründigem Hass und der daraus resultierenden Vorgehensweise, weswegen man die ganze Zeit mitfiebert und bangt. Die Erinnerung an die ewige Freundschaft ist das zentrale Thema, was wirklich bis auf Äußerste auf die Probe gestellt wird – durcheinander gewirbelt von Vertrauensbrüchen, verletzten Gefühlen, Rache und äußeren Einflüssen und Erpressungen. Ein Pageturner, der es wirklich in sich hat, Gänsehaut erzeugt und man bis zum Schluss hofft, dass diese besondere Freundschaft doch halten möge. Das Buch endet allerdings mit einem fiesen Cliffhanger, der auf eine spannende Fortsetzung hoffen lässt, auf die ich mich jetzt schon freue. Insgesamt ein spannendes, dramatisches Buch mit einer gelungenen Mischung aus fiktiver Geschichte und historischen Persönlichkeiten, die sowohl politisch als auch wissenschaftlich existiert haben, wodurch auch das äußerst brisante Thema der Kernspaltung mit integriert wurde. Zeitweise war es mir ein kleines bisschen zu wissenschaftlich, aber insgesamt wirklich ein lesenswerter Roman aus einer düsteren Epoche des Deutschen Reichs.

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5

Eine bewegende Geschichte über Freundschaft, Vertrauen und Verrat in der dunkelsten Zeit unserer Geschichte

Highlight Lorenz, Bertram und Frida sind die besten Freunde seit Kindertagen. Lorenz ist eher der strebsame und Bertram kann mit Schule nicht viel anfangen. Sehr zum Leidwesen seines Vaters, der seinen Sohn Karriere machen sehen möchte. Frida möchte Ärztin werden, zu dieser Zeit eine Seltenheit. Das Buch beginnt im Jahr 1927 und endet 1945. 1927 sind die drei noch Jugendliche und stellen auch so manchen Unfug an, aber sie boxen sich da gegenseitig auch wieder raus. Schon hier merkt man, wie manche Menschen über das Judentum denken. 1933 Frida und Lorenz haben es nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten besonders schwer, Fridas Vater und Lorenz Eltern sind Juden. Frida wird untersagt ihre Ausbildung als Krankenschwester zu Ende zu bringen und Lorenz hat es an der Universität zusehends schwerer. Die Machtergreifung der Nationalsozialisten stellt auch die Freundschaft der drei auf eine harte Probe und Bertram schlägt einen Weg ein, der der Freundschaft schadet. Lorenz versteht seinen besten Freund nicht mehr. Sie fangen beide bei Lise Meitner ein Praktikum an. Doch auch sie ist Jüdin und für sie wird die Situation auch immer prekärer. Lorenz soll sie bei der Forschung zu einer nuklearen Waffe für die Nazis unterstützen, aufgrund seiner umfänglichen Kenntnisse in Physik und Chemie. Das rettet ihn einerseits das Leben, andererseits weiß er auch was dieses Projekt anrichten kann, wenn es Erfolg hat. Immer wieder kommt er durch Bertrams Vater in bedrohliche Situationen und muss auch für Fridas Sicherheit schwerwiegende Entscheidungen treffen. Gerade Bertram fand ich einen sehr gelungenen und interessanten Charakter. Bei ihm merkte man, dass er sich auch immer in einem Zwiespalt befand, seinem Vater gefallen und dafür seine Freunde verraten oder seinen Freunden helfen und die Wut seines Vaters spüren. Ich denke seine spätere Entscheidung hatte auch sehr viel damit zu tun, dass er einmal nicht als Verlierer angesehen werden wollte. Aus meiner Sicht war er kein böser Mensch, nur jemand der Halt gebraucht hätte. Für mich war er in diesem Buch der interessanteste Charakter überhaupt. Die Zeit wurde sehr gut eingefangen und man konnte direkt spüren, wie beklemmend diese für die Menschen war. Eine dunkle Zeit, bei der man sich vorstellen kann, dass es solche Situationen mehr als einmal gegeben hat. Ganz klare Leseempfehlung, ein wahres Highlight über eine Zeit in der jede Entscheidung über Leben, Folter, Deportation oder Tod entscheiden konnte.

4

Interessantes Buch über eine Interessante Zeit. An manchen Stellen etwas langwierg aber insgesamt gut zu lesem

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