Der begrabene Riese

Der begrabene Riese

Hardcover
3.124
DrachenKriegErinnerungRache

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Beschreibung

Der lang erwartete neue Roman des britischen Bestsellerautors

Britannien im 5. Jahrhundert: Nach erbitterten Kriegen zwischen den Volksstämmen der Briten und Angelsachsen ist das Land verwüstet. Axl und Beatrice sind seit vielen Jahren ein Paar. In ihrem Dorf gelten sie als Außenseiter, und man gibt ihnen deutlich zu verstehen, dass sie eine Belastung für die Gemeinschaft sind. Also verlassen sie ihre Heimat in der Hoffnung, ihren Sohn zu finden, den sie seit langer Zeit nicht mehr gesehen haben. Ihre Reise ist voller überraschender Begegnungen und Gefahren, und bald ahnen sie, dass in ihrem Land eine Veränderung heraufzieht, die alles aus dem Gleichgewicht bringen wird, sogar ihre Beziehung.

Ein gewaltiger, intensiver, spannender Roman, der uns mitnimmt auf eine so tiefgründige wie faszinierende Reise. Kazuo Ishiguros unprätentiöser und zugleich betörender Realismus macht ihn zu einem feinsinnigen Meister des Erzählens.

Haupt-Genre
Historische Romane
Sub-Genre
N/A
Format
Hardcover
Seitenzahl
416
Preis
23.70 €

Autorenbeschreibung

Kazuo Ishiguro, 1954 in Nagasaki geboren, kam 1960 nach London, wo er später Englisch und Philosophie studierte. 1989 erhielt er für seinen Weltbestseller »Was vom Tage übrigblieb«, der von James Ivory verfilmt wurde, den Booker Prize. Kazuo Ishiguros Werk wurde bisher in 50 Sprachen übersetzt. Er erhielt 2017 den Nobelpreis für Literatur. Der Autor lebt in London.

Beiträge

11
Alle
4

Beatrice und Axl, ein älteres Paar, leben in einem mittelalterlichen Berghöhlendorf. Über ihnen liegt der Nebel des Vergessens. Die Erinnerungen der Dorfbewohner scheinen ungewöhnlich schnell zu verblassen. So können auch Axl und Beatrice sich nicht erinnern, wie ihr Sohn aussieht und warum er fortgegangen ist. Eines Tages beschließt das Paar, sein Dorf zu verlassen, um den vergessenen Sohn zu suchen. Auf ihrer abenteuerlichen und beschwerlichen Reise lichtet sich der Nebel des Vergessens langsam und sie kommen seiner Ursache sowie ihrer eigenen Geschichte immer näher. 'Der begrabene Riese' ist eine langsame Geschichte mit historischen und fantastischen Elementen sowie Metaphern, die auch mittelalterlichem Aberglauben entspringen könnten. Die Sprache passt in den zeitlichen Kontext des Romans. Kazuo Ishiguro erzählt vom Vergessen und Erinnern, von Liebe, Freundlichkeit und Diplomatie, von Vertrauen und Misstrauen, sowie von Schuld und Rache. Einige Aspekte haben mir gefallen und mich berührt. Insbesondere die unerschütterliche, von Freundlichkeit geprägte Diplomatie und Haltung des alten Paares sowie ihr liebevoller Umgang miteinander haben mich bewegt. Im langsamen Erzählfluss der Geschichte konnte ich mich jedoch nicht vollends verlieren.

Ich habe das Buch auf S 140 abgebrochen. Das ist nicht meine Geschichte. Das wirkt so unwirklich und die Geschichte kommt mir permanent komisch vor, ich kann sie nicht greifen.

4

Ein Buch, was man auch genießen kann, wenn man nicht zu viel hineindeutet, auch wenn man eine Menge hineininterpretieren kann. Die Geschichte des älteren Paares, aber auch die ihrer Begleiter, wird mitreißend aber ruhig erzählt. Das Grundthema des Vergessens wird sowohl in Handlungen aber auch in Dialogen und Gedanken, die zum Nachdenken anregen können, deutlich sichtbar. Da es eigentlich besser ist, nicht zu viel über dieses Buch zu wissen bevor man beginnt, belasse ich es dabei und sage nur: klare Empfehlung, egal ob man wegen der Fantasy-Elemente oder den tieferen Gedanken interessiert ist.

2

Nicht ganz meins.

Konnte mich vom Schreibstil und Pacing her leider nicht so packen. Wollte es bei knapp 70% schon abbrechen, hab es für den Lesseclub aber durchgezogen. Das Ende war dann auch noch ganz nett.

1

Was ein Bullshit. Habe nach maximal 100 Seiten abgebrochen, weil es einfach so unfassbar tröge war. Irgendwie laufen sie nur rum, nichts passiert, keiner weiß so genau warum, und irgendwas ist mit Beatricens (sic!!) Mantel. Hat mich einfach nur genervt und war uninteressant. Warum ich überhaupt zu 2 Sternen gegriffen habe, weiß ich nicht mehr, in meiner Erinnerung verdient es nichtmal einen.

3

3,5⭐️ Das war ne Tal- und Bergfahrt mit Herrn Ishiguro. 5. Jahrhundert- ich habe keine Ahnung wie man damals gesprochen hat, aber kann mir gut vorstellen dass Herr Ishiguro den Ton gut getroffen hat. Es war seltsam, ultra altbacken. Die Menschen empören sich gern, Ritter fabulieren erst mal minutenlang miteinander rum ob der Ruf nicht doch noch gewahrt werden kann und wie der Kampf denn nun abzulaufen habe. Nicht nur dass die Sprache unglaublich gewöhnungsbedürftig ist, wird die Geschichte dazu quälend langsam erzählt. Selbst vermeintliche Actionszenen bekommen sowas schwülstiges, dass sie wieder fad wirken . Boa und dieses "Prinzessin" von Axl, ging mich mal mächtig auf den Zeiger. Die erste Hälfte hab ich mich nur durchgequält. Das lag auch unter anderem daran, dass irgendwie nicht richtig klar war, was nun die größere Message sein soll. 2 ältere Herrschaften wollen den Sohn suchen und irgendwie vergessen alle alles mögliche. Kann mir ja schon fast vorstellen, dass das Absicht war, den Leser genauso mit in den Nebel einzulullen. Bis dahin 2 ⭐️ Niveau für mich. 2.Hälfte hat's komplett rausgerissen. Er schafft es, dass man die Natur und Umgebung genau vor Augen hat, mit den Protagonisten gemeinsam den Weg beschreitet. Habe noch lange über das Ende nachgedacht und welche Deutungsmöglichkeiten es zulässt. Die Geschichte spannt einen ganz großen Bogen und stellt die Fragen: Welche Opfer kann ich für ein höheres Ziel hinnehmen? Welche Konsequenzen haben Erinnerungen oder das Vergessen? Wodurch kann es Vergebung geben? Und wahrscheinlich einiges mehr, das ich in meinem begrenzten Hirn nicht verstanden habe

3

Wir befinden uns im Britannien des 5. Jahrhunderts, über das sich ein dicker Nebel gelegt hat. Am frühen Morgen, als etwas Licht durch den Nebel blitzt, fasst Axl eine Entscheidung: Mit seiner Frau Beatrice will er endlich die Reise antreten, die sie schon lange vor sich herschieben. Sie wollen ihren Sohn finden, der vor langer Zeit das elterliche Dorf verlassen hat. Die Erinnerungen sind jedoch vernebelt wie die Landschaft, und so zieht das ältliche Ehepaar aufs Geratewohl los. Im nächsten Dorf bekommen sie bereits zwei Gefährten an die Seite gestellt: Der sächsische Krieger Wistan und ein Junge namens Edwin, der aufgrund eines Fluchs aus dem Dorf verstoßen wurde. Kazuo Ishiguro wählt für seine Geschichte einen Ton, der uns traumwandlerisch durch die raue vor-britische Landschaft führt und auf Märchen und alte Rittersagen referenziert - nicht zuletzt tritt ein alter Ritter Gawain auf, der aus den Artuslegenden als Neffe des König Artus bekannt ist. Briten und Sachsen sind in diesem Setting vorläufig befriedet, doch immer wieder blitzt der Schrecken des vergangenen Krieges durch den Schleier. Schnell wird klar, dass der mysteriöse Nebel die Erinnerungen an Vergangenes nicht nur trübt, sondern beinahe auslöscht, und die Frage, ob dies für die Charaktere Fluch oder Segen bedeutet, wird immer wieder neu verhandelt. Sinnbildlich dafür steht wohl der titelgebende begrabene Riese - ein Grabhügel, den sie gleich am Anfang ihrer Reise umrunden müssen: Aber vor einem Ort müssen wir uns hüten, Axl, hörst du? Das ist dort, wo der Weg über den begrabenen Riesen führt. Wer das nicht weiß, hält das Grab für einen normalen Hügel, aber wenn wir dort sind, gebe ich dir ein Zeichen, und du musst mir folgen, wenn du mich abbiegen siehst; wir umrunden dann den Hügel, bis wir auf der anderen Seite wieder auf den Weg stoßen. Ob Mittag oder nicht, es ist nicht gut, über den Grabhügel zu laufen. (S. 43) Unter Drachen, Menschenessern, Rittern und alten Klostermauern stellt Ishiguro vor allem die Liebe zwischen Axl und Beatrice in den Mittelpunkt. Die beiden werden so übertrieben gütig und besonnen dargestellt mit einer unerschütterlichen Fürsorge füreinander, dass es mich beim Lesen oft genervt und zusammen mit dem sanften, märchenhaften Ton bald ermüdet hat. Natürlich wird im Verlauf der Reise wichtig, wie viel die Beziehung der beiden aushält, ob sie unerschütterlich den Widrigkeiten ihres Abenteuers standhält und vor allem, ob sie alte Wunden, die längst vergessen waren, überwinden kann. Im Kern hat mich das Buch noch einige Zeit beschäftigt und bewegt und mit dem Ende konnte mir Ishiguro nochmals so richtig in die Magengrube fahren. Dennoch war mir die Geschichte zu langatmig und konnte mich nicht mal bei den actionreichen Szenen durchweg bei der Stange halten. Das Hörbuch war hier genau die richtige Wahl, da es mich über weite Strecken tragen konnte. So verbleibe ich etwas zwiegespalten mit der Tendenz, es noch mit einem anderen Buch des Autors zu versuchen.

3

Historischer Roman trifft Fantasy

Da ich bereits „Alles, was wir geben mussten“ und „Klara und die Sonne“ von Kazuo Ishiguro gelesen habe, kannte ich zumindest die Art des Schriftstellers aber „Der begrabene Riese" hat mich dennoch überrascht und lässt mich auch nachhaltig nicht los. Ishiguros Darstellungen der Protagonisten sind fesselnd und emotional zugleich, in all ihrer Sachlichkeit. Landschaften und Situationen beschreibt Ishiguro ebenso unverkennbar. Es fällt mir sehr schwer, dieses Buch zu bewerten weil es etwas mit mir macht, ich es aber nicht in schwarz und weiß einteilen kann, daher weiche ich hier mal von meiner Pros/Contra Bewertung ab. In diesem Buch begleiten wir das Ehepaar Axl und Beatrice, die mit einem ominösen Nebel des Vergessens kämpfen und sich zu Beginn des Buches dazu entscheiden, ihren Sohn zu (be)suchen. Auf diesem Weg geschehen surreale Situationen und Weggefährten stoßen dazu. Der Roman verlangt dem Leser jedoch einiges an Durchhaltevermögen ab. Besonders begeistert haben mich die Begegnungen mit dem Fährmann und die Liebe dieses zauberhaften alten Ehepaares. Sprachlich und emotional ist dieses Buch fesselnd aber zwischendurch durchaus langatmig und etwas verstrickend. Das Ende ist emotional und berührend, hinterlässt jedoch unglaublich viele offene Fragen. Das Pärchen Beatrice und Axl wirkt liebevoll und der Leser stellt fest, dass die Ehe der Beiden durch viele Unwegsamkeiten gegangen ist. So liebevoll das Pärchen auch ist, so sehr sorgt leider die Grundsituation und die daraus entstehende Naivität der Beiden auch für Distanz. (Sicher gewollt aber für mich eher unnötig) Die Fantasyelemente nehmen dem Roman leider die Glaubwürdigkeit. Drachen, Ritter, Menschenfresser und die Tafelrunde wirken lange wie Metaphern oder eben Fantasiegebilde, die sich eher in den Köpfen abspielen, hiermit meint es der Autor jedoch ernst. Das war der wohl enttäuschendste Aspekt für mich an diesem Buch. Ich liebe Fantasy, habe sie hier aber ganz und gar nicht gebraucht. Erinnerungskultur und Identität bestimmen diesen Roman. Ein hochkomplexes Werk und wieder eine Bereicherung meines Leseschatzes aber leider mit einigen Schwächen.

2

Das Buch war nicht meins. Ich habe ewig daran gelesen und mich durch die langen Kapitel gequält. Langweilige Protagonisten, endlose Dialoge, die nichts zur Geschichte beigetragen haben, ein langatmiger Plot, bei dem ich das Gefühl hatte, der Autor weiß auch nicht wo die Reise hingehen soll. Das Ende hat mir gut gefallen, daher 2 Sterne.

2

Insgesamt eine wenig befriedigende Lektüre. Was will uns der Autor sagen? Eigentlich ist dies eine Frage, die nicht zu stellen ist, denn vielmehr ist doch wichtig: Was ist bei mir angekommen? Und das sind außer vielen offenen Fragen nur wenig sichere Deutung, wenig Erkenntnis, ganz wenig interessante Handlung und oft auch Figuren, die mir in ihrer Weinerlichkeit (insbesondere die Protagonistin Beatrice) gewaltig auf die Nerven gingen. Das Buch ist zwar im 6. Jahrhundert angesiedelt, aber kein historischer Roman aufgrund der vielen märchenhaften Elementen. Es ist aber auch kein Fantasy-Roman, denn dafür ist er zu voll gepackt mit Allegorien und Symbolen. Also am ehesten ein Lehrstück aus der Vergangenheit, welches mir irgendetwas über die Bedeutung von Erinnerung, Schuld und kollektivem Vergessen erzählen will. Die beiden Alten Axl und Beatrice streunen durch das aufgewühlte Britannien auf der Suche nach ihrem Sohn, der in einem anderen Dorf leben soll. Doch können sie sich nicht mehr genau an ihn erinnern. Wie ein Nebel liegt diese Amnesie über ihren Hirnen. Aber ist dieses Vergessen gut oder schlecht? Ist ihre Liebe zueinander so stark, weil sie vergessen haben, was früher war? Oder ist das Vergessen wichtig, weil es die Frage nach einer kollektiven Schuld verblassen lässt? Ich weiß, nicht was die zentrale Aussage ist. Vielleicht ist es auch nur ein Spiel Ishiguros, dass die Deutungshoheit beim Leser liegt. Ich war von diesem Road-Movie oder besser gesagt Trail-Movie mit Rittern, Drachen und Kobolden größtenteils gelangweilt, aber dann haut der Autor eine Schlussszene raus, bei der es um endgültigen Abschied geht und die so liebevoll und in sich ruhend erzählt ist, dass da eine ganz unerwartete Wärme in meinem Herz aufstieg, die ich am Ende dem Buch gar nicht mehr zugetraut habe. Daher gibt es schlussendlich doch eine versöhnliche Bewertung.

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