Demon Copperhead: Roman | Pulitzer-Preis & Women's Prize for Fiction | »Ebenso klug wie wortmächtig. Ein Buch, das einen die USA mit neuen Augen sehen lässt.« Denis Scheck

Demon Copperhead: Roman | Pulitzer-Preis & Women's Prize for Fiction | »Ebenso klug wie wortmächtig. Ein Buch, das einen die USA mit neuen Augen sehen lässt.« Denis Scheck

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Haupt-Genre
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Format
E-Book
Seitenzahl
865
Preis
22.99 €

Beiträge

140
Alle
5

"Ich sagte, dass mich noch nie jemand gefragt hatte, was ich werden wollte, wenn ich groß war, darum wüsste ich es nicht. Hauptsache, noch am Leben." "Es ist ein Wunder, dass man das Leben mit nichts beginnt und mit nichts beendet und dazwischen trotzdem so viel verliert." Demon ist hineingeboren in ein vorgezeichnetes Leben. Aufgewachsen ohne Vater in einem Trailerpark bei seiner sehr jungen, drogensüchtigen Mutter, später als "Familie" mit dem gewalttätigen Stiefvater. Als seine Mutter an einer Überdosis stirbt, beginnt für Demon ein Leben in verschiedenen Pflegefamilien, ein Leben geprägt von Gewalt, Unterdrückung, Verzicht, Drogen und Vernachlässigung. Seine beste Zeit erlebt er, als er bei einem Football-Trainer untergebracht ist und sportliche Erfolge feiert. Er bekommt endlich Anerkennung, allerdings verfolgt ihn noch immer das Unglück und er gerät nach einer Sportverletzung immer tiefer in den Strudel aus Drogen und Hoffnungslosigkeit. Ein sozialkritischer, authentischer Roman in einer deutlichen Sprache und trotz der Thematik sehr leicht zu lesen. Die über 800 Seiten braucht dieses Buch einfach...ich mochte jede einzelne davon. Von mir eine ganz klare Leseempfehlung ⭐

4

💜🧡

Ein toller Roman mit schweren Themen.

4

Informative amerikanische Zeitgeschichte - man bekommt einen tiefen Einblick in die amerikanische Seele der „Hillbillies“ und der Oxykatastrophe.

5

Ein sehr tolles Buch! Hat mir richtig gut gefallen!

5

Eine Freundin sagte das ihr das Buch bisschen Forrest Gump viebes gibt( erste Hälfte). Mich erinnerte es auch an ein Buch, aber ich kam erst jetzt drauf an welches, es ist Der Distelfink von Donna Tartt. 🌟🌟🌟🌟🌟

- [ ] Demon Copperhead, Kind einer drogensüchtigen Mutter, beschreibt sein eigenes Leben als Kind, Jugendlicher und junger Erwachsener. - [ ] Es hat mich manchmal so wütend gemacht das ich das Buch weglegen musste, um eine Minute später wieder danach zu greifen. Ich konnte es nicht aus den Händen lassen. - [ ] Ein absolutes Highlight

4

Leben auf abwägen

Angefangen mit der eigenen Geburt, erzählt Demon Copperhead seine Lebensgeschichte, welche geprägt ist von Pech, falsche Entscheidungen und schlechtem Einfluss. Manchmal ist es, auf die Länge des Buches, schwer zu ertragen, dennoch kamen die positiven Ereignisse immer zum richtigen Zeitpunkt. Ein tolles Buch über die Ungerechtigkeiten des Lebens und wie schwer der (soziale) Aufstieg ist, wenn die Gegend in der man lebt oder der familiäre Hintergrund nicht stimmt. Ein ganz großes Manko hat das Buch und die Geschichte leider. Der Fokus ist extrem auf Demon. Die eigentlich sehr guten Nebencharaktere, wirken zu blass. Dadurch das selbst schlimmste Ereignisse so nebenher erzählt werden, konnte ich als Leser leider keine emotionale Bindung für die Nebencharaktere entwickeln. Hier wurde viel Potential liegen gelassen, dennoch ist es ein sehr gutes Buch.

Leben auf abwägen
5

Was für ein großartiges Buch! Wunderbar erzählt, lebendig geschrieben, legt den Finger in jede verdammte Wunde und jede Seite davon lesenswert. Über 800 Seiten und kein bisschen Langeweile. Vielleicht das Beste, was ich seit "Der Gesang der Flusskrebse" gelesen habe.

5

Das beste Buch des Jahres für mich mit einer unbedingten Leseempfehlung. Zunächst hatte ich Respekt vor den über 800 Seiten, dann habe ich das Buch innerhalb von 5 Tagen verschlungen. Die Coming-of-age Geschichte von Demon Copperhead, der in ärmlichsten und prekären Verhältnissen im Nirgendwo in Amerika aufwachsen muss. Er wird früh mit dem Tod konfrontiert und schlägt sich dann von Pflegefamilie zu Pflegefamilie durch, bis er schließlich auf eigenen Beinen stehen kann. Das gestaltet sich aber aufgrund seines Umfelds und seiner Voraussetzungen nicht so einfach.

Das Buch behandelt verschiedenen Themen, die in Amerika tagesbestimmend sind. Die Armut, das schlechte soziale und Gesundheitssystem, die Abwärtsspirale aus der nur wenige wieder heraufinden, Drogen bzw Oxy-Missbrauch, etc. Ein unglaublich guter Einblick in die Gesellschaft und deren Probleme, wie schwer es ist aus diesen auszubrechen und dass man es alleine wohl nicht schaffen kann. Wenn ich gekonnt hätte, hätte ich dem Buch noch viel mehr Sterne gegeben. M

4.5

Ein Buch mit Sogwirkung! Eine sehr intensive Coming-of-Age Geschichte angelehnt an Charles Dickens „David Copperfield“. Neben Themen wie Waisenkinder, Pflegefamilien, Leben auf dem Land, Arbeitslosigkeit, ging es vor allem um Drogenabhängigkeit und die Opioid-Krise in den USA. Ein Buch voller Missstände eines Landes und all das musste Demon Copperhead erleben und ertragen. Die Entwicklung des Erzählstils war genau passend mit dem Ablauf der Geschichte, was mir total gut gefallen hat. Anfänglich noch mit viel Humor und Sarkasmus erzählt, wurde es immer ernster und dramatischer.

5

Tolle, melancholische Coming of Age Story

Ein großartiger, berührender Roman über die Kindheit und Jugend eines Jungen, der leider unter schwierigen Bedingungen erwachsen werden musste. Er lebt in verschiedenen Pflegefamilien, lernt Armut und Hunger kennen, Desinteresse vom Jugendamt und auch viele andere Kinder, denen es ähnlich geht. Das alles erzählt aus seiner Sicht, melancholisch, frech, am Anfang auch oft kindlich naiv, mit einem feinen Humor. Das lässt den Leser auch den ganzen Schmerz etwas besser ertragen. Demon kämpft sich durch mit einer beeindruckenden Stärke und Kraft. Trotz der Schwere der Themen hat dieser Roman eine gewisse Leichtigkeit und eine absolute Sogwirkung. Ich hätte dieses Buch (829 Seiten) noch ewig weiterlesen können. Ganz große Literatur, wunderbar geschrieben. Für mich eins der besten Bücher, die ich jemals gelesen habe.

4

traurige Kindheit und Jugend

Demon hat von Anfang "Hier!" gerufen, als der liebe Gott das Pech verteilt hat. Geboren in einem Wohnwagentrailer als Sohn einer Junkiebraut übernimmt er die Lasten, die ihm das Leben auferlegt hat. Er kümmert sich um die lebensuntüchtige Mutter und trägt ihre Verantwortung mit. Als dann der Stiefvater übergriffig wird und die Mutter immer weniger in der Lage ist sich um ihren Sohn zu kümmern, kommt dieser in Pflegefamilien, die ihn als Hilfskraft ausbeuten oder im besten Fall das Geld wollen, was er als Pflegekind einbringt. Demon muss während seines Aufwachsens viele Verluste und Schicksalsschläge einstecken. Seine Umwelt ist geprägt von Hoffnungslosigkeit, Arbeitslosigkeit, Drogenabhängigkeit und Tablettensucht. Lediglich sein letzter Vormund und seine Kunstlehrerin geben ihm eine Perspektive. Demon avanciert zum Footballstar und zeigt außerdem ein großes künstlerisches Talent, was seinem Leben eine neue Richtung aufzeigt, bis ihn ein Vorkommnis aus der Bahn und sein Leben zum Trudeln bringt. Mmh. Ich war von diesem Roman zuerst begeistert. Demon als Junge fand ich bewundernswert. Ich mochte seinen wachen Verstand, seine Resilienz und seine mit perspektivischen Abstand und fast plaudernden Erzählton. Und genau das ist mir im Laufe der Geschichte zusehends auf den Wecker gegangen. Er erlebt so schreckliche Dinge und wirkte dabei auf mich fast teilnahmslos, als würde er sein Leben gar nicht richtig fühlen. Möglicherweise hat Barbara Kingslover dies als Stilmittel eingesetzt um das Abgestumpftsein und die Lethargie hervorzuheben. Mich hat es aber irgendwie gestört, und ich habe ab der Mitte des Buches den Bezug zu Demon verloren. Ich kann auch nicht verstehen, warum man diesem Buch den Pulitzerpreis verliehen hat. Schön, es zeigt Missstände in der amerikanischen Gesellschaft auf und ist ein modernes Pendant zu David Copperfield. So ganz kann ich mich trotzdem nicht der Begeisterung anschließen. Kingslover kann erzählen und der Roman ist facettenreich. Trotzdem hatte die Geschichte für mich zu viele Längen und gleichzeitig konnte ich einige Aspekte nicht nachvollziehen. * Achtung, Spoiler! * Mir ist nicht ganz klar, wie Demon in die Abhängigkeit geraten ist. Der Sportunfall und falsche Freunde, aber das ist in der Erzählung gar nicht richtig ausgearbeitet, sondern wird eher beiläufig erwähnt. Dieses Phänomen begegnete mir ein paar Mal während des Lesens. Auch hier könnte es natürlich ein Stilmittel sein um zu veranschaulichen, wie Demon immer mehr den Kontakt zu sich verliert. Ich befürchte aber, dass ich da zuviel in den Schreibstil reindichte. Alles in allem ist der Roman für mich gut und auch empfehlenswert, wenn er etwas weniger Längen gehabt hätte.

5

Barbara Kingsolvers hat eine moderne Adaption von Charles Dickens' "David Copperfield" geschrieben. Der Protagonist Demon Copperhead wächst im ländlichen Virginia auf und schlägt sich mehr schlecht als recht durchs Leben: Der Vater stirbt bereits vor seiner Geburt, die Mutter ist selbst noch ein Teenie mit Suchtproblemen. Als sie schließlich an einer Überdosis stirbt, landet Demon in verschiedenen Pflegefamilien, in denen teils unhaltbare Zustände herrschen, um dann mit Glück bei einem Football-Coach aufgenommen zu werden. Hier ist er kurze Zeit der Nachwuchsstar des Teams, nur um nach einer Sportverletzung in die Opioidsucht abzugleiten... Diese Buch hat mir sehr gut gefallen (und mein Interesse an der Vorlage geweckt, die ich bisher noch nicht gelesen habe). Es schildert recht ungeschönt, aber mit viel Sympathie für den Protagonisten das Leben im ländlichen, vom Schicksal etwas vernachlässigten Virginia und die Folgen der Opioidkrise. Weit über 800 Seiten, die sich trotz des schweren Themas gut - und ich bin fast versucht zu sagen unterhaltsam - lesen lassen.

5

Was ein Mensch alles aushalten kann/muss. Wahnsinn!!

Und trotz dieser unglaublichen Umstände und Abgründe ist das Buch so so lesenswert. Man leidet mit und erfreut sich an den guten Momenten. Mich würde interessieren, welchen monetären „Wert“ die ganzen Drogen und Tabletten haben 🫣😩😉🤔

3

"Ich sagte, dass mich noch nie jemand gefragt hatte, was ich werden wollte, wenn ich groß war, darum wüsste ich es nicht. Hauptsache, noch am Leben." [S. 144] 860 Seiten! So dicke Bücher lese ich eher ungern und selten. Jetzt weiss ich auch wieder warum. Die ersten 120 Seiten brauchte ich, um überhaupt in die Geschichte reinzukommen, die mich anfangs sprachlich wirklich gefordert hat. Als ich dann in Demons Lebensgeschichte eingetaucht bin, die teilweise einem Abenteuerroman gleicht, habe ich festgestellt, dass es mir auf 860 Seiten ungefähr 200 Seiten zuviel Drogen- und Footballthematik war. Sicher eine gute Geschichte, die mich aber sehr viel Durchhaltevermögen gekostet hat. "Nimm deine süße Kindheit und lauf. Versteck dich. Liebe sie, sosehr du nur kannst. Denn eines Tages wird sie dich verlassen und nicht zurückkehren." [S. 157]

5

Demon wird im Süden der Appalachen als Sohn einer drogensüchtigen Teeniemutter geboren. Sein Vater ist verstorben. Er wächst in einem Trailerpark heran und die einzige Richtung, die sein Leben zu kennen scheint, ist bergab. Barbara Kingsolver adaptiert hier die Geschichte „ David Copperfield“ von Charles Dickens. Sie überträgt diesen Plot auf die 90iger Jahre. Anfangs habe ich das Buch auch so gelesen…. Als Adaption. Jedoch steckt noch so viel mehr dahinter. Ich muss sagen, dass ich zuerst David Copperfield las und direkt im Anschluss diese Geschichte. Ich würde sagen, dass ich zu Beginn den Fehler gemacht habe, das Buch als reine Adaption zu lesen und ständig Vergleiche angestellt habe. Das führte dann dazu, dass ich kurz sehr enttäuscht war. Bis ich dann zu dem Schluss gekommen bin, dass die Story, die Kingsolver geschrieben hat, nicht mit Dickens zu vergleichen ist. Beides sind selbstständige , großartige Werke. Barbara Kingsolver nutzt die Grundidee Dickens‘ und öffnet trotz alledem eine Tür zu einer anderen, sehr tragischen Realität. Dies wiederum zeigte mir eine reale Tragik, der ich persönlich noch gar nicht so viel Beachtung schenkte. Ich konnte einiges recherchieren über die Opioid- Krise Mitte der 90iger in genau dieser Gegend. Die übrigens bis heute noch weiter ihre Kreise zieht. Es geht um Menschen, die von der Pharma-Industrie u.a. mit Oxycodon abhängig gemacht , mit denen Geld verdient wurde und die dann wie Abfall zurückgelassen wurden. Mich hat das extrem schockiert und sehr betroffen gemacht. Kinder, die schon mit Entzugserscheinungen auf die Welt kommen, Eltern, die das Sorgerecht verlieren, nur weil sie darauf Bedacht sind, sich die nächsten Pillen zu verschaffen. Menschen, die dann in ihrer Sucht allein gelassen werden, die Industrie, die die Quelle plötzlich versiegen lässt, da nun doch ein „Hinsehen“ stattfindet und geklagt wird. Alles extrem bedrückend und traurig. Kingsolver gibt ihren Protagonist:innen eine Stimme, schafft Aufmerksamkeit und zeigt, dass diese Menschen, die oft von der Gesellschaft als Hinterwäldler bezeichnet werden, Menschen mit viel Herz und oftmals extrem tragischen Schicksalen sind , die schon in den Abgrund hineingeboren werden. Es ist nur schwer möglich, diesem Kreislauf zu entkommen und dieser schreienden Ausweglosigkeit etwas entgegenzusetzen. Mich hat die Art der Erzählung stark beeindruckt. Das die Autorin mit Ende 60 überhaupt so treffend diese ganze Jugend in ihrer Misere beschreibt, die Sprache so vortrefflich einsetzt, hat mich irgendwie überrascht und von ihrem Können sehr überzeugt. Demon wird mich wohl eine ganze Weile noch begleiten !!!

5

absolute Lesempfehlung

5

Ein absolutes Meisterwerk!

4.5

Sehr mitreißende coming of age Geschichte die ich innerhalb von wenigen Tagen gelesen habe. Eigentlich gebe ich 4.5 Sterne. Eine sehr eindrücklich beschriebenes Schicksal eines jungen Mannes der mit schlechten Bedingungen ins Leben startet. Demon muss viel Leid erdulden und der Leser begleitet ihn durch seine Kindheit, Jugend und das junge erwachsenen Leben. Ich fand den Schreibstil sehr eindrücklich. Meinen halben Stern Abzug gebe ich weil ich mit den vielen Protagonisten manchmal durcheinander kam. Eine große Leseempfehlung ⭐

5

Demon Copperhead kommt mit einer Glückshaube zur Welt - das Meer wird der einzige Ort sein, an dem ihm nichts geschehen kann. Doch dem Jungen, der zum Jugendlichen und zum Mann heranwächst, widerfährt so viel schreckliches, dass einem der Atem stockt und man den Kopf schüttelt ob der Grausamkeit. Demon kommt in einem Trailer in der sprichwörtlichen Pampa zur Welt - ein junge mit einer großen Klappe, einem zähen Überlebenswillen und kupferrotem Haar - der dem Leser ein Freund wird. Mir jedenfalls. Ich hatte beständig das Gefühl, Demon hat sich als Fremder zu mir an den Tisch des Dinners auf abgewetzte Lederbezüge geschoben und mir bei einem Kaffe - oder dreien - seine Lebensgeschichte erzählt - eine Geschichte über Armut und Pflegefamilie, unermesslichen Verlust und große Liebe, über die Freundschaft und die Kraft der Menschen, die nicht aufgeben. Wir haben uns als Freunde verabschiedet, Demon und ich. Die gesamte Geschichte wird aus Demons Perspektive erzählt - wen wunderts, schließlich erzählt er mir zwischen zwei Schlucken Kaffee seine Geschichte! Von seiner Geburt bis in seine Zwanziger - und ich hatte das Gefühl, dass er die sieben Höllenkreise alle durchquert hat. Und dafür musste er den Weg in die Hölle nicht einmal finden, er war schon Mitten drin. Und trotzdem hat das Buch seine Lichtmomente bewahrt. Momente, in denen Demon frei und glücklich sein konnte, auf seiner Reise von dem Trailer seiner Geburt, über Missbrauch und Pflegefamilien und Drogensucht. Es gab ein paar Dinge, die beständig waren - zum einen seine Comics, die er zeichnete. Zum anderen seine Liebe zum Meer, und zum letzten seine Liebe zu bestimmten Menschen - und diese Dinge machen ihn liebenswert - er nahm mich bei der Hand und führte mich durch den tiefsten Molloch seiner Seele. Barbara Kingsolver hat eine eindringliche Art zu schreiben. Sie zog mich mit ihren Worten in ihren Bann, gleichzeitig hatte ich aber das Gefühl, sie kämen von Demon - dem Demon, der er retrospektiv in seinen späteren Lebensjahren als 10-jähriger war, dem Demon, der Fehler als Heranwachsender beginn, der sich rettungslos verliebte und dem alles genommen wurde. Besonders zu Beginn fiel mir auf, dass die Geschichte durch eine Art Filter erzählt wurde - so wie ein Kind eine Kindheit in systemischer Armut wahrnehmen muss. Kingsolver spricht viele schwere Themen an, allen voran die institutionelle Armut - insbesondere die verheerenden Folgen für Kinder in den USA. Das Gesundheits- und Pflegesystem, die Spirale von Sucht und Entzug und vieles mehr - doch ich nahm alles durch Demons Augen wahr - und das machte es für mich nur noch wahrhaftiger und um Längen schrecklicher. Was zudem heraussticht sind die Figuren, die Demon auf seinem Weg begleiten - vom besten Freund in Kindertagen, über seine Schwester im Geiste, über denjenigen, der ihm zeigt, was er kann, aber auch über jene, die ihn ausnutzen und in den Abgrund führen. Das Buch hat mich berührt, es ist hart und wichtig - und ich sehe Demon noch lange nach, vor mir eine Tasse Kaffee, die kalt geworden ist.

5

Wortgewandt, emotional, schonungslos - und vor allem eins: Fesselnd von der ersten bis zur letzten Seite. Demon wächst einem ans Herz und auch, wenn man die Buchdeckel geschlossen hat, lassen einen die Figuren nicht mehr los.

5

Das Buch muss ich erstmal sacken lassen. Aber ja, es ist richtig gut.

4

Interessante Einblicke

Die Welt, die Gesellschaftsschicht der Hillbillies, Word hier dargestellt. Fand ich spannend, bis Dahin hatte ich nämlich nix damit zu tun. Mit dieser, meiner Meinung nach, absolut passenden Erzählstimme war es für mich das reinste Vergnügen. Ich gebe meine ABSOLUTE HÖR EMPFEHLUNG.

Interessante Einblicke
5

Unglaubliche Reise von über 800 Seiten vom Aufwachsen eines Jungen unter widrigen Bedingungen in verschiedenen Pflegefamilien . Und später eine kurze Footballkarriere, Drogenabhängigkeit und der Weg hinaus. Schnoddrig, klug geschrieben.

5

„Dieser unerfüllbare Wunsch, der einem keine Ruhe lässt: die perfekten Worte zu finden, die man zu jemand sagen könnte, und dann würde dieser Jemand einen sehen und lieben und bleiben. Oder die man zu seinem Spiegelbild sagen könnte, aus demselben Grund." Was ein Buch. Ich muss zugeben, ich habe lange gezögert, es zu lesen. Weil dicke Bücher mich in letzter Zeit stressen. Meine Aufmerksamkeit bzw. meine Konzentrationsfähigkeit neben dem Job oft nicht dafür ausreicht. Und weil meine letzten Versuche ein dickes Buch zu lesen („Der letzte Sessellift" und „Falcone") so grandios schief gelaufen sind und sogar dazu geführt haben, dass ich es endlich mal geschafft habe, Bücher abzubrechen. Aber hier war die Sorge völlig unberechtigt. Im Gegenteil: Ich habe genau das bekommen, was ich mir vom letzten Irving versprochen, aber nicht bekommen habe. Eine Geschichte, in die man sich verlieren kann. Von Anfang bis Ende mit Demon mitfühlen und leider meist mitleiden kann. Ein - wie ich finde - schon zartes Ende für eine Geschichte mit vielen Tief- und weniger Hohepunkten, die von Armut, Drogensucht bzw. Opioid-Krise in Amerika, dem Versagen von Kinder- und Jugendschutz und der Bedeutung, die einzelne Menschen, die manchmal unverhofft in ein Leben treten für dieses haben können, handelt. Barbara Kingsolver wollte „David Copperfield" von Charles Dickens adaptieren und das ist ihr so gut gelungen. Absolute Leseempfehlung.

5

Coming-of-age at it’s best!!!

Demon Cooperhead hat es sowas von auf meine Lieblingsbuchliste geschafft - was für ein Lesehighlight!!! Barbara Kingsolver ist für diesen Roman nicht ohne Grund mit dem Pulizerpreis für Belletristik und dem Women’s Prize for Fiction ausgezeichnet worden und ich liebe liebe liebe einfach ihre Sprache. „Ihr Lachen sprudelte aus ihr heraus. Wie wenn ein Handschuhfach aufklappt und lauter Süßigkeiten rausfallen.“ Großer Dank geht auch raus an Dirk van Gunsteren für seine hammer Übersetzung. Manche Leser/innen meinen, dass dieses Buch an manchen Stellen zu amerikanisch und zu detailverliebt sei und dass man manches hätte weglassen können. Ich empfand das absolut nicht so!!! Ganz im Gegenteil: ich hab mich total daran erfreut, immer immer weiter in diese turbulente, gefühlvolle, traurige, erschütternde, humorvolle und einfach so berührende Geschichte abzutauchen und das am liebsten so lange wie möglich! Ich habe dieses Buch verschlungen und ich hätte noch weitere 800 Seiten lesen können! Werde es vermutlich auch nochmal im Original lesen. Und es muss noch gesagt sein, dass auch das Hörbuch mit Fabian Busch einfach so perfekt besetzt ist - es hat mich nebenher bei jeder meiner Autofahrten begleitet!

Coming-of-age at it’s best!!!
4

Eine David Copperfield Adaption, wobei ich anmerken möchte, dass mir die Vorlage deutlich besser gefiel. Das Hörbuch kann ich empfehlen.

4

Not und Elend Made in USA. Opioidkrise meets David Copperfield. Viele Parallelen zur Handlung des Originals von Charles Dickens, selbst die Figuren haben ähnliche Namen. Das letzte Drittel des Romans entwickelt sich anders. Interessant

4.5

Ein intensives Leseerlebnis, das einen nicht mehr loslässt

Ein beeindruckendes und intensives Buch - Coming of Age vor dem Hintergrund des Opioid-Skandals der USA ❕ (Werbung // Rezensionsexemplar) „Nimm deine süße Kindheit und lauf. Versteck dich. Liebe sie, sosehr du nur kannst. Denn eines Tages wird sie dich verlassen und nicht zurückkehren.“ (S. 157) „Ich wollte nach Hause. Das war nirgends, aber dieses Gefühl hat man immer wieder, auch wenn es kein Zuhause mehr gibt. Wenn jemand die Bombe abwerfen und es auf der ganzen Welt nichts Essbares mehr geben würde, hätte man trotzdem Hunger.“ (S.339) Die zentralen Themen in Barbara Kinsolvers Buch sind institutionelle Armut, das Gesundheitssystem der USA, Kinder- und Jugendschutz, Suchtproblematik und vor allem die Opioidkrise der USA. Diese Themen verbinden sich mit der Coming-of-Age-Geschichte von Damon Fields, später nur noch Demon Copperfield genannt. Demon erzählt uns sein Leben, von seiner Geburt an - eine Rekapitulation der Ereignisse, auf der Suche nach dem Punkt, an dem sein Leben bergab ging… Das ganz besondere ist die Erzählweise; man hat das Gefühl, man sitzt mit Demon zusammen und er erzählt einem seine Lebensgeschichte; dabei wird die Tragik und das Grauen zunächst noch etwas gedämmt und von einem humoristischen und sarkastischen Deckmantel verborgen; dieser schwindet jedoch auch immer mehr. Ich bin ein großer Fan dieser Erzählweise und wurde dadurch auch unmittelbar in das Buch und in Demons Geschichte hineingezogen. Dauernd wollte ich am liebsten ins Buch reinspringen und Demon helfen..aber man muss als Leser hilflos mit ansehen, wie übel ihm mitgespielt wird und wie er probiert, sich heraus- und weiterzukämpfen. Zu Demons Geschichte an sich möchte ich garnichts weiter sagen, das erlebt man am Besten selbst und unvoreingenommen, wenn man denn bereit ist, sich auf diese Reise zu begeben. Denn Eins sollte man wissen; das Buch ist keine leichte Kost und wirkt auch nach; denn die fahrlässige Verschreibung von Opioiden, genauer Oxycodon, ist nachwievor ein aktuelles Thema und deren Folgen verheerend! Neal Shusterman hat dies in seinem Jugendbuch „Roxy“ ebenfalls thematisiert. Barbara Kingsolver geht aber richtig in die geschichtliche Tiefe hinein und schildert die Entstehung und Dramatik dieses ganzen Ausmaßes. Von daher ist dieses Buch auch SO WICHTIG und hat nicht umsonst so viele Preise abgeräumt! Ein intensives Leseerlebnis, das einen nicht mehr loslässt- LESEEMPFEHLUNG! 4,5 Sterne 🌟

Ein intensives Leseerlebnis, das einen nicht mehr loslässt
5

Ein Buch wie ein Film.

Ein Buch wie ein Film.
5

Ein großartiger Coming of age Roman, mit einem Hauptcharakter, der es trotz aller Widrigkeiten schafft sich treu zu bleiben. Dieses Buch ist ein wilder Ritt, der sich lohnt!

5

Damon Fields, wegen seiner Abstammung Demon Copperhead genannt, kommt als Sohn einer drogenabhängigen Mutter im amerikanischen Lee County in einem Trailer zur Welt. Damit wird er in eine der ärmsten Gegenden der USA hineingeboren; dorthin, wo lange Zeit der Bergbau dominierte und wo die Menschen vom Rest des Landes als „Hillbillies“ belächelt werden. Rückblickend erzählt Damon seine Lebens- und Leidensgeschichte, die mit dem Tod seines Vaters vor seiner Geburt sowie der Überdosis seiner Mutter ein paar Jahre später beginnt. Es folgt eine Odyssee aus Pflege“familien“, Hunger, Gewalt, Drogen und dem stetigen Gefühl, keinen Ausweg zu haben… „Man kommt an einen Punkt, wo einem Leute, die denken, dass man nichts wert ist, scheißegal sind. Hauptsächlich weil man diese Erkenntnis schon selbst hatte. Ich wollte ihnen sagen: Das, was ihr hier seht, sind meine Möglichkeiten. Wie würdet ihr es denn nennen, verdammt? Glaubt ihr ernsthaft, das ist der Mensch, der ich schon immer unbedingt sein wollte?“ (S. 268) Beeindruckend klar, authentisch und mit einer großen Portion Sozialkritik stellt Kingsolver die Realität der Menschen in der Appalachen-Region dar. Auf einfühlsame Art und Weise macht sie immer wieder deutlich, dass sie nicht für ihre Schicksale verantwortlich gemacht werden können. Denn die gesamte Region wurde lange strukturell gezielt „ausgehungert“, um den Menschen neben dem Bergbau keine anderen Möglichkeiten zu bieten. Somit wird auch klar, dass dort letztlich auch ein perfektes Ziel für die Pharmaunternehmen lag, die für die US-Opioid-Krise verantwortlich sind... Die Geschichte zeigt auf beeindruckende Weise, dass die Welt nicht nur schwarz und weiß ist und insbesondere auch, dass überall dort, wo alles schwarz erscheint, immer auch ein Fünkchen Weiß zu finden ist. Auf diese Weise hat Kingsolver ein Werk geschaffen, das schockierend, lehrreich und zugleich zutiefst berührend und alles andere als hoffnungslos ist. Eine wahnsinnig gut gelungene Neufassung von „David Copperfield“; oder um es in den Worten Demons zu sagen: „Und auch dieser Charles Dickens, ein uralter Typ, längst tot und außerdem Ausländer, aber Herrgott, er hat es echt gut beschrieben, wie Kinder und Waisen beschissen und ausgebeutet werden und es keinen einen Furz interessiert. Man hätte meinen können, er wäre von hier.“ (S. 594) Ein Meisterwerk, das den Pulitzer Preis mehr als verdient hat! Bisher definitiv mein Jahreshighlight.

4.5

Starkes Buch mit ein paar Längen in der Mitte. Die letzten 200/300 Seiten waren für mich die Stärksten.

4.5

Zufällig habe ich eine Besprechung dieses Buches im Radio gehört und als Dickens Fan war ich neugierig wie denn eine Adaption von Dickens David Copperfield in die heutige Zeit aussehen sollte. Ich würde sagen, dass es Kingsolver mehr als gelungen ist. Ein Buch, welches mir viel Freude bereitet hat.

5

Die Autorin hätte Demon seine tragische Lebensgeschichte sicher weniger ausschweifend erzählen lassen können und damit den gleichen "Effekt" erzielt, dennoch hat mich jede einzelne Zeile dieses so tapferen Jungen sehr berührt!

5

Massiv unangenehm!

Down und down geht die Spirale, der wir hier beiwohnen «dürfen». Wieder einmal bin ich Kingsolver auf den Leim gegangen, einfach, weil sie so gut schreiben kann, einem die Protagonisten nahe bringt, schonungslos. Wir begeben uns hier in die Abgründe der Opioidkrise, vielleicht auch -skandal, die lange fast unsichtbar erst kürzlich die USA heimsuchte, Hundertausende Menschen, die in eine Opiatsucht gelockt wurden, Menschen die zugunsten von Profit abhängig gemacht wurden und daran zugrunde gegangen sind. Wir folgen Demon von klein auf, was dazu führt, dass er einem schon zu Beginn ans Herz wächst Wir «dürfen» dabei sein, wie er langsam hauptsächlich durch institutionellem Versagen beinahe zugrunde geht. Schonungslos wird hier nach meiner Ansicht sehr realistisch eine Gesellschaft mit ihren längst ausgehandelten Gesetzen aufgezeigt, die lange schon aufgegeben hat, einem moralischem Bankrott entgegenzuwirken. Demon lehnt sich immer noch nach seinen sehr eingeschränkten Möglichkeiten auf, was ihn sicher zu einem Helden macht. Man glaubt nicht, dass er es schaffen kann und dennoch hofft man und wünscht es ihm. Durch all die vielen Seiten fühlte ich mich bedrückt und mehr und mehr hoffnungslos, in einer Atmosphäre, die nur deprimierend sein kann. Die Lösung ist wohl, eine Grenze zu ziehen, als feinfühliger Mensch, der sich in Büchern gern mit den Protagonisten verbindet kein leichtes Unterfangen. Ein Roman nicht für zu sensible Menschen, sicher auch nicht für diese, die zu Depressionen oder Süchten neigen. Man muss ein bisschen hartgesotten sein, um all das Runterziehen dieses Romans aushalten zu können. Realität ist oft schmutzig, diese waschen zu wollen hilft uns, den Mut zum Weitermachen nicht zu verlieren. Aber schöngefärbt wird hier nichts. Dieses Buch ist eine Zumutung. Es liegt an dir, ob du es dir zumuten willst Warum also die volle Punktzahl? Weil es nicht anders geht, weil Kingsolver es wieder getan hat, ein überaus brillantes Erzählen kunstvoll in eine Form gebracht, in der man die Menschen, die darin leben, einfach nur lieben muss. Die Geschichte endet, als würde ein bis zum bersten aufgewühlter Fluss sich schliesslich ins Meer ergiessen. Wie eine Erlösung... buchstäblich.

4.5

Ein Buch, das ich gleichzeitig geliebt und gehasst habe 

Es gibt selten Bücher, die man gleichzeitig hasst und liebt. Hier ist es mit diesem Buch so gegangen. Und am Ende bleibt die Frage: Wie kann man es schaffen, das Versagen einer ganzen Gesellschaft hinzunehmen? Wisst ihr, was ein Melungeon ist oder ein Hillbilly? Demon Copperhead ist beides und hat’s im Leben nicht leicht angetroffen. Als Kind einer drogensüchtigen Mutter, wird er in einen Trailerpark hinein geboren und hat von Anfang an eigentlich keine richtige Chance. Im Lebensmittelpunkt stehen Süchte, nach Alkohol, nach Drogen und nach Liebe die durch Erstere befriedigt werden. Das Leben vermeintlicher Erwachsener dreht sich um verlockenden Stoff und lässt sie alles um sich herum vergessen, sogar sich selbst. Wir begleiten den ICH-Erzähler Demon in seinen vielen Downs und seinen wenigen Up‘s. Eine Spirale nach unten, wie sie so selten in unseren wohlstandsverwöhnten Gesellschaften nicht ist. Genau das hat mir zu schaffen gemacht. Es ist mir zu nah an der Realität, ich seh keine Lösung für die vielen Kinder, die so groß werden müssen. Und dieses Buch ist nicht dazu da, das auszublenden. Seite um Seite Elend, Verwahrlosung und immer wieder kriegt der Junge einen drüber. Das war sehr schwer auszuhalten und hat mich das Buch oft zur Seite legen lassen. Ein Page Turner war das für mich nicht und trotzdem ist es ein sehr gutes Buch. Die Opioid Krise in Amerika ist nur EIN dunkler Fleck auf der weißen Weste des Kapitalismus. Viele andere leisten ihm Gesellschaft. Die Verarmung des Bildungssektors, die Überforderung der Sozialbereiche, und das mangelnde Selbstbewusstsein einzelner Menschen, die zu einer großen, wabernden Masse werden und sich ihren Stolz auf sehr spezielle Art bewahren. Demon durchläuft alle Flecken und ihm fehlt zudem dringend notwendiges Glück, dass ihm vielleicht hinaus helfen könnte. Einzig eine Familie scheint eine solide Basis zu bilden. June und ihre Eltern sind wieder Fels in der Brandung, was sie aber nicht davor schützt, mit ihren eigenen Kindern überfordert zu sein. Die Macht der Drogen ist allgegenwärtig und viel größer als Familienzusammenhalt. Mich erinnerte der Plot oft an das Buch Christiane F, dass mich damals mit 14 ähnlich bedrückt zurückgelassen hat. Das Besondere aber in diesem Roman ist die Erzählstimme, die an „Lausejungen“ Geschichten wie Twains Huckleberry Finn erinnern. Aber auch diese wandelt sich im Laufe der Geschichte genauso wie die kinder, die von hoffnungsvoll zur hoffnungslos mutieren. Am Anfang erzählt Demon uns sein Leben mit sehr viel Humor gespickt und einer gewissen Leichtigkeit, die alles Schlechte relativieren möchte, aber mit jedem Rückschlag wird sie immer schwerer und eindringlicher, lethargischer und depressiver. Am Ende strahlt ein Fünkchen Hoffnung. Und man wünscht es ihm so sehr. Ein ums andere Mal wär ich am liebsten ins Buch gekrochen und hätte den kleinen Jungen da rausgeholt und ihm ein neues zu Hause gegeben, wie einem ausgesetzten Kätzchen, das struppig und nach Liebe miauend zu einem aufblickt. Kingsolver hat wirklich ein eindringliche Buch geschrieben, dass uns einen Ausschnitt einer sehr großen, aber doch vergessenen Bevölkerungsgruppe deutlich vor Augen geführt hat. Vergessen werde ich das bestimmt nie. Ich bin trotzdem froh, dass ich es endlich geschafft habe und brauche jetzt was fröhlicheres.

5

Tief bewegende Geschichte, teils traurig und brutal und oft hoffnungslos. Wieviel kann ein Kind ertragen und trotzdem menschlich bleiben?

862 Seiten beschreiben das ganze schwere und entbehrungsreiche Leben eines Waisenkindes, dessen Mutter drogensüchtig war. Der steinige und lebensgefährliche Weg scheint vorherbestimmt und scheint ins Verderben zu führen und doch gibt es immer Hoffnung, aber auch Verluste. Hat mir sehr gut gefallen! Es zeigt, wie schlimm und ärmlich heutzutage das Leben eines Waisenkindes sein kann, herumgeschubst, ausgebeutet, ungeliebt.

5

Tragik, Witz und ein Held, dem man alles verzeiht

Barbara Kingsolvers Demon Copperhead erzählt die Geschichte eines Jungen, der in einer der ärmsten Gegenden Amerikas aufwächst und sich mit den Herausforderungen eines von Armut geprägten Lebens auseinandersetzen muss. Trotz der schweren Themen bleibt das Buch überraschend unterhaltsam – der trockene Humor und die nüchterne, reflektierte Erzählweise des Protagonisten machen es oft sogar richtig lustig. Ich war beeindruckt, wie realistisch und nachvollziehbar die Charaktere dargestellt sind. Das Buch zeigt die Lebensrealitäten von Menschen, die oft als „Hillbillys“ abgestempelt werden, und enthüllt, dass hinter diesen Stereotypen meist strukturelle Probleme stehen. Kingsolver schafft es, diese Themen anzusprechen, ohne belehrend zu wirken, und präsentiert eine Geschichte, die sowohl tiefgründig als auch zugänglich ist. Ein Buch, das ich wärmstens empfehle – es ist humorvoll, klug und bietet spannende neue Perspektiven, von denen jeder etwas mitnehmen kann.

5

Eines meiner Lesehighlights 2024! Die bewegende Geschichte von Demon Copperhead, sehr eindrücklich erzählt aus der Perspektive von Demon selbst: unbekümmert, vorwitzig, voller Lebenskraft - trotz aller Widrigkeiten und Schicksalsschläge. Sehr gut ausgestaltete Charaktere, guter Lesefluss bis zur letzten Seite. Und man lernt Einiges darüber, wie die USA ticken.

5

Jetzt mach doch endlich was aus dir!

Eine Jugend geprägt von Armut, Gewalt und Drogen und immer wenn es einen Weg hinaus zu geben scheint, ist er es doch nicht. Die Geschichte davon, wie uns unsere Herkunft unser ganzes Leben lang prägen kann. Es ist erstaunlich, wie kurzweilig ein Buch sein kann, trotz seiner Länge. Und auch der Protagonist ist erstaunlich, denn auch wenn er wenig tut, damit man ihn mag, so hofft man trotzdem jederzeit, dass es einfach mal gut für ihn gehen wird. Ein außergewöhnliches Buch über den sozialen Bodensatz der amerikanischen Bevölkerung und wie mit ihm umgegangen wird.

5

Wahnsinnsbuch!!!! 🤍

5

Wow was für ein Buch. Und jede Seite wert!

5

Ein unvergesslicher Roman, der sich in mein Herz gebrannt hat und einer der besten, die ich je gelesen habe. Erschütternd, hoffnungsvoll, dramatisch und sehr, sehr gut!

4.5

Super Geschrieben, eine schöne moderne Version von Dickens

5

Geschichte eines Jungen in der Oxicodon-Krise in Anlehnung an David Copperfield von Charles Dickens

Man verfolgt Deamon in seinem Weg zum Erwachsenwerden mit dem Absturz in die Welt der Drogen. Es zieht einen in den Bann. Ich habe es als Hörbuch gehört.

5

Starker Tobak

Wow... Kann man fast nicht aus der Hand legen. Atemlos folgt man der vermeintlich vorgezeichneten Handlung des Romans und fällt mit dem Protagonisten immer wieder auf die Schnauze. Mehr reale amerikanische Kultur der strukturellem Armut geht nicht. Autobiografisch angelegt, sensationell lesenswert. Lässt nachdenken und viel hinterfragen. Großartig.

5

Wow, was für ein Buch!!! Barbara Kingsolver hat mich in eine mir völlig fremde Welt entführt. Diese habe ich aber dank ihres überragenden Schreibstils so hautnah erlebt, dass es an vielen Stellen fast unerträglich war. Und dennoch habe ich nie ganz die Hoffnung aufgegeben. Denn Demon ist zu jeder Zeit ein unglaublich sympathischer Protagonist, dem ich gerne alles Glück dieser Welt gewünscht hätte. Leider hat er von diesem nicht allzu viel abbekommen, sondern tut auch gerne noch etwas dazu bei, tiefer in die Katastrophe zu geraten. Es gibt zwar auch für ihn kurze Momente, in denen er das Glück spüren darf, doch diese sind so schnell wieder vorbei. Ich habe ihn dennoch so gerne begleitet! Besonders hat mich seine klare Sicht auf seine Situation und seine oft sehr treffende Art darüber zu berichten, ins Herz getroffen. Dieses Buch hat mich wirklich nachhaltig beeindruckt und wird wohl noch eine ganze Zeit nachhallen. Ich denke, ganz werde ich es wohl nie vergessen! Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung!!!!!

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5

Großartig!

"Es ist vergeblich, sich an die Vergangenheit zu erinnern, wenn sie nicht einen gewissen Einfluss auf die Gegenwart ausübt." (Charles Dickens, David Copperfield) Dankbarkeit empfindet Barbara Kingsolver gegenüber Charles Dickens und dessen Roman "David Copperfield". Seine leidenschaftliche Kritik an der institutionellen Armut, die gerade auch für Kinder verheerende Folgen nach sich zog und die Probleme, die auch heutzutage noch existieren, inspirierten Kingsolver zu ihrem Roman "Demon Copperhead". Übersetzt aus dem Englischen von Dirk van Gunsteren. "Mir war schon klar, was die Leute dachten. Aber wenn ein Wort mal in der Welt ist, kriegt es Zähne. Und jetzt spürte ich, wie sich dieser Wurm giftspritzend durch mein Hirn fraß und die Art, wie ich Maggot sah, verändern wollte." Eigentlich heiße ich Damon Fields, aber so nennt mich hier niemand und so müsste ich mich euch mit Demon Copperhead vorstellen. Auf jeden Fall ist das hier meine Geschichte. Meine Mom war selbst noch ein Kind, als sie mich in einem Trailer in Virginias wunderschönen Wäldern zur Welt brachte. Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht, ob sie von meiner Geburt überhaupt etwas mitbekommen hat, so zugedröhnt wie sie war oder ob ich das Ganze überlebt hätte, wenn nicht Mrs Peggot gewesen wäre. Mrs Peggot ist die Großmama von meinem besten Freund Maggot und wenn sie und ihr Mr Peggot nicht gewesen wären - und ihre Tochter June - hätte alles in meinem Leben noch schlimmer sein können. Sie waren für mich immer ein kleines Stückchen Sonne an einem grauen, düsteren, verregneten Tag. Vor allem June! Und von diesen Tagen hatte ich wahrlich viele. Geboren in Armut erwartet mich nichts weniger als Gewalt, Verlust, Drogen und Alkohol - ein Leben auf Messers Schneide. Die Fürsorge und die Pflegefamilien waren ein Witz, dabei war Familie immer das einzige wonach ich mich wirklich gesehnt habe ... "Du glaubst, du hast alles im Griff. Du glaubst es stundenlang, einen ganzen Tag lang, bis die Uhr abgelaufen ist und der Mensch, der du warst, durch irgendein Loch, das der Teufel findet, rausgezerrt wird. Lern deine Lektion, komm auf die Beine, damit du wieder zu Boden gehen kannst." Kingsolver hat mit diesem Werk einen wirklich mitreißenden und tiefgehenden Roman geschrieben. Eine Geschichte, die sie uns in junger Sprache aus der Sicht von Demon erzählt, ohne dabei in eine klischeehafte Gossensprache abzudriften. Demons Stimme ist eher flapsig, zum Teil leicht ironisch und mit der Unbekümmertheit eines Kindes, das noch an das Gute in der Welt glaubt. Wir dürfen erleben wie Demon älter wird und sich zu der Unbekümmertheit noch dann Selbstüberschätzung der Jugend gesellt. Das Gesellschaftsbild, das uns die Autorin aufzeigt ist erschütternd, gerade auch im Bezug auf die Kinder, die keinerlei Macht haben und dem System hilflos ausgeliefert sind. Mit "Demon Copperhead" zeigt uns Kingsolver ein Bild des weniger glamourösen Amerikas. Sie übt viel Sozialkritik an der Politik, die die Menschen am Rande der Gesellschaft noch mehr in den Dreck getreten hat und immer noch tritt. Einer Gesellschaftsschicht, die vom Kapitalismus ausgebeutet und vom Rest der Gesellschaft einfach vergessen wird. Und so gelangen viele Kinder in einen Kreislauf aus dem es kaum ein Entrinnen gibt. Von mir eine absolute Leseempfehlung!

Großartig!
5

Großes Lese-Highlight! ❤️

Dass Demon Copperhead seine Geburt überlebt, hat er seinem eigenen Kampfgeist und seinen Nachbarn, den Peggots, zu verdanken. Seine Mutter ist gerade mal 18, drogensüchtig und lebt in einem heruntergekommenen Trailer. Demons Lebensweg ist eine Aneinanderreihung von Katastrophen: Wechselnde Pflegefamilien, die ihn hungern lassen und ausbeuten, eine kurze Karriere als Higschool Football Spieler und schließlich der Absturz in die Oxycodon-Sucht. Barbara Kingsolver hat einen modernen David Copperfield nach Lee County, Kentucky, verlegt und beschreibt drei finstere amerikanische Themen: Die Armut, das ausbeuterische Pflegesystem und die Opioid-Krise, die vor allem diesen Teil der USA schwer getroffen hat. Dass dieser Roman trotz all des Elends ein großer Lesegenuss ist, liegt vor allem an dem derben und humorvollen Ton, mit dem Demon auf 860 Seiten sein Schicksal beschreibt. Er behält immer einen liebevollen Blick auf seine Mitmenschen. Und es gibt ja zum Glück auch immer wieder diese herzlichen Menschen, die es gut mit ihm meinen. Für mich ist Demon eine der besonderen literarischen Figuren, die mir in Erinnerung bleiben werden. Und ich würde ihn sofort adoptieren... 😉 Großes Lese-Highlight! ❤️

4

Demon Copperhead kommt in einem Trailer in den Wäldern Virginias zur Welt. Seine Mutter ist noch eine Teenagerin, gerade frisch auf Entzug, sein Vater ist tot, geerbt hat er von ihm nur seine kupferroten Haare. Es scheint zunächst so, als könnten Demon und seine Mutter allein miteinander auskommen, als wären sie einander genug, er passt auf sie auf - bis sie einen neuen Mann kennenlernt. Demons Stiefvater ist gewalttätig und manipulativ. Als auch seine Mutter an einer Überdosis stirbt, beginnt ein Leben voller Pflegefamilien und Kinderarbeit für Demon, und doch verliert er nie seinen einzigartigen Blick auf seine Mitmenschen und die Welt um ihn herum. In "Demon Copperhead von Barbara Kingsolver, aus dem Englischen übersetzt von Dirk van Gunsteren, begleiten die Lesenden auf rund 800 Seiten den gleichnamigen Protagonisten beim Aufwachsen in einer ländlichen Gegend, in Armut und verschiedenen Pflegefamilien, erleben seine zahlreichen Verluste, seine erste Liebe und seinen Weg in die Drogensucht. Erzählt wird die Geschichte aus Demons Perspektive, was dem Roman eine ganz eigene, besondere Erzählstimme verleiht. Oft scheint es unglaublich, ja fast unglaubwürdig, was Demon im Laufe seines Erwachsenwerdens ertragen muss, doch zeichnet die Autorin ein sehr realitätsnahes Bild der Opioidkrise und ihrer Auswirkungen, vor allem im ländlichen Raum, nach. Neben der Opioid-Epidemie beschäftigt sich Barbara Kingsolver in ihrem Roman auch mit Themen wie Rassismus, den Unterschieden zwischen ländlichem und städtischem Leben in der USA, Hochstaplerei, Freundschaft und (erster) Liebe. Auf rund 800 Seiten kann es schnell passieren, dass ein Roman langatmig wird oder man sich irgendwo zwischen den Zeilen von der Geschichte entfremdet. Als langatmig habe ich "Demon Copperhead" an keiner Stelle empfunden und durch die vielen eher kurzen Kapitel mit zahlreichen Cliffhangern lies sich der Roman auch für so einen dicken Schmöker sehr angenehm lesen. Trotzdem denke ich, dass Demons Leben auch in weniger Seiten etwas prägnanter hätte erzählt werden können und ich muss gestehen, dass mich sein Schicksal nicht so sehr berührt hat, wie ich es vor dem Lesen angenommen habe. Nichts desto trotz möchte ich den Roman sehr empfehlen, er hat mich sowohl auf schriftstellerischer, als auch auf inhaltlicher Ebene überzeugt und ich mochte diesen unverzagten, stets zeichnenden Demon wirklich gerne.

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