Das Schneemädchen

Das Schneemädchen

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ÜberlebenskampfKinderwunschLebensfreudeErfüllung

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18
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5

Eine wunderschöne Wintergeschichte die mich mit ihrem melancholischen Unterton ganz in seinen Bann ziehen konnte. Sehr schöne, schlichte Erzählweise die mich, obwohl die Geschichte keine wirkliche Spannung enthält, das Buch in einem Rutsch hat genießen lassen. Sehr stimmungsvoll mit vielen zarten Gefühlen und perfekt für die Adventszeit. Klare Empfehlung von mir.

4.5

„Das bedeutet mein Name (…). Berg? Nein. Dieses Licht. (…) nach der Farbe (…), die der Schnee hat, wenn die Sonne sich wendet. Alpenglühen.“ „Das Schneemädchen“ ist ein sprachlich wunderschöner, ruhiger, melancholischer Roman, der vieles in sich vereint. Es geht um ein alterndes Ehepaar, das sich nach seinem unerfüllten Kinderwunsch zurückzieht und einen Neuanfang in der Wildnis Alaskas wagt. In den 1920er Jahren ist dies ein besonders waghalsiges Unterfangen. Gerade als Jack und Mabel sich der Einsamkeit, der Dunkelheit und der Kälte kaum noch gewachsen fühlen, fällt der erste Schnee. In kindlicher Freude bauen die beiden ein Schneekind - und begegnen tags darauf einem kleinen Mädchen. Wo kommt sie her? Gehört sie zu einer der angrenzenden Farmen? Ist sie die Tochter eines Goldgräbers, der in den Bergen lebt? Oder ist sie gar das durch Wärme und Sehnsucht lebendig gewordene Schneekind, wie in dem russischen Märchen? „Wir wissen doch nie, was geschehen wird, oder? Das Leben wirft uns mal hierhin, mal dahin. Darin liegt das Abenteuer. Nicht zu wissen, wo man landet oder wie es einem ergehen wird. Es ist alles ein Rätsel, und wer anderes behauptet, belügt sich selbst. Sag mir, in welchen Momenten hast du dich am lebendigsten gefühlt?“ Nach und nach gewinnen Jack und Mabel ihre Lebensfreude zurück. Sie erfahren Freundschaft, nachbarschaftlichen Zusammenhalt und die Schönheit der kleinen Dinge. Besonders beeindruckt hat mich jedoch das Setting in der einsamen, wilden Natur und die bildhafte Sprache, mit der Wälder, Berge, Flüsse und Tiere beschrieben werden. Ich habe mich lebhaft in die verschneite Landschaft Alaskas versetzt gefühlt und beim Lesen die gleiche Ruhe, Sehnsucht und Zufriedenheit empfunden, wie sie mich auch oft überkommt, wenn ich selbst in den Bergen bin. Eowyn Ivey hat einen wirklich schönen Debütroman geschrieben, der für mich ein Zufallsfund und Glückstreffer war. Ich habe das Buch in einem Bücherschrank entdeckt und kann es als ruhige Winterlektüre unbedingt empfehlen - idealerweise am Kamin, während es draußen schneit.

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4

Ein Buch, das so kalt wie Alaskas Winter wirkt und dabei so warm wie ein flackerndes Feuer im Kamin erzählt – Das Schneemädchen von Eowyn Ivey ist eine hinreißende Geschichte, die mich bewegt hat. Ein atmosphärisches Setting zum Träumen und Frieren Die Beschreibungen der winterlichen Landschaft Alaskas in den 1920er Jahren sind einfach grandios. Ivey malt mit Worten ein Bild, das man förmlich spüren kann: die klirrende Kälte, die Einsamkeit der Wildnis und gleichzeitig die stille Schönheit des Schnees. Es war das perfekte Buch für die kalte Jahreszeit, denn die Atmosphäre passte einfach wunderbar – beim Lesen fühlte ich mich fast selbst, als würde ich durch den Schnee stapfen. Charaktere, die unter die Haut gehen Mabel und Jack sind zwei Figuren, die mich von Anfang an nicht mehr losgelassen haben. Die Autorin hat es geschafft, sie so authentisch zu zeichnen, dass ich von der ersten Seite an ihre Verzweiflung, ihre Einsamkeit und später auch die zarten Momente des Glücks miterleben konnte. Vor allem Mabels Gefühle, ihre Sehnsucht und ihre innere Zerrissenheit, haben mich tief berührt – eine Emotion, die gleich zu Beginn durch eine drastische Handlung spürbar wird. Trotz der anfänglichen Traurigkeit gibt es immer wieder kleine Lichtblicke, die einem als Lesenden Luft zum Atmen geben. Auch die Nebencharaktere sind hervorragend gezeichnet. Ob Nachbarn oder das rätselhafte Schneemädchen selbst – jede Figur fügt sich harmonisch in die Geschichte ein. Manche von ihnen schließt man sofort ins Herz, auch wenn man gleichzeitig froh ist, nicht selbst in der rauen Wildnis Alaskas leben zu müssen. Magisch, aber nicht Fantasy Die Geschichte hat etwas Zart-Magisches, ohne dabei ins Übernatürliche abzudriften. Es ist keine klassische Fantasy und auch kein magischer Realismus, sondern eher ein Hauch von Naturmagie, der sich durch die Seiten zieht. Das Schneemädchen, das plötzlich im Leben von Mabel und Jack auftaucht, fühlt sich wie ein Geschenk der Wildnis an – rätselhaft, zerbrechlich, und doch voller Leben. Diese Balance zwischen Magie und Realität hat mir unglaublich gut gefallen, weil sie so perfekt zum Setting passt. Ein Buch voller Höhen, Tiefen und Leben Die Geschichte erstreckt sich über viele Jahre und begleitet Mabel und Jack durch all ihre Herausforderungen, Verluste und kleinen Freuden. Immer wieder gibt es kleine Spannungsbögen, die einen durch das Buch tragen, auch wenn die Handlung eher ruhig ist. Ich habe die Geschichte über längere Zeit gelesen, aber nie die Nähe zu den Figuren oder zur Erzählung verloren – was eindeutig an Iveys wunderbarem Schreibstil liegt. Das Ende hat mich schließlich mit gemischten Gefühlen zurückgelassen. Es ist traurig, ja, aber auch irgendwie schön und stimmig. Nur mit einem Charakter bin ich gegen Ende nicht mehr wirklich warm geworden, aber hier möchte ich nicht spoilern. Fazit Das Schneemädchen ist ein Buch, das ich vor allem im Winter absolut empfehlen kann. Es verbindet eine tief bewegende Geschichte mit einem magischen Setting und authentischen Figuren, die lange im Gedächtnis bleiben. 4 von 5 Sternen. Ein tolles Buch, das die kalte Jahreszeit noch intensiver macht.

2

Unglaublich langatmig und langweilig. Das Buch hat so viele Seiten und trotzdem wird so wenig gesagt.

4

Habe es als Hörbuch gehört. Es war eine schöne ruhige und entspannende Geschichte.

5

Die perfekte Wintergeschichte.

Atmosphärisch und geheimnisvoll kommt das Schneemädchen im winterlichen Alaska daher und erfüllt Mable und Jack den Traum einer Familie, nachdem sie in jungen Jahren ein Kind verloren haben und danach kinderlos geblieben sind. Das scheue Kind erscheint stets beim ersten Schnee und verschwindet im Frühling wieder, wenn es taut ... Bis es sich eines Tages verliebt und beschließt auch nach dem Winter im Tal zu bleiben. Die Geschichte liest sich wie ein Märchen. Am Ende klappt man dieses Buch zu, freut sich, dass man es gelesen hat und ist traurig, dass es vorüber ist.

Die perfekte Wintergeschichte.
2

2,5 Sterne Leider war dieses Buch nicht mein Fall. Ich mochte die Sprache der Autorin zwar sehr gerne, die Handlung war mir allerdings zu langweilig. Ich konnte aus dieser Geschichte nichts mitnehmen, weder einen tieferen Sinn noch Unterhaltung. Was mich davon abgehalten hat einzuschlafen, war das Geheimnis um das Schneemädchen. Ich wollte wirklich gerne wissen was letztendlich dahinter steckt und bin dann am Ende sehr enttäuscht worden. Es verpufft förmlich im Nichts, nachdem es nochmal den Kitschfaktor erhöht. Da ich selbst ein Fan von logischen bzw. sinnvollen Auflösungen und Erklärungen bin, war mir dieses Ende zu schwach und einfach.

5

Eine wirklich kalte, magische Geschichte von der Sehnsucht nach Elternschaft, Verlust, Trauer, der Fähigkeit, zu kommunizieren und in schwierigen Zeiten beieinander zu bleiben. Es geht außerdem um Freiheit, Familie, Natur, Freundschaft und Gemeinschaft.Diese Geschichte ist sehr ruhig erzählt. Ich habe das Hörbuch gehört und es hat mir wahnsinnig gut gefallen. Ich habe das Buch in einfacher Geschwindigkeit gehört.... nur so konnte man jedes Detail auffangen und die Magie der Geschichte wirken lassen. Das Setting Alaskas hat mir zudem noch wahnsinnig gut gefallen. Alle Protagonist:innen wurden liebevoll gezeichnet. Die Geschichte wird definitiv im Herzen bleiben.

5

Ich hatte keine große Erwartungen an das Buch und ging von einer kleinen unterhaltsamen Geschichte aus. Doch mein Leseinteresse steigerte sich zunehmend, und nun nach dem Ende, will es mir nicht mehr aus dem Kopf gehen. Der Klappentext ließ ein typisches Buch aus der angloamerikanischen Belletristik erwarten. Ein älteres kinderloses Ehepaar trauerte um das verpasste Familienglück an der Ostküste der USA in den 20er Jahren nach. Sie wählen daraufhin das Exil in Alaska und hadern mit den strengen klimatischen Bedingungen bei dem Versuch, dem Land einen Ertrag abzugewinnen. Die Ehe kriselt, Jack leidet unter den körperlichen Strapazen und Mabel denkt an Selbstmord. Kontakt mit der Zivilisation gibt es nur selten. Doch dann vermenschlicht sich eines Nachts der von ihnen gebaute Schneemann und anderen Tags sehen sie ein Kind, mit den Kleidern des Schneemanns am Feldrand stehen. Das Kind wirkt scheu und engelsgleich, es ist das Schneemädchen, welches im Verlauf der Geschichte das Zutrauen zu den Beiden gewinnt, die auf diese Weise das späte Glück einer Elternschaft genießen können bei den kurzen Besuchs des mysteriösen Wesens. Ist das Buch nun ein Abenteuerroman oder Mysterythriller? Passt vielleicht noch etwas Schlimmes? Oder ist es gar ein Märchen oder ein Familiendrama? Man tappt lange im Dunkeln. Eigentlich ist es bis zum Ende nicht klar. Das sehe ich daran, dass meine Frau, die das Buch zuvor gelesen hatte, eine ganze andere Wahrnehmung von der Geschichte hatte. Für sie war das Schneemädchen Faina immer real, und daher ärgerte sie sich über die mysteriösen Elemente. Ich empfand Faina immer als Märchengestalt, vielleicht weil ich auch wusste, dass Ivey eine moderne Version des russischen Märchens Snegurotschka schreiben wollte. Dem Schneekind, welches Väterchen Frost zur Seite steht in der russischen Mythologie. Ich staunte dagegen nicht schlecht, als Faina immer realere Züge annahm und später auch von den anderen Bewohnern des Tals erkannt wurde. Allerdings hatte ich dann wieder weniger Probleme mit dem sehr offenen Ende des Buchs klar zu kommen (im Gegensatz zu meiner Frau und vielen anderen Rezensenten hier auf GR). Man muss sich schon auf diese Mischung aus Märchen und Abenteuerroman einlassen können. Sicher wäre es schön gewesen, wenn einige der offenen Fragen am Ende beantwortet werden würden und das Buch logisch erklärbar wäre. Aber das ist halt mal in Märchen selten der Fall. Der ausschlaggebende Faktor für die fünf Sterne ist aber nicht die Symbolik und das Mysteriöse, sondern die Tatsache, dass es die Autorin auf ganz hervorragende Weise schafft, das einsame Leben in der schneereichen Wildnis zu beschreiben und sie einen tiefen Einblick, in das schwere Eheleben von Jack und Mabel gibt. Zunächst dachte ich, dass das Buch auch um 100 Seiten gekürzt hätte werden können, denn es ist nicht gerade dramatisch oder handlungsintensiv. Aber letztlich macht die Länge des Werks es auch möglich, sich wunderbar die ärmlichen Verhältnisse vorstellen zu können, die Entbehrung zu spüren und die Langweile des Alltags für Mabel, die nur in der Hütte bleiben darf, zu verinnerlichen. Der abwechlungsreiche Schreibstil hat mich sehr beeindruckt. Dialoge, Beschreibungen, Briefe an die Schwester, Gedankenspiele, Reden mit Faina ohne Anführungszeichen und Reden mit anderen Personen in der üblichen Weise. Schon alleine die stilistischen Mittel haben meine Phantasie angeregt. Ein wirklich unerwartet gutes Buch.

5

>>...Sie war Himmel und Eis, weite Bergketten und endlose Wildnis.<< „Das Schneemädchen“ von Eowyn Ivey klingt nicht nur wie ein Wintermärchen, tatsächlich war es für mich so so viel mehr! Neben Alaskas kalter und rauer Natur tauchen wir als Leser ganz tief in die Geschichte von Mable und Jack ein und kämpfen gemeinsam mit ihnen teilweise wirklich ums nackte Überleben. Als Aussteiger haben sie es nicht leicht und doch zieht der Zauber Alaskas auch die beiden in den Bann. Für mich ist dieses Buch eine literarische Liebe

5

Eine überaus gefühlvolle und leise Geschichte, über Leid, Liebe und Verlust. Doch jedesmal mit einem Hoffnungsschimmer am Horizont. Die Geschichte ist inspiriert von einem altem Märchen mit demselbigen Titel.

Mabel und Jack haben sich seither ein eigenes Kind gewünscht. Leider soll ihnen dieser Wunsch niemals erfüllt werden. Vor lauter Verzweiflung fangen sie ein neues Leben in Alaska an. Welches weitaus rauher und härter ist, als sie es sich je zu träumen gewagt haben. Mit der Zeit gewöhnen sie sich immer mehr an ihre neuen Lebensumstände und schließen Freundschaft mit den Nachbarn. Eines verschneiten Abends beschließen sie ein Schneemädchen zu bauen und am nächsten Tag wird von da an immer wieder ein kleines Mädchen, allein im Schnee gesichtet. So nimmt die Märchenhafte Geschichte ihren Lauf. Trotz mehrerer Schicksalsschläge geben sie niemals auf und erfahren eine Menge Liebe und Freundschaft. Eine unheimlich ruhige und sensible „coming of age“ Geschichte, die ein wenig an „unsere kleine Farm“ im Winter erinnert. Durch den flüssigen Schreibstil fliegt man nur so durch die Seiten. Wer Lust auf ein emotionales, märchenhaftes und winterliches Buch hat, ist hier genau richtig.

4

Eine liebevolle Adaption der russischen Märchengestalt „Snegurotschka“. Anfang des 20. Jahrhunderts leben in Alaskas Wildnis Mabel und Jack ein einsames und karges Leben. Ihr Kinderwunsch hatte sich nie erfüllt, dennoch ist ihre Liebe zueinander noch immer innig. Eines nachts bauen sie aus Übermut ein Schneemädchen mit liebevollen Details. Am nächsten Morgen ist die Figur verschwunden, mit ihr der Schal und die Handschuhe. Bald sehen sie ein echtes Mädchen durch die Wälder rum ums Haus schleichen. Langsam nähern sich die drei an, aber die Bande bleiben fragil… Eine bezaubernde Geschichte rund um Sehnsucht nach Liebe und zugleich der eigenen Freiheit. Wundervoll gelesen von Doris Wolters.

5

5 Sterne = Perfekt, eine absolute Empfehlung Besonders begeistert hat mich die ruhige und zarte Erzählweise, die ja trotzdem zu keiner Zeit langweilig wurde. Ich habe es teilweise einfach total genossen mich in dem Alltag von Mable und Jack zu verlieren und diese über die Jahreseziten zu begleiten. Dabei haben die malerischen Naturbeschreibungen der Autorin ganz besonders zu beigetragen. Auch die Charaktere waren äußerst gut ausgearbeitet und von vorne bis hinten so real und authentisch gezeichnet. Insbesondere die wechselnden Erzählperspektiven zwischen Mable und Jack fand ich sehr gelungen. Denn oft bleiben Dinge zwischen den beiden ungesagt und man versteht erst was in ihnen vorgeht, wenn die Perspektive wieder wechselt. Ich fand beide Seiten auch total nachvollziehbar, denn die beiden haben einen schweren Schicksalsschlag erlebt und Mann und Frau gehen da einfach jeweils anders mit um, was wiederrum zu Unverständnis beim Partner führen kann. Trotzdem spürt man durchweg die tiefe Liebe der beiden zueinander und es gab immer wieder Momente in denen diese deutlich wurde, z. B. in Form von kleinen Gesten oder Handlungen. Auch die Emotionen sind so greifbar in der Geschichte. Spürt man am Anfang noch die starke Verzweiflung und die Trostlosigkeit der langen Winter, werden diese Winter nachher zum Quell der Hoffnung und der Freude. Auch die tiefe Freundschaft, die sich zwischen den Protagonisten und ihren Nachbarn entwickelt war so erfrischend und berührend. Wie hilfsbereit und aufopferungsvoll die Familie war fand ich so schön zu lesen und besonders die Frau Esther mit ihrer offenen und direkten Art fand ich einfach total sympathsich und habe ich sofort ins Herz geschlossen. Wie das Erscheinen des Mädchens so in die Geschichte eingwoben wurde, dass man im Prinzip bis zum Ende hin nicht weiß, ob da irgendetwas Magisches dahintersteckte oder nicht, fand ich absolut gelungen. Es gab immer wieder Momente und Andeutungen, die eine rationale Erklärung geboten haben und dann waren da auch die Kleinigkeiten, die man sich nicht erklären konnte. Dass diese Ambivalenz sich durch das ganze Buch zog und bis zum Schluss erhalten bleibt war für mich einfach rund und perfekt.

5

Ich hatte keine große Erwartungen an das Buch und ging von einer kleinen unterhaltsamen Geschichte aus. Doch mein Leseinteresse steigerte sich zunehmend, und nun nach dem Ende, will es mir nicht mehr aus dem Kopf gehen. Der Klappentext ließ ein typisches Buch aus der angloamerikanischen Belletristik erwarten. Ein älteres kinderloses Ehepaar trauerte um das verpasste Familienglück an der Ostküste der USA in den 20er Jahren nach. Sie wählen daraufhin das Exil in Alaska und hadern mit den strengen klimatischen Bedingungen bei dem Versuch, dem Land einen Ertrag abzugewinnen. Die Ehe kriselt, Jack leidet unter den körperlichen Strapazen und Mabel denkt an Selbstmord. Kontakt mit der Zivilisation gibt es nur selten. Doch dann vermenschlicht sich eines Nachts der von ihnen gebaute Schneemann und anderen Tags sehen sie ein Kind, mit den Kleidern des Schneemanns am Feldrand stehen. Das Kind wirkt scheu und engelsgleich, es ist das Schneemädchen, welches im Verlauf der Geschichte das Zutrauen zu den Beiden gewinnt, die auf diese Weise das späte Glück einer Elternschaft genießen können bei den kurzen Besuchs des mysteriösen Wesens. Ist das Buch nun ein Abenteuerroman oder Mysterythriller? Passt vielleicht noch etwas Schlimmes? Oder ist es gar ein Märchen oder ein Familiendrama? Man tappt lange im Dunkeln. Eigentlich ist es bis zum Ende nicht klar. Das sehe ich daran, dass meine Frau, die das Buch zuvor gelesen hatte, eine ganze andere Wahrnehmung von der Geschichte hatte. Für sie war das Schneemädchen Faina immer real, und daher ärgerte sie sich über die mysteriösen Elemente. Ich empfand Faina immer als Märchengestalt, vielleicht weil ich auch wusste, dass Ivey eine moderne Version des russischen Märchens Snegurotschka schreiben wollte. Dem Schneekind, welches Väterchen Frost zur Seite steht in der russischen Mythologie. Ich staunte dagegen nicht schlecht, als Faina immer realere Züge annahm und später auch von den anderen Bewohnern des Tals erkannt wurde. Allerdings hatte ich dann wieder weniger Probleme mit dem sehr offenen Ende des Buchs klar zu kommen (im Gegensatz zu meiner Frau und vielen anderen Rezensenten hier auf GR). Man muss sich schon auf diese Mischung aus Märchen und Abenteuerroman einlassen können. Sicher wäre es schön gewesen, wenn einige der offenen Fragen am Ende beantwortet werden würden und das Buch logisch erklärbar wäre. Aber das ist halt mal in Märchen selten der Fall. Der ausschlaggebende Faktor für die fünf Sterne ist aber nicht die Symbolik und das Mysteriöse, sondern die Tatsache, dass es die Autorin auf ganz hervorragende Weise schafft, das einsame Leben in der schneereichen Wildnis zu beschreiben und sie einen tiefen Einblick, in das schwere Eheleben von Jack und Mabel gibt. Zunächst dachte ich, dass das Buch auch um 100 Seiten gekürzt hätte werden können, denn es ist nicht gerade dramatisch oder handlungsintensiv. Aber letztlich macht die Länge des Werks es auch möglich, sich wunderbar die ärmlichen Verhältnisse vorstellen zu können, die Entbehrung zu spüren und die Langweile des Alltags für Mabel, die nur in der Hütte bleiben darf, zu verinnerlichen. Der abwechlungsreiche Schreibstil hat mich sehr beeindruckt. Dialoge, Beschreibungen, Briefe an die Schwester, Gedankenspiele, Reden mit Faina ohne Anführungszeichen und Reden mit anderen Personen in der üblichen Weise. Schon alleine die stilistischen Mittel haben meine Phantasie angeregt. Ein wirklich unerwartet gutes Buch.

2

joah, bissi märchenbezogene und anmutende Story, Alaska der hmmm... 192oer Jahre oder so. Wildnis-Romantik und voll melancholisch und so :D Rauscht aber einfach durch. Bei mir zumindest. Sprachlich ziemlich schlicht gestrickt, die Story bekommt keine Tiefe oder Plastizität. Und mehr als die Story ist da nicht.

4

Mabel und Jack bauen sich als Siedler in Alaska ein neues Leben auf. Doch wer ist das Mädchen, die immer wieder auf ihrer Farm auftaucht? Das Schneemädchen ist ein Roman voller Mystik und magischer Momente. Wobei man während des ganzen Romans im Unklaren darüber gelassen wie, wie realistisch das "Schneemädchen" nun ist. Viele sehr reale Momente zeigen das harte Leben in Alaska im 19.Jahrhundert, lassen aber auch die wundervolle Natur als Kopfkino entstehen. Ich habe zu den Charakteren im Buch eine sehr innige Beziehung aufgebaut, wenn ich auch nicht alle Entscheidungen immer gutheißen konnte. Das Ende hinterlässt einen nachdenklich und mir fehlte zum Schluss hin etwas. Die Sprache der Autorin ist schlicht und gleichzeitig wunderschön. Sie schafft recht brutale Momente aber auch viel Magie und Emphatie. Ein Buch, passend zur aktuellen Jahreszeit, keine leichte Geschichte aber ein lockerer Lesegenuss

5

Wow, was für eine tolle Geschichte! Märchenhaft und wunderschön mit einem Hauch Melancholie Ich bin richtig verzaubert!

5

Geschichten, die in Alaska spielen faszinieren mich. Die weite des Landes, keine direkten Nachbarn und die einfache, ehrliche Arbeit. Ich würde aber vermutlich nicht lange überleben. Das Schneemädchen empfand ich als eine Mischung von märchenhafter Erzählung und harter Realität. Gerade am Anfang sind die Eheleute nicht glücklich und die Stimmung ist sehr melancholisch.

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