Das Lied des Fremden

Zugegebenermaßen bin ich schon mit etwas Vorurteilen an dieses Buch rangegangen. Schon die ganze Aufmachung war, wie die Bücher, mit denen ich schon als ich im passenden Alter dafür war, wenig anfangen konnte. Ich habe mich dennoch bemüht, es zu mögen, aber… Irgendwie war das Buch nicht rund. Die beiden Hälften, die Geschichte mit Mata und die mit dem Fremden, haben kaum etwas miteinander zu tun, ganze Handlungsfäden verlieren sich im Nichts, dafür tauchen dann plötzlich neue Figuren auf, die kaum eingeführt werden, zu denen man als Leser aber wohl eine Haltung haben soll. Ach ja, die Personen, die bleiben alle irgendwie flach, man erfährt kaum ihre Beweggründe. Besonders störte mich dies bei der Mutter des Ich-Erzählers. Ist sie wirklich so fromm, dass sie glaubt, ihr Bruder würde das Beste für ihren Sohn tun? Ist es Angst vor ihrem Bruder? Oder Zorn auf ihren verstorbenen Mann? Kurzzeitig hatte ich mal gehofft, das würde aufgeklärt, aber leider kommt da nicht mehr. Gegen Ende wird das Ganze dann zu mystisch für meinen Geschmack.