Das letzte Bild: Roman
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Tolle Kombination aus Krimi und Familiengeschichte über mehrere Generationen.
Wahrheit trifft Fiktion
Ein wunderbarer Roman über einen echten Kriminalfall der mit ein bisschen Fiktion zu einer tollen Story wird. Wahnsinn gut geschrieben und recherchiert. Liest man nicht mal eben so , durch die vielen Namen, Orte und Zeitenwechsel braucht es etwas Zeit.
Wenn das neue Jahr mit einem 5
Vor einigen Jahren habe ich die Romane von Anja Jonuleit total verschlungen, doch dann etwas aus den Augen verloren. Ich bin froh, das ich hier nun zurück zu ihr gefunden habe. Durch das sehr informative Nachwort habe ich noch das ein oder andere neue über den Fall gelesen, der mir schon vorher bekannt war. Tatsächlich war dieser auch der Grund für mein Interesse an "Das letzte Bild" Deshalb war ich zugebener Maßen auch etwas skeptisch. Es ist immer so eine Sache, einen Fall selbst weiter zu spinnen. Natürlich ist es dann letztendlich ein Roman, aber für mich spukte der echte Fall schon auch im Kopf herum. Vermutlich hat man da einen Vorteil, weil man sich dann anders auf die Geschichte einlassen kann. Ich habe schon immer überlegt, wie plausibel die Handlung im Zuge des Hintergrunds ist. Manches fand ich daher zugebener Maßen etwas überzogen. Gleichzeitig war die Handlung innerhalb des Buches schon auch logisch. Die historischen Hintergründe haben mich persönlich dabei genauso interessiert, wie Evas Recherchen in der Gegenwart. Ich mochte Eva als Figur auch mit am liebsten. Sie war mir einfach sympathisch, außerdem konnte ich mich mit ihr am meisten identifizieren. Das ist nicht unbedingt ein wichtiges Kriterium für mich, ein Buch gut zu finden, aber in diesem Fall hat es auf jedenfall den eh schon positiven Eindruck unterstützt.. Ansonsten fand ich auch die historischen Hintergründe total interessant, da mir diese Zusammenhänge zum Teil nicht bekannt waren. Für mich auf jedenfall eine sehr lohnende Lektüre. Jonuleit werde ich sicher nicht so schnell wieder aus den Augen verlieren.^^
Das Cover sprach mich sofort an und ich wurde nicht enttäuscht: Constanze Neumann erzählt die bewegenden Geschichten zweier Frauen in deren Zeit. Dabei hat Constanze Neumann reale Figuren und historische Ereignisse mit fiktiven Handlungen ausgeschmückt. Im ersten Teil geht es um Anna Reichenheim, sie hat jüdische Wurzeln und ihr einziges Besterben ist es, sich gut zu verheiraten, den Wohlstand zu erhalten, viele Kinder zu gebären und diese zu selbständigen Erwachsenen zu erziehen, die selber Verantwortung übernehmen können. Doch ihr Erstgeborener Heinrich, der 1881 das Licht der Welt erblickt, macht ihr da ein Strich durch die Rechnung: Ein liebenswerter Junge, der aber nie ernst ist und sich kaum auf wichtige Dinge, wie Schule und Lernen konzentrieren kann, wächst zu einem Lebemann, Draufgänger und Spieler heran... Im zweiten Teil erzählt Marie ihre Geschichte: Marie kommt aus armen Verhältnissen und hat nicht mal einen Schlafplatz für die Nacht, als sie den reichen, jetzt erwachsenen Heinrich Reichenheim kennenlernt. Vertrieben von dessen Familie, bauen sie ein neues Leben in Amerika auf. Marie kann Heinrich zwar von seiner Spielsucht abhalten, leidet jedoch darunter, dass sie von seiner Familie nicht anerkannt wird. Das Leben in Amerika läuft nicht so, wie sie es sich wünschen: ... Und dann bricht in Deutschland der erste Weltkrieg aus und Heinrich hat die Hoffnung von seiner Familie rehabilitiert zu werden, wenn er für das Vaterland in den Krieg zieht... Mir hat das Buch unglaublich gut gefallen! 4½ Sterne Eine grosse Leseempfehlung von mir.
Tolles Buch! Gut recherchiert, schlüssige Story, sehr spannend! Die „Isdal Frau“ bekommt eine Persönlichkeit. Ich war begeistert!
Das Schwarzweißbild einer schönen Frau mit altrosa Hintergrund auf dem Cover lässt nicht vermuten, welche Spannung in diesem Roman steckt. Anja Jonuleit arbeitet akribisch einen alten Mordfall in Norwegen auf. Im Jahr 1971 wird eine Frauenleiche gefunden. Das Opfer hatte viele Schlaftabletten zu sich genommen und war stark verbrannt. Da keiner die Frau als vermisst meldet, wird der Fall als Selbstmord zu den Akten gelegt, obwohl es viele Ungereimtheiten gibt. Moderne Ermittlungsmethoden führen dann dazu, dass man feststellen kann, wo die Frau aufgewachsen ist und es werden Phantombilder auch in Deutschland, Belgien und Frankreich veröffentlicht. Nun meldet sich die Familie der Frau, die in den Wirren des 2. Weltkrieges von ihrer Mutter und ihrer Zwillingsschwester getrennt wurde. Die Fakten des Falls(, die im Anhang noch einmal detailliert aufgeführt sind) und die Fantasie der Autorin greifen geschickt ineinander. Die Einführung in jedes Kapitel durch ein Zitat aus der ZEIT erhöht die Authentizität der Darstellung. Auf zweit Zeitebenen begleiten wir Marguerite auf der Suche nach ihrer Familie und Eva auf den Spuren der getöteten Tante. Bis zur letzten Seite ermitteln die Leser*innen mit und werden durch neue Wendungen überrascht. Trotz des zu Grunde liegenden Kriminalfalls ist es aber kein typischer Krimi, da auch das Familiendrama und der historische Kontext (Lebensbornheime in Norwegen) aufgearbeitet werden. Ich vergebe 5 Sterne für diesen spannende und gut recherchierten Roman.
Wow, was für ein Buch! "Das letzte Bild" beruht auf einer wahren Begebenheit und vereint Fiktion mit Wirklichkeit. Entstanden ist ein spannender Kriminalfall, der durch intensiv recherchierte geschichtliche Tatsachen, bis zu letzten Seite fesselt. 2019 entdeckt Eva das Foto einer Frau in der Zeitung, die 1970 in Norwegen tot aufgefunden wurde. Die erstaunliche Ähnlichkeit zu ihrer Mutter, lässt Eva keine Ruhe, bis sie sich aufmacht um das Rätsel um die Isdal-Frau zu lösen. Die Verflechtung verschiedener Stränge und Zeitebenen, ist der Autorin meisterhaft gelungen. Immer weiter nähern sich die Geschichten an, um nach und nach Sinn zu ergeben. Evas Ermittlungen wechseln sich ab mit Erzählungen aus dem Leben der Marquerite. Die geschichtlichen Komponenten, unter anderem auch um die Lebensbornheime des zweiten Weltkriegs, sind sehr erschreckend und tragisch, erzeugen jedoch eine fesselnde und mitreißende Story. Der packende Schreibstil sorgt für einen sehr guten Lesefluss. Zusammen mit einem tatsächlichen Kriminalfall und einer fiktiven Familiengeschichte, entsteht eine glaubwürdige und nachvollziehbare Handlung. Mich hat dieses Buch sehr beeindruckt und begeistert. Die Art zu erzählen und dabei wahre geschichtliche Elemente einzubinden, ist Anja Jonuleit unglaublich gut geglückt. Für mich hat alles gepasst und ein stimmiges Gesamtbild ergeben. Großartig und eine klare Leseempfehlung!
Ich höre mir gerne True Crime Podcasts an, wenn es ein ungelöster Fall ist, dann finde ich es oft frustrierend, die Beweggründe des Verbrechens nicht zu kennen. So ähnlich muss sich Anja Jonuleit gefühlt haben, als sie von der sogenannten Isdal Frau gehört hat – eine Frau, die in den 70er Jahren in Norwegen ermordet wurde und deren Identität bis heute unklar ist. Anja Jonuleit gibt der Ermordeten einen Namen und eine Geschichte. Dabei greift sie auf tatsächliche Hinweise und Beweismaterial zurück und baut hierauf ihren Roman auf. Erzählt wird auf zwei Zeitebenen. In der Gegenwart entdeckt Eva in der Zeitung das Bild einer Toten, die das Spiegelbild ihrer Mutter sein könnte. Auf Nachfrage reagiert diese abweisend, doch Eva lässt die Sache keine Ruhe und sie reist nach Norwegen um Nachforschungen anzustellen. In der Vergangenheit begleiten wir Margarete durch die 60er und 70er Jahre. Margarete führt kein glückliches Leben. Sie hat als Kind ihre Schwester und ihre Mutter verloren und die Suche nach ihrer Familie treibt sie kreuz und quer durch Europa. Sie ist eine Protagonistin mit Ecken und Kanten, die man nicht unbedingt als sympathisch beschreiben kann aber man entwickelt Mitgefühl für sie. Sie hat ihre Wurzeln verloren und landet bei ihrer Suche immer wieder in Sackgassen. Man fiebert mit ihr mit und wünscht ihr so sehr, endlich eine Spur zu finden. Ihre Geschichte ist vollgepackt mit vielen verschiedenen Themen, seien es die Lebeborn Heime im zweiten Weltkrieg, norwegische Fremdenlegionäre oder das Leben einer Escortdame in den 70er Jahren. Es kommt zu keiner Zeit Langeweile auf. Auch der Handlungsstrang aus Evas Sicht ist ähnlich spannend. Sie versucht Margaretes letzte Tage zu rekonstruieren und der Leser bekommt noch einmal eine ganz andere Sicht auf die Geschehnisse von damals. Im Gegensatz zum realen Fall der Isdal Frau löst „Das letzte Bild“ das Schicksal der Toten auf. Margarete, die zu Lebzeiten so hart wirkte, weckt im Tod dennoch Emotionen im Leser. Es macht traurig, welchen Preis sie für ihre Antworten bezahlen musste. Abgerundet wird der Roman durch ein ausführliches Nachwort und Information zum wahren Kriminalfall. Mir hat die Vermischung von Fiktion und Realität sehr gut gefallen und für mich war dies ein weiteres gelungenes Buch von Anja Jonuleit, welches ich gerne mit 5 Sternen bewerte.
• DAS LETZTE BILD • Im letzten Jahr bin ich auf Instagram der Autorin Anja Jonuleit begegnet. Meine Neuentdeckung des Jahres. Ihren Roman "Herbstvergessene" habe ich verschlungen. Endlich auf diese Autorin aufmerksam geworden, musste ich natürlich auch ihren 2021 erschienenen Roman "Das letzte Bild" lesen. Ich bereue es keine Sekunde. "Das letzte Bild" basiert auf einen wahren Kriminalfall, der bis heute noch nicht gelöst ist. Und zwar geht es um die bis heute nicht identifizierte Isdalfrau, die unter mysteriösen Umständen ermordet und ihre Identität noch immer nicht geklärt werden konnte. Jonuleit machte sich diesem Kriminalfall zu Nutze. Sie gibt der unbekannten Frau in ihrem Roman eine Identität, Hinterbliebene und eine Geschichte. Im Zentrum der Handlung steht die Schriftstellerin Eva, die durch einen Zufall in der Zeitung das Phantombild der Isdal Frau entdeckt, die ihrer Mutter zum Verwechseln ähnlich sieht. An einen Zufall glaubt Eva nicht, sodass sie sich auf eine Reise nach Norwegen macht, um die Geschichte der unbekannten Frau aufzudecken. Anja Jonuleit gelingt es verschiedene Indizien, Ungereimtheiten und Handlungsschauplätze gekonnt in Verbindung zu setzen. So beruht ihre Handlung auf die Grundlagen der heutigen Ermittlung. Sie strickt eine mögliche Geschichte für die unbekannte Frau. Wer den Fall kennt, beispielsweise aus einigen Podcasts, könnte dieser Roman wirklich interessieren. Die Fakten wurden angenhem aufgegriffen. Mich hat die Handlung in ihren Bann gezogen. Gesponne Fäden wirken realistisch und die NS-Vergangenheit (u.a. die Lebensborn Heime) sind in dem Buch präsent. Eva als Protagonistin ist äußerst sympathisch, da ihre Gedankengänge stehts nachvollziehbar erscheinen. Zum Beginn der Kapitel steht immer ein Ausschnitt aus dem Zeit-Artikeln voran.
Beiträge
Tolle Kombination aus Krimi und Familiengeschichte über mehrere Generationen.
Wahrheit trifft Fiktion
Ein wunderbarer Roman über einen echten Kriminalfall der mit ein bisschen Fiktion zu einer tollen Story wird. Wahnsinn gut geschrieben und recherchiert. Liest man nicht mal eben so , durch die vielen Namen, Orte und Zeitenwechsel braucht es etwas Zeit.
Wenn das neue Jahr mit einem 5
Vor einigen Jahren habe ich die Romane von Anja Jonuleit total verschlungen, doch dann etwas aus den Augen verloren. Ich bin froh, das ich hier nun zurück zu ihr gefunden habe. Durch das sehr informative Nachwort habe ich noch das ein oder andere neue über den Fall gelesen, der mir schon vorher bekannt war. Tatsächlich war dieser auch der Grund für mein Interesse an "Das letzte Bild" Deshalb war ich zugebener Maßen auch etwas skeptisch. Es ist immer so eine Sache, einen Fall selbst weiter zu spinnen. Natürlich ist es dann letztendlich ein Roman, aber für mich spukte der echte Fall schon auch im Kopf herum. Vermutlich hat man da einen Vorteil, weil man sich dann anders auf die Geschichte einlassen kann. Ich habe schon immer überlegt, wie plausibel die Handlung im Zuge des Hintergrunds ist. Manches fand ich daher zugebener Maßen etwas überzogen. Gleichzeitig war die Handlung innerhalb des Buches schon auch logisch. Die historischen Hintergründe haben mich persönlich dabei genauso interessiert, wie Evas Recherchen in der Gegenwart. Ich mochte Eva als Figur auch mit am liebsten. Sie war mir einfach sympathisch, außerdem konnte ich mich mit ihr am meisten identifizieren. Das ist nicht unbedingt ein wichtiges Kriterium für mich, ein Buch gut zu finden, aber in diesem Fall hat es auf jedenfall den eh schon positiven Eindruck unterstützt.. Ansonsten fand ich auch die historischen Hintergründe total interessant, da mir diese Zusammenhänge zum Teil nicht bekannt waren. Für mich auf jedenfall eine sehr lohnende Lektüre. Jonuleit werde ich sicher nicht so schnell wieder aus den Augen verlieren.^^
Das Cover sprach mich sofort an und ich wurde nicht enttäuscht: Constanze Neumann erzählt die bewegenden Geschichten zweier Frauen in deren Zeit. Dabei hat Constanze Neumann reale Figuren und historische Ereignisse mit fiktiven Handlungen ausgeschmückt. Im ersten Teil geht es um Anna Reichenheim, sie hat jüdische Wurzeln und ihr einziges Besterben ist es, sich gut zu verheiraten, den Wohlstand zu erhalten, viele Kinder zu gebären und diese zu selbständigen Erwachsenen zu erziehen, die selber Verantwortung übernehmen können. Doch ihr Erstgeborener Heinrich, der 1881 das Licht der Welt erblickt, macht ihr da ein Strich durch die Rechnung: Ein liebenswerter Junge, der aber nie ernst ist und sich kaum auf wichtige Dinge, wie Schule und Lernen konzentrieren kann, wächst zu einem Lebemann, Draufgänger und Spieler heran... Im zweiten Teil erzählt Marie ihre Geschichte: Marie kommt aus armen Verhältnissen und hat nicht mal einen Schlafplatz für die Nacht, als sie den reichen, jetzt erwachsenen Heinrich Reichenheim kennenlernt. Vertrieben von dessen Familie, bauen sie ein neues Leben in Amerika auf. Marie kann Heinrich zwar von seiner Spielsucht abhalten, leidet jedoch darunter, dass sie von seiner Familie nicht anerkannt wird. Das Leben in Amerika läuft nicht so, wie sie es sich wünschen: ... Und dann bricht in Deutschland der erste Weltkrieg aus und Heinrich hat die Hoffnung von seiner Familie rehabilitiert zu werden, wenn er für das Vaterland in den Krieg zieht... Mir hat das Buch unglaublich gut gefallen! 4½ Sterne Eine grosse Leseempfehlung von mir.
Tolles Buch! Gut recherchiert, schlüssige Story, sehr spannend! Die „Isdal Frau“ bekommt eine Persönlichkeit. Ich war begeistert!
Das Schwarzweißbild einer schönen Frau mit altrosa Hintergrund auf dem Cover lässt nicht vermuten, welche Spannung in diesem Roman steckt. Anja Jonuleit arbeitet akribisch einen alten Mordfall in Norwegen auf. Im Jahr 1971 wird eine Frauenleiche gefunden. Das Opfer hatte viele Schlaftabletten zu sich genommen und war stark verbrannt. Da keiner die Frau als vermisst meldet, wird der Fall als Selbstmord zu den Akten gelegt, obwohl es viele Ungereimtheiten gibt. Moderne Ermittlungsmethoden führen dann dazu, dass man feststellen kann, wo die Frau aufgewachsen ist und es werden Phantombilder auch in Deutschland, Belgien und Frankreich veröffentlicht. Nun meldet sich die Familie der Frau, die in den Wirren des 2. Weltkrieges von ihrer Mutter und ihrer Zwillingsschwester getrennt wurde. Die Fakten des Falls(, die im Anhang noch einmal detailliert aufgeführt sind) und die Fantasie der Autorin greifen geschickt ineinander. Die Einführung in jedes Kapitel durch ein Zitat aus der ZEIT erhöht die Authentizität der Darstellung. Auf zweit Zeitebenen begleiten wir Marguerite auf der Suche nach ihrer Familie und Eva auf den Spuren der getöteten Tante. Bis zur letzten Seite ermitteln die Leser*innen mit und werden durch neue Wendungen überrascht. Trotz des zu Grunde liegenden Kriminalfalls ist es aber kein typischer Krimi, da auch das Familiendrama und der historische Kontext (Lebensbornheime in Norwegen) aufgearbeitet werden. Ich vergebe 5 Sterne für diesen spannende und gut recherchierten Roman.
Wow, was für ein Buch! "Das letzte Bild" beruht auf einer wahren Begebenheit und vereint Fiktion mit Wirklichkeit. Entstanden ist ein spannender Kriminalfall, der durch intensiv recherchierte geschichtliche Tatsachen, bis zu letzten Seite fesselt. 2019 entdeckt Eva das Foto einer Frau in der Zeitung, die 1970 in Norwegen tot aufgefunden wurde. Die erstaunliche Ähnlichkeit zu ihrer Mutter, lässt Eva keine Ruhe, bis sie sich aufmacht um das Rätsel um die Isdal-Frau zu lösen. Die Verflechtung verschiedener Stränge und Zeitebenen, ist der Autorin meisterhaft gelungen. Immer weiter nähern sich die Geschichten an, um nach und nach Sinn zu ergeben. Evas Ermittlungen wechseln sich ab mit Erzählungen aus dem Leben der Marquerite. Die geschichtlichen Komponenten, unter anderem auch um die Lebensbornheime des zweiten Weltkriegs, sind sehr erschreckend und tragisch, erzeugen jedoch eine fesselnde und mitreißende Story. Der packende Schreibstil sorgt für einen sehr guten Lesefluss. Zusammen mit einem tatsächlichen Kriminalfall und einer fiktiven Familiengeschichte, entsteht eine glaubwürdige und nachvollziehbare Handlung. Mich hat dieses Buch sehr beeindruckt und begeistert. Die Art zu erzählen und dabei wahre geschichtliche Elemente einzubinden, ist Anja Jonuleit unglaublich gut geglückt. Für mich hat alles gepasst und ein stimmiges Gesamtbild ergeben. Großartig und eine klare Leseempfehlung!
Ich höre mir gerne True Crime Podcasts an, wenn es ein ungelöster Fall ist, dann finde ich es oft frustrierend, die Beweggründe des Verbrechens nicht zu kennen. So ähnlich muss sich Anja Jonuleit gefühlt haben, als sie von der sogenannten Isdal Frau gehört hat – eine Frau, die in den 70er Jahren in Norwegen ermordet wurde und deren Identität bis heute unklar ist. Anja Jonuleit gibt der Ermordeten einen Namen und eine Geschichte. Dabei greift sie auf tatsächliche Hinweise und Beweismaterial zurück und baut hierauf ihren Roman auf. Erzählt wird auf zwei Zeitebenen. In der Gegenwart entdeckt Eva in der Zeitung das Bild einer Toten, die das Spiegelbild ihrer Mutter sein könnte. Auf Nachfrage reagiert diese abweisend, doch Eva lässt die Sache keine Ruhe und sie reist nach Norwegen um Nachforschungen anzustellen. In der Vergangenheit begleiten wir Margarete durch die 60er und 70er Jahre. Margarete führt kein glückliches Leben. Sie hat als Kind ihre Schwester und ihre Mutter verloren und die Suche nach ihrer Familie treibt sie kreuz und quer durch Europa. Sie ist eine Protagonistin mit Ecken und Kanten, die man nicht unbedingt als sympathisch beschreiben kann aber man entwickelt Mitgefühl für sie. Sie hat ihre Wurzeln verloren und landet bei ihrer Suche immer wieder in Sackgassen. Man fiebert mit ihr mit und wünscht ihr so sehr, endlich eine Spur zu finden. Ihre Geschichte ist vollgepackt mit vielen verschiedenen Themen, seien es die Lebeborn Heime im zweiten Weltkrieg, norwegische Fremdenlegionäre oder das Leben einer Escortdame in den 70er Jahren. Es kommt zu keiner Zeit Langeweile auf. Auch der Handlungsstrang aus Evas Sicht ist ähnlich spannend. Sie versucht Margaretes letzte Tage zu rekonstruieren und der Leser bekommt noch einmal eine ganz andere Sicht auf die Geschehnisse von damals. Im Gegensatz zum realen Fall der Isdal Frau löst „Das letzte Bild“ das Schicksal der Toten auf. Margarete, die zu Lebzeiten so hart wirkte, weckt im Tod dennoch Emotionen im Leser. Es macht traurig, welchen Preis sie für ihre Antworten bezahlen musste. Abgerundet wird der Roman durch ein ausführliches Nachwort und Information zum wahren Kriminalfall. Mir hat die Vermischung von Fiktion und Realität sehr gut gefallen und für mich war dies ein weiteres gelungenes Buch von Anja Jonuleit, welches ich gerne mit 5 Sternen bewerte.
• DAS LETZTE BILD • Im letzten Jahr bin ich auf Instagram der Autorin Anja Jonuleit begegnet. Meine Neuentdeckung des Jahres. Ihren Roman "Herbstvergessene" habe ich verschlungen. Endlich auf diese Autorin aufmerksam geworden, musste ich natürlich auch ihren 2021 erschienenen Roman "Das letzte Bild" lesen. Ich bereue es keine Sekunde. "Das letzte Bild" basiert auf einen wahren Kriminalfall, der bis heute noch nicht gelöst ist. Und zwar geht es um die bis heute nicht identifizierte Isdalfrau, die unter mysteriösen Umständen ermordet und ihre Identität noch immer nicht geklärt werden konnte. Jonuleit machte sich diesem Kriminalfall zu Nutze. Sie gibt der unbekannten Frau in ihrem Roman eine Identität, Hinterbliebene und eine Geschichte. Im Zentrum der Handlung steht die Schriftstellerin Eva, die durch einen Zufall in der Zeitung das Phantombild der Isdal Frau entdeckt, die ihrer Mutter zum Verwechseln ähnlich sieht. An einen Zufall glaubt Eva nicht, sodass sie sich auf eine Reise nach Norwegen macht, um die Geschichte der unbekannten Frau aufzudecken. Anja Jonuleit gelingt es verschiedene Indizien, Ungereimtheiten und Handlungsschauplätze gekonnt in Verbindung zu setzen. So beruht ihre Handlung auf die Grundlagen der heutigen Ermittlung. Sie strickt eine mögliche Geschichte für die unbekannte Frau. Wer den Fall kennt, beispielsweise aus einigen Podcasts, könnte dieser Roman wirklich interessieren. Die Fakten wurden angenhem aufgegriffen. Mich hat die Handlung in ihren Bann gezogen. Gesponne Fäden wirken realistisch und die NS-Vergangenheit (u.a. die Lebensborn Heime) sind in dem Buch präsent. Eva als Protagonistin ist äußerst sympathisch, da ihre Gedankengänge stehts nachvollziehbar erscheinen. Zum Beginn der Kapitel steht immer ein Ausschnitt aus dem Zeit-Artikeln voran.