Das ist bei uns nicht möglich: Roman
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Sinclair Lewis, der erste US-amerikanische Literaturnobelpreisträger, ist heute vor allem für Werke wie Main Street oder Babbitt bekannt. Sein dystopischer Roman Das ist bei uns nicht möglich, der 1935 erschien, führt ein etwas randständiges Dasein in seinem Werk – zu Unrecht, wie ich finde. In einer Zeit, in der Faschismus und autoritäre Regime rund um den Globus auf dem Vormarsch waren, wagte Lewis ein Szenario, das damals ebenso beunruhigend wie heute wieder aktuell erscheint: Was, wenn auch in den USA ein Diktator an die Macht kommt? Der Roman schildert, wie der populistische Politiker Buzz Windrip unter dem Deckmantel der demokratischen Ordnung eine faschistische Herrschaft etabliert – begleitet von Propaganda, dem Abbau von Institutionen und einer zunehmenden Militarisierung des Alltags. Dabei überzeugt Lewis weniger durch Action oder Spannung, sondern vielmehr durch die beklemmende Plausibilität des Geschehens. Die Figuren – allen voran der Journalist Doremus Jessup – sind glaubwürdig gezeichnet und bieten ausreichend Tiefe, um mit ihnen mitzugehen, auch wenn sie keine große psychologische Entwicklung durchlaufen. Oft wird das Buch heute als Parallele zu Donald Trumps Aufstieg herangezogen. Dieser Vergleich ist in seiner Direktheit sicher überzogen, und eine Eins-zu-eins-Übertragung auf die Gegenwart greift zu kurz. Dennoch ist es bemerkenswert, wie präzise Lewis bereits in den 1930er Jahren Mechanismen beschreibt, die sich auch in heutigen politischen Bewegungen wiederfinden: Populismus, das bewusste Setzen auf vage Versprechen statt konkreter Inhalte, die gezielte Vereinfachung komplexer Sachverhalte – all das wirkt erschreckend zeitlos. Das ist bei uns nicht möglich ist kein literarisches Meisterwerk im Sinne großer Sprache oder innovativer Erzähltechniken, aber es ist ein kluges, eindrückliches Zeitdokument mit warnender Kraft. Wer sich für politische Literatur interessiert, für historische Kontexte oder für die Frage, wie Demokratien ins Wanken geraten können, dem sei dieses Buch ans Herz gelegt. Es ist nicht unmittelbar auf heute übertragbar – aber genau darin liegt seine Stärke: Es zeigt, dass auch das Undenkbare irgendwann denkbar werden kann.
Heute möchte ich euch das Buch „Das ist bei uns nicht möglich“ (orig. It Can’t Happen Here) von Sinclair Lewis, erschienen im Jahre 1935, vorstellen. Die deutsche Übersetzung ist von Hans Meisel. Dieses Buch ist ein satirischer Politikroman. Der Politiker Berzelius „Buzz“ Windrip strebt eine Karriere als Präsident der Vereinigten Staaten an und siegt gegen Franklin D. Roosevelt. Durch das Schüren von Ängsten und Versprechungen zu drastischen Wirtschafts- und Sozialreformen sowie der Rückkehr des Patriotismus gewinnt er die Wahl. Daraufhin übernimmt er die komplette Kontrolle der Regierung und errichtet eine totalitäre Herrschaft mit Hilfe einer eigens dafür geschaffenen Truppe. Der Journalist Doremus Jessup ist strikt gegen dieses Regime und beginnt seinen Kampf als Teil des Widerstands. Dies ist ein dystopischer Roman, der sehr direkt und klar geschrieben wurde. Sinclair Lewis nutzt für dieses Buch eine Mischung aus satirischer und ernster Sprache, damit die sozialen und politischen Töne der damaligen Zeit nachvollziehbar sind. Bis etwa 40 % des Buches kam ich leider nicht in den Stil hinein, denn es war doch sehr trocken und konnte davon nicht so viel behalten. Danach jedoch zog das Tempo und die Spannung an. Die Beschreibungen waren meist sehr ausufernd und dadurch manchmal schwer nachvollziehbar. Allerdings zeigt der Roman sehr gut auf, wie die Gesellschaft im Wandel war und diese immer weiter in die falsche Bahn abdriftete. Der Autor kritisiert die Gefahren des Populismus und vermittelt eine eindringliche Warnung vor den möglichen Konsequenzen von gesellschaftlicher Gleichgültigkeit und politischer Untätigkeit. Der Hass gegen die Mexikaner und andere Bevölkerungsgruppen ist im Buch auch spürbar. Außerdem werden Konzentrationslager in Amerika errichtet und die jüdische Bevölkerung muss ausgeschaltet werden. Es erinnert sehr stark an den zweiten Weltkrieg und 1935 war über die KZs in Deutschland noch nicht viel bekannt. Es war ab 40 % ein wirklich interessantes und spannendes Buch, daher vergebe ich 3 von 5 Sternen. ✨️ Für Liebhaber des Polit-Genres auf jeden Fall eine Lesung wert. Leider ist dieses Buch brandaktuell, denn es gibt auch einige Parallelen zu Donald Trump. Meine Hoffnung für Amerika ist Kamala Harris, denn es wäre schön, wenn endlich eine Frau POTUS werden würde. Aber ich möchte niemandem meine politische Ansicht aufzwingen.

Natürlich ist es bemerkenswert, dass der Autor 1935 bereits darüber reflektierte, ob eine Diktatur auch in den USA installiert werden könnte. Ich fand allerdings gerade die Entstehungszeit wurde sehr schnell abgehandelt. Den Terror im Alltag der Menschen im weiteren Verlauf (mit eigener Miliz und Konzentrationslagern, Spitzelei und Korruption) stellt das Buch sehr ausführlich, teilweise schon drastisch (detaillierte Beschreibung von Foltermethoden) dar. Das Ende bleibt offen. Das Buch hilft nicht weiter bei der Frage: Wie konnte das passieren? oder Warum war es möglich? Vor allem zu Beginn werden einige Details etwas sehr ausschweifend dargestellt, aber trotzdem bleibt man zu den Personen auf Distanz, später wird das Buch spannender und geht näher an die Protagonisten und ihre Gefühlslage heran.
Bei etwa 50% DNF Die Anfangsszene ist grandios. Viele Dialoge sind grandios. Das Buch enthält allerdings viel zu viele Beschreibungen, Aufzählungen und zeigt viel zu wenig. Es übererklärt und versucht seine Botschaft, statt literarischen Anspruch in den Vordergrund zu stellen. Mir ist das viel zu geschwätzig. Kann auch mittlerweile nicht mehr über das satirische lachen. Das läuft sich zu schnell tot. Schade. Bin zu sehr genervt von dem ganzen Getöse.
DNF Ein Büchergildekauf, der interessant klang, als ich es mir vor ein paar Jahren zulegte. Nun habe ich es mit dem Hörbuch probiert, da das physische Buch ein ordentlicher Klopper ist, den man nicht mal eben mit in die Bahn nimmt. Neugierig machte mich natürlich, dass dieses 80 Jahre alte Buch, scheinbar einen Protagonisten beschreibt, welcher Trump sehr nahe sein sollte. Sinclair Lewis hat die deutsche Lage zum damaligen Zeitpunkt auf Amerika projiziert und sich in dem Buch überlegt, was wohl passieren würde, wenn auch in den Staaten die Faschisten an die Macht kämen. Leider hatte ich direkt von Beginn an Probleme mit der Sprache zum eine (das Buch ist halt 80 Jahre alt) und der Satire zum anderen. Ich bin politisch nicht bewandert genug, um all die (vermutlichen) Anspielungen nachzuvollziehen und den Humor zu verstehen. Auch zog sich die erste Szene schon so dermaßen in die Länge, dass es mich einfach nicht packte. Aktuell - und das ist auch meiner eigenen Situation „anzukreiden“ - brauche ich Literatur, welche mich sofort in ihren Bann zieht. Ich möchte mich ablenken und in eine fremde Welt eintauchen. Hier hätte ich sicher Google zu Rate ziehen müssen, um zum Beispiel die Persönlichkeiten zu identifizieren und die Anspielungen zu verstehen. Eine spannende Thematik, aber politische Literatur überlasse ich dann doch lieber anderen, die sie mehr zu schätzen wissen :)
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Sinclair Lewis, der erste US-amerikanische Literaturnobelpreisträger, ist heute vor allem für Werke wie Main Street oder Babbitt bekannt. Sein dystopischer Roman Das ist bei uns nicht möglich, der 1935 erschien, führt ein etwas randständiges Dasein in seinem Werk – zu Unrecht, wie ich finde. In einer Zeit, in der Faschismus und autoritäre Regime rund um den Globus auf dem Vormarsch waren, wagte Lewis ein Szenario, das damals ebenso beunruhigend wie heute wieder aktuell erscheint: Was, wenn auch in den USA ein Diktator an die Macht kommt? Der Roman schildert, wie der populistische Politiker Buzz Windrip unter dem Deckmantel der demokratischen Ordnung eine faschistische Herrschaft etabliert – begleitet von Propaganda, dem Abbau von Institutionen und einer zunehmenden Militarisierung des Alltags. Dabei überzeugt Lewis weniger durch Action oder Spannung, sondern vielmehr durch die beklemmende Plausibilität des Geschehens. Die Figuren – allen voran der Journalist Doremus Jessup – sind glaubwürdig gezeichnet und bieten ausreichend Tiefe, um mit ihnen mitzugehen, auch wenn sie keine große psychologische Entwicklung durchlaufen. Oft wird das Buch heute als Parallele zu Donald Trumps Aufstieg herangezogen. Dieser Vergleich ist in seiner Direktheit sicher überzogen, und eine Eins-zu-eins-Übertragung auf die Gegenwart greift zu kurz. Dennoch ist es bemerkenswert, wie präzise Lewis bereits in den 1930er Jahren Mechanismen beschreibt, die sich auch in heutigen politischen Bewegungen wiederfinden: Populismus, das bewusste Setzen auf vage Versprechen statt konkreter Inhalte, die gezielte Vereinfachung komplexer Sachverhalte – all das wirkt erschreckend zeitlos. Das ist bei uns nicht möglich ist kein literarisches Meisterwerk im Sinne großer Sprache oder innovativer Erzähltechniken, aber es ist ein kluges, eindrückliches Zeitdokument mit warnender Kraft. Wer sich für politische Literatur interessiert, für historische Kontexte oder für die Frage, wie Demokratien ins Wanken geraten können, dem sei dieses Buch ans Herz gelegt. Es ist nicht unmittelbar auf heute übertragbar – aber genau darin liegt seine Stärke: Es zeigt, dass auch das Undenkbare irgendwann denkbar werden kann.
Heute möchte ich euch das Buch „Das ist bei uns nicht möglich“ (orig. It Can’t Happen Here) von Sinclair Lewis, erschienen im Jahre 1935, vorstellen. Die deutsche Übersetzung ist von Hans Meisel. Dieses Buch ist ein satirischer Politikroman. Der Politiker Berzelius „Buzz“ Windrip strebt eine Karriere als Präsident der Vereinigten Staaten an und siegt gegen Franklin D. Roosevelt. Durch das Schüren von Ängsten und Versprechungen zu drastischen Wirtschafts- und Sozialreformen sowie der Rückkehr des Patriotismus gewinnt er die Wahl. Daraufhin übernimmt er die komplette Kontrolle der Regierung und errichtet eine totalitäre Herrschaft mit Hilfe einer eigens dafür geschaffenen Truppe. Der Journalist Doremus Jessup ist strikt gegen dieses Regime und beginnt seinen Kampf als Teil des Widerstands. Dies ist ein dystopischer Roman, der sehr direkt und klar geschrieben wurde. Sinclair Lewis nutzt für dieses Buch eine Mischung aus satirischer und ernster Sprache, damit die sozialen und politischen Töne der damaligen Zeit nachvollziehbar sind. Bis etwa 40 % des Buches kam ich leider nicht in den Stil hinein, denn es war doch sehr trocken und konnte davon nicht so viel behalten. Danach jedoch zog das Tempo und die Spannung an. Die Beschreibungen waren meist sehr ausufernd und dadurch manchmal schwer nachvollziehbar. Allerdings zeigt der Roman sehr gut auf, wie die Gesellschaft im Wandel war und diese immer weiter in die falsche Bahn abdriftete. Der Autor kritisiert die Gefahren des Populismus und vermittelt eine eindringliche Warnung vor den möglichen Konsequenzen von gesellschaftlicher Gleichgültigkeit und politischer Untätigkeit. Der Hass gegen die Mexikaner und andere Bevölkerungsgruppen ist im Buch auch spürbar. Außerdem werden Konzentrationslager in Amerika errichtet und die jüdische Bevölkerung muss ausgeschaltet werden. Es erinnert sehr stark an den zweiten Weltkrieg und 1935 war über die KZs in Deutschland noch nicht viel bekannt. Es war ab 40 % ein wirklich interessantes und spannendes Buch, daher vergebe ich 3 von 5 Sternen. ✨️ Für Liebhaber des Polit-Genres auf jeden Fall eine Lesung wert. Leider ist dieses Buch brandaktuell, denn es gibt auch einige Parallelen zu Donald Trump. Meine Hoffnung für Amerika ist Kamala Harris, denn es wäre schön, wenn endlich eine Frau POTUS werden würde. Aber ich möchte niemandem meine politische Ansicht aufzwingen.

Natürlich ist es bemerkenswert, dass der Autor 1935 bereits darüber reflektierte, ob eine Diktatur auch in den USA installiert werden könnte. Ich fand allerdings gerade die Entstehungszeit wurde sehr schnell abgehandelt. Den Terror im Alltag der Menschen im weiteren Verlauf (mit eigener Miliz und Konzentrationslagern, Spitzelei und Korruption) stellt das Buch sehr ausführlich, teilweise schon drastisch (detaillierte Beschreibung von Foltermethoden) dar. Das Ende bleibt offen. Das Buch hilft nicht weiter bei der Frage: Wie konnte das passieren? oder Warum war es möglich? Vor allem zu Beginn werden einige Details etwas sehr ausschweifend dargestellt, aber trotzdem bleibt man zu den Personen auf Distanz, später wird das Buch spannender und geht näher an die Protagonisten und ihre Gefühlslage heran.
Bei etwa 50% DNF Die Anfangsszene ist grandios. Viele Dialoge sind grandios. Das Buch enthält allerdings viel zu viele Beschreibungen, Aufzählungen und zeigt viel zu wenig. Es übererklärt und versucht seine Botschaft, statt literarischen Anspruch in den Vordergrund zu stellen. Mir ist das viel zu geschwätzig. Kann auch mittlerweile nicht mehr über das satirische lachen. Das läuft sich zu schnell tot. Schade. Bin zu sehr genervt von dem ganzen Getöse.
DNF Ein Büchergildekauf, der interessant klang, als ich es mir vor ein paar Jahren zulegte. Nun habe ich es mit dem Hörbuch probiert, da das physische Buch ein ordentlicher Klopper ist, den man nicht mal eben mit in die Bahn nimmt. Neugierig machte mich natürlich, dass dieses 80 Jahre alte Buch, scheinbar einen Protagonisten beschreibt, welcher Trump sehr nahe sein sollte. Sinclair Lewis hat die deutsche Lage zum damaligen Zeitpunkt auf Amerika projiziert und sich in dem Buch überlegt, was wohl passieren würde, wenn auch in den Staaten die Faschisten an die Macht kämen. Leider hatte ich direkt von Beginn an Probleme mit der Sprache zum eine (das Buch ist halt 80 Jahre alt) und der Satire zum anderen. Ich bin politisch nicht bewandert genug, um all die (vermutlichen) Anspielungen nachzuvollziehen und den Humor zu verstehen. Auch zog sich die erste Szene schon so dermaßen in die Länge, dass es mich einfach nicht packte. Aktuell - und das ist auch meiner eigenen Situation „anzukreiden“ - brauche ich Literatur, welche mich sofort in ihren Bann zieht. Ich möchte mich ablenken und in eine fremde Welt eintauchen. Hier hätte ich sicher Google zu Rate ziehen müssen, um zum Beispiel die Persönlichkeiten zu identifizieren und die Anspielungen zu verstehen. Eine spannende Thematik, aber politische Literatur überlasse ich dann doch lieber anderen, die sie mehr zu schätzen wissen :)