Das Ende der Ehe: Für eine Revolution der Liebe
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Beiträge
"Why we matter" war eins der Bücher, die mich in den letzten Jahren sehr begeistert haben. Umso gespannter war ich auf diese neue Veröffentlichung von Autorin Emilia Roig. Der Titel verspricht schon mal einiges und wirkt sicher auf einige Menschen... kontrovers. Und zum Glück wurde ich wieder nicht enttäuscht. Klar und präzise benennt die Autorin Herrschaft und Unterdrückung: "Das Patriarchat ist keine abstrakte Macht, sondern die konkrete Macht der Männer." Diese Schonungslosigkeit mag ich sehr. Roig versucht nie, alles nett, sanft und vorsichtig zu umschreiben, sondern bleibt stets sehr deutlich, auch wenn sie damit Männergefühle verletzen könnte (und wird). Das mag für viele schmerzhaft sein und den Drang nach Rechtfertigung und Verteidigung hervorrufen. Immer wieder fühlt man sich ertappt, entweder weil man sich aktuell eingestehen muss, was falsch läuft oder weil man sein früheres Ich erkennt und warnen möchte. Die Autorin schließt sich selbst dabei nie aus, legt ihre Wunden und Vergangenheit offen und macht sich damit verletz- und angreifbar. Es gab so viele Punkte, bei denen ich nicken musste und "ja, genau" schreien wollte. Schon alleine diese Stelle zu Amatonormativität: "Wenn wir romantische Bindungen über alles andere stellen, sind wir eher bereit, ein Verhalten zu akzeptieren, das wir bei anderen Menschen, etwa Freund*innen, nicht tolerieren würden." Wie viele Frauen ich erlebt habe, die den Kontakt zu Familienmitgliedern oder Freund*innen abbrechen, wegen hochgekochten Lapalien oder Missverständnissen, während sich ihre Partner und Ehemänner dauerhaft wie offene Hosen benehmen. Da wird dann nicht mal über Trennung auch nur nachgedacht. Vieles im Buch hat in mir Erinnerungen hervorgerufen. Ich hatte eine ähnliche Situation wie die Autorin bezüglich der Trennung meiner Eltern, als ich fast 16 war. Alle meinten, das müsse doch schwer für mich sein, obwohl ich so froh darüber war. Dass ich während der Beziehung viel gelitten und Gewalt durch meinen Vater erlebt hatte, interessierte niemanden. Mutter, Vater, Kind, so gehört sich das, das kann nicht schlechter gewesen sein. Oder wie früh Jungs schon Grenzen überschreiten: an meiner Grundschule in den 90ern fing eine Gruppe an, unter die Röcke der Mädchen zu schauen und versuchten, deren Unterwäsche runterzuziehen, damit sie entblößt auf dem Pausenhof standen. Als "Lösung" sollten wir nur noch Hosen tragen. Das hat sich bei uns eingebrannt und führte dazu, dass auf meinen Jugendweihefotos fast nur Mädchen in Anzügen zu sehen sind, inklusive mir. Obwohl ich wusste, dass viele gern ein Kleid getragen hätten. Getraut haben wir uns das aber erst wieder zum Schulabschluss. Als queere Frau kenne ich Dating und Beziehungen mit mehreren Geschlechtern und ich sehe alles was Roig hier schreibt so auch. Es ist erschreckend und schlimm, man muss sich vieles eingestehen, aber sie hat Recht. Ich kann dieses Buch nur allen empfehlen. Sie sollten es offen lesen und ehrlich zu sich sein. Bereit zu lernen. Die Wut und das "ja, aber..." runterschlucken. Wir könnten alle frei(er) sein.
Wichtiger Standpunkt
Ich wünschte ich könnte mir alle diese Informationen immer merken, um sie in Diskussionen mit cis Männern anzubringen. All die Dinge die die Autorin anbringt sind so logisch, nachvollziehbar und ergänzen die feministische Literatur.
Absolut augenöffnend für alle Menschen
In dem Buch "das Ende der Ehe" beschreibt Emilia Roig sehr verständlich und augenöffnend, wie das Patriarchat funktioniert und wieso die Ehe ein wesentlicher Teil davon ist. Sie beschreibt, wie Frauen und andere marginalisierte Gruppen seit Jahrhunderten systematisch unterdrückt werden über die verschiedensten Ebenen und auf nicht immer erkennbare Weise und wie auch Männer darunter leiden, obwohl sie vorrangig erstmal davon profitieren. Emilia hat eine angenehme analytische und kluge Erzählweise, ohne den Status Quo wütend zu verurteilen und gleichzeitig schafft sie es, Hoffnung zu spenden und alternative Lebensweisen zu ergründen, die allen Menschen zugute kommen würden. Sie erinnert daran, dass es im Feminismus nicht um die Rache der Frauen geht, nachdem sie jahrelang unterdrückt wurden, sondern um die Gleichstellung, Inklusion und faire Behandlung aller Menschen ohne eine Bevorzugung aufgrund von Geschlecht, Sexualität, Hautfarbe, Religion, Bildung oder ähnlichen Merkmalen. Es geht auch nicht darum, Paaren die Ehe abzusprechen oder diese als schlecht abzustempeln, sondern darum, das patriarchale Konstrukt dahinter aufzudecken und aufzulösen, um eine neue Form der Liebe zu etablieren. Dieses Buch sollte jeder Mensch lesen, um die Mechanismen zu verstehen, die in der Vergangenheit entwickelt wurden und weiterhin bestehen und was sie für uns alle bedeuten. Die heutigen Generationen haben die Chance, durch Selbstreflektion und Bildung zu diesen Themen eine weitreichende Veränderung anzustoßen, die uns allen zugute kommt.
Der Titel mag einige Menschen abschrecken—das Buch sollte allerdings bei allen Feminist*innen im Bücherregal nicht fehlen. So viele Passagen haben mich nachhaltig bewegt, so viele neue Denkanstöße konnte ich gewinnen. ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Alles, was Gesellschaftskritik zu bieten hat
Das Buch beleuchtet die Ehe, das Familienleben und zeigt dabei deutlich auf, dass das Private politisch ist. Die Autorin beschreibt Bereiche wie Feminismus, Rassismus, Kapitalismus, Klassizismus und vieles mehr. Ihr Blick ist hierbei nicht heteronormativ und Weiß und so habe ich mich beim Lesen über diese Perspektive gefreut.

Ein Muss für jeden der ins Thema Feminismus eintauchen möchte
Ich habe durch das Buch unglaublich viele Denkanstöße erhalten und würde es JEDEM weiterempfehlen ✨
Uff... Wo fängt man da am besten an? Zunächst einmal stimme ich vielen Aussagen und Positionen von Emilia Roig zu. Außerdem gibt es viele Gedanken, über die ich noch einige Zeit nachdenken werde. Allerdings gibt es auch einige Aussagen, die meiner Meinung nach zu schwarz-weiß oder zu stark vereinfacht sind. Beispielsweise als es um das Thema Verhütung geht und Roig äußert, dass Männer auch bereit sein müssen Nebenwirkungen auf sich zu nehmen. In einer Studie zu hormoneller Verhütung bei Menschen mit Hoden waren diese Nebenwirkungen für die meisten kein Problem, sondern eine externe Ethikkommission entschied die Studie abzubrechen (wer sich dafür interessiert sollte auf jeden Fall das Buch Überfällig von Franka Frei lesen). Zudem bringt Roig einige Vorschläge, wie sich das System verbessern ließe, welche ich zwar im Großen und Ganzen befürworte, die mir aber momentan wie unerreichbare Utopien vorkommen.
Beiträge
"Why we matter" war eins der Bücher, die mich in den letzten Jahren sehr begeistert haben. Umso gespannter war ich auf diese neue Veröffentlichung von Autorin Emilia Roig. Der Titel verspricht schon mal einiges und wirkt sicher auf einige Menschen... kontrovers. Und zum Glück wurde ich wieder nicht enttäuscht. Klar und präzise benennt die Autorin Herrschaft und Unterdrückung: "Das Patriarchat ist keine abstrakte Macht, sondern die konkrete Macht der Männer." Diese Schonungslosigkeit mag ich sehr. Roig versucht nie, alles nett, sanft und vorsichtig zu umschreiben, sondern bleibt stets sehr deutlich, auch wenn sie damit Männergefühle verletzen könnte (und wird). Das mag für viele schmerzhaft sein und den Drang nach Rechtfertigung und Verteidigung hervorrufen. Immer wieder fühlt man sich ertappt, entweder weil man sich aktuell eingestehen muss, was falsch läuft oder weil man sein früheres Ich erkennt und warnen möchte. Die Autorin schließt sich selbst dabei nie aus, legt ihre Wunden und Vergangenheit offen und macht sich damit verletz- und angreifbar. Es gab so viele Punkte, bei denen ich nicken musste und "ja, genau" schreien wollte. Schon alleine diese Stelle zu Amatonormativität: "Wenn wir romantische Bindungen über alles andere stellen, sind wir eher bereit, ein Verhalten zu akzeptieren, das wir bei anderen Menschen, etwa Freund*innen, nicht tolerieren würden." Wie viele Frauen ich erlebt habe, die den Kontakt zu Familienmitgliedern oder Freund*innen abbrechen, wegen hochgekochten Lapalien oder Missverständnissen, während sich ihre Partner und Ehemänner dauerhaft wie offene Hosen benehmen. Da wird dann nicht mal über Trennung auch nur nachgedacht. Vieles im Buch hat in mir Erinnerungen hervorgerufen. Ich hatte eine ähnliche Situation wie die Autorin bezüglich der Trennung meiner Eltern, als ich fast 16 war. Alle meinten, das müsse doch schwer für mich sein, obwohl ich so froh darüber war. Dass ich während der Beziehung viel gelitten und Gewalt durch meinen Vater erlebt hatte, interessierte niemanden. Mutter, Vater, Kind, so gehört sich das, das kann nicht schlechter gewesen sein. Oder wie früh Jungs schon Grenzen überschreiten: an meiner Grundschule in den 90ern fing eine Gruppe an, unter die Röcke der Mädchen zu schauen und versuchten, deren Unterwäsche runterzuziehen, damit sie entblößt auf dem Pausenhof standen. Als "Lösung" sollten wir nur noch Hosen tragen. Das hat sich bei uns eingebrannt und führte dazu, dass auf meinen Jugendweihefotos fast nur Mädchen in Anzügen zu sehen sind, inklusive mir. Obwohl ich wusste, dass viele gern ein Kleid getragen hätten. Getraut haben wir uns das aber erst wieder zum Schulabschluss. Als queere Frau kenne ich Dating und Beziehungen mit mehreren Geschlechtern und ich sehe alles was Roig hier schreibt so auch. Es ist erschreckend und schlimm, man muss sich vieles eingestehen, aber sie hat Recht. Ich kann dieses Buch nur allen empfehlen. Sie sollten es offen lesen und ehrlich zu sich sein. Bereit zu lernen. Die Wut und das "ja, aber..." runterschlucken. Wir könnten alle frei(er) sein.
Wichtiger Standpunkt
Ich wünschte ich könnte mir alle diese Informationen immer merken, um sie in Diskussionen mit cis Männern anzubringen. All die Dinge die die Autorin anbringt sind so logisch, nachvollziehbar und ergänzen die feministische Literatur.
Absolut augenöffnend für alle Menschen
In dem Buch "das Ende der Ehe" beschreibt Emilia Roig sehr verständlich und augenöffnend, wie das Patriarchat funktioniert und wieso die Ehe ein wesentlicher Teil davon ist. Sie beschreibt, wie Frauen und andere marginalisierte Gruppen seit Jahrhunderten systematisch unterdrückt werden über die verschiedensten Ebenen und auf nicht immer erkennbare Weise und wie auch Männer darunter leiden, obwohl sie vorrangig erstmal davon profitieren. Emilia hat eine angenehme analytische und kluge Erzählweise, ohne den Status Quo wütend zu verurteilen und gleichzeitig schafft sie es, Hoffnung zu spenden und alternative Lebensweisen zu ergründen, die allen Menschen zugute kommen würden. Sie erinnert daran, dass es im Feminismus nicht um die Rache der Frauen geht, nachdem sie jahrelang unterdrückt wurden, sondern um die Gleichstellung, Inklusion und faire Behandlung aller Menschen ohne eine Bevorzugung aufgrund von Geschlecht, Sexualität, Hautfarbe, Religion, Bildung oder ähnlichen Merkmalen. Es geht auch nicht darum, Paaren die Ehe abzusprechen oder diese als schlecht abzustempeln, sondern darum, das patriarchale Konstrukt dahinter aufzudecken und aufzulösen, um eine neue Form der Liebe zu etablieren. Dieses Buch sollte jeder Mensch lesen, um die Mechanismen zu verstehen, die in der Vergangenheit entwickelt wurden und weiterhin bestehen und was sie für uns alle bedeuten. Die heutigen Generationen haben die Chance, durch Selbstreflektion und Bildung zu diesen Themen eine weitreichende Veränderung anzustoßen, die uns allen zugute kommt.
Der Titel mag einige Menschen abschrecken—das Buch sollte allerdings bei allen Feminist*innen im Bücherregal nicht fehlen. So viele Passagen haben mich nachhaltig bewegt, so viele neue Denkanstöße konnte ich gewinnen. ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Alles, was Gesellschaftskritik zu bieten hat
Das Buch beleuchtet die Ehe, das Familienleben und zeigt dabei deutlich auf, dass das Private politisch ist. Die Autorin beschreibt Bereiche wie Feminismus, Rassismus, Kapitalismus, Klassizismus und vieles mehr. Ihr Blick ist hierbei nicht heteronormativ und Weiß und so habe ich mich beim Lesen über diese Perspektive gefreut.

Ein Muss für jeden der ins Thema Feminismus eintauchen möchte
Ich habe durch das Buch unglaublich viele Denkanstöße erhalten und würde es JEDEM weiterempfehlen ✨
Uff... Wo fängt man da am besten an? Zunächst einmal stimme ich vielen Aussagen und Positionen von Emilia Roig zu. Außerdem gibt es viele Gedanken, über die ich noch einige Zeit nachdenken werde. Allerdings gibt es auch einige Aussagen, die meiner Meinung nach zu schwarz-weiß oder zu stark vereinfacht sind. Beispielsweise als es um das Thema Verhütung geht und Roig äußert, dass Männer auch bereit sein müssen Nebenwirkungen auf sich zu nehmen. In einer Studie zu hormoneller Verhütung bei Menschen mit Hoden waren diese Nebenwirkungen für die meisten kein Problem, sondern eine externe Ethikkommission entschied die Studie abzubrechen (wer sich dafür interessiert sollte auf jeden Fall das Buch Überfällig von Franka Frei lesen). Zudem bringt Roig einige Vorschläge, wie sich das System verbessern ließe, welche ich zwar im Großen und Ganzen befürworte, die mir aber momentan wie unerreichbare Utopien vorkommen.