Das Café der vergessenen Träume
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Abbruchrezension: Beginnen wir damit, dass Triggerwarnungen und Content Notes fehlen. So weit, wie ich kam, müssten das bisher sein: CN: Verlust des Kindes, Fehlgeburt, Sexszene, ableistische Beleidigung, Ableismus, Depression, Bodyshaming, schädliche Rollen- und Geschlechtsklischees, binärer Cis-Normativismus Wie unglaublich unsensibel hier erst mit einem Trauma und dann mit der daraus entstehenden Depression umgegangen wird, ist schon mal eine Hausnummer. Und dann noch Insta-Heilung durch Liebesromane? Keine Therapie? Das ist SO dermaßen schädigen für reale Betroffene. Dann kommen die übergriffigen Freundinnen. Wenn ich es recht verstanden habe, hatte Helen zuerst den Traum des Buchcafés und die anderen beiden sprangen auf. Aber dann zwingen sie Helen ihre Vorstellungen auf. Sie soll nicht etwa die Bücher verkaufen, die ihr gut gefallen, sondern ausschließlich Liebesromane, die sie gar nicht liest. Und anstatt, dass sie sich von den Freundinnen trennt und IHR Leben lebt, begräbt sie ihre Wünsche und das Ganze wird auch noch nicht einmal kritisiert? Massive Romantisierung von toxischem Verhalten. Und nebenbei auch ein Schlag ins Gesicht für viele Frauen, denn richtige Frauen(tm) lesen ja nur Schnulzen. Die wollen keine Thriller, Krimis, Fantasys, SciFi,... Denn wir alle wissen ja, Frauen sind alle gleich und eindimensionale Wesen, ne? Außer, sie sind krank. (Ja, das Wort wird wirklich benutzt. Hellen mag Thriller nur, weil ihr Herz krank ist.) Dann die Idee, dass Tablets und Co im Café verboten sind. Das schließt nicht nur Autor*innen aus, sondern auch neurodiverse Menschen, die die Technik oft als Copingmechanismus nehmen. Oder, deren Freundeskreis halt vor allem online ist. Oder auch nur Kund*innen, die schauen wollen, ob sie ein Buch schon haben, und dafür Goodreads brauchen. Dass ein Blumenladen mit im Raum dann auch noch Allergiker*innen ausschließt, und Blumengeruch auch beim Essen stört, ist da nur das kleinste Ärgernis. Mal ehrlich, wie behindertenfeindlich, übergriffig, toxisch und schlecht durchdacht kann ein Buch sein? Da hilft es auch nicht mehr, dass der Stil (bis auf die viel zu ausufernden Beschreibungen, aber vielleicht bin ich für die einfach nicht neurotypisch genug) ganz okay ist. Denn ich muss mir von einem Buch nicht sagen lassen, dass ich keine richtige Frau, krank und nicht willkommen bin und meine Depression ja von ein paar Liebesromane geheilt werden kann.
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Abbruchrezension: Beginnen wir damit, dass Triggerwarnungen und Content Notes fehlen. So weit, wie ich kam, müssten das bisher sein: CN: Verlust des Kindes, Fehlgeburt, Sexszene, ableistische Beleidigung, Ableismus, Depression, Bodyshaming, schädliche Rollen- und Geschlechtsklischees, binärer Cis-Normativismus Wie unglaublich unsensibel hier erst mit einem Trauma und dann mit der daraus entstehenden Depression umgegangen wird, ist schon mal eine Hausnummer. Und dann noch Insta-Heilung durch Liebesromane? Keine Therapie? Das ist SO dermaßen schädigen für reale Betroffene. Dann kommen die übergriffigen Freundinnen. Wenn ich es recht verstanden habe, hatte Helen zuerst den Traum des Buchcafés und die anderen beiden sprangen auf. Aber dann zwingen sie Helen ihre Vorstellungen auf. Sie soll nicht etwa die Bücher verkaufen, die ihr gut gefallen, sondern ausschließlich Liebesromane, die sie gar nicht liest. Und anstatt, dass sie sich von den Freundinnen trennt und IHR Leben lebt, begräbt sie ihre Wünsche und das Ganze wird auch noch nicht einmal kritisiert? Massive Romantisierung von toxischem Verhalten. Und nebenbei auch ein Schlag ins Gesicht für viele Frauen, denn richtige Frauen(tm) lesen ja nur Schnulzen. Die wollen keine Thriller, Krimis, Fantasys, SciFi,... Denn wir alle wissen ja, Frauen sind alle gleich und eindimensionale Wesen, ne? Außer, sie sind krank. (Ja, das Wort wird wirklich benutzt. Hellen mag Thriller nur, weil ihr Herz krank ist.) Dann die Idee, dass Tablets und Co im Café verboten sind. Das schließt nicht nur Autor*innen aus, sondern auch neurodiverse Menschen, die die Technik oft als Copingmechanismus nehmen. Oder, deren Freundeskreis halt vor allem online ist. Oder auch nur Kund*innen, die schauen wollen, ob sie ein Buch schon haben, und dafür Goodreads brauchen. Dass ein Blumenladen mit im Raum dann auch noch Allergiker*innen ausschließt, und Blumengeruch auch beim Essen stört, ist da nur das kleinste Ärgernis. Mal ehrlich, wie behindertenfeindlich, übergriffig, toxisch und schlecht durchdacht kann ein Buch sein? Da hilft es auch nicht mehr, dass der Stil (bis auf die viel zu ausufernden Beschreibungen, aber vielleicht bin ich für die einfach nicht neurotypisch genug) ganz okay ist. Denn ich muss mir von einem Buch nicht sagen lassen, dass ich keine richtige Frau, krank und nicht willkommen bin und meine Depression ja von ein paar Liebesromane geheilt werden kann.