Das braune Netz

Das braune Netz

Hardcover
3.51
GrundgesetzKonrad AdenauerNationalsozialismusOpportunismus

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Beschreibung

Sie hatten ihre Karriere im Dienste des NS-Staates begonnen – und setzten sie bruchlos in der der neuen Bundesrepublik fort. So bereitwillig sie der braunen Ideologie gedient hatten, so engagiert traten sie nun für die Demokratie ein. Kriegsgerichtsräte fällten wieder ihre Urteile, einst regimetreue Professoren lehrten und die Journalisten aus den früheren Propagandakompanien schrieben, als hätten sie sich nichts vorzuwerfen. Damit gewann der junge Staat zwar politische Handlungsfreiheit zurück, gründete seinen Erfolg aber auf einen moralischen Widerspruch, der nicht aufzulösen war: Die Demokratie wurde mitaufgebaut von ihren Feinden.
Zum 70. Geburtstag der Bundesrepublik legt Willi Winkler eine schonungslose Betrachtung ihrer Frühgeschichte vor. Mitreißend und faktengesättigt beschreibt er, wie der westdeutsche Staat trotz all seiner Zerrissenheiten zum Erfolgsmodell wurde – und er zeigt, welchen Anteil vermeintlich oder tatsächlich geläuterte Nazis daran hatten. Eine Parabel über Schuld und Scham, über Bewältigung und Versöhnung, und zugleich eine zwingende Lektüre für alle, die dieses Land von Grund auf verstehen wollen.

Haupt-Genre
Fachbücher
Sub-Genre
Geschichte & Archäologie
Format
Hardcover
Seitenzahl
416
Preis
22.70 €

Autorenbeschreibung

Willi Winkler, geboren 1957, war Redakteur der «Zeit», Kulturchef beim «Spiegel» und schreibt seit vielen Jahren für die «Süddeutsche Zeitung». Er ist Autor zahlreicher hochgelobter Bücher. Über «Deutschland, eine Winterreise» sagte Sonia Mikich: «Solch unverbrauchte Gedanken in schöner Sprachmacht sind selten geworden.» Zuletzt erschien «Kissinger & Unseld. Die Freundschaft zweier Überlebender», über das die «Welt» schrieb: «Ein brillant erzähltes Doppelporträt zweier der interessantesten Denker und Macher des 20. Jahrhunderts.» Willi Winkler wurde mehrfach für sein Schreiben ausgezeichnet, unter anderem mit dem Ben-Witter-Preis, dem Otto-Brenner-Preis für kritischen Journalismus und dem Michael-Althen-Preis. 

Beiträge

1
Alle
3.5

Es geht und was an, denn es betrifft uns noch immer!

Willi Winkler beschreibt innerhalb 380 Seiten das, was noch immer im Schatten des Staates steckt: Rechte Strukturen, die aus der (Nach-)Kriegszeit die Stützen unserer heutigen Demokratie sein sollen. Die reichlichen Informationen an Persönlichkeiten und ihre damaligen Position - eingeordnet während des Krieges und als Staatsakteur in der Nachkriegszeit - sind erschreckend. Es werden Verhältnisse dargestellt, die durch das große Netz an Persönlichkeiten ein „braunes Netz“ ergeben, nur wird leider aus einer Autorenposition geschrieben, die politisches Wissen und Einordnung von gewissen Personen erfordert. Ein wenig zu lang dafür, dass ein Haufen an Verbindungen unausgesprochen und für verständlich geheißen wird. Dennoch eine wichtige Arbeit für die heutige und vergangene Zeit Deutschlands!

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