Cox

Cox

Hardcover
3.519
KaiserZeitmesserAnspruchsvolle LiteraturEwigkeit

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Beschreibung

Ein farbenprächtiger Roman über einen maßlosen Kaiser von China und einen englischen Uhrmacher, über die Vergänglichkeit und das Geheimnis, dass nur das Erzählen über die Zeit triumphieren kann.

Der mächtigste Mann der Welt, Qiánlóng, Kaiser von China, lädt den englischen Automatenbauer und Uhrmacher Alister Cox an seinen Hof. Der Meister aus London soll in der Verbotenen Stadt Uhren bauen, an denen die unterschiedlichen Geschwindigkeiten der Zeiten des Glücks, der Kindheit, der Liebe, auch von Krankheit und Sterben abzulesen sind. Schließlich verlangt Qiánlóng, der gemäß einem seiner zahllosen Titel auch alleiniger Herr über die Zeit ist, eine Uhr zur Messung der Ewigkeit. Cox weiß, dass er diesen ungeheuerlichen Auftrag nicht erfüllen kann, aber verweigert er sich dem Willen des Gottkaisers, droht ihm der Tod. Also macht er sich an die Arbeit.

Haupt-Genre
Historische Romane
Sub-Genre
N/A
Format
Hardcover
Seitenzahl
304
Preis
22.70 €

Autorenbeschreibung

Christoph Ransmayr wurde 1954 in Wels/Oberösterreich geboren und lebt nach Jahren in Irland und auf Reisen wieder in Wien. Neben seinen Romanen »Die Schrecken des Eises und der Finsternis«, »Die letzte Welt«, »Morbus Kitahara«, »Der fliegende Berg«, »Cox oder Der Lauf der Zeit«, »Der Fallmeister. Eine kurze Geschichte vom Töten« und dem »Atlas eines ängstlichen Mannes« erscheinen Spielformen des Erzählens, darunter »Damen & Herren unter Wasser«, »Geständnisse eines Touristen«, »Der Wolfsjäger« (gemeinsam mit Martin Pollack) und »Arznei gegen die Sterblichkeit«. 2022 erschien die Sammlung von Gedichten und Balladen »Unter einem Zuckerhimmel« (illustriert von Anselm Kiefer), 2024 der Erzählband »Als ich noch unsterblich war« sowie der Band »Egal wohin, Baby« mit Fotografien des Autors. Zum Werk Christoph Ransmayrs erschien der Band »Bericht am Feuer«. Für seine Bücher, die in mehr als dreißig Sprachen übersetzt wurden, erhielt er zahlreiche literarische Auszeichnungen, unter anderem die nach Friedrich Hölderlin, Franz Kafka, Bertolt Brecht und Heinrich von Kleist benannten Literaturpreise, den Premio Mondello und, gemeinsam mit Salman Rushdie, den Prix Aristeion der Europäischen Union, den Prix du meilleur livre étranger und den Prix Jean Monnet de Littérature Européenne, zuletzt im Jahr 2023 den südkoreanischen Park-Kyung-ni-Preis.Literaturpreise:Anton-Wildgans Preis der österreichischen Industrie (1989), Großer Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste (1992), Franz-Kafka-Preis (1995), Franz-Nabl-Preis der Stadt Graz (1996), Aristeion-Preis der Europäischen Union (1996, gemeinsam mit Salman Rushdie), Solothurner Literaturpreis (1997), Premio Letterario Internazionale Mondello (1997), Landeskulturpreis für Literatur des Bundeslandes Oberösterreich (1997), Friedrich Hölderlin Preis der Stadt Bad Homburg (1998), Nestroy-Preis (Bestes Stück - Autorenpreis) für »Die Unsichtbare« (2001), Bertolt-Brecht-Literaturpreis der Stadt Augsburg (2004), Heinrich-Böll-Preis (2007), Premio Itas (2009), Premio La voce dei lettori (2009), Premio Gambrinus (2010), Ernst-Toller-Preis (2013), Brüder-Grimm-Preis der Stadt Hanau (2013), Franz-Josef-Altenburg-Preis (2014), Donauland Sachbuchpreis (2014), Fontane-Preis für Literatur (2014), Prix Jean Monnet de Littératures Européennes (2015), Prix du Meilleur livre étranger (2015), Marieluise-Fleißer-Preis (2017), Würth-Preis für Europäische Literatur (2018), Kleist-Preis (2018), Nominierung für den Man Booker International Prize (2018), Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten (2018), Ludwig-Börne-Preis (2020), Premio Navicella d'Oro der Società Geografica Italiana (2023), Park-Kyung-ni-Literaturpreis (2023)

Beiträge

6
Alle
4

Wieder ein super Buch, philosophisch angehaucht und mit schönen Metaphern über die Zeit versehen. Es wirkt für mich dennoch unfertig, da einige Stränge ins Nichts laufen aber dennoch bleibt es sehr gut, mit einem feinen Gespür für Tiefgang.

4

4,5⭐️ Mein erster Ransmayr und ich bin schockverliebt in diese bildgewaltige, poetische Sprache. Er beschreibt Natur, Jahreszeiten, Landschaften wie kein anderer. Er schafft es tatsächlich die Zeit anzuhalten bzw. eine quälende, epische Langsamkeit in das Buch zu legen. Da es eben um genau dies geht. Uhren und das Empfinden von Zeit. All zu viel Handlung hat das Buch nicht. Die Chinesische Kultur um das Jahr 1800 wird anhand der Gepflogenheiten des gottgleichen Kaisers bei Hofe (sagt man das so?), den Formalien und dem Umgang mit Straftätern beleuchtet. Holla, die Strafvollstreckungsszenen sind nix für schwache Gemüter. Dann geht es natürlich um den Uhrenbau über weite Strecken und die Verarbeitung bzw. Erinnerung gewisser Erlebnisse des Uhrmacher und Automatenbauers Cox. Die komplette Erzählung überschattete ein für mich etwas nebulöser Zustand, weshalb ich nicht restlos begeistert war und es zu 5⭐️ mehr Handlung , Plot, Erkenntnisgewinn bedurft hätte.

2.5

„Meister Alister Cox werde im Namen des Himmelssohnes und erhabenen Kaisers Qiánlóng ersucht, an den Hof in Bêijīng zu kommen, um dort als erster Mensch der abendländischen Welt in einer Verbotenen Stadt Quartier zu beziehen und für den allerhöchsten und leidenschaftlichsten Liebhaber und Sammler von Uhren und Automaten nie Gesehene Werke nach den Plänen und Träumen des Allerhöchsten zu erschaffen.“ Diese Nachricht wird Alister Cox - erfolgreicher Uhrmacher und Automatenbauer aus London - von zwei Gesandten des chinesischen Kaisers Qiánlóng, am Totenbett seiner Tochter Abigail, überreicht. Cox überlegt lange ob er den Auftrag annehmen soll. Doch die Trauer um sein einziges Kind, und die daraus resultierende Entfremdung zu seiner Frau Faye, die seit dem Verlust des Kindes verstummt ist, lassen ihn diese lange und gefährliche Reise wagen. Mit seinem Geschäftspartner Jakob Merlin und den zwei Gehilfen Lockwood und Bradshaw macht er sich an Bord der Sirius (einem Schiff der Ostindischen Handelskompanie) auf in ein verheißungsvolles, von einem Gottkaiser beherrschtes, Reich. Doch Qiànlóng, Herr und Meister über die Zeit selbst, möchte keine normalen Uhren von den Engländern haben. Cox soll in der Verbotenen Stadt Uhren bauen, an denen die unterschiedlichen Geschwindigkeiten der Zeiten des Glücks, der Kindheit, der Liebe, auch von Krankheit und Sterben abzulesen sind. Schließlich verlangt Qiánlóng eine Uhr, die bis in alle Ewigkeit hinein für ihn schlagen soll. Ein Perpetuum mobile. Als wäre dieser Auftrag nicht schon schwer genug auszuführen, geraten die vier Engländer immer mehr ins Visier der Hofangestellten und Mandarine, die bösen Zauber und Scharlatanerie hinter ihren Automaten wittern und eventuell auch vor Mord nicht zurück schrecken, um ihren Kaiser vor den Ausländern zu schützen…. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Cox oder der Lauf der Zeit“ ist der 5. Roman des österreichischen Schriftstellers Christoph Ransmayer. Das Buch war 2016 ein Riesen Erfolg. Und was die Sprache betrifft kann ich den Kritikern nur zustimmen. Das Buch ist sprachlich sicherlich eine 10 von 10. Über 300 Seiten wird in schönster Prosa über die Vergänglichkeit der Zeit philosophiert. Über das subjektive Empfinden dieser. Und der erfolglose Versuch sie einzufangen. Aber irgendwie war mir das handlungstechnisch alles zu wenig. Ohne die (sicherlich schönen) ausschweifenden Beschreibungen hätte man die Handlung auch auf 100 Seiten pressen können. Die Charaktere bleiben ebenso blass und austauschbar. Ich hatte mir dann doch eher eine Art Abenteuer Roman darunter vorgestellt. Stattdessen ist es eine Hommage an die deutsche Sprache. Geschmacksache….

4

Die Beurteilung des Buchs fällt mir nicht leicht, denn schon nach wenigen Seiten habe ich bemerkt, dass ich ein sprachliches Meisterwerk in der Hand halte. Ich hatte vom Autor bislang noch nie etwas gelesen und in der Stadtbibliothek einfach mal blind zugegriffen. Skeptisch haben mich eher die Werbeaufkleber des Verlags auf dem Buchdeckel gemacht, die mit Superlativen über Ransmayr glänzten. Aber in diesem Punkt muss ich dem Verlag recht geben, denn ich kann mich an kaum einen zeitgenössischen deutschsprachigen Autor erinnern, der in einem Roman eine derart poetische metaphorische Sprache pflegt. Und so umspielen einen die Beschreibungen des kaiserlichen Hofs in China oder die detailverliebte Darstellung der kunstvollen Uhren des Uhrmachers Cox wie ein langsam dahinfließender Strom im fernen Osten. Das ist schon beeindruckend. Aber gleichzeitig ist es auch wieder die Schwäche des Buchs, denn immerhin will der Autor ja eine Geschichte erzählen und sich nicht einfach nur in Poesie, Parabeln und Allegorien verlieren. Und diese Geschichte des englischen Uhrmachers, der im 18. Jahrhundert an den Hof des chinesischen Kaisers mit seinen Angestellten gebeten wird, um die Wünsche des Kaisers hinsichtlich besonderer Uhren zu erfüllen, lag für mich immer wieder vernebelt hinter der Sprache Ransmayrs. Oder vielleicht lag es auch daran, dass es ja eigentlich um einen Clash of Cultures in dem Buch geht und diese Spannung treibt nicht auf einen Höhepunkt der Auseinandersetzung zu, sondern die Engländer scheinen sich in ihr Schicksal zu ergeben. Die gottgleiche Verehrung des Kaisers und seine menschenverachtende Staatsführung haben mich regelrecht aggressiv gemacht. Und so entstand keine Faszination über die chinesische Kultur bei mir beim Lesen, sondern nur eine ablehnende Haltung. Zudem hatte ich das Gefühl, das die philosophische Auseinandersetzung mit dem Thema Zeit ein Anliegen des Autors ist. Aber die immerwährende Zeit, die ja durch das erschaffene Perpetum Mobile von Cox symbolisiert werden soll, geht in der sehr technisch detaillierten Beschreibung des Uhrwerks etwas unter. Kurzum: Sprache 5 Sterne, Geschichte und Metapher 3 Sterne --> ergibt 4 Sterne. Auf jeden Fall empfehlenswert.

4

Ein Roman, den ich geschenkt bekommen und ansonsten wohl nicht in Angriff bekommen hätte. Ein Roman, der mich von Beginn bis Ende durch seine kurzweilige Geschichte über den Kaiser von China und den Uhrenmacher aus England gefesselt hat. Ein Roman, dessen einzigartiger Satzbau zu Beginn irritieren kann und dessen Schönheit sich nach einigen Kapiteln erschließt. Ein Roman, der mich einmal mehr gelehrt hat, wie besonders und anspruchsvoll die deutsche Sprache ist und wie wenig sich dies in Übersetzungen aus einer Fremdsprache transkribieren lässt.

4

Die Beurteilung des Buchs fällt mir nicht leicht, denn schon nach wenigen Seiten habe ich bemerkt, dass ich ein sprachliches Meisterwerk in der Hand halte. Ich hatte vom Autor bislang noch nie etwas gelesen und in der Stadtbibliothek einfach mal blind zugegriffen. Skeptisch haben mich eher die Werbeaufkleber des Verlags auf dem Buchdeckel gemacht, die mit Superlativen über Ransmayr glänzten. Aber in diesem Punkt muss ich dem Verlag recht geben, denn ich kann mich an kaum einen zeitgenössischen deutschsprachigen Autor erinnern, der in einem Roman eine derart poetische metaphorische Sprache pflegt. Und so umspielen einen die Beschreibungen des kaiserlichen Hofs in China oder die detailverliebte Darstellung der kunstvollen Uhren des Uhrmachers Cox wie ein langsam dahinfließender Strom im fernen Osten. Das ist schon beeindruckend. Aber gleichzeitig ist es auch wieder die Schwäche des Buchs, denn immerhin will der Autor ja eine Geschichte erzählen und sich nicht einfach nur in Poesie, Parabeln und Allegorien verlieren. Und diese Geschichte des englischen Uhrmachers, der im 18. Jahrhundert an den Hof des chinesischen Kaisers mit seinen Angestellten gebeten wird, um die Wünsche des Kaisers hinsichtlich besonderer Uhren zu erfüllen, lag für mich immer wieder vernebelt hinter der Sprache Ransmayrs. Oder vielleicht lag es auch daran, dass es ja eigentlich um einen Clash of Cultures in dem Buch geht und diese Spannung treibt nicht auf einen Höhepunkt der Auseinandersetzung zu, sondern die Engländer scheinen sich in ihr Schicksal zu ergeben. Die gottgleiche Verehrung des Kaisers und seine menschenverachtende Staatsführung haben mich regelrecht aggressiv gemacht. Und so entstand keine Faszination über die chinesische Kultur bei mir beim Lesen, sondern nur eine ablehnende Haltung. Zudem hatte ich das Gefühl, das die philosophische Auseinandersetzung mit dem Thema Zeit ein Anliegen des Autors ist. Aber die immerwährende Zeit, die ja durch das erschaffene Perpetum Mobile von Cox symbolisiert werden soll, geht in der sehr technisch detaillierten Beschreibung des Uhrwerks etwas unter. Kurzum: Sprache 5 Sterne, Geschichte und Metapher 3 Sterne --> ergibt 4 Sterne. Auf jeden Fall empfehlenswert.

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