Clara und Rilke: Eine Liebe zwischen Worten und Farben
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Beiträge
Eine wirklich schöne Liebesgeschichte
Ein wirklich interessantes Buch über den Dichter Rilke , seine Frau der Bildhauerin Clara Westhoff und der Malerin Paula Becker. Man bekommt hier einen tiefen Einblick in das Leben von Clara & Rilke und deren beeindruckendes Leben als Künstlerehepaar!
Kunst verbindet
Ich finde die Covergestaltung und damit einhergehenden Widererkennungswert der einzelnen Bände der „Berühmte Paare - große Geschichten“ - Reihe wirklich klasse! Zwei durfte ich bereits lesen und rezensieren und nun reiht sich der dritte Band als Hörbuch ein. Die Geschichte von Clara Westhoff und Rainer Maria Rilke spielt sich in der Kunstwelt ab. Zunächst begleiten wir Clara nach Paris. Dort genießt sie ihr Leben zusammen mit ihrer guten Freundin Paula. Von Rainer Maria Rilke hingegen wird zunächst nicht viel bekannt. Dies ändert sich erst, als die beiden sich im Künstlerdorf Worpswede kennenlernen. Das Hörbuch geleitet die Hörer/innen in knapp 8 Stunden durch die Entstehungsgeschichte der sich allmählich anbahnenden Beziehung, hin zur Ehe und Tochter sowie letztlich zur Trennung. Die wechselnden Erzählperspektiven gestatten das Kennenlernen beider Personen, ihrer Gefühlswelt und Werke. Die Sprecherin, Xenia Noetzelmann, hat eine sehr angenehme und für dieses Hörbuch passende Stimme. Etwas unstimmig ist es zu Beginn bei der Aussprache von französischen Worten. Da wäre etwas mehr Recherche wünschenswert gewesen. Insgesamt begann das Hörbuch stark, hatte für mich in der Mitte einen kleinen Durchhängen und baute sich dann aber wieder gut auf. Zum Ende hin fand ich den emotionalsten Moment in dieser Geschichte, wobei der letzte Abschnitt für meinen Geschmack einen zu langen zeitlichen Rahmen schlichtweg zu kurz wiedergibt und so manches Detail/Tiefgang fehlte. Alles in allem aber ein Hörbuch, dass ich sehr mag und hiermit sehr gerne weiterempfehle!
Eine tolle Biografie. Toller Schreibstil, viele Details. Für mich eine großartige Lektüre
Ein spannende Romanbiographie über ein interessantes Künstlerpaar.
Zusammen und doch frei „Warum sollte er nur eine Muse haben? Die Blonde und die Dunkle waren wie zwei Hälften, die sich zu einer perfekten Frau ergänzten.“ (S. 173) Die Bildhauerin Clara Westhoff und die Malerin Paula Becker verbindet eine tiefe und innige Freundschaft, als sie 1900 in Worpswede den Lyriker Rainer Maria Rilke kennenlernen. Während er schon erste Erfolge feiert, haben es die Frauen trotz Ausbildung in München, Worpswede, Leipzig und Paris schwer, als Künstlerinnen angesehen zu werden und nicht nur als Frauen, die sich die Zeit bis zur Ehe vertreiben. Dabei ist das für sie keine Option, sie wollen sich nicht zwischen einem Mann und ihrer Arbeit entscheiden müssen. „Aber ihr Leben sollte der Kunst gehören, niemandem sonst!“ (S. 123) Rilke sieht das ganz ähnlich, auch für ihn stehen seine Arbeit und seine Bedürfnisse an allererster Stelle, es sei denn: „Wenn mir die eine begegnet, die in meine Welt der Poesie eintauchen und darin leben mag, dann wäre das ein großes Glück.“ (S. 126) Ich muss zugeben, dass Rilke in der Schule nur kurz behandelt wurde, ich von seiner Frau bis zu diesem Buch noch gar nicht gehört hatte und darum unvoreingenommen an diesen Roman herangehen konnte. Es ist die Geschichte einer großen Frauenfreundschaft, die ohne Männer vielleicht ein ganzes Leben lang gehalten hätte. Doch Paula verguckte sich in den verwitweten Otto Modersohn und Clara verliebt sich schon bei Rilkes erstem Gedicht in ihn. Eine Zeit lang versuchen die Freundinnen, das voreinander geheim zu halten. So wird Clara jedes Mal eifersüchtig, wenn sie Paula und Rilke zusammen sieht, und der genießt die Situation, befeuert sie zum Teil sogar. Es ist aber auch die Geschichte einer idealisierten Liebe, die in der realen Welt nicht bestehen konnte. Für Rilke war es wichtig, Rückzugsräume und Ruhe zu haben und Clara hat das verstanden. Sie hatten klare Vorstellungen von ihrer Ehe, wollten sich Freiräume zum Leben und Arbeiten lassen. Aber sie verdienten nicht regelmäßig und Rilke zog sich gern zurück oder flüchtete, wenn Probleme auftauchten. Lena Johannson beschreibt die drei Künstler, ihre Beziehungen untereinander und zu anderen und ihre Werke sehr bildlich und erzählt die Geschichte abwechselnd aus Claras und Rilkes Sicht, ergänzt durch seine Gedichte, wodurch man ihnen immer sehr nah ist und ihre Gedanken, Gefühle und Entwicklung miterlebt. Dabei kommt Rilke für mich nicht besonders gut weg. Er scheint sehr vergeistigt und lebensfremd, trauert dem Adel seiner Vorfahren und seiner letzten Liebe hinterher. Außerdem kann er schlecht mit Kritik umgehen und ist egoistisch. Für ihn ist es selbstverständlich, dass sich Clara um den schnöden Alltag kümmert. Sie hat es ihm mit ihrem zurückhaltenden und ausgleichenden Wesen aber auch leicht gemacht und gern alles Störende von ihm ferngehalten. Außerdem gewährt die Autorin einen schönen Einblick in das Flair, das damals in Worpswede herrschte, und die Künstler, die dort lebten und arbeiteten. Leider endet die Handlung schon 1903 und die Zeit bis zu Rilkes Tod wird nur noch im Zeitraffer im Epilog erzählt, das hätte für mich noch ausführlicher sein können. Mein Fazit: Ein spannende Romanbiographie über ein interessantes Künstlerpaar.

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Eine wirklich schöne Liebesgeschichte
Ein wirklich interessantes Buch über den Dichter Rilke , seine Frau der Bildhauerin Clara Westhoff und der Malerin Paula Becker. Man bekommt hier einen tiefen Einblick in das Leben von Clara & Rilke und deren beeindruckendes Leben als Künstlerehepaar!
Kunst verbindet
Ich finde die Covergestaltung und damit einhergehenden Widererkennungswert der einzelnen Bände der „Berühmte Paare - große Geschichten“ - Reihe wirklich klasse! Zwei durfte ich bereits lesen und rezensieren und nun reiht sich der dritte Band als Hörbuch ein. Die Geschichte von Clara Westhoff und Rainer Maria Rilke spielt sich in der Kunstwelt ab. Zunächst begleiten wir Clara nach Paris. Dort genießt sie ihr Leben zusammen mit ihrer guten Freundin Paula. Von Rainer Maria Rilke hingegen wird zunächst nicht viel bekannt. Dies ändert sich erst, als die beiden sich im Künstlerdorf Worpswede kennenlernen. Das Hörbuch geleitet die Hörer/innen in knapp 8 Stunden durch die Entstehungsgeschichte der sich allmählich anbahnenden Beziehung, hin zur Ehe und Tochter sowie letztlich zur Trennung. Die wechselnden Erzählperspektiven gestatten das Kennenlernen beider Personen, ihrer Gefühlswelt und Werke. Die Sprecherin, Xenia Noetzelmann, hat eine sehr angenehme und für dieses Hörbuch passende Stimme. Etwas unstimmig ist es zu Beginn bei der Aussprache von französischen Worten. Da wäre etwas mehr Recherche wünschenswert gewesen. Insgesamt begann das Hörbuch stark, hatte für mich in der Mitte einen kleinen Durchhängen und baute sich dann aber wieder gut auf. Zum Ende hin fand ich den emotionalsten Moment in dieser Geschichte, wobei der letzte Abschnitt für meinen Geschmack einen zu langen zeitlichen Rahmen schlichtweg zu kurz wiedergibt und so manches Detail/Tiefgang fehlte. Alles in allem aber ein Hörbuch, dass ich sehr mag und hiermit sehr gerne weiterempfehle!
Eine tolle Biografie. Toller Schreibstil, viele Details. Für mich eine großartige Lektüre
Ein spannende Romanbiographie über ein interessantes Künstlerpaar.
Zusammen und doch frei „Warum sollte er nur eine Muse haben? Die Blonde und die Dunkle waren wie zwei Hälften, die sich zu einer perfekten Frau ergänzten.“ (S. 173) Die Bildhauerin Clara Westhoff und die Malerin Paula Becker verbindet eine tiefe und innige Freundschaft, als sie 1900 in Worpswede den Lyriker Rainer Maria Rilke kennenlernen. Während er schon erste Erfolge feiert, haben es die Frauen trotz Ausbildung in München, Worpswede, Leipzig und Paris schwer, als Künstlerinnen angesehen zu werden und nicht nur als Frauen, die sich die Zeit bis zur Ehe vertreiben. Dabei ist das für sie keine Option, sie wollen sich nicht zwischen einem Mann und ihrer Arbeit entscheiden müssen. „Aber ihr Leben sollte der Kunst gehören, niemandem sonst!“ (S. 123) Rilke sieht das ganz ähnlich, auch für ihn stehen seine Arbeit und seine Bedürfnisse an allererster Stelle, es sei denn: „Wenn mir die eine begegnet, die in meine Welt der Poesie eintauchen und darin leben mag, dann wäre das ein großes Glück.“ (S. 126) Ich muss zugeben, dass Rilke in der Schule nur kurz behandelt wurde, ich von seiner Frau bis zu diesem Buch noch gar nicht gehört hatte und darum unvoreingenommen an diesen Roman herangehen konnte. Es ist die Geschichte einer großen Frauenfreundschaft, die ohne Männer vielleicht ein ganzes Leben lang gehalten hätte. Doch Paula verguckte sich in den verwitweten Otto Modersohn und Clara verliebt sich schon bei Rilkes erstem Gedicht in ihn. Eine Zeit lang versuchen die Freundinnen, das voreinander geheim zu halten. So wird Clara jedes Mal eifersüchtig, wenn sie Paula und Rilke zusammen sieht, und der genießt die Situation, befeuert sie zum Teil sogar. Es ist aber auch die Geschichte einer idealisierten Liebe, die in der realen Welt nicht bestehen konnte. Für Rilke war es wichtig, Rückzugsräume und Ruhe zu haben und Clara hat das verstanden. Sie hatten klare Vorstellungen von ihrer Ehe, wollten sich Freiräume zum Leben und Arbeiten lassen. Aber sie verdienten nicht regelmäßig und Rilke zog sich gern zurück oder flüchtete, wenn Probleme auftauchten. Lena Johannson beschreibt die drei Künstler, ihre Beziehungen untereinander und zu anderen und ihre Werke sehr bildlich und erzählt die Geschichte abwechselnd aus Claras und Rilkes Sicht, ergänzt durch seine Gedichte, wodurch man ihnen immer sehr nah ist und ihre Gedanken, Gefühle und Entwicklung miterlebt. Dabei kommt Rilke für mich nicht besonders gut weg. Er scheint sehr vergeistigt und lebensfremd, trauert dem Adel seiner Vorfahren und seiner letzten Liebe hinterher. Außerdem kann er schlecht mit Kritik umgehen und ist egoistisch. Für ihn ist es selbstverständlich, dass sich Clara um den schnöden Alltag kümmert. Sie hat es ihm mit ihrem zurückhaltenden und ausgleichenden Wesen aber auch leicht gemacht und gern alles Störende von ihm ferngehalten. Außerdem gewährt die Autorin einen schönen Einblick in das Flair, das damals in Worpswede herrschte, und die Künstler, die dort lebten und arbeiteten. Leider endet die Handlung schon 1903 und die Zeit bis zu Rilkes Tod wird nur noch im Zeitraffer im Epilog erzählt, das hätte für mich noch ausführlicher sein können. Mein Fazit: Ein spannende Romanbiographie über ein interessantes Künstlerpaar.
