Café Royal (Italian Edition)
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CAFÉ ROYAL Marco Balzano Das Café Royal, an der Via Marghera ist gut besucht. Einige Gäste kommen herein um einen Espresso zu trinken, etliche gehen nur vorbei. Der Lockdown ist gerade beendet, es zieht die Menschen wieder nach draußen. Manch einer konnte die Ruhe, die der Lockdown mit sich brachte, genießen, die meisten fühlten sich jedoch physisch und psychisch an ihre Grenzen gebracht. Geschickt verwebt Marco Balzano Schicksale oder Lebenssequenzen von 17 Personen und beleuchtet diese aus unterschiedlichen Perspektiven: Ein paar von ihnen kennen sich gut, andere hatten in der Vergangenheit miteinander zu tun, nicht alle mochten sich, wenige jedoch waren oder sind ineinander verliebt. Manuel, z. B. schreibt einen Brief an seinen Freund Luca. Er beschwert sich über seine Frau, von der er in den letzten Jahren nur noch enttäuscht wurde. Sie besitze kein Durchhaltevermögen, schreibt er, beginne alles und brächte nichts zu Ende. Er gesteht, dass er eine andere Frau kennengelernt und es Liebe auf dem ersten Blick gewesen sei. Später kommt seine Frau zu Wort und erzählt ihre Sichtweise auf die Beziehung. Oder wir hören die Geschichte von Ahmed, der seine alte Liebe Barbara nie vergessen konnte. Während des Lockdowns konnte er nur noch an sie denken. Als die Bevölkerung endlich wieder rausgehen durfte, reiste er extra für sie nach Mailand, um in das Café zu gehen, welches sie des Öfteren als ihren Standort postete, dort sieht er sie, doch sie zeigt keine Anzeichen des Erkennens. Ich gebe zu, dass ich mich erst einlesen musste. Kurzgeschichten sind nicht mein bevorzugter Lesestoff, doch nach kurzer Zeit konnte ich mehr hinter den Geschichten erkennen. Die Traurigkeit, die sich hinter den vielen unterschiedlichen Schicksalen versteckt, die Frustration, die die Corona-Krise bei den Menschen ausgelöst hat, der Drang endlich wieder Freude am Leben zu haben - all das hat der Autor perfekt verstanden in Worte zu packen. Nebenbei spricht Balzano ein paar wichtige Themen an, wie die mangelnde Fürsorge und Achtsamkeit für andere Mitmenschen oder die übersättigte, heutige junge Generation. Nicht jede Geschichte wurde zu Ende erzählt. Bei einigen hat es mich nicht gestört, da die Protagonisten mir komplett unsympathisch waren, von anderen hätte ich gerne mehr erfahren. Insgesamt ein kurzweiliges Lesevergnügen. 4/ 5

Das "Cafè Royal", ein Buch, das mich ohne Vorwarnung in seinen Bann zog und mich bis zur letzten Seite nicht mehr gehen ließ.
Ein Buch mit einer Sammlung von Lebenssituationen von den unterschiedlichsten Menschen. Und all das vereint sich an der Via Marghera im Café Royal. 2020 die ersten vorsichtigen Begegnungen nach der Pandemie. Die Menschen sind vorsichtig, gar zurückhaltend und manche wissen nicht mehr, wo sie in ihrem Leben stehen. Die Geschichten handeln um Familie, Liebe und Beziehungen. Freundschaft und das neue Erfinden seiner Selbst. So viele Schicksale kommen hier zusammen, vereinen sich zu einem Ganzen. Tragisch und doch voller Neuanfänge, die einem das Gefühl des warmen Windes und der Sonnenstrahlen eines bevorstehenden Sommers verschaffen. Das Buch ist aufgeteilt in Kurzgeschichten über 17 Personen, die einen Familie, Partner*innen, Freund*innen oder nur vorübergehende Affären. Die Kurzgeschichten sind berührend, humorvoll, melancholisch und lassen einen nochmal zurückblicken auf diese Zeit der Isolation und die Veränderungen, die sie mitbrachte. Ein leiser und ebenso schriller Roman, der uns seine Gefühle übermitteln möchte. Das "Cafè Royal", ein Buch, das mich ohne Vorwarnung in seinen Bann zog und mich bis zur letzten Seite nicht mehr gehen ließ. Ein Buch, das ich vielen Menschen gerne ans Herz legen möchte. Kurzweilig und somit perfekt für einen Sonntagnachmittag, den Urlaub oder als Geschenk für eine Person, die "nicht gerne liest" ;)
Nach ICH BLEIBE HIER ist dies das zweite Buch des Autors, welches ich gelesen habe. In Stil und Dichte ähnlich und einfach leicht zu lesen, findet der Leser hier allerdings keinen Roman mit einem einzigen Handlungsstrang vor, sondern eher einen Episoden-Roman. Man fühlt sich hineingeworfen in ganz viele Geschichten, würde ich es mit einem Film vergleichen, so würden mir Filme wie TATSÄCHLICH LIEBE, NOEL oder NEW YORK, I LOVE YOU einfallen. Mailand 2020 - kurz nach dem Corona-Lockdown. Begegnungen werden allmählich wieder möglich. Jedes Kapitel ist aus der Sicht einer anderen Person geschrieben - in erster oder in dritter Person. Einige Personen trifft man im Buch nur einmal, andere mehrfach an - mal als Hauptperson, mal als Nebenfigur, mal aus der eigenen Sicht, mal aus der des Mitspielers bzw. der Mitspielerin. Es wird geliebt, geflirtet, verlassen, gefunden, getrauert, betrogen, gelogen, verziehen, erkannnt, gehandelt und geträumt. Und der einzige Schnittpunkt ist das Café Royale, in welchem alle Personen mindestens einmal waren oder auf welches sie schauen. Was soll ich sagen - ein wahrlich schönes, leichtes und dabei gewichtiges Buch. Eine gan klare Buchempfehlung für alle, die sich leicht unterhalten lassen wollen, ohne auf seichte Literatur zurückgreifen zu müssen. Ein Wohlfühlbuch mit der gewissen Tiefe.
Sehr kurzweilige Geschichten, die zum Teil miteinander verwoben sind. Sie gehen in die Tiefe und sind wie ein buntes und interessantes Mosaikbild, das die Café-Besucher legen.
Marco Balzanos „Café Royal" ist eine einfühlsame und atmosphärische Sammlung von Kurzgeschichten, die das Leben im von der Pandemie geprägten Mailand 2020 beleuchtet. Die Isolation, die Sehnsucht und das allmähliche Wiedererwachen der menschlichen Beziehungen in einer ausgebremsten Großstadt werden meisterhaft eingefangen. Das Café Royal wird zum Dreh- und Angelpunkt der Geschichten, die Balzano in seinem Roman erzählt. Es ist eines der wenigen Cafés, die während des Lockdowns geöffnet bleiben und zieht Menschen an, die nach langen Monaten der Isolation wieder vorsichtig Kontakt zu anderen suchen. Ein zentraler Ort, an dem verschiedene Charaktere ihre Erfahrungen, Schicksale und Gefühle teilen und sich ihre Geschichten miteinander verweben. „Café Royal“ ist aber viel mehr als nur eine Sammlung von Geschichten – es ist eine Momentaufnahme einer Gesellschaft in einer Ausnahmesituation. Balzano gelingt es, das Lebensgefühl einer Stadt in der Pandemie einzufangen und gleichzeitig universelle Themen menschlicher Beziehungen zu beleuchten. Dabei greift er Themen wie Liebe, Entfremdung, Einsamkeit und die Suche nach zwischenmenschlicher Nähe auf. Besonders beeindruckend ist seine Fähigkeit, die unterschiedlichen Perspektiven der Figuren darzustellen und dabei tief in deren Seelen blicken zu lassen. Die Geschichten sind berührend, amüsant, manchmal melancholisch und regen zum Nachdenken über die Veränderungen an, die die Pandemie in unser aller Leben gebracht hat. Eindrucksvoll beschreibt er die Auswirkungen der Pandemie auf das Leben der Menschen und spricht dabei gleichzeitig aktuelle gesellschaftliche Fragen an, wie die mangelnde Fürsorge füreinander und die Herausforderungen, die die Krise mit sich gebracht hat. Die Geschichten im Café Royal sind ebenso zart wie intensiv, voller Emotionen und leiser Beobachtungen. Ein kurzweiliges, aber tiefgründiges Lesevergnügen, das sowohl durch seine Charaktervielfalt als auch durch die sprachliche Eleganz überzeugt. Wer Kurzgeschichten schätzt, die sich zu einem großen Ganzen zusammenfügen und dabei tief in die menschliche Psyche eintauchen, wird dieses Buch lieben. Aus dem Italienischen von Peter Klöss.

Ein enttäuschender Ausflug ins Café Royal
Im Sommer 2020 füllt sich Mailand nach dem ersten Lockdown langsam wieder mit Leben. Im Zentrum steht das Café Royal – so zumindest der Klappentext. Und ja, das Café sowie die Via Marghera tauchen in den Kurzgeschichten immer wieder auf, doch so präsent, wie ich es erwartet hatte, ist das Café letztlich nicht. Ich muss ehrlich sagen, dass ich mit Balzanos Romanen deutlich mehr anfangen kann als mit diesem Sammelsurium an Kurzgeschichten. Manche Charaktere blieben für mich zu blass, von anderen hätte ich gerne mehr erfahren, und einige waren mir einfach unsympathisch oder suspekt. Offenbar liegt meine Begeisterung für Kurzgeschichten eher in der japanischen Literatur - schade, denn Balzanos Romane lese ich sehr gerne. Zwar bieten die kurzen Skizzen interessante Einblicke in die Figuren, doch der Funke ist bei mir selten übergesprungen. Vielleicht lag es daran, dass ich einen stärkeren Zusammenhang zwischen den Geschichten erwartet hatte. Oder, es fehlt mir an der nötigen Beobachtungsgabe, um die kurzen Darstellungen richtig zu würdigen. Trotzdem möchte ich betonen, dass Marco Balzano einen großartigen Erzählstil hat. Doch dieses Buch bleibt für mich leider hinter den Erwartungen zurück.
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CAFÉ ROYAL Marco Balzano Das Café Royal, an der Via Marghera ist gut besucht. Einige Gäste kommen herein um einen Espresso zu trinken, etliche gehen nur vorbei. Der Lockdown ist gerade beendet, es zieht die Menschen wieder nach draußen. Manch einer konnte die Ruhe, die der Lockdown mit sich brachte, genießen, die meisten fühlten sich jedoch physisch und psychisch an ihre Grenzen gebracht. Geschickt verwebt Marco Balzano Schicksale oder Lebenssequenzen von 17 Personen und beleuchtet diese aus unterschiedlichen Perspektiven: Ein paar von ihnen kennen sich gut, andere hatten in der Vergangenheit miteinander zu tun, nicht alle mochten sich, wenige jedoch waren oder sind ineinander verliebt. Manuel, z. B. schreibt einen Brief an seinen Freund Luca. Er beschwert sich über seine Frau, von der er in den letzten Jahren nur noch enttäuscht wurde. Sie besitze kein Durchhaltevermögen, schreibt er, beginne alles und brächte nichts zu Ende. Er gesteht, dass er eine andere Frau kennengelernt und es Liebe auf dem ersten Blick gewesen sei. Später kommt seine Frau zu Wort und erzählt ihre Sichtweise auf die Beziehung. Oder wir hören die Geschichte von Ahmed, der seine alte Liebe Barbara nie vergessen konnte. Während des Lockdowns konnte er nur noch an sie denken. Als die Bevölkerung endlich wieder rausgehen durfte, reiste er extra für sie nach Mailand, um in das Café zu gehen, welches sie des Öfteren als ihren Standort postete, dort sieht er sie, doch sie zeigt keine Anzeichen des Erkennens. Ich gebe zu, dass ich mich erst einlesen musste. Kurzgeschichten sind nicht mein bevorzugter Lesestoff, doch nach kurzer Zeit konnte ich mehr hinter den Geschichten erkennen. Die Traurigkeit, die sich hinter den vielen unterschiedlichen Schicksalen versteckt, die Frustration, die die Corona-Krise bei den Menschen ausgelöst hat, der Drang endlich wieder Freude am Leben zu haben - all das hat der Autor perfekt verstanden in Worte zu packen. Nebenbei spricht Balzano ein paar wichtige Themen an, wie die mangelnde Fürsorge und Achtsamkeit für andere Mitmenschen oder die übersättigte, heutige junge Generation. Nicht jede Geschichte wurde zu Ende erzählt. Bei einigen hat es mich nicht gestört, da die Protagonisten mir komplett unsympathisch waren, von anderen hätte ich gerne mehr erfahren. Insgesamt ein kurzweiliges Lesevergnügen. 4/ 5

Das "Cafè Royal", ein Buch, das mich ohne Vorwarnung in seinen Bann zog und mich bis zur letzten Seite nicht mehr gehen ließ.
Ein Buch mit einer Sammlung von Lebenssituationen von den unterschiedlichsten Menschen. Und all das vereint sich an der Via Marghera im Café Royal. 2020 die ersten vorsichtigen Begegnungen nach der Pandemie. Die Menschen sind vorsichtig, gar zurückhaltend und manche wissen nicht mehr, wo sie in ihrem Leben stehen. Die Geschichten handeln um Familie, Liebe und Beziehungen. Freundschaft und das neue Erfinden seiner Selbst. So viele Schicksale kommen hier zusammen, vereinen sich zu einem Ganzen. Tragisch und doch voller Neuanfänge, die einem das Gefühl des warmen Windes und der Sonnenstrahlen eines bevorstehenden Sommers verschaffen. Das Buch ist aufgeteilt in Kurzgeschichten über 17 Personen, die einen Familie, Partner*innen, Freund*innen oder nur vorübergehende Affären. Die Kurzgeschichten sind berührend, humorvoll, melancholisch und lassen einen nochmal zurückblicken auf diese Zeit der Isolation und die Veränderungen, die sie mitbrachte. Ein leiser und ebenso schriller Roman, der uns seine Gefühle übermitteln möchte. Das "Cafè Royal", ein Buch, das mich ohne Vorwarnung in seinen Bann zog und mich bis zur letzten Seite nicht mehr gehen ließ. Ein Buch, das ich vielen Menschen gerne ans Herz legen möchte. Kurzweilig und somit perfekt für einen Sonntagnachmittag, den Urlaub oder als Geschenk für eine Person, die "nicht gerne liest" ;)
Nach ICH BLEIBE HIER ist dies das zweite Buch des Autors, welches ich gelesen habe. In Stil und Dichte ähnlich und einfach leicht zu lesen, findet der Leser hier allerdings keinen Roman mit einem einzigen Handlungsstrang vor, sondern eher einen Episoden-Roman. Man fühlt sich hineingeworfen in ganz viele Geschichten, würde ich es mit einem Film vergleichen, so würden mir Filme wie TATSÄCHLICH LIEBE, NOEL oder NEW YORK, I LOVE YOU einfallen. Mailand 2020 - kurz nach dem Corona-Lockdown. Begegnungen werden allmählich wieder möglich. Jedes Kapitel ist aus der Sicht einer anderen Person geschrieben - in erster oder in dritter Person. Einige Personen trifft man im Buch nur einmal, andere mehrfach an - mal als Hauptperson, mal als Nebenfigur, mal aus der eigenen Sicht, mal aus der des Mitspielers bzw. der Mitspielerin. Es wird geliebt, geflirtet, verlassen, gefunden, getrauert, betrogen, gelogen, verziehen, erkannnt, gehandelt und geträumt. Und der einzige Schnittpunkt ist das Café Royale, in welchem alle Personen mindestens einmal waren oder auf welches sie schauen. Was soll ich sagen - ein wahrlich schönes, leichtes und dabei gewichtiges Buch. Eine gan klare Buchempfehlung für alle, die sich leicht unterhalten lassen wollen, ohne auf seichte Literatur zurückgreifen zu müssen. Ein Wohlfühlbuch mit der gewissen Tiefe.
Sehr kurzweilige Geschichten, die zum Teil miteinander verwoben sind. Sie gehen in die Tiefe und sind wie ein buntes und interessantes Mosaikbild, das die Café-Besucher legen.
Marco Balzanos „Café Royal" ist eine einfühlsame und atmosphärische Sammlung von Kurzgeschichten, die das Leben im von der Pandemie geprägten Mailand 2020 beleuchtet. Die Isolation, die Sehnsucht und das allmähliche Wiedererwachen der menschlichen Beziehungen in einer ausgebremsten Großstadt werden meisterhaft eingefangen. Das Café Royal wird zum Dreh- und Angelpunkt der Geschichten, die Balzano in seinem Roman erzählt. Es ist eines der wenigen Cafés, die während des Lockdowns geöffnet bleiben und zieht Menschen an, die nach langen Monaten der Isolation wieder vorsichtig Kontakt zu anderen suchen. Ein zentraler Ort, an dem verschiedene Charaktere ihre Erfahrungen, Schicksale und Gefühle teilen und sich ihre Geschichten miteinander verweben. „Café Royal“ ist aber viel mehr als nur eine Sammlung von Geschichten – es ist eine Momentaufnahme einer Gesellschaft in einer Ausnahmesituation. Balzano gelingt es, das Lebensgefühl einer Stadt in der Pandemie einzufangen und gleichzeitig universelle Themen menschlicher Beziehungen zu beleuchten. Dabei greift er Themen wie Liebe, Entfremdung, Einsamkeit und die Suche nach zwischenmenschlicher Nähe auf. Besonders beeindruckend ist seine Fähigkeit, die unterschiedlichen Perspektiven der Figuren darzustellen und dabei tief in deren Seelen blicken zu lassen. Die Geschichten sind berührend, amüsant, manchmal melancholisch und regen zum Nachdenken über die Veränderungen an, die die Pandemie in unser aller Leben gebracht hat. Eindrucksvoll beschreibt er die Auswirkungen der Pandemie auf das Leben der Menschen und spricht dabei gleichzeitig aktuelle gesellschaftliche Fragen an, wie die mangelnde Fürsorge füreinander und die Herausforderungen, die die Krise mit sich gebracht hat. Die Geschichten im Café Royal sind ebenso zart wie intensiv, voller Emotionen und leiser Beobachtungen. Ein kurzweiliges, aber tiefgründiges Lesevergnügen, das sowohl durch seine Charaktervielfalt als auch durch die sprachliche Eleganz überzeugt. Wer Kurzgeschichten schätzt, die sich zu einem großen Ganzen zusammenfügen und dabei tief in die menschliche Psyche eintauchen, wird dieses Buch lieben. Aus dem Italienischen von Peter Klöss.

Ein enttäuschender Ausflug ins Café Royal
Im Sommer 2020 füllt sich Mailand nach dem ersten Lockdown langsam wieder mit Leben. Im Zentrum steht das Café Royal – so zumindest der Klappentext. Und ja, das Café sowie die Via Marghera tauchen in den Kurzgeschichten immer wieder auf, doch so präsent, wie ich es erwartet hatte, ist das Café letztlich nicht. Ich muss ehrlich sagen, dass ich mit Balzanos Romanen deutlich mehr anfangen kann als mit diesem Sammelsurium an Kurzgeschichten. Manche Charaktere blieben für mich zu blass, von anderen hätte ich gerne mehr erfahren, und einige waren mir einfach unsympathisch oder suspekt. Offenbar liegt meine Begeisterung für Kurzgeschichten eher in der japanischen Literatur - schade, denn Balzanos Romane lese ich sehr gerne. Zwar bieten die kurzen Skizzen interessante Einblicke in die Figuren, doch der Funke ist bei mir selten übergesprungen. Vielleicht lag es daran, dass ich einen stärkeren Zusammenhang zwischen den Geschichten erwartet hatte. Oder, es fehlt mir an der nötigen Beobachtungsgabe, um die kurzen Darstellungen richtig zu würdigen. Trotzdem möchte ich betonen, dass Marco Balzano einen großartigen Erzählstil hat. Doch dieses Buch bleibt für mich leider hinter den Erwartungen zurück.