Breakaway: Gefühle kann man nicht leugnen

Breakaway: Gefühle kann man nicht leugnen

E-Book
5.01
JugendromanMitschülerBelletristikHomosexualität

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Haupt-Genre
N/A
Sub-Genre
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Format
E-Book
Seitenzahl
576
Preis
6.99 €

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1
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Vorweg: noch schwanke ich zwischen zwei Stern-Varianten, aber durch das Schreiben erlange ich ein jedes Mal Klarheit. Es ist ein sehr sozial-kritisches Buch. Teilweise hat es mich an die 90er Jahre Talkshows erinnert oder an die Fake-Dailies, die jeden Nachmittag viele Menschen vor den Bildschirm locken, die entweder nicht wissen, was sie machen sollen oder aber zeit schinden wollen und Haushalt nebenbei erledigen. Von diesen Sendungen halte ich recht wenig, aber ab und zu muss man sich dem wohl stellen - wenn man wissen will, wie andere Leute so "ticken". Die Ausdrücke, die die Kids verwenden, waren für mich ein Schock! Ich zähle zu der "Dawson's Creek" (die erste Serie in der sich zwei Jungs - im TV!! - küssten! - später folgten zwei Mädels, die sich in der Serie "Buffy" knutschten) Generation und wir benutzen solch eine Sprachweise nicht. Jedenfalls ich benutze solche Wörter nicht (weder in meinen eigenen Werken, noch zu Hause - schon allein meines Sohnes wegen). Andere Zeit, andere Ausdrücke. Ein weiterer Punkt, den Mister Xander ansprach, sind die Alkoholiker. Kein Erwachsener sollte von einem Kind verlangen für sich Bier zu holen. Sorry, aber das geht mal gar nicht. Es ist wichtig solche Themen anzusprechen - denn sie werden viel zu oft verschwiegen. Familien geben an, sie seien Vornehmen und leben in einem idylischen Haushalt: doch das stimmt nicht. Es spielt keine Rolle, ob man sich mit Bier oder Wein "die Kante gibt", es kommt am Ende aufs Gleiche raus. Wie kann man Geld für so etwas ausgeben, aber seinem Kind nicht mal genug für einen Schulausflug mitgeben? Es ist schlimm zu lesen, wie 14jährige schon zum Glimmstängel greifen müssen - um cool zu wirken. Cool ist der, der sich gegen die Mehrheit stellt. Wie kann eine Mutter ihrem Kind, welches gerade mal in die Pubertät kam, ZWINGEN mit jemanden zu schlafen? Ja, okay. Er wurde nicht wirklich gezungen, aber so lange bedrängt, dass er nicht anders konnte. Und wie kann eine Mutter nur ihrer Tochter erlauben, schon so früh mit Jungs zu schlafen? Dies sind nur wenige Punkte, die man bedenken sollte. Kommen wir zum Hauptanliegen des Autors: Wenn man jemanden liebt und nicht weiß, wie der andere dazu steht, ist es schlimm. All die Fragen, die einem durch den Kopf gehen. Schlaflose Nächte, verzweifelte Träume, haltlose Tränen. Wäre es nicht schön, in einer Welt zu leben, in der es egal ist mit wem man zusammen ist? Sollte man in der heutigen Zeit nicht annehmen, dass wir eine starke Generation sind? Die jegliche Konventionen über Bord werfen und sich einfach den Gefühlen überlassen? Flower-Power ;-) Es sollte mehr Bücher dieser Art geben. Bücher, die sich dem Thema kritisch stellen - aber nicht zu sehr ins Eingemachte gehen. Bücher, die ein Junge oder ein Mädchen lesen sollte, wenn es nicht weiß, was es empfinden sollte?! Vielleicht nicht unbedingt mit diesen krassen Ausdrücken, aber ähnlich gestrickt? Wir alle sind oder waren auf der Suche nach etwas. Meistens sind wir auf der Suche nach unserem wahren Ich. Menschen, die nicht zu sich stehen können, gehen früher oder später ein. Sie verleugnen sich und belügen all jene, die sie kennen. Ich hoffe, eines Tages, werden Schüler ihre Mitschüler nicht mehr beleidigen, die "anders" sind. Man sollte sich nicht schämen, für das, was man zu sein glaubt. In der Pubertät durchlebt man schon mehr als genug. Plötzlich hat man Gefühle, die man vorher nicht hatte. Wäre es denn da nicht schön, zu seinen Eltern gehen zu können und mit ihnen darüber sprechen? Wäre es nicht toll zu wissen, dass man von seinen Freunden nicht verstoßen wird, wenn man sich "outet"? All dies kam mir in den Sinn, während ich es las. Es ist gewiss nicht einwandfrei geschrieben, es liest sich allerdings meist sehr flüssig. Aber es ist die Realität. Die traurige Wahrheit. Über die Charaktere möchte ich gar nicht so viel erzählen - da sollte man sich selbst ein Bild machen. Wobei: Sabine mochte ich gar nicht. Für mich war sie von Anfang an Falsch. Michelle fand ich nett. Frau Bach ist der Hammer. Den zweiten Teil des Buches fand ich besser. Es war erzählerischer und sehr persönlich. Allerdings auch die Tagebuchseiten haben mich begeistert. Anfangs gab es gewiss auch einiges zum Schmunzeln. Gänsehaut hab ich auch an der einen oder anderen Stelle bekommen. Die einzelnen Sätze, die dick hervorgehoben wurden: sehr, sehr cool. Wirklich. Hier und da hab ich ein Komma vermisst. Den einen oder anderen Schönheitsfehler hab ich auch gelesen, aber wir nennen es mal Tippfehler und künstlerische Freiheit. Wie dem auch sei, alles in allem ist es gelungener Roman eines jungen Autors. Witzig, wie er seine eigenen Bücher mit einbaute ;-)

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