Böses Glück
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Tove Ditlevsen (1917–1976), geboren in Kopenhagen, galt lange Zeit als Schriftstellerin, die nicht in die literarischen Kreise ihrer Zeit passte. Sie stammte aus der Arbeiterklasse und schrieb offen über die Höhen und Tiefen ihres Lebens. Heute gilt sie als eine der großen literarischen Stimmen Dänemarks und Vorläuferin von Autorinnen wie Annie Ernaux und Rachel Cusk. Die »Kopenhagen-Trilogie« mit den drei Bänden »Kindheit«, »Jugend« und »Abhängigkeit« ist ihr zentrales Werk, in dem sie das Porträt einer Frau schafft, die entschieden darauf besteht, ihr Leben nach den eigenen Vorstellungen zu leben. Die »Kopenhagen-Trilogie« erscheint in über dreißig Sprachen und wird international als große literarische Wiederentdeckung gefeiert.
Beiträge
Kurzgeschichten
Ich wusste nicht, dass das Buch Kurzgeschichten umfasst. Die meisten Bücher mit Kurzgeschichten, kommen nie bei mir an. Aber Toves Schreibstil ist einfach außergewöhnlich. Sie schreibt hart und düster und direkt. Sie schreibt Geschichten aus dem Leben. Meist aus der Perspektive von Kindern oder Frauen aber es gab auch hier die Perspektive des Mannes. Ich finde es heraus ragend wie sie schreibt, wenn man weiß, in welch einer Zeit sie lebte. Die aller letzte Geschichte ist eigentlich ihre eigene. Zumindest schafft Toves es, dass mich die kurzen Geschichten tatsächlich berühren. Und eigentlich sind es Geschichten, die man nicht an einem Stück durchlesen sollte, weil sie eigentlich nachhallen.
Beeindruckend, die Autorin schafft atmosphärische Dichte auf wenigen Seiten
Bedrückend schön geschrieben, intensive Geschichten die ich sacken lassen musste
Tove Ditlevsen - ,,Böses Glück" -- Storys -- Seit der ,,Kopenhagen - Trilogie" bin ich großer Fan von Ditlevsen und kaufe jedes Buch blind, wenn neue Geschichten erscheinen. Was Kurzgeschichten angeht, bin ich schon häufiger mal enttäuscht worden. Bei diesen 15 Geschichten ist eine Enttäuschung zum Glück ausgeblieben. Erschienen sind die Geschichten 1952 und 1963. Eine Auswahl dieser hat der @aufbau Verlag hier herausgebracht. Die Protagonisten sind meist Frauen unterschiedlichsten Alters, welche in Dänemark leben. Man bemerkt sofort, dass die Autorin auch Erlebnisse aus ihrem Alltag verarbeitet hat. Dies merkt man, wenn man die autobiografische Kopenhagen Reihe gelesen hat. Oft geht es um den ganz normalen Alltag, in denen die Gedanken der Frauen und Mädchen im Zentrum stehen. Häufig geht es um die Frage: ,,Wie wäre es, wenn alles anders gekommen wäre" oder ,,Wie wird mein weiteres Leben verlaufen?". Je nach Alter sind das zentrale Themen, die behandelt werden. Natürlich auch die Rolle der modernen Frau, in einer von Männern dominierten Welt, findet auch hier Beachtung. Ein ganz großer Gewinn ist es, diese Geschichten zu lesen. Keine ist mir negativ aufgefallen. Alle konnten mich zum Nachdenken anregen und werden mich auch so schnell nicht loslassen. Es sind eben Geschichten aus dem Alltag, bei denen sich jeder in gewissen Szenen widerspiegeln kann. Um eine Geschichte besonders zu loben: ,,Ein morgen in einem Wohngebiet". Hier geht es um ein kleines Mädchen, welches mit ihrem Vater umzieht, da er einen neuen Job annimmt, da er sich von seiner Frau trennt. Ihre Mutter und ihr Bruder bleiben in der Heimat. Die Trennung der Eltern versteht die kleine noch nicht und ihre Eltern erklären es auch nicht. Sie denkt, sie fährt mit dem Vater in den Urlaub und sieht ihre Mutter bald wieder. Auf 9 Seiten schreibt Ditlevsen eine kleine Geschichte, die so viele Emotionen im Leser weckt, das es fast schon gruselig ist. Was für eine begabte Autorin. Die Geschichten halten über das gesamte Buch hinweg dieses hohe Niveau. Eine ganz große Empfehlung von mir. Das ist große Literatur in meinen Augen.

Ein schmales Buch mit Kurzgeschichten, die trotzdem sehr viel Inhalt haben. Sprachlich fesselnd geschrieben, in einer meist düsteren Stimmung, sollte man sich für dieses Werk die Zeit nehmen, jede Geschichte wirken zu lassen.
Eine bedrückende Sammlung an Kurzgeschichten, die das Düstere in der häuslichen Sphäre in den Mittelpunkt rücken. Wir treffen entfremdete Eheleute, unglückliche Frauen, einsame Kinder und kalte Männer in kurzen Momentaufnahmen ihres Lebens. Flüchtige Einblicke, die vorallem Beziehungen und Gefühle vermitteln. Glück so scheint es ist für niemand erreichbar, dass Zuhause ein emotionales Minenfeld. Tove Ditlevsens schreibt aus einer so überzeugend trüben und unerbittlichen Perspektive über Einsamkeit, Isolation und Desillusion, dass es manchmal schwer zu ertragen ist. Dabei sind es die kleinen Momente, in den Familien- und Paardynamiken, die den größten Schaden anrichten und großen Dramen unnötig machen. Obwohl die Geschichten sich sehr intim anfühlen, da es sehr um das Innere der Menschen geht, wird durch den nüchternen Stil eine Distanz aufgebaut, hier wird nicht versucht Sympathie zu wecken, sondern einfach erzählt wie es ist und dadurch gewinnen Geschichten an Stärke. Meine drei Favoriten waren: Ein gutes Geschäft, Abend und Das eigensinnige Leben.
Toves Stil ist unverkennbar auch in kurzen Geschichten zu spüren. Jedoch liegt darin nicht ihre größte Stärke. Ich kann nur empfehlen ihre anderen Romane zu lesen. Böses Glück ist eher nette und kurze Lektüre für nebenbei.
Einige der Kurzgeschichten sind sehr ergreifend, andere haben mich weniger berührt. Lesenswert sind sie alle!
Wer einen Einstieg in Tove Ditlevsens Werk sucht, findet ihn in diesem Band mit fünfzehn Storys. Die Kurzgeschichten erzählen von Menschen, die nach dem kleinen, Glück suchen und es nicht oder nur als böse, vergiftete Variante, als böses Glück eben finden. Nichts entgeht Tove Ditlevsens sezierendem Blick, dem wir die Schilderung der vermutlich zumeist selbst erlebten Alltagskatastrophen verdanken.
In meinen Augen Toves bestes Buch. In den Kurzgeschichten sitz jeder Satz und Tove gelingt es mit wenig Worten, auszudrücken, was andere in ganzen Romanen unterbringen. Jede Geschichte macht nachdenklich und während der 170 Seiten Lektüre, wird die lesende Person angeregt über eine Handvoll (eher zwei) zwischenmenschliche Beziehungsdynamiken nachzudenken, die heute genauso aktuell sind wie vor 100 Jahren. Unbedingt Lesen!
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Autorenbeschreibung
Tove Ditlevsen (1917–1976), geboren in Kopenhagen, galt lange Zeit als Schriftstellerin, die nicht in die literarischen Kreise ihrer Zeit passte. Sie stammte aus der Arbeiterklasse und schrieb offen über die Höhen und Tiefen ihres Lebens. Heute gilt sie als eine der großen literarischen Stimmen Dänemarks und Vorläuferin von Autorinnen wie Annie Ernaux und Rachel Cusk. Die »Kopenhagen-Trilogie« mit den drei Bänden »Kindheit«, »Jugend« und »Abhängigkeit« ist ihr zentrales Werk, in dem sie das Porträt einer Frau schafft, die entschieden darauf besteht, ihr Leben nach den eigenen Vorstellungen zu leben. Die »Kopenhagen-Trilogie« erscheint in über dreißig Sprachen und wird international als große literarische Wiederentdeckung gefeiert.
Beiträge
Kurzgeschichten
Ich wusste nicht, dass das Buch Kurzgeschichten umfasst. Die meisten Bücher mit Kurzgeschichten, kommen nie bei mir an. Aber Toves Schreibstil ist einfach außergewöhnlich. Sie schreibt hart und düster und direkt. Sie schreibt Geschichten aus dem Leben. Meist aus der Perspektive von Kindern oder Frauen aber es gab auch hier die Perspektive des Mannes. Ich finde es heraus ragend wie sie schreibt, wenn man weiß, in welch einer Zeit sie lebte. Die aller letzte Geschichte ist eigentlich ihre eigene. Zumindest schafft Toves es, dass mich die kurzen Geschichten tatsächlich berühren. Und eigentlich sind es Geschichten, die man nicht an einem Stück durchlesen sollte, weil sie eigentlich nachhallen.
Beeindruckend, die Autorin schafft atmosphärische Dichte auf wenigen Seiten
Bedrückend schön geschrieben, intensive Geschichten die ich sacken lassen musste
Tove Ditlevsen - ,,Böses Glück" -- Storys -- Seit der ,,Kopenhagen - Trilogie" bin ich großer Fan von Ditlevsen und kaufe jedes Buch blind, wenn neue Geschichten erscheinen. Was Kurzgeschichten angeht, bin ich schon häufiger mal enttäuscht worden. Bei diesen 15 Geschichten ist eine Enttäuschung zum Glück ausgeblieben. Erschienen sind die Geschichten 1952 und 1963. Eine Auswahl dieser hat der @aufbau Verlag hier herausgebracht. Die Protagonisten sind meist Frauen unterschiedlichsten Alters, welche in Dänemark leben. Man bemerkt sofort, dass die Autorin auch Erlebnisse aus ihrem Alltag verarbeitet hat. Dies merkt man, wenn man die autobiografische Kopenhagen Reihe gelesen hat. Oft geht es um den ganz normalen Alltag, in denen die Gedanken der Frauen und Mädchen im Zentrum stehen. Häufig geht es um die Frage: ,,Wie wäre es, wenn alles anders gekommen wäre" oder ,,Wie wird mein weiteres Leben verlaufen?". Je nach Alter sind das zentrale Themen, die behandelt werden. Natürlich auch die Rolle der modernen Frau, in einer von Männern dominierten Welt, findet auch hier Beachtung. Ein ganz großer Gewinn ist es, diese Geschichten zu lesen. Keine ist mir negativ aufgefallen. Alle konnten mich zum Nachdenken anregen und werden mich auch so schnell nicht loslassen. Es sind eben Geschichten aus dem Alltag, bei denen sich jeder in gewissen Szenen widerspiegeln kann. Um eine Geschichte besonders zu loben: ,,Ein morgen in einem Wohngebiet". Hier geht es um ein kleines Mädchen, welches mit ihrem Vater umzieht, da er einen neuen Job annimmt, da er sich von seiner Frau trennt. Ihre Mutter und ihr Bruder bleiben in der Heimat. Die Trennung der Eltern versteht die kleine noch nicht und ihre Eltern erklären es auch nicht. Sie denkt, sie fährt mit dem Vater in den Urlaub und sieht ihre Mutter bald wieder. Auf 9 Seiten schreibt Ditlevsen eine kleine Geschichte, die so viele Emotionen im Leser weckt, das es fast schon gruselig ist. Was für eine begabte Autorin. Die Geschichten halten über das gesamte Buch hinweg dieses hohe Niveau. Eine ganz große Empfehlung von mir. Das ist große Literatur in meinen Augen.

Ein schmales Buch mit Kurzgeschichten, die trotzdem sehr viel Inhalt haben. Sprachlich fesselnd geschrieben, in einer meist düsteren Stimmung, sollte man sich für dieses Werk die Zeit nehmen, jede Geschichte wirken zu lassen.
Eine bedrückende Sammlung an Kurzgeschichten, die das Düstere in der häuslichen Sphäre in den Mittelpunkt rücken. Wir treffen entfremdete Eheleute, unglückliche Frauen, einsame Kinder und kalte Männer in kurzen Momentaufnahmen ihres Lebens. Flüchtige Einblicke, die vorallem Beziehungen und Gefühle vermitteln. Glück so scheint es ist für niemand erreichbar, dass Zuhause ein emotionales Minenfeld. Tove Ditlevsens schreibt aus einer so überzeugend trüben und unerbittlichen Perspektive über Einsamkeit, Isolation und Desillusion, dass es manchmal schwer zu ertragen ist. Dabei sind es die kleinen Momente, in den Familien- und Paardynamiken, die den größten Schaden anrichten und großen Dramen unnötig machen. Obwohl die Geschichten sich sehr intim anfühlen, da es sehr um das Innere der Menschen geht, wird durch den nüchternen Stil eine Distanz aufgebaut, hier wird nicht versucht Sympathie zu wecken, sondern einfach erzählt wie es ist und dadurch gewinnen Geschichten an Stärke. Meine drei Favoriten waren: Ein gutes Geschäft, Abend und Das eigensinnige Leben.
Toves Stil ist unverkennbar auch in kurzen Geschichten zu spüren. Jedoch liegt darin nicht ihre größte Stärke. Ich kann nur empfehlen ihre anderen Romane zu lesen. Böses Glück ist eher nette und kurze Lektüre für nebenbei.
Einige der Kurzgeschichten sind sehr ergreifend, andere haben mich weniger berührt. Lesenswert sind sie alle!
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In meinen Augen Toves bestes Buch. In den Kurzgeschichten sitz jeder Satz und Tove gelingt es mit wenig Worten, auszudrücken, was andere in ganzen Romanen unterbringen. Jede Geschichte macht nachdenklich und während der 170 Seiten Lektüre, wird die lesende Person angeregt über eine Handvoll (eher zwei) zwischenmenschliche Beziehungsdynamiken nachzudenken, die heute genauso aktuell sind wie vor 100 Jahren. Unbedingt Lesen!