Bleib: Roman | »Man will unbedingt dranbleiben an dieser wilden, durchgeknallten Geschichte. Faszinierend!« Christine Westermann
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Konnte keine richtige Verbindung aufbauen
Im Großen und Ganzen ist das Buch gut geschrieben. Ich mag den Schreibstil der Autorin, aber ich konnte weder zu M. noch zu der Protagonistin eine Verbindung aufbauen. Das Thema des Buches ist tragisch, aber es hat mich nicht tief berührt. Würde ich vermutlich nicht noch mal lesen.
Makabere und gleichzeitig feinfühlig zarte Liebes-/Lebensbeichte - sprachlich und in der Zeichnung der Figuren sehr beeindruckend aber sicher polarisierend!
Das Buch polarisiert, keine Frage. Und es hallt nach, aber mich hat es nicht abgeholt. Dabei wollte ich es so gern mögen, eine außergewöhnliche Geschichte und ein grandioses Setting. S. verbringt mit ihrem Geliebten ein Wochenende in einem Chalet in den Bergen. Am Morgen findet sie seine Leiche im See. Sie schafft es nicht, sich von ihm zu trennen, er soll bei ihr bleiben, egal ob tot oder lebendig. Ich fand die Story ziemlich makaber und deprimierend, S. kommt mir psychisch gestört vor. Der Schreibstil ist angenehm, die Geschichte äußerst merkwürdig. Wer sich für die Analyse einer kranken Psyche interessiert, wird das Buch vermutlich spannend finden.
📌 "Liebesbeziehungen wandeln sich, da bin ich sicher, aber sterbendes Begehren ist sterbendes Begehren. Punkt." - S. 27 Große Erwartungen hatte ich an "Bleib". Der Klappentext klang so vielversprechend, das Cover war so stimmig und "Das wirkliche Leben" selbiger Autorin hat mir einst sehr gut gefallen. Zum Inhalt: Eine Frau verweilt mit der Leiche ihres plötzlich verstorbenen Geliebten; kann und möchte sich nicht von ihm trennen. Sie erklärt sich und ihr Leben in Briefen an seine Ehefrau. Meine Meinung: Leider war die namenlose Protagonistin (für mich) keine Sympathieträgerin. Ihre Intentionen, den Leichnam zu behalten, um noch Zeit mit ihm zu verbringen waren für mich nicht nachvollziehbar und wurden es auch nicht durch die Schilderung ihrer Lebensgeschichte. Die Namenlosigkeit der Protagonistin und ihres Geliebten, fand ich übrigens in Bezug auf die Tragik der Handlung, die doch zumindest im Ansatz rührend und bewegend hätte sein müssen nüchtern, distanziert und unangemessen. In meinen persönlichen Erwartungen, die ich anhand des Klappentextes an diese Geschichte hatte, ging es um die Beziehung der Erzählerin zu ihrem verstorbenen Geliebten, um das Zwischenmenschliche, Persönliche, Besondere zwischen den Beiden. Das was plötzlich fehlt und Trauer und Einsamkeit verursacht. Ich dachte, ich bekomme ein Buch über Trauerarbeit bzw. Trauerverarbeitung. Gelesen habe ich eine Geschichte über eine Frau, die irgendwie sinnbefreit die immer weiter verwesende Leiche ihres Geliebten auf dem Rücksitz ihres Autos transportiert. Das war inhaltlich leider am Ende kein Buch für mich, auch wenn ich den Schreibstil von Adeline Dieudonné sehr mag.
Außergewöhnlich und vor allem ab der zweiten Hälfte konnte es mich emotional noch so berühren. Krasse Thematiken werden hier angesprochen!
Gekauft. Gelesen und geliebt. In dieser Geschichte verfolgen wir unsere namenlose Erzählerin, wie auch Protagonistin über eine Spanne von ein paar Tagen. Sie findet ihren Freund M. tod im See auf und macht dann was, was sie hier auch versucht bildhaft darzustellen. Sie bleibt bei ihm und kümmert sich um die Leiche. Immer wieder springt sie in ihren Gedanken zu Erinnerungen aus ihrer Vergangenheit und dadurch auch zu krassen Themen. Der Schreibstil in der Übersetzung aus dem französischen von Sina de Malafosse fand ich unglaublich gut. Finde man muss sich ein bisschen draufeinlassen, auch wenn es nicht ganz der normalen logischen Vorgehensweise ist. "Leicht zu tragen und stark zu spüren".
Es war schwierig eine Sternewertung zu geben.
Da dieses Buch etwas zwischen genial und flüssiger Schreibstil aber auch absurd und beklemmend war, fand ich das Bewerten ziemlich schwierig. Schlussendlich hätte es alles sein können zwischen 1.5 bis 4.5 Sternen. Die Länge des Buches war gut für eine solche Art der Erzählung, das Buch besteht sozusagen "nur" aus zwei Briefen. Wenn man Bücher mag, die nicht der Norm entsprechen, und mit dem Thema Tod klarkommt, kann man es lesen. :)
Hab noch nie so ein makabres Buch gelesen. Das war auf eine ganz andere Art abgründig aber SO. GUT. Sehr beeindruckend, mit Sicherheit aber auch polarisierend. Eine sehr feinfühlige Geschichte einer Frau, die endlich lernt, selbstbestimmt zu leben und dabei die Liebe ihres Lebens verliert. Mich hat’s sehr berührt. Und der Schreibstil ist einfach großartig!
BLEIB Adeline Dieudonné Gerade bekam ich einen Brief von ihr. Sie erzählte mir, dass sie die Geliebte meines Mannes, M., sei - ihn liebt - eigentlich liebte, denn er ist tot. Sie waren übers Wochenende gemeinsam im Chalet in den französischen Alpen, hatten sich den Abend zuvor geliebt und Wein getrunken - ohne zu wissen, dass es ihr letztes Mal war. Sie sagte, M. hätte immer gut von mir gesprochen, liebevoll, aber irgendwann hätte sich unsere Beziehung verändert. Jetzt war sie seit acht Jahren an seiner Seite, hatten sich hinter meinem Rücken getroffen, wann immer es passte. Meistens am Nachmittag, selten verbrachten sie eine gemeinsame Nacht. Heute Morgen machte sie ihm Frühstück, spülte die Weingläser von gestern Abend ab, während er im See schwamm und sie nicht wusste, dass sie die letzten Spuren seiner Lippen an dem Weinglas entfernte. Erst dann guckte sie aus dem Fenster und sah seinen leblosen Körper im See treiben, mit dem Gesicht nach unten. Die Geliebte, unsere Protagonistin, kann sich nicht von ihm trennen, wäscht ihn, zieht ihn an und fährt mit ihm ohne ein Ziel vor Augen los - schläft neben ihm, streichelt und liebkost ihn. In Rückblicken erfahren wir, wie sie ihn kennenlernte und wie ihr Leben zuvor verlief. Nebenbei schreibt sie zwei Briefe an seine Frau. Was für eine eigenwillige Liebesgeschichte. Auch wenn alles ein wenig skurril war, konnte mich die Geschichte voll in seinen Bann ziehen. Es war mein erstes Buch der Autorin - angezogen von diesem wunderschönen Cover bin ich ganz unbedarft zu diesem Buch gekommen und wurde nicht enttäuscht. Es ist die Geschichte einer Frau, die Angst vor dem Alleinsein hat und nur durch die Anwesenheit eines Mannes sich als Ganzes fühlt. „Man vergisst immer, Danke zu sagen, man sagt „ich liebe dich“, und glaubt, das genügt.“ (S.244) Von mir gibt es eine Leseempfehlung. 4½/ 5

Ergreifend und tiefgründig
Der Kurztripp in das Chalet in den französischen Alpen sollte einer Frau und ihrem Geliebten Erholung und eine schöne Zweisamkeit bescheren. Doch als der Liebhaber plötzlich verstirbt, entspinnt sich eine überaus obskure Geschichte. Ich war unheimlich gespannt was mich in diesem Buch erwarten würde. Und ich kann Euch sagen, mich hat eine ergreifende und tiefgründige Geschichte willkommen geheißen. Die Autorin überzeugt immer wieder mit ihrer Wordgewandtheit und tiefsinnigen Sätzen. Das Thema des Buches ist interessant und die Geschichte war für mich immer wieder fesselnd. In einer abgeklärten (Zitat:" Er wollte ein Kind. Ich hatte einen Bauch") und mitreißenden Art wird hier die Geschichte einer Frau erzählt, die sich dem 'System' Frausein unterworfen hatte. Hübsch und vorzeigbar, lieb und nett, keine Meinung haben und vor allem die Klappe halten. Erst mit ihrem Geliebten M. erfährt sie, was es heißt, geliebt zu werden, dafür wie man wirklich ist. Und diese Liebe war für unsere Protagonistin etwas ganz Besonderes. Es ist ergreifend zu verfolgen wie sehr unsere Protagonistin an dieser Liebe festhalten will, auch nach dem Tod von M. und was in ihr vor sich geht. Wie gehen Mensch mit Verlust um. Wie unterschiedlich verarbeiten Menschen den Verlust eines geliebten Menschen. Sicherlich gewollt überspitzt, zeigt sich mir in dieser Geschichte eine so tiefe Liebe zum Partner. Die Person, die unsere Protagonistin endlich ihretwegen liebt. Die sie versteht und annimmt und sie sein lässt, wie sie ist. Uns wird die Geschichte anhand zweier Briefe erzählt, was ich als Stilmittel wieder sehr gemocht habe. Wir erfahren viel über die Vergangenheit unserer Protagonistin, wie sehr diese auch von Selbsthass geprägt wurde. Erst ein Mann würde sie komplettieren, sie erst liebenswert und lebenswert machen. Es gab viele Szenen, die mich sehr nachdenklich zurück gelassen haben. Fennoch gab Begebenheiten im Buch, bei denen ich mich allerdings gefragt habe, ob das machbar ist, bzw. ob es sich so in der Praxis verhält, oder eben nicht. Aber am Ende ist es doch nur eine Geschichte, oder nicht? 😉 Eine große Leseempfehlung von mir.

Da will man einfach nur ein entspanntes Wochenende in den Alpen genießen und zack biste tot. Als ob das nicht noch schlimm genug wäre, raubt man dir auch noch deine letzte Ruhe. Hm, irgendwie blöd gelaufen für M. Aber jetzt mal beiseite mit dem ganzen Quatsch. „Bleib“ behandelt ein Thema, das sicherlich als sehr harte Kost betitelt werden darf. Dementsprechend ging ich auch in das Buch rein. Nur waren meine Vorstellungen und die bittere Realität, doch sehr verschieden. Ich dachte, das wird irgendein kranker abgefahrener Shit. Aber Pustekuchen, in Wirklichkeit ist es eine traurige Story rund um die Namenlose und noch lebendige Partnerin M´s handelt. Es wird die Vergangenheit von ihr aufgearbeitet, es werden Briefe verschickt, es wird ein verwesender Leichnam durch die Gegend gefahren. Die Story konnte mich kaum abholen und zog sich für mich und sicherlich auch den falschen Erwartungen geschuldet einfach nur in die Länge. Geschrieben war das ganze dann auch eher schleppend und verwirrend. Irgendwann fügt sich alles zusammen, aber ich hatte da so meine Mühe wirklich dranzubleiben und mich auf das ganze einzulassen. Ich kann zu 100 % nachvollziehen, wenn das Leute berührt und diese Art von Storys genau das richtig ist. Für mich war es jedoch nichts. Aber hey, das Cover finde ich nice!

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Konnte keine richtige Verbindung aufbauen
Im Großen und Ganzen ist das Buch gut geschrieben. Ich mag den Schreibstil der Autorin, aber ich konnte weder zu M. noch zu der Protagonistin eine Verbindung aufbauen. Das Thema des Buches ist tragisch, aber es hat mich nicht tief berührt. Würde ich vermutlich nicht noch mal lesen.
Makabere und gleichzeitig feinfühlig zarte Liebes-/Lebensbeichte - sprachlich und in der Zeichnung der Figuren sehr beeindruckend aber sicher polarisierend!
Das Buch polarisiert, keine Frage. Und es hallt nach, aber mich hat es nicht abgeholt. Dabei wollte ich es so gern mögen, eine außergewöhnliche Geschichte und ein grandioses Setting. S. verbringt mit ihrem Geliebten ein Wochenende in einem Chalet in den Bergen. Am Morgen findet sie seine Leiche im See. Sie schafft es nicht, sich von ihm zu trennen, er soll bei ihr bleiben, egal ob tot oder lebendig. Ich fand die Story ziemlich makaber und deprimierend, S. kommt mir psychisch gestört vor. Der Schreibstil ist angenehm, die Geschichte äußerst merkwürdig. Wer sich für die Analyse einer kranken Psyche interessiert, wird das Buch vermutlich spannend finden.
📌 "Liebesbeziehungen wandeln sich, da bin ich sicher, aber sterbendes Begehren ist sterbendes Begehren. Punkt." - S. 27 Große Erwartungen hatte ich an "Bleib". Der Klappentext klang so vielversprechend, das Cover war so stimmig und "Das wirkliche Leben" selbiger Autorin hat mir einst sehr gut gefallen. Zum Inhalt: Eine Frau verweilt mit der Leiche ihres plötzlich verstorbenen Geliebten; kann und möchte sich nicht von ihm trennen. Sie erklärt sich und ihr Leben in Briefen an seine Ehefrau. Meine Meinung: Leider war die namenlose Protagonistin (für mich) keine Sympathieträgerin. Ihre Intentionen, den Leichnam zu behalten, um noch Zeit mit ihm zu verbringen waren für mich nicht nachvollziehbar und wurden es auch nicht durch die Schilderung ihrer Lebensgeschichte. Die Namenlosigkeit der Protagonistin und ihres Geliebten, fand ich übrigens in Bezug auf die Tragik der Handlung, die doch zumindest im Ansatz rührend und bewegend hätte sein müssen nüchtern, distanziert und unangemessen. In meinen persönlichen Erwartungen, die ich anhand des Klappentextes an diese Geschichte hatte, ging es um die Beziehung der Erzählerin zu ihrem verstorbenen Geliebten, um das Zwischenmenschliche, Persönliche, Besondere zwischen den Beiden. Das was plötzlich fehlt und Trauer und Einsamkeit verursacht. Ich dachte, ich bekomme ein Buch über Trauerarbeit bzw. Trauerverarbeitung. Gelesen habe ich eine Geschichte über eine Frau, die irgendwie sinnbefreit die immer weiter verwesende Leiche ihres Geliebten auf dem Rücksitz ihres Autos transportiert. Das war inhaltlich leider am Ende kein Buch für mich, auch wenn ich den Schreibstil von Adeline Dieudonné sehr mag.
Außergewöhnlich und vor allem ab der zweiten Hälfte konnte es mich emotional noch so berühren. Krasse Thematiken werden hier angesprochen!
Gekauft. Gelesen und geliebt. In dieser Geschichte verfolgen wir unsere namenlose Erzählerin, wie auch Protagonistin über eine Spanne von ein paar Tagen. Sie findet ihren Freund M. tod im See auf und macht dann was, was sie hier auch versucht bildhaft darzustellen. Sie bleibt bei ihm und kümmert sich um die Leiche. Immer wieder springt sie in ihren Gedanken zu Erinnerungen aus ihrer Vergangenheit und dadurch auch zu krassen Themen. Der Schreibstil in der Übersetzung aus dem französischen von Sina de Malafosse fand ich unglaublich gut. Finde man muss sich ein bisschen draufeinlassen, auch wenn es nicht ganz der normalen logischen Vorgehensweise ist. "Leicht zu tragen und stark zu spüren".
Es war schwierig eine Sternewertung zu geben.
Da dieses Buch etwas zwischen genial und flüssiger Schreibstil aber auch absurd und beklemmend war, fand ich das Bewerten ziemlich schwierig. Schlussendlich hätte es alles sein können zwischen 1.5 bis 4.5 Sternen. Die Länge des Buches war gut für eine solche Art der Erzählung, das Buch besteht sozusagen "nur" aus zwei Briefen. Wenn man Bücher mag, die nicht der Norm entsprechen, und mit dem Thema Tod klarkommt, kann man es lesen. :)
Hab noch nie so ein makabres Buch gelesen. Das war auf eine ganz andere Art abgründig aber SO. GUT. Sehr beeindruckend, mit Sicherheit aber auch polarisierend. Eine sehr feinfühlige Geschichte einer Frau, die endlich lernt, selbstbestimmt zu leben und dabei die Liebe ihres Lebens verliert. Mich hat’s sehr berührt. Und der Schreibstil ist einfach großartig!
BLEIB Adeline Dieudonné Gerade bekam ich einen Brief von ihr. Sie erzählte mir, dass sie die Geliebte meines Mannes, M., sei - ihn liebt - eigentlich liebte, denn er ist tot. Sie waren übers Wochenende gemeinsam im Chalet in den französischen Alpen, hatten sich den Abend zuvor geliebt und Wein getrunken - ohne zu wissen, dass es ihr letztes Mal war. Sie sagte, M. hätte immer gut von mir gesprochen, liebevoll, aber irgendwann hätte sich unsere Beziehung verändert. Jetzt war sie seit acht Jahren an seiner Seite, hatten sich hinter meinem Rücken getroffen, wann immer es passte. Meistens am Nachmittag, selten verbrachten sie eine gemeinsame Nacht. Heute Morgen machte sie ihm Frühstück, spülte die Weingläser von gestern Abend ab, während er im See schwamm und sie nicht wusste, dass sie die letzten Spuren seiner Lippen an dem Weinglas entfernte. Erst dann guckte sie aus dem Fenster und sah seinen leblosen Körper im See treiben, mit dem Gesicht nach unten. Die Geliebte, unsere Protagonistin, kann sich nicht von ihm trennen, wäscht ihn, zieht ihn an und fährt mit ihm ohne ein Ziel vor Augen los - schläft neben ihm, streichelt und liebkost ihn. In Rückblicken erfahren wir, wie sie ihn kennenlernte und wie ihr Leben zuvor verlief. Nebenbei schreibt sie zwei Briefe an seine Frau. Was für eine eigenwillige Liebesgeschichte. Auch wenn alles ein wenig skurril war, konnte mich die Geschichte voll in seinen Bann ziehen. Es war mein erstes Buch der Autorin - angezogen von diesem wunderschönen Cover bin ich ganz unbedarft zu diesem Buch gekommen und wurde nicht enttäuscht. Es ist die Geschichte einer Frau, die Angst vor dem Alleinsein hat und nur durch die Anwesenheit eines Mannes sich als Ganzes fühlt. „Man vergisst immer, Danke zu sagen, man sagt „ich liebe dich“, und glaubt, das genügt.“ (S.244) Von mir gibt es eine Leseempfehlung. 4½/ 5

Ergreifend und tiefgründig
Der Kurztripp in das Chalet in den französischen Alpen sollte einer Frau und ihrem Geliebten Erholung und eine schöne Zweisamkeit bescheren. Doch als der Liebhaber plötzlich verstirbt, entspinnt sich eine überaus obskure Geschichte. Ich war unheimlich gespannt was mich in diesem Buch erwarten würde. Und ich kann Euch sagen, mich hat eine ergreifende und tiefgründige Geschichte willkommen geheißen. Die Autorin überzeugt immer wieder mit ihrer Wordgewandtheit und tiefsinnigen Sätzen. Das Thema des Buches ist interessant und die Geschichte war für mich immer wieder fesselnd. In einer abgeklärten (Zitat:" Er wollte ein Kind. Ich hatte einen Bauch") und mitreißenden Art wird hier die Geschichte einer Frau erzählt, die sich dem 'System' Frausein unterworfen hatte. Hübsch und vorzeigbar, lieb und nett, keine Meinung haben und vor allem die Klappe halten. Erst mit ihrem Geliebten M. erfährt sie, was es heißt, geliebt zu werden, dafür wie man wirklich ist. Und diese Liebe war für unsere Protagonistin etwas ganz Besonderes. Es ist ergreifend zu verfolgen wie sehr unsere Protagonistin an dieser Liebe festhalten will, auch nach dem Tod von M. und was in ihr vor sich geht. Wie gehen Mensch mit Verlust um. Wie unterschiedlich verarbeiten Menschen den Verlust eines geliebten Menschen. Sicherlich gewollt überspitzt, zeigt sich mir in dieser Geschichte eine so tiefe Liebe zum Partner. Die Person, die unsere Protagonistin endlich ihretwegen liebt. Die sie versteht und annimmt und sie sein lässt, wie sie ist. Uns wird die Geschichte anhand zweier Briefe erzählt, was ich als Stilmittel wieder sehr gemocht habe. Wir erfahren viel über die Vergangenheit unserer Protagonistin, wie sehr diese auch von Selbsthass geprägt wurde. Erst ein Mann würde sie komplettieren, sie erst liebenswert und lebenswert machen. Es gab viele Szenen, die mich sehr nachdenklich zurück gelassen haben. Fennoch gab Begebenheiten im Buch, bei denen ich mich allerdings gefragt habe, ob das machbar ist, bzw. ob es sich so in der Praxis verhält, oder eben nicht. Aber am Ende ist es doch nur eine Geschichte, oder nicht? 😉 Eine große Leseempfehlung von mir.

Da will man einfach nur ein entspanntes Wochenende in den Alpen genießen und zack biste tot. Als ob das nicht noch schlimm genug wäre, raubt man dir auch noch deine letzte Ruhe. Hm, irgendwie blöd gelaufen für M. Aber jetzt mal beiseite mit dem ganzen Quatsch. „Bleib“ behandelt ein Thema, das sicherlich als sehr harte Kost betitelt werden darf. Dementsprechend ging ich auch in das Buch rein. Nur waren meine Vorstellungen und die bittere Realität, doch sehr verschieden. Ich dachte, das wird irgendein kranker abgefahrener Shit. Aber Pustekuchen, in Wirklichkeit ist es eine traurige Story rund um die Namenlose und noch lebendige Partnerin M´s handelt. Es wird die Vergangenheit von ihr aufgearbeitet, es werden Briefe verschickt, es wird ein verwesender Leichnam durch die Gegend gefahren. Die Story konnte mich kaum abholen und zog sich für mich und sicherlich auch den falschen Erwartungen geschuldet einfach nur in die Länge. Geschrieben war das ganze dann auch eher schleppend und verwirrend. Irgendwann fügt sich alles zusammen, aber ich hatte da so meine Mühe wirklich dranzubleiben und mich auf das ganze einzulassen. Ich kann zu 100 % nachvollziehen, wenn das Leute berührt und diese Art von Storys genau das richtig ist. Für mich war es jedoch nichts. Aber hey, das Cover finde ich nice!
