Berchtesgaden
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Carolin Otto studierte an der HFF München und promovierte an der Bauhaus-Universität Weimar. Sie schrieb Drehbücher für zahlreiche Fernsehproduktionen, unter anderem für POLIZEIRUF 110 und TATORT. Außerdem ist sie Autorin und Regisseurin mehrerer Kinofilme, darunter auch DER WEISSE RABE, das filmische Porträt des Holocaust-Überlebenden Max Mannheimer. Seit 2019 ist sie Präsidentin der FSE (Federation of Screenwriters in Europe). BERCHTESGADEN ist ihr erster Roman.
Beiträge
1945, Berchtesgaden, die Lieblingsstadt von diversen Nazi-Größen. Sie bewohnten große Villen, dementsprechend vollgestellt mit Kunstgegenständen, Silberbesteck, wertvolle Tischtücher mit Stickereien, Gemälde ... Nach dem Kriegsende, Hitler ist tot, Nazis verstecken sich, Kinder und Erwachsene verstehen die Welt nicht mehr. US Army rückt immer näher, Häuser werden konfisziert, irgendwo müssen sie ja nächtigen. Auch Sophies Familie wird aus ihrem Haus vertrieben, sie dürfen aber im Gartenhäuschen bleiben. Ihr Bruder, eine Nazi Größe, versteckt sich, will sich nicht stellen. Sophie erkennt die Zeichen der Zeit und versucht mithilfe ihrer bereits erworbenen Englischkenntnisse eine Stelle beim Military Gonverment zu ergattern. Doch dafür muss sie in dem Fragebogen lügen. Ist es das wert? Kann sie diese Lüge für sich behalten? Die Einblicke, die sie in ihrem neuen Job bekommt, sind furchtbar und verändern ihren Blickwinkel. Ein Roman, der diesmal die Zivilbevölkerung näher beleuchtet. Denn die waren zu Hause, nicht an der Front, und haben nichts gegen diesen Wahnsinn unternommen. Ein aufrüttelndes Buch, über eine junge Frau, die zwischen Loyalität und Gewissen zerrissen wird. Diese Geschichte erzählt nicht nur das Ende einer Zeit, sie hält uns auch den Spiegel der Zeit vor.
Ein Lesehighlight! Sehr empfehlenswert!
Eine Stadt und ihre Bewohner zwischen grausamer Vergangenheit und ungewisser Zukunft Berchtesgaden, 1945: Der Zweite Weltkrieg ist so gut wie verloren, der Führer hat sich bereits umgebracht, viele seiner direkten Untergebenen ebenfalls oder aber sie sind geflohen, denn die Amerikaner nahen. Mitten in den Wirren der letzten Kriegstagen befindet sich Sophie Gruber, die gemeinsam mit ihrer Freundin Magda auch bei Plünderungen der Häuser von Nazi-Größen mitmacht. Doch immer wieder stimmt der Reichtum dieser mächtigen Menschen sie nachdenklich, denn mit ihren neunzehn Jahren ist sie zwar mitten im Nationalsozialismus aufgewachsen, hat so manches nicht weiter hinterfragt, aber nicht jede der Ideologien und des Gedankenguts entsprachen auch ihrer persönlichen Meinung. Nun, nachdem der Krieg zu Ende ist, übernehmen die Amerikaner die Regierung Bayerns und versuchen, wieder weitgehend für Ordnung zu sorgen. Deshalb suchen sie nach Angestellten, die ihren ausführlichen Fragebögen zufolge keine politische Vergangenheit hatten. Sophie gehört zu einer von ihnen und arbeitet ab jetzt als Sekretärin und assistiert bei Befragungen von Nazigrößen. Doch nicht nur diese Schilderungen erschüttern sie immer wieder zutiefst, sondern auch die Denkweise der Menschen, die nicht mehr an das Vergangene erinnert werden möchten und versuchen so, die schrecklichen Taten der vergangenen Jahre einfach totzuschweigen und schließlich zu vergessen. Aber gerade mit ihrem Bruder Max, der bei der SS war, ist das schwierig und Sophie steckt in einem Zwiespalt, denn auf dem Fragebogen hat sie ihn nicht erwähnt... Carolin Otto erzählt die Ereignisse des Jahres 1945 in Berchtesgaden auf eine sehr fesselnde, aber auch berührende und persönliche Weise. Dafür hat sie unzählige Personen in den Fokus gestellt, die ihre Sichtweise abwechselnd schildern und so ein großes und umfassendes Bild der damaligen Geschehnisse vermitteln. Diese Erzählweise führt dazu, dass unzählige Handlungsstränge parallel verlaufen und trotzdem am Ende ein großes Ganzes ergeben. Dieser historische Roman hat mich von der ersten Seite an gepackt. Denn das Jahr 1945 das nicht nur das Ende des Zweiten Weltkriegs bedeutet, sondern auch für einen politischen Umbruch steht, ist sehr interessant. Gerade Sophie ist mir immer mehr ans Herz gewachsen, denn sie wirkt anfangs noch sehr unbedarft und hat vieles, was geschehen ist, nicht mitbekommen, entwickelt sich aber immer mehr zu einer jungen Frau mit eigenen Meinungen. Auch Frank Rosenzweig war mir sofort sympathisch. Wohingegen vorallem Max Gruber mit seiner immer etwas arroganten und selbstsicheren Art, ebenso wie Magda mit ihrer übertriebenen Verehrung für Max, die sich zudem sogar von ihm zu seinen Zwecken instrumentalisieren lässt, wenig Verständnis für ihr Handeln von mir erhalten haben. Dieser Roman ist deshalb viel mehr als nur ein spannendes und fesselndes Buch, sondern vielmehr eine Erinnerung daran, wie schwer es war, das rechte Gedankengut aus der Gesellschaft zu vertreiben und dass Geschichte niemals vergessen werden sollte!

BERCHTESGADEN
Ein Thema, welches aktueller nicht sein könnte, ob die Veröffentlichung so bewusst platziert wurde? Nun denn, ich wollte mich mit diesem Buch einmal mehr an ein anderes Genre wagen. Zwar ist das Buch vom Stil her nicht das was ich erwartet habe, aber es war eine sehr berührende Geschichte über Freunde, Liebe, Familie und die schmerzhafte Tragödie im zweiten Weltkrieg. Jedoch fehlte mir an einigen Stellen etwas Tiefgang, denn auch wenn es tragischer nicht sein konnte, fehlte mir ein gewissen Gefühl. Ich kann es gar nicht genau beschreiben. Worum geht es im Buch: Berchtesgaden im Mai 1945. Die Lieblingsstadt des Führers kapituliert, die US-Amerikaner übernehmen die Regierung. Trotz ihres bescheidenen Englischs tritt die 19-jährige Sophie eine Stelle beim Military Government an, wo sie zum ersten Mal mit der ganzen Wahrheit über die deutschen Verbrechen konfrontiert wird. Sie trifft dort Menschen, die den Blick auf ihre eigene Familie verändern. Fazit: Ich war sehr angetan vom Schreibstil der Autorin, ich hatte direkt das Gefühl mitten in Berchtesgaden zu sein. Die Szenen wurden teils Drehbuchartig verfasst, so das man immer mitten im Gefühl der Protagonist:innen und auch der erschütterten Stadt war. Eine Geschichte die man so noch nicht gelesen hat, für mich aber leider nicht tief genug.

Ein wirkliches Highlight: 1945 in Berchtesgaden, wie geht es weiter nach dem 2. Weltkrieg? Menschen am Scheideweg, authentisch, einfühlsam und aufwühlend. Ganz großes Lob an die Autorin!
Die Autorin von Berchtesgaden Carolin Otto ist auch Drehbuchautorin und das Buch war eigentlich mal als TV-Serie geplant. Dann hatte sie sich überlegt, dass sich diese Geschichte perfekt als Buch machen würde und hat somit ihren Debütroman geschrieben. Schauplatz und Namensgeber für das Buch ist Berchtesgaden. Lieblingsort von Adolf Hitler. Das Buch beginnt Anfang Mai 1945, nach dem Suizid eben jenes und somit während Nazideutschland den Krieg verliert. Wir blicken durch die 19-jährige Sophie Gruber, wie es sich so oder so ähnlich während der Befreiung von den Nazis an eben diesem Lieblingsort gelebt hat. Wie es war, als die Amerikaner nach Berchtesgaden kamen, und die Nazis gingen. Ich finde diesen Roman höchst erstaunlich und interessant. Vordergründig handelt es sich um einen Roman, der Geschichte von fiktiven, aber auch in Teilen real existierenden Personen, oder von fiktiven Personen mit realem Bezug, der einen stark dokumentarischen Einschlag hat. Immer wieder, mittendrin in der Geschichte, erfahren die Lesenden viele historische Informationen, die zum einen sehr interessant und lehrreich sind, und zum anderen schockierend. Die Autorin hat es wunderbar geschafft, Roman und Dokumentation zu einer Einheit zu verbinden. Anfangs hatte ich noch leichte Probleme, wo die einzelnen Personen auf den ersten 100 Seiten nach und nach vorgestellt werden, inklusive ihrer Hintergrundgeschichten. Aber danach war der Lesefluss aufgrund des Schreibstils super. Die Autorin hat auch toll mit der Sprache gespielt. Hauptsächlich wurde auf Hochdeutsch geredet, jedoch gab es hin und wieder bairischen Dialekt, der einen daran erinnert, wo wir uns eigentlich befinden. Auch kam es immer wieder vor, dass englisch gesprochen wurde. Dadurch wurde eine tolle Atmosphäre geschaffen und ich habe mir die Unterhaltungen an diesem schönen Ort in den Bergen bildlich vorstellen können. Ich hoffe daher sehr, dass die Idee einer TV-Serie nicht gänzlich vom Tisch ist. 4,5 von 5 / 9 von 10 ⛰️⛰️⛰️⛰️⛰️⛰️⛰️⛰️⛰️

⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ HIGHLIGHT! Facettenreicher Roman, der zum Nachdenken anregt. So geht gute Unterhaltung!
Hinter einem Cover, das leider etwas nach Heimatfilm-Romantik aussieht und dem unscheinbaren Titel #Berchtesgaden versteckt sich eine Geschichte, die man - besonders jetzt, kurz vor der Bundestagswahl, eigentlich jedem in die Hand drücken müsste. Wir erleben die "Stunde Null" am Obersalzberg im Mai 1945. Die Nazi-Größen haben ihre Häuser im "Führersperrgebiet" fluchtartig verlassen, die französische und amerikanische Armee liefern sich einen Kampf um die Vormachtstellung an der prestigeträchtigen ehemaligen Schaltzentrale der Macht. Und die Bewohner Berchtesgadens und der umliegenden Orte werden von einem System ins nächste gespült, ohne aufgearbeitet zu haben, was 12 Jahre lang ihre Realität war. Es stellen sich viele Fragen. Wo beginnt Schuld - und wo endet sie? Wann beginnt man bewusst wegzusehen und wie schwierig ist Zivilcourage wirklich? Die Autorin hat hier einen facettenreichen Roman geschrieben, der - mit sympathischen aber trotzdem kantigen Figuren - bestens unterhält, aber andererseits auch viele Fakten verarbeitet, lehrreich ist und wichtige Fragen ins Bewusstsein rückt. So geht Unterhaltung heute!

Wie lebte es sich kurz nach dem Ende des 2. Weltkriegs in Berchtesgaden? Wie gingen Familien mit dieser Schild um? Wie konnten Täter mit ihrem Gewissen leben? Welche Tazen wurden auch an den deutschen Überlebenden begangen und wie wurden diese bestraft? Unzählige Themen werden in diesem Buch aufgegriffen, vielleicht sogar ein paar zu viele aber die Geschichte deckt viele Dinge ab und lässt einem sehr nachdenklich zurück.
Befreiung Das Ende des 2. Weltkrieges ist besiegelt und Berchtesgaden wird von den Alliierten befreit. Für die Bevölkerung Berchtesgadens, allen voran Sofie und Magda, stehen einige Änderungen bevor. So müssen Familien ihre Häuser räumen und werden mit den Siegeszügen der Truppen konfrontiert. Für all jene, mit einer Vergangenheit im Regime beginnt eine Zeit der Verurteilungen. Aber auch für die US-Soldaten ist das, was sie erfahren nicht leicht zu verdauen. „Berchtesgaden“ von Carolin Otto beschreibt in fiktiver Weise mit einigen realistischen Verknüpfungen das Leben nach der Befreiung des Markts Berchtesgaden. Es sind die Gefühle, das Leben nach der Politprominenz auf dem Obersalzberg, das Leben nachdem die kleine bayerische Stadt als zweiter Regierungssitz fungierte, die die Autorin hier beschreibt. Es sind aber nicht nur die Gefühle, sondern es ist auch die Vergangenheit mit der viele Familien nun konfrontiert werden. Es geht um Verantwortung, um Schuld und in gewisser Hinsicht auch um Verzeihen. Ich kenne Berchtesgaden, den Obersalzberg und vieles über seine Vergangenheit sehr gut. Somit konnte ich den Handlungsorten der Geschichte wunderbar folgen und wusste immer, wo sich die Protagonisten gerade befinden. Die Beziehung der beiden jungen Frauen, Magda und Sofie, die hier zwei der Protagonistinnen darstellen, sorgte bei mir manchmal für Verwirrung. Einerseits war diese sehr intensiv, andererseits konnten sie unterschiedlicher nicht sein und Magda war, für mein Empfinden, oftmals sehr unverschämt zu Sofie. Sofies innerer Konflikt sorgte für Spannung im Buch. Das gepaart mit der Geschichte von Captain Rosenzweig regte sehr zum Nachdenken an. Gerade letzteren fand ich sehr bewundernd, da er Dinge von allen Seiten beleuchtete, sich aber nicht von Emotionen lenken ließ. Insgesamt fand ich, dass es vielleicht ein oder zwei Charaktere weniger hätten sein können, denn gerade am Anfang erschlug mich die Anzahl der Hauptcharaktere. Fazit: Ein mitreißender Roman, der das Leben nach der schwärzesten Zeit der deutschen Geschichte beschreibt. Eine interessante Aufarbeitung mittels fiktiver Anlässe, die sich aber relativ nah an der Realität bewegt. Für all jene, die historische Romane mögen, aber auch für all jene, die sich für die Geschichte des Obersalzbergs interessieren, ist dieses Buch eine Empfehlung! Meinerseits gibt es 4,5 Sterne.
Was für ein Romandebüt! Ein eindringliches Gesellschaftspanorama und zugleich eine fesselnde Geschichte - für mich ein absolutes Highlight und ein echtes Must Read!
Darum geht es: Mai 1945: Berchtesgaden, die Lieblingsstadt des Führers, kapituliert, die US-Amerikaner übernehmen die Regierung. Sie ziehen als Befreier in die Stadt ein und versuchen in den Wirren etwas Prägnanz und Ordnung herzustellen. Die 19-jährige Sophie tritt eine Stelle bei Military Government an. Dort wird sie zum ersten Mal mit der grausamen Wahrheit über die deutschen Verbrechen konfrontiert. Die junge Frau trifft Menschen, die den Blick auf ihre eigene Familie verändern. Da ist ihr Vorgesetzter, der jüdische Emigrant Frank Rosenzweig, der auf Nachricht überlebender Verwandter bangt und hofft, seine Freundin, die Kriegsreporterin Meg. Den einst zum Tode verurteilten Bürgermeister Rudolf Kriss. Und der schwarze Gl Sam, in den Sophie sich verliebt. Auf dem Obersalzberg kreuzen sich die Wege ganz unterschiedlicher Charaktere auf schicksalhafte Weise. Mein Leseeindruck: Der Roman „Berchtesgaden" ist ein sehr informatives, sachliches Debüt einer symbolträchtigen Zeit. Carolin Otto hat eine sehr umfangreiche und intensive Recherche zur Nachkriegszeit in Berchtesgaden betrieben. Geschickt verbindet die Autorin die geschichtlichen Fakten mit einer fiktiven Handlung. Der Schreibstil von Carolin Otto gefällt mir sehr gut. Für mich kommt die Handlung nicht so recht in Fahrt und plätschert vor sich hin. Der Roman hat weder Höhen noch Tiefen. Trotz der wichtigen und bewegenden Thematik fühlte ich mich beim Lesen häufig distanziert von den Protagonisten. Das Leben nach dem Krieg, ein Land zwischen Verdrängen und Erwachen, ist wiederum gut dargestellt. Die Ideen der Handlung sind super gewesen und auch die Zusammenhänge vom Aufbau haben mir gefallen. Carolin Otto verdeutlicht, dass es ins Unglück führt, wenn man dem Falschen glaubt. Fazit: 3/5?⭐️ Ich hätte mir mehr Tiefgang und Emotionen gewünscht. Trotzdem ist es eine sehr informative Geschichte einer symbolträchtigen Zeit.

Mehr von Carolin Otto
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Autorenbeschreibung
Carolin Otto studierte an der HFF München und promovierte an der Bauhaus-Universität Weimar. Sie schrieb Drehbücher für zahlreiche Fernsehproduktionen, unter anderem für POLIZEIRUF 110 und TATORT. Außerdem ist sie Autorin und Regisseurin mehrerer Kinofilme, darunter auch DER WEISSE RABE, das filmische Porträt des Holocaust-Überlebenden Max Mannheimer. Seit 2019 ist sie Präsidentin der FSE (Federation of Screenwriters in Europe). BERCHTESGADEN ist ihr erster Roman.
Beiträge
1945, Berchtesgaden, die Lieblingsstadt von diversen Nazi-Größen. Sie bewohnten große Villen, dementsprechend vollgestellt mit Kunstgegenständen, Silberbesteck, wertvolle Tischtücher mit Stickereien, Gemälde ... Nach dem Kriegsende, Hitler ist tot, Nazis verstecken sich, Kinder und Erwachsene verstehen die Welt nicht mehr. US Army rückt immer näher, Häuser werden konfisziert, irgendwo müssen sie ja nächtigen. Auch Sophies Familie wird aus ihrem Haus vertrieben, sie dürfen aber im Gartenhäuschen bleiben. Ihr Bruder, eine Nazi Größe, versteckt sich, will sich nicht stellen. Sophie erkennt die Zeichen der Zeit und versucht mithilfe ihrer bereits erworbenen Englischkenntnisse eine Stelle beim Military Gonverment zu ergattern. Doch dafür muss sie in dem Fragebogen lügen. Ist es das wert? Kann sie diese Lüge für sich behalten? Die Einblicke, die sie in ihrem neuen Job bekommt, sind furchtbar und verändern ihren Blickwinkel. Ein Roman, der diesmal die Zivilbevölkerung näher beleuchtet. Denn die waren zu Hause, nicht an der Front, und haben nichts gegen diesen Wahnsinn unternommen. Ein aufrüttelndes Buch, über eine junge Frau, die zwischen Loyalität und Gewissen zerrissen wird. Diese Geschichte erzählt nicht nur das Ende einer Zeit, sie hält uns auch den Spiegel der Zeit vor.
Ein Lesehighlight! Sehr empfehlenswert!
Eine Stadt und ihre Bewohner zwischen grausamer Vergangenheit und ungewisser Zukunft Berchtesgaden, 1945: Der Zweite Weltkrieg ist so gut wie verloren, der Führer hat sich bereits umgebracht, viele seiner direkten Untergebenen ebenfalls oder aber sie sind geflohen, denn die Amerikaner nahen. Mitten in den Wirren der letzten Kriegstagen befindet sich Sophie Gruber, die gemeinsam mit ihrer Freundin Magda auch bei Plünderungen der Häuser von Nazi-Größen mitmacht. Doch immer wieder stimmt der Reichtum dieser mächtigen Menschen sie nachdenklich, denn mit ihren neunzehn Jahren ist sie zwar mitten im Nationalsozialismus aufgewachsen, hat so manches nicht weiter hinterfragt, aber nicht jede der Ideologien und des Gedankenguts entsprachen auch ihrer persönlichen Meinung. Nun, nachdem der Krieg zu Ende ist, übernehmen die Amerikaner die Regierung Bayerns und versuchen, wieder weitgehend für Ordnung zu sorgen. Deshalb suchen sie nach Angestellten, die ihren ausführlichen Fragebögen zufolge keine politische Vergangenheit hatten. Sophie gehört zu einer von ihnen und arbeitet ab jetzt als Sekretärin und assistiert bei Befragungen von Nazigrößen. Doch nicht nur diese Schilderungen erschüttern sie immer wieder zutiefst, sondern auch die Denkweise der Menschen, die nicht mehr an das Vergangene erinnert werden möchten und versuchen so, die schrecklichen Taten der vergangenen Jahre einfach totzuschweigen und schließlich zu vergessen. Aber gerade mit ihrem Bruder Max, der bei der SS war, ist das schwierig und Sophie steckt in einem Zwiespalt, denn auf dem Fragebogen hat sie ihn nicht erwähnt... Carolin Otto erzählt die Ereignisse des Jahres 1945 in Berchtesgaden auf eine sehr fesselnde, aber auch berührende und persönliche Weise. Dafür hat sie unzählige Personen in den Fokus gestellt, die ihre Sichtweise abwechselnd schildern und so ein großes und umfassendes Bild der damaligen Geschehnisse vermitteln. Diese Erzählweise führt dazu, dass unzählige Handlungsstränge parallel verlaufen und trotzdem am Ende ein großes Ganzes ergeben. Dieser historische Roman hat mich von der ersten Seite an gepackt. Denn das Jahr 1945 das nicht nur das Ende des Zweiten Weltkriegs bedeutet, sondern auch für einen politischen Umbruch steht, ist sehr interessant. Gerade Sophie ist mir immer mehr ans Herz gewachsen, denn sie wirkt anfangs noch sehr unbedarft und hat vieles, was geschehen ist, nicht mitbekommen, entwickelt sich aber immer mehr zu einer jungen Frau mit eigenen Meinungen. Auch Frank Rosenzweig war mir sofort sympathisch. Wohingegen vorallem Max Gruber mit seiner immer etwas arroganten und selbstsicheren Art, ebenso wie Magda mit ihrer übertriebenen Verehrung für Max, die sich zudem sogar von ihm zu seinen Zwecken instrumentalisieren lässt, wenig Verständnis für ihr Handeln von mir erhalten haben. Dieser Roman ist deshalb viel mehr als nur ein spannendes und fesselndes Buch, sondern vielmehr eine Erinnerung daran, wie schwer es war, das rechte Gedankengut aus der Gesellschaft zu vertreiben und dass Geschichte niemals vergessen werden sollte!

BERCHTESGADEN
Ein Thema, welches aktueller nicht sein könnte, ob die Veröffentlichung so bewusst platziert wurde? Nun denn, ich wollte mich mit diesem Buch einmal mehr an ein anderes Genre wagen. Zwar ist das Buch vom Stil her nicht das was ich erwartet habe, aber es war eine sehr berührende Geschichte über Freunde, Liebe, Familie und die schmerzhafte Tragödie im zweiten Weltkrieg. Jedoch fehlte mir an einigen Stellen etwas Tiefgang, denn auch wenn es tragischer nicht sein konnte, fehlte mir ein gewissen Gefühl. Ich kann es gar nicht genau beschreiben. Worum geht es im Buch: Berchtesgaden im Mai 1945. Die Lieblingsstadt des Führers kapituliert, die US-Amerikaner übernehmen die Regierung. Trotz ihres bescheidenen Englischs tritt die 19-jährige Sophie eine Stelle beim Military Government an, wo sie zum ersten Mal mit der ganzen Wahrheit über die deutschen Verbrechen konfrontiert wird. Sie trifft dort Menschen, die den Blick auf ihre eigene Familie verändern. Fazit: Ich war sehr angetan vom Schreibstil der Autorin, ich hatte direkt das Gefühl mitten in Berchtesgaden zu sein. Die Szenen wurden teils Drehbuchartig verfasst, so das man immer mitten im Gefühl der Protagonist:innen und auch der erschütterten Stadt war. Eine Geschichte die man so noch nicht gelesen hat, für mich aber leider nicht tief genug.

Ein wirkliches Highlight: 1945 in Berchtesgaden, wie geht es weiter nach dem 2. Weltkrieg? Menschen am Scheideweg, authentisch, einfühlsam und aufwühlend. Ganz großes Lob an die Autorin!
Die Autorin von Berchtesgaden Carolin Otto ist auch Drehbuchautorin und das Buch war eigentlich mal als TV-Serie geplant. Dann hatte sie sich überlegt, dass sich diese Geschichte perfekt als Buch machen würde und hat somit ihren Debütroman geschrieben. Schauplatz und Namensgeber für das Buch ist Berchtesgaden. Lieblingsort von Adolf Hitler. Das Buch beginnt Anfang Mai 1945, nach dem Suizid eben jenes und somit während Nazideutschland den Krieg verliert. Wir blicken durch die 19-jährige Sophie Gruber, wie es sich so oder so ähnlich während der Befreiung von den Nazis an eben diesem Lieblingsort gelebt hat. Wie es war, als die Amerikaner nach Berchtesgaden kamen, und die Nazis gingen. Ich finde diesen Roman höchst erstaunlich und interessant. Vordergründig handelt es sich um einen Roman, der Geschichte von fiktiven, aber auch in Teilen real existierenden Personen, oder von fiktiven Personen mit realem Bezug, der einen stark dokumentarischen Einschlag hat. Immer wieder, mittendrin in der Geschichte, erfahren die Lesenden viele historische Informationen, die zum einen sehr interessant und lehrreich sind, und zum anderen schockierend. Die Autorin hat es wunderbar geschafft, Roman und Dokumentation zu einer Einheit zu verbinden. Anfangs hatte ich noch leichte Probleme, wo die einzelnen Personen auf den ersten 100 Seiten nach und nach vorgestellt werden, inklusive ihrer Hintergrundgeschichten. Aber danach war der Lesefluss aufgrund des Schreibstils super. Die Autorin hat auch toll mit der Sprache gespielt. Hauptsächlich wurde auf Hochdeutsch geredet, jedoch gab es hin und wieder bairischen Dialekt, der einen daran erinnert, wo wir uns eigentlich befinden. Auch kam es immer wieder vor, dass englisch gesprochen wurde. Dadurch wurde eine tolle Atmosphäre geschaffen und ich habe mir die Unterhaltungen an diesem schönen Ort in den Bergen bildlich vorstellen können. Ich hoffe daher sehr, dass die Idee einer TV-Serie nicht gänzlich vom Tisch ist. 4,5 von 5 / 9 von 10 ⛰️⛰️⛰️⛰️⛰️⛰️⛰️⛰️⛰️

⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ HIGHLIGHT! Facettenreicher Roman, der zum Nachdenken anregt. So geht gute Unterhaltung!
Hinter einem Cover, das leider etwas nach Heimatfilm-Romantik aussieht und dem unscheinbaren Titel #Berchtesgaden versteckt sich eine Geschichte, die man - besonders jetzt, kurz vor der Bundestagswahl, eigentlich jedem in die Hand drücken müsste. Wir erleben die "Stunde Null" am Obersalzberg im Mai 1945. Die Nazi-Größen haben ihre Häuser im "Führersperrgebiet" fluchtartig verlassen, die französische und amerikanische Armee liefern sich einen Kampf um die Vormachtstellung an der prestigeträchtigen ehemaligen Schaltzentrale der Macht. Und die Bewohner Berchtesgadens und der umliegenden Orte werden von einem System ins nächste gespült, ohne aufgearbeitet zu haben, was 12 Jahre lang ihre Realität war. Es stellen sich viele Fragen. Wo beginnt Schuld - und wo endet sie? Wann beginnt man bewusst wegzusehen und wie schwierig ist Zivilcourage wirklich? Die Autorin hat hier einen facettenreichen Roman geschrieben, der - mit sympathischen aber trotzdem kantigen Figuren - bestens unterhält, aber andererseits auch viele Fakten verarbeitet, lehrreich ist und wichtige Fragen ins Bewusstsein rückt. So geht Unterhaltung heute!

Wie lebte es sich kurz nach dem Ende des 2. Weltkriegs in Berchtesgaden? Wie gingen Familien mit dieser Schild um? Wie konnten Täter mit ihrem Gewissen leben? Welche Tazen wurden auch an den deutschen Überlebenden begangen und wie wurden diese bestraft? Unzählige Themen werden in diesem Buch aufgegriffen, vielleicht sogar ein paar zu viele aber die Geschichte deckt viele Dinge ab und lässt einem sehr nachdenklich zurück.
Befreiung Das Ende des 2. Weltkrieges ist besiegelt und Berchtesgaden wird von den Alliierten befreit. Für die Bevölkerung Berchtesgadens, allen voran Sofie und Magda, stehen einige Änderungen bevor. So müssen Familien ihre Häuser räumen und werden mit den Siegeszügen der Truppen konfrontiert. Für all jene, mit einer Vergangenheit im Regime beginnt eine Zeit der Verurteilungen. Aber auch für die US-Soldaten ist das, was sie erfahren nicht leicht zu verdauen. „Berchtesgaden“ von Carolin Otto beschreibt in fiktiver Weise mit einigen realistischen Verknüpfungen das Leben nach der Befreiung des Markts Berchtesgaden. Es sind die Gefühle, das Leben nach der Politprominenz auf dem Obersalzberg, das Leben nachdem die kleine bayerische Stadt als zweiter Regierungssitz fungierte, die die Autorin hier beschreibt. Es sind aber nicht nur die Gefühle, sondern es ist auch die Vergangenheit mit der viele Familien nun konfrontiert werden. Es geht um Verantwortung, um Schuld und in gewisser Hinsicht auch um Verzeihen. Ich kenne Berchtesgaden, den Obersalzberg und vieles über seine Vergangenheit sehr gut. Somit konnte ich den Handlungsorten der Geschichte wunderbar folgen und wusste immer, wo sich die Protagonisten gerade befinden. Die Beziehung der beiden jungen Frauen, Magda und Sofie, die hier zwei der Protagonistinnen darstellen, sorgte bei mir manchmal für Verwirrung. Einerseits war diese sehr intensiv, andererseits konnten sie unterschiedlicher nicht sein und Magda war, für mein Empfinden, oftmals sehr unverschämt zu Sofie. Sofies innerer Konflikt sorgte für Spannung im Buch. Das gepaart mit der Geschichte von Captain Rosenzweig regte sehr zum Nachdenken an. Gerade letzteren fand ich sehr bewundernd, da er Dinge von allen Seiten beleuchtete, sich aber nicht von Emotionen lenken ließ. Insgesamt fand ich, dass es vielleicht ein oder zwei Charaktere weniger hätten sein können, denn gerade am Anfang erschlug mich die Anzahl der Hauptcharaktere. Fazit: Ein mitreißender Roman, der das Leben nach der schwärzesten Zeit der deutschen Geschichte beschreibt. Eine interessante Aufarbeitung mittels fiktiver Anlässe, die sich aber relativ nah an der Realität bewegt. Für all jene, die historische Romane mögen, aber auch für all jene, die sich für die Geschichte des Obersalzbergs interessieren, ist dieses Buch eine Empfehlung! Meinerseits gibt es 4,5 Sterne.
Was für ein Romandebüt! Ein eindringliches Gesellschaftspanorama und zugleich eine fesselnde Geschichte - für mich ein absolutes Highlight und ein echtes Must Read!
Darum geht es: Mai 1945: Berchtesgaden, die Lieblingsstadt des Führers, kapituliert, die US-Amerikaner übernehmen die Regierung. Sie ziehen als Befreier in die Stadt ein und versuchen in den Wirren etwas Prägnanz und Ordnung herzustellen. Die 19-jährige Sophie tritt eine Stelle bei Military Government an. Dort wird sie zum ersten Mal mit der grausamen Wahrheit über die deutschen Verbrechen konfrontiert. Die junge Frau trifft Menschen, die den Blick auf ihre eigene Familie verändern. Da ist ihr Vorgesetzter, der jüdische Emigrant Frank Rosenzweig, der auf Nachricht überlebender Verwandter bangt und hofft, seine Freundin, die Kriegsreporterin Meg. Den einst zum Tode verurteilten Bürgermeister Rudolf Kriss. Und der schwarze Gl Sam, in den Sophie sich verliebt. Auf dem Obersalzberg kreuzen sich die Wege ganz unterschiedlicher Charaktere auf schicksalhafte Weise. Mein Leseeindruck: Der Roman „Berchtesgaden" ist ein sehr informatives, sachliches Debüt einer symbolträchtigen Zeit. Carolin Otto hat eine sehr umfangreiche und intensive Recherche zur Nachkriegszeit in Berchtesgaden betrieben. Geschickt verbindet die Autorin die geschichtlichen Fakten mit einer fiktiven Handlung. Der Schreibstil von Carolin Otto gefällt mir sehr gut. Für mich kommt die Handlung nicht so recht in Fahrt und plätschert vor sich hin. Der Roman hat weder Höhen noch Tiefen. Trotz der wichtigen und bewegenden Thematik fühlte ich mich beim Lesen häufig distanziert von den Protagonisten. Das Leben nach dem Krieg, ein Land zwischen Verdrängen und Erwachen, ist wiederum gut dargestellt. Die Ideen der Handlung sind super gewesen und auch die Zusammenhänge vom Aufbau haben mir gefallen. Carolin Otto verdeutlicht, dass es ins Unglück führt, wenn man dem Falschen glaubt. Fazit: 3/5?⭐️ Ich hätte mir mehr Tiefgang und Emotionen gewünscht. Trotzdem ist es eine sehr informative Geschichte einer symbolträchtigen Zeit.
