Bel-ami (Penguin Classics)

Bel-ami (Penguin Classics)

Taschenbuch
3.46

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Beschreibung

Young, attractive and very ambitious, George Duroy, known to his friends as Bel-Ami, is offered a job as a journalist on La Vie francaise and soon makes a great success of his new career. But he also comes face to face with the realities of the corrupt society in which he lives - the sleazy colleagues, the manipulative mistresses and wily financiers - and swiftly learns to become an arch-seducer, blackmailer and social climber in a world where love is only a means to an end. Written when Maupassant was at the height of his powers, Bel-Ami is a novel of great frankness and cynicism, but it is also infused with the sheer joy of life - depicting the scenes and characters of Paris in the belle epoque with wit, sensitivity and humanity.

For more than seventy years, Penguin has been the leading publisher of classic literature in the English-speaking world. With more than 1,700 titles, Penguin Classics represents a global bookshelf of the best works throughout history and across genres and disciplines. Readers trust the series to provide authoritative texts enhanced by introductions and notes by distinguished scholars and contemporary authors, as well as up-to-date translations by award-winning translators.
Haupt-Genre
N/A
Sub-Genre
N/A
Format
Taschenbuch
Seitenzahl
416
Preis
12.45 €

Beiträge

4
Alle
1.5

Die Zeiten waren früher nicht besser

Das Buch ist mir so oft begegnet (schwule Männer ahnen vielleicht, warum 😇), dass ich es doch einmal lesen wollte, wohl wissend, dass es keine queere Geschichte ist. Es ist leider gruselig: Ein junger Mann mit nichts außer Charme und Attraktivität arbeitet sich von einem schlecht bezahlten Angestellten-Job in der Gesellschaft nach oben. Wir sind Ende des 19. Jahrhunderts in Paris, die Demokratie jung und unerfahren, es herrscht das Patriarchat. Der Protagonist, Georges Duroy, von einem Mädchen, das einzige, das seine Natur später erkennt und mit ihm bricht, „Bel-Ami“ genannt, missbraucht Frauen für seinen Spaß und seinen Aufstieg - eine von ihnen kommt sogar immer wieder zurück, obwohl er sie sogar schlägt. Dieses Verhalten ist derart ätzend zu lesen, weil er so narzisstisch ist, so abwertend und alle missachtet - er hätte das vermutlich auch anders, nämlich mit ihnen (bzw. einer, die er geheiratet hat),schaffen können. Im Glück ist er nämlich nie angekommen, immer nur in der Sehnsucht nach mehr und dem Beneiden anderer. Ich habe das Buch zu Ende gelesen in der kleinen Hoffnung, dass er doch noch eine „aufs Maul“ von den Frauen bekommt, aber da war, wie das Nachwort über den Autor sagt, der Autor wohl zu sehr bei sich. Lob habe ich nur für die Erzählweise aus leichter Perspektive des Hauptakteurs übrig, ohne dass es als „ich“-Form geschrieben ist. Das funktioniert sehr gut für mich und ist mir einen halben Stern wert.

4

It's been a long time since I was so angry with a man. Walking red flag.. Great book that shows many human negative facets.

Dies war mein erster Maupassant-Roman, und er beeindruckte mich als brillant erzählte Geschichte darüber, wie ein Journalist, der zum Parvenü wurde und aus einfachen Verhältnissen stammte, im Frankreich der Dritten Republik mit schäbigen Mitteln Status, Reichtum und Macht erlangte. In einem witzigen und knackigen Stil fließt die Geschichte flüssig dahin, während der Protagonist von einer einer Frau zur nächsten springt und jedes Mal mehr weltliche Vorteile wie Karriereaufstieg, soziale Anerkennung, Reichtum und Status sammelt. Seine einzige Waffe bei der Eroberung sind seine Jugend und sein hübsches Gesicht, daher sein Spitzname "Bel Ami", sowie ein Herz aus Stahl. Maupassant skizziert virtuos jeden seiner kalten, kalkulierten sozialen Aufstiegsversuche mit schmunzelnder Ironie, wobei er seinen eigenen höhnischen Spott über die bürgerlich-kapitalistische Unmoral und journalistische Farce der Pariser Gesellschaft kaum verbergen kann. Nachdem ich die ersten Kapitel gelesen hatte, dachte ich, dass der Protagonist Ähnlichkeit mit Eugene de Rastignac in Balzacs "Vater Goriot" und Julien Sorel in Stendhals "Rot und Schwarz" hat. Am Ende musste ich jedoch feststellen, dass Georges Duroy der herzloseste, räuberischste und heuchlerischste Bösewicht von allen dreien ist. Da es sich bei diesem Roman um ein realistisches Werk des 19. Jahrhunderts handelt, behandelt er Themen, die ebenso aktuell wie historisch sind. Er regt zum Nachdenken an über den Zusammenhang zwischen dem ungezügelten Kapitalismus von heute und der Skrupellosigkeit der Gesellschaft.

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