Baumschläfer

Baumschläfer

Hardcover
4.29
Bücher Für Jungen Und Mädchen Ab 14 JahrenWahre Begebenheit BuchFamilienkonfliktJugendroman Ab 14

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Beschreibung

Der 24. Januar wird für Marius zum Wendepunkt in seinem Leben. Blutüberströmt stürmt er in die Versicherungsagentur Konstadidis und bricht zusammen: Muss Mama helfen! An diesem Tag beginnt für Marius der freie Fall, durch alle Maschen des sozialen Netzes hindurch. Er lebt auf der Straße, baut sich zwischen Mülltonnen eine Bleibe aus Kartons, erfährt Hilfsbereitschaft und wütende Tritte. Bis eine kristallklare Winternacht sich auf ihn legt wie eine warme Decke. Duda erzählt fiktiv nach einer wahren Begebenheit und wirft unbequeme Fragen auf. Ein intensiver Roman, der lange nachhallt.
Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Zeitgenössische Romane
Format
Hardcover
Seitenzahl
196
Preis
18.50 €

Autorenbeschreibung

Christian Duda heißt eigentlich Christian Achmed Gad Elkarim, früher hieß er sogar Ahmet Ibrahim el Said Gad Elkarim. Er war Österreicher, Ägypter und ist jetzt Deutscher, war Katholik, Muslim und ist schon seit sehr langer Zeit ein glücklicher Atheist. Er ist Autor, Regisseur und Vater, lebt in Berlin und träumt vom Snowboarden.

Beiträge

6
Alle
4

Irgendwas hatte das Buch an sich, was es unfassbar nahbar & bedrückend gemacht hat. Das hat mich so lange irritiert, bis ich herausgefunden habe, dass das Buch auf ein, tragisches niederschütterndes Ereignis und einer Lebensgeschichte eines jungen Mannes basiert, der aus niederträchtigen & grausamen Gründen nicht mehr am Leben ist. Oftmals misslingt der Versuch realen Menschen eine Stimme zu geben, es hört sich platt und überladen an, aber hier trifft der Autor mit seinen Worten mitten ins Herz. Er gibt diesem bloßen Fall einen Namen & eine Stimme. Man wird hineingezogen in eine Abwärtsspirale, die sich nicht stoppen lässt. Man bangt und hofft, aber innerlich kennt man die Wahrheit :" Das nimmt kein gutes Ende" Es ist ein sehr heftiges Buch und aufgrund dem wahren Hintergrund ist Vorsicht geboten für Menschen, die hier empfindlich reagieren und besonders sensibel sind.

4.5

Abwärtsspirale

Christian Duda gibt einem jungen Mann eine Stimme, der heute nicht mehr für sich selbst sprechen kann oder es vielleicht noch nie konnte. Duda tauft diesen Jungen „Marius“ und berichtet von einem traumatischen Erlebnis in seiner Kindheit, welches eine Abwärtsspirale nach sich zieht. Da dieses Schicksal auf wahren Ereignissen beruht, welche in zahlreichen Quellen nachlesbar sind, wir in diesem Text vor allem das erzählt, was nicht berichtet werden kann. Damit sind „Marius“ Gedanken und Gefühle, die wir verfolgen, zwar Fiktion, lenken den Blick jedoch von der schrecklichen Vorgeschichte auf das Schicksal eines Überlebenden. „Marius“ Sicht auf das Leben und seine Umwelt werden vor allem durch die Begegnungen mit der Justiz, Sozialarbeit und Bevölkerung geprägt, welche durch Mitleid, Hilflosigkeit aber leider auch Wegsehen bestimmt werden. Damit füllt dieser Text nicht nur eine Lücke in den Ereignissen, sondern kritisiert auch den Umgang mit „Marius“ als exemplarisches Beispiel für sicherlich viele andere Jugendliche.

3

Harte Realität

Das Buch "Baumschläfer" von Christian Duda basiert auf einer wahren Begebenheiten. Einer erschütternden Lebens- und Leidensgeschichte des jungen Marius (die Namen im Buch wurden geändert). Ich möchte so ungern was zum Inhalt des Buches schreiben, da mir selber vorab verraten wurde um was es geht und ich hätte es lieber komplett selbst herausgefunden ohne schon vorher gegoogelt zu haben. Erst lesen und dann recherchieren rate ich hier. Mir fällt auch die Bewertung extrem schwer muss ich sagen. Das Buch ist gut und man sollte es lesen, es ist durch die Story halt nicht schön, sondern hart und unbequem. Der Schreibstil ist nicht mein Ding und völlig anders als gewöhnlich, aber passt zum Buch. Ich würde es nicht wieder lesen, aber bin froh es gelesen zu haben. Von mir gibt es zwar nur 3 Sterne, aber trotzdem eine klare Leseempfehlung.

4

Großartige, schockierende Geschichte - verpackt in einem Jugendbuch.

5

Wenn die Welt zerbricht Der 14-jährige Marius kommt aus so genannten schwierigen Verhältnissen: der Vater trinkt und ist gewalttätig, die Mutter nach einem Schlaganfall stark eingeschränkt und die 12-jährige Schwester Esther ist frühreif und aufsässig. Als Marius miterleben muss, wie sein Vater im Streit seine Mutter ersticht und ihn selber schwer verletzt, bricht seine ganze Welt zusammen. Er landet im Heim, doch die Betreuer sind mit dem schwer traumatisierten Jungen, der sich immer mehr in sich selber zurückzieht, überfordert. So geschieht das Unausweichliche: Marius läuft aus dem Heim weg und landet auf der Straße. In 4 Kapiteln und vielen kurzen Abschnitten erzählt Christian Duda eine Geschichte, wie sie immer wieder passieren kann. Ein Mensch verliert jeglichen Halt, landet einsam in der Obdachlosigkeit, kämpft gegen Kälte, Hunger, Gewalt und Einsamkeit. Dass es sich hier um ein Kind handelt, macht die Sache noch schlimmer. Die Tatsache, dass dieses Buch von einem wahren Fall inspiriert wurde, macht es fast unerträglich. Die Gedanken des Jungen sind absolut authentisch beschrieben, die Verzweiflung, die Einsamkeit, die Trostlosigkeit. Das hat mich zutiefst berührt, Trauer, Wut, Fassungslosigkeit in mir aufkommen lassen. Dieses Buch hallt noch lange nach und lässt nachdenken. Empfohlen ist es ab 14 Jahren. Mein Fazit: ein wichtiger, schonungsloser Roman. Absolute Leseempfehlung.

4

Zum Buch: Kurz vor Marius fünfzehnten Geburtstag, im Januar 2014, ändert sich sein ganzen Leben. Er kommt blutend ins Nachbargebäude, seine Worte "Muss Mama helfen". Meine Meinung: Es ist mir noch nie so schwer gefallen das Gelesene in Worte zu fassen. Eine Geschichte voller Fehlentscheidungen und Hilflosigkeit und voller Dramatik. Wie es zu dem Titel Baumschläfer kam, wird leider erst am Ende des Buches richtig bewusst. Marius hat eine schwere Zeit hinter sich. Heimunterbringung, Scheitern der Betreuung, wobei man den Betreuern nur bedingt Vorwürfe machen kann, dann ein Leben auf der Straße, ein Winter auf der Straße. Was dieser Junge alles erlebte und keine Hilfe bekam bzw angebotene Hilfe nicht annehmen konnte, hat mich schon sehr betroffen gemacht. Vor allem die Vorstellung, das sowas quasi tatsächlich und tagtäglich passieren kann und auch passiert. Der Autor hat die Story sehr gut erzählt, ein etwas gewöhnungsbedürftiger Schreibstil mit vielen einzelnen mal sehr kurzen, mal etwas längeren Kapiteln, mit fettgedrucktem, Marius Gedanken. So eine Geschichte zu erzählen ist sicher nicht einfach, den Nerv zu treffen, nicht kitschig oder zu emotional zu werden. Ich dachte ja, es sei ein Kinder- bzw. Jugendbuch, aber für LeserInnen unter 14 Jahren ist es meiner Meinung nach ungeeignet, es ist schon sehr heftig, was Marius widerfährt. Trotzdem eine lohnende Lektüre und es regt auf jeden Fall zu nachdenken an.

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