Arbeit

Der Band beschäftigt sich mit Arbeitsverhältnissen in verschiedenen Weltregionen im histori-schen und interkulturellen Vergleich. Regelmäßige Erwerbstätigkeit mit einem den Lebensunterhalt gewährleistenden Einkommen ist zwar in den westlichen Industriestaaten zum Inbegriff von Arbeit geworden, ist aber in Afrika, Asien und Lateinamerika immer nur einer Minderheit vorbehalten geblieben. Mit dem Bemühen, aber auch dem Scheitern nachholender Entwicklung und der Veränderung der internationalen Arbeitsteilung traten die Länder der "Dritten Welt" verstärkt in den Fokus der Aufmerksamkeit. Der Arbeitsbegriff erlebte eine Erweiterung in Richtung sämtlicher bezahlter und unbezahlter Tätigkeiten zur Reproduktion und Repräsentation der menschlichen Existenz. Digitalisierung und Flexibilisierung als Antwort auf die globale Verwertungskrise der 1970er Jahre lösen tendenziell auch die Geregeltheit und Sicherheit der Beschäftigungsverhältnisse in den ent-wickelten Ländern ab und führen zu neuen Formen von Erwerbskombinationen. Die Kombina-tionen wechseln mit Alter, sozialem Status und Familienstand und sind oft durch die Ethnizität bestimmt. Zur globalen Ungleichheit trägt die Kombination unterschiedlicher Arbeitsverhältnisse dann bei, wenn diese durch ungleichen Tausch, Zerlegung der Arbeitsprozesse und Anordnung der Stand-orte in Güterketten sowie durch Arbeitsmigration zwischen Regionen mit unterschiedlichen Lohnniveaus gekennzeichnet sind. Die Gleichzeitigkeit und Kombination unterschiedlicher Arbeitsverhältnisse wird in diesem Buch in Form von sechs Zeitschnitten und den durch diese gebildeten Perioden vorgestellt.