American War

American War

Taschenbuch
3.29
LagerMigrationTochterKrieg

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Beschreibung

Sarat Chestnut aus Louisiana ist erst sechs Jahre alt, als 2074 der Zweite Amerikanische Bürgerkrieg ausbricht. Aber das kleine Mädchen weiß genau, dass Teile des Landes unter Wasser stehen und Drohnen den Himmel verdunkeln. Als ihr Vater auf tragische Weise umkommt, findet die Familie Zuflucht in einem Flüchtlingslager. Dort gerät die neugierige und wissenshungrige Sarat unter den Einfluss des mysteriösen Albert Gaines. Der Heranwachsenden wird klar, dass sie ihren eigenen Weg einschlagen muss. Schließlich radikalisiert sich Sarat und setzt mit einer verheerenden Tat das Leben aller aufs Spiel.

Ein mutiges und kraftvolles Buch – eine Familie inmitten von Drohnenangriffen, Selbstmordattentaten und den Folgen von Umweltkatastrophen. Was, wenn die erschütternde Realität der Gegenwart mit aller Gewalt in die USA zurückkehrt?
Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Dystopien & Utopien
Format
Taschenbuch
Seitenzahl
448
Preis
12.40 €

Autorenbeschreibung

Omar El Akkad war Kind, als seine Eltern Ägypten verließen und nach Kanada auswanderten. Der Journalist reist rund um die Welt, um über den Krieg in Afghanistan, die Prozesse in Guantanamo, die Black Lives Matter Bewegung in Ferguson zu berichten. Omar El Akkad lebt mit seiner Familie in Portland, Oregon. »American War« ist sein erster Roman.

Beiträge

4
Alle
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American War von Omar El Akkad erzählt eine mögliche Zukunftsversion Amerikas, in welcher die Gebiete des heutigen Ölreichtums zu wirtschaftlichen Verlierer werden, weil sie an alte Energien wie das Benzinauto festhalten und die Natur sich das Land zurückerobert. Es kommt zum Krieg zwischen dem reich gewordenen umwelt- und energiefortschrittlichen Norden ("die Blauen") und den an alten Tradition behafteten verarmten Süden ("die Roten"). Wir erfahren die Geschichte von Sarat Chestnut, die im Land der Roten geboren wurde. Beginnend als sie und ihre Zwillingsschwester ca. sechs Jahre alt sind und ihr Vater durch die Tat der Rebellen ("der Roten"), also der eigenen Landsleute ums Leben kommt, weil er am falschen Ort zur falschen Zeit war. Sarat und ihre Familie, bestehend aus ihrer Zwillingsschwester, ihrem älteren Bruder und ihrer Mutter, beschließen in den Norden zu fliehen. Aber sie kommen nur bis zu einem Flüchtlingslager wo sie jahrelang verweilen, gefangen an der Grenze zwischen Nord ("den Blauen") und Süd ("den Roten"). Sarat wächst im Umfeld zwischen diesem "Nicht auf Dauer ausgerichtetem Leben" auf und wird Spielball aller Seiten, welche nicht nur die Roten oder die Blauen sind, sondern auch andere Interessenlager, für die ein Krieg zwischen dem Norden und dem Süden Amerikas wirtschaftliche Vorteile und politische Stabilität im eigenen Land bedeutet. Sie unterwandern Hilfsorganisation wie der rote Halbmond, versprechen zu helfen, aber sind der Wolf im Schafspelz. Der Autor zeichnet das Bild eines Menschen, der unschuldig in diese Welt kam und zu einer kaltblütigen Mörderin mutiert. Anhand von Schlüsselerlebnissen, persönlichen Verlusten, Verblendungen und Ungerechtigkeiten, die Sarat im Laufe ihres Lebens widerfahren, zeigt der Autor uns ihre Verwandlung. Die Frage ist: Hätte sie zu irgendeinem Zeitpunkt einen anderen Weg einschlagen können? Was macht Krieg aus einem Menschen? Rache, Wut, Angst - ist das alles was bleibt? Wie kann man vergeben und kann man überhaupt vergeben? Wir lernen nicht nur Sarats Weg kennen, sondern auch andere Beteiligte. Protokolle des Nordens für die Aufarbeitung der Schrecken des Krieges im Nachhinein, zeigen wie sich Geschichte zu Gunsten der Sieger verändert. Geschwärztes bleibt geschwärzt, vieles wird nie komplett aufgeklärt, einiges wird verharmlost und manches unter dem Teppich gekehrt. Eine Notwendigkeit um des Friedens willen. Mir hat besonders die Dynamik zu Beginn und zum Ende der Geschichte gefallen. Den Mittelteil fand ich teils etwas langatmig. Der Autor hat den Leser sehr lange im Ungewissen gelassen in welche Richtung sich die Geschichte entwickelt.

3

Wo ich es zu Anfang noch mitreißend und genial fand, flaute es in der Hälfte für mich regelrecht ab. Die Handlung zog sich teilweise und ich verlor den Draht zu den Personen - bzw. kam es mir so vor, als hatte ich ihn nie gehabt. Alles blieb ziemlich distanziert, aus der Entfernung, aber die Atmosphäre blieb immer weiter bedrückend, das hat der Autor toll gemacht. Diese Dinge, die im späteren Verlauf geschahen, berührten und ergriffen mich nicht, was das Buch letztlich für mich nicht mehr als mittelmäßig gemacht hat. Wenn mich schlimme Dinge nicht emotional berühren, habe ich keinen Bezug dazu. Und Bezug ist aber etwas, was ein Buch auf mich nehmen sollte, wenn ich es lese, vor allem, wenn es fast 500 Seiten hat und ich mit den Menschen dort viel Zeit verbringe. Man kann es durchaus lesen und wenn man den Schreibstil mag, wird man an dem Buch sicher gefallen finden. Vielleicht kann es andere tiefer ergreifen, als mich. Das wünschte ich mir.

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