Die Elenden - Les Misérables
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Beschreibung
Beiträge
Bisschen anstrengend zu lesen, durch die vielen französischen Begriffe. Außerdem schweift der Autor oft von der eigentlichen Geschichte ab. Aber man versteht die Handlungen von einigen Personen aus der Musicalverfilmung besser, wenn man das Buch gelesen hat.
"Les Misérables" habe ich absolut geliebt! Gerade der Anfang hat mir super gefallen. In der Mitte musste ich mich zwischenzeitlich etwas durchkämpfen, aber das hat sich gelohnt. Nicht nur die Story hat mir sehr gut gefallen sondern auch die Charaktere haben mich mitfiebern lassen. Definitiv ein Klassiker, den ich jedem weiterempfehlen kann!
Lieblingsbuch - unantastbar !
Das „Buch der Bücher“ - unbedingt in dieser ungekürzten Übersetzung lesen. Bitte greift nicht zu einer der unzähligen gekürzten Ausgaben. „Versprich mir, mich auf die Stirn zu küssen, wenn ich tot bin. Ich werde es fühlen.“ Ihr Kopf sank erneut auf Marius Knie und ihre Augenlider schlossen sich. Er dachte, ihre arme Seele hätte sie verlassen. Éponine blieb regungslos. Doch plötzlich, als Marius sie schon für ewig schlafend glaubte, öffnete sie langsam ihre Augen, in denen bereits die düstere Tiefe des Todes lag, und sprach zu ihm in einem Klang, dessen Anmut aus einer anderen Welt zu stammen schien: „Und, übrigens, Monsieur Marius, ich glaube, ich war ein bisschen in dich verliebt.“ . . . „Sterben ist nichts; grausam ist nur das Los, nicht zu leben.“ . „Wenn ich spreche bin ich verurteilt, wenn ich schweige bin ich verdammt.“ . „Lachen ist Sonnenschein, es treibt den Winter von den Gesichtern“ .

Mögen alle mit der Güte des Jean Valjean ihr Leben bestreiten.
Während viele seiner Zeitgenossen sich ausschließlich mit der oberen bis mittleren Gesellschaftsschicht beschäftigten, hat sich Victor Hugo der untersten Unterschicht gewidmet. Das Buch heißt somit nicht zu Unrecht Die Elenden/Les Miserables. Der Autor bleibt in seiner Geschichte nicht unparteiisch sondern bezieht als Erzähler klar Stellung. Er sympathisiert ganz deutlich mit den Studenten der Revolte vom Juni 1832. Er bringt den Verbrechern und Armen Verständnis und Mitleid entgegen, indem er den Bischof der dem Sträfling Jean Valjean Unterschlupf bietet und anschließend von diesem bestohlen wird, den Satz sagen lässt der mir wahrscheinlich lange im Gedächtnis bleiben wird: Nicht der ist schuldig, der die Sünde begeht, sondern der die Finsternis erzeugt hat Hugo romantisiert die Unterschicht und Verbrecher aber auch nicht. Er unterscheidet ganz klar zwischen "schlechten Armen" und "guten Armen", die Figur Thenardier zählt eindeutig zu den Letzteren. Dieser besitzt keinerlei Moral, während der "gute Arme" Jean Valjean ein Gewissen besitzt und lediglich wegen Mundraub und Ausbruch verurteilt wurde. Thenardier entwickelt auch keine Moral als ihm die gleiche Chance wie Valjean geboten wird. Letzterer erhält zu Anfang des Buches Silberleuchter vom Bischof, die er dazu nutzt ein Unternehmen aufzubauen, den Menschen Arbeit zu geben, ihnen einen ordentlichen Lohn zu zahlen und zahlreiche soziale Einrichtungen zu finanzieren. Thenardier erhält dieselbe Chance auf ein neues Leben am Ende des Buches, indem er viel Geld geschenkt bekommt, das er jedoch dazu nutzt sich nach Amerika abzusetzen und dort Sklavenhändler zu werden. Es gibt unter den Elenden also auch jene die nie Moral entwickeln, egal wie viel Gnade und Güte ihnen erwiesen wird. Im Gegensatz dazu der Polizist Javert, eine weitere unsympathische Figur. Javert hat jedoch ein Gewissen: Das Gesetz. Mitleid, Gnade oder Güte kennt er nicht, aber nicht weil es ihm an Moral mangelt wie Thenardier, sondern weil er als Beamter strikt nach dem Gesetz handelt. Das Gesetz ist seine Moral. Ich möchte hier nicht zu viel spoilern, aber Javert stößt etwas zu, was sein gesamtes Weltbild zusammenbrechen lässt. Dieses Ereignis ist einfach nicht mit seiner bisherigen Schwarz-Weiß-Sicht vereinbar, es bringt ihn in einen Gewissenskonflikt aus dem er nicht mehr heraus kommt. " Ihn der Gerechtigkeit ausliefern, wäre niederträchtig gewesen. Ihn freilassen war ein Verbrechen. Im ersten Fall sank er, der Beamte, unter den niedrigsten Bagnosträfling; im zweiten Fall gestand er, dass ihm ein Sträfling mehr galt als das Gesetz. Mit Entsetzen gewahrte Javert, dass sich in seiner Brust ein unbekanntes Gefühl regte, die Bewunderung für einen Sträfling, Einen Galeerensträfling achten - war das möglich? Ein mildtätiger Übeltäter! Ein sanfter, hilfsbereiter, gütiger Sträfling! Ein Sträfling, der Böses mit Gutem vergalt, Hass mit Verzeihung, der sich nicht rächte, sondern Mitleid fühlte, lieber selbst zugrunde ging, bevor er seinen Feind tötete, der jenen rettete, der ihn geschlagen – dieses Ungeheuer, Javert musste es bekennen, existierte. Dieser Zustand war nicht zu ertragen. Alle Gewissheit war verschwunden. Er kam sich vollkommen entwurzelt vor." Da dieser innere Konflikt für ihn schier unlösbar ist, ist Selbstmord für ihn der einzig logische und mögliche Ausweg. Hugo unterteilt aber nicht nur die Armen sondern auch die Reichen in "gute Reiche" und "schlechte Reiche", wobei er schreibt dass der "schlechte Arme" noch schlimmer ist als der "schlechte Reiche". Er spezifiziert dies nicht näher, nur vage anhand der Figur Thenardier. Es bleibt dem Leser überlassen, sich Gedanken über diese Aussage zu machen und ich persönlich bin noch zu keinem eindeutigen Entschluss gekommen. Für Hugo ist es nicht verboten oder schlecht Reich zu sein, der Mensch soll sogar danach streben. Er soll versuchen sich etwas Eigenes aufzubauen und damit sein Geld zu machen, nur ist der Reiche dann auch in der Verantwortung, ja sogar in der Pflicht, den Elenden zu helfen. Das klingt sehr einfach und das könnte es vielleicht auch sein, Victor Hugo jedenfalls zeigt anhand des Jean Valjeans dass es sehr gut möglich ist. Dieser zahlt seinen Arbeitern überdurchschnittlich hohe Löhne und hält angemessene Arbeitszeiten ein, sorgt für deren soziale Absicherungen, errichtet eigene Krankenhäuser für seine Arbeiter, kurzum unter seiner Hand floriert das kleine Städtchen und so gut wie kein Bewohner muss Hunger leiden oder ist arbeitslos. Nur sehr wenig von dem Geld nutzt er für eigenen Luxus. Ich möchte dieses Review schließlich mit dem Vorwort des Autors abschließen: Solange es kraft Gesetz und Sitte eine soziale Verdammnis gibt, die inmitten unserer Zivilisation künstlich Höllen schafft und der göttlichen Vorsehung ein menschliches Fatum hinzufügt, solange die drei Probleme des Jahrhunderts, die Entwürdigung des Mannes durch das Proletarierdasein, die Schändung des Weibes durch den Hunger, die Verwahrlosung des Kindes durch die geistige Finsternis, in der es gehalten wird, solange diese drei Probleme nicht gelöst sind, solange in gewissen Lebensbezirken der soziale Erstickungstod möglich ist oder, von einem noch allgemeineren Gesichtspunkt aus betrachtet, solange auf Erden Unwissenheit und Elend herrschen, dürften Bücher wie dieses hier nicht überflüssig sein.
Nach "Les Misérables" wird alles andere bedeutungslos! Weil man die Grausamkeiten, von denen Hugo erzählt, kaum ertragen kann. Weil man an dem Buch vor Schmerz und Tränen fast erstickt. Und weil man andererseits glückliche Momente findet, die ganz schlicht und einfach sein können. Weil man immer wieder etwas Hoffnung spürt. Weil man sich wünscht, es gäbe jemanden wie Jean Valjean. Es gibt Längen, die man durchhalten muss. Und teilweise wird Hugo unglaublich pathetisch, ja sogar kitschig. Und an mancher Stelle mag man sich fragen, wo der Bezug zur eigentlichen Geschichte/Erzählung liegt. Aber das alles ist unwichtig. Ich kenne nur wenige Bücher, dessen Charaktere mich so stark beeindruckt - und vielleicht meinen Blick auf die Welt ein bisschen verändert haben. Hier werden menschliche Abgründe offen gelegt - und zugleich das Gegenteil: die Fähigkeit zum Guten, zur Ehrlichkeit, zur Selbstlosigkeit und Gewissenhaftigkeit. Diese Worte veröffentlichte ich bereits vor Jahren als Buchbewertung, kurz nachdem ich „Die Elenden" gelesen hatte. Und auch heute kann ich viel mehr gar nicht dazu sagen. Es ist einfach eine erschütternde Darstellung sozialen Elends, ein gewaltiges Werk, das an eine gerechtere Gesellschaft appelliert. Und damals wie heute glaube ich, dass dieses Buch wirklich jeder einmal gelesen haben sollte.
...endlich hinter mich gebracht!
Ich hab endlich endlich dieses Buch beendet! Meine Güte war das hart. Klassiker sind ja immer so eine Sache. Nachdem mich Little Women ja echt begeistert hat, wollte ich mich mal nocheinem Klassiker widmen. Und da ich den "Les Miserables" Film sehr sehr liebe wollte ich mich daran versuchen...was ein Fehler war. Es war viel zu langatmig. Die ersten 10% hätte man komplett überspringen können und man hätte trotzdem die ganze Handlung verstanden. Auch zwischendrin gab es Passagen die einfach viel viel zu lang waren. Ich habe noch im Kopf, dass früher Bücher nach Wortanzahl bezahlt wurden (Quelle: Trust me bro (nein keine Ahnung hab das mal irgendwo aufgeschnappt😀)) und das merkt man hier halt stark. Auch die vielen französischen Eigennamen haben es mir echt schwer gemacht, aber das kann man ja eigentlich nicht kritisieren. Ich meine es ist ein Buch eines Franzosen und spielt in Frankreich! Von den Charakteren hat mir Jean Valjean (evtl. falsch geschrieben. Sorry 🙈) am besten gefallen. Seine gesamte Art hat mich echt sehr gefesselt. Alles in allem eben ein alter Klassiker. Ich bereue es nicht das Buch gelesen zu haben, wage aber zu bezweifeln, dass ich es nochmal anrühren werde ^^
I've already read this some years ago and it's still as great as I've remembered it to be. I did however not remember it to be as fast paced as it is but more detailed, which is probably because Hugo's other books I've read, which REALLY take their time to describe characters. :D However, my edition seems to be an abridged one, so who knows. This is a tale of many characters, which paths cross, a tale about moral and love. Definitely worth the reread. Edit: I just realized how abridged it is. The original has over double the pages!!! No wonder it didn't really feel like Hugo's other works. Ordered an unabridged one immediately
Hach, nicht umsonst ein Literaturklassiker. Ich liebe die Gesellschaftsromane, die sich nicht nur mit den Adligen und Reichen beschäftigen. Und die titelgebenden Elenden werden hier mit soviel Mitgefühl gezeichnet, egal wie schlecht sie sind. Und als einem sucker for revolutions brennt sich die Darstellung des Juniaufstandes 1832 mir natürlich ins Herz. Dazu noch eine Liebesgeschichte für die Ewigkeit - das Buch ist wirklich mehrere großartige Bücher in einem.
Inhalt: Jean Valjean hat gerade 19 Jahre Sträglingslager hinter sich, weil er für seine Familie ein Stück Brot gekauft hat. Er erwartet nichts mehr vom Leben, doch die Begegnung mit Herrn Myriel ändert sich Valjeans Leben. Er beginnt, Gutes zu tun und den Armen zu helfen, wo er nur kann. Als er der kranken Fantine verspricht, ihre Tochter Cosette zu ihr zu bringen, nimmt Valjeans Leben erneut eine Wendung. Er verliert alles, was er aufgebaut hat, doch das Versprechen, sich um Cosette zu kümmern, hält ihn am Leben und er setzt alles daran, das kleine Mädchen aus den Klauen der gierigen Familie Thénardier zu befreien... Meine Meinung: Es ist gar nicht so einfach, ein Buch mit über 1300 Seiten kurz zusammenzufassen. Und dabei handelt es sich bei dieser Ausgabe sogar noch um eine um ca. 400 Seiten gekürzte Ausgabe. Somit ist "Die Elenden" definitiv ein Monumentalwerk. Hugo erzählt wie gewohnt sehr ausführlich, erläutert alle Hintergründe und nimmt sich Zeit für die Geschichte. Sehr viel Zeit sogar. Dadurch erhält der geduldige Leser einen umfangreichen Einblick ins französische Leben des 19. Jahrhunderts. Alle Protagonisten haben gemein, dass ihnen das Leben mehr oder weniger übel mitgespielt hat. Manche bewahren sich trotzdem das Gute, viele aber verschliessen ihre Seele und sind nur noch auf ihren eigenen Vorteil aus. Mit einigen Figuren hat man schreckliches Mitleid (mit Fantine zum Beispiel), andere möchte man am liebsten schlagen (die Thénardier in meinem Falle). Doch Hugo hält sich vor zu werten. Er beschreibt nur, was er zu sehen bekommt, beschreibt die Lebenswege der Charaktere und wie sie zu dem wurden, was sie sind. Vieles kann man heute kann man heute gar nicht mehr nachvollziehen, aber es gibt auch ein paar Dinge, die sich in den letzten Jahren kaum verändert haben. Mit "Die Elenden" legt uns Hugo eine akribische Studie des menschlichen Handelns, Denkens und Lebens vor, ein Buch, das seinesgleichen sucht. Der Autor hat sich engagiert, ging mit offenen Augen an sein Werk heran und hat sich mit den sozialen und politischen Fragen seiner Zeit auseinandergesetzt. Da Politik nicht nur zeitlich begrenzt ist, sondern eine Handlung immer ein Ergebnis nach sich zieht, ist dieses Buch somit ein noch immer überaus wichtiges Werk, das uns unsere Verhaltensweisen und Denkarten vor Augen führt. Natürlich ist es somit ganz klar, dass sich "Die Elenden" seinen Rang im Klassikerkanon durchaus verdient hat. Hugo schreibt klar und konzentriert, weckt Gefühle im Leser und zeichnet sehr starke Bilder. Doch trotz des Elends, das hier aufgezeigt wird, hebt der Autor auch immer wieder die schönen Seiten des Lebens hervor. Als Valjean Cosette eine Puppe schenkt, zum Beispiel. Eine kleine Handlung, die jedoch so viel bewirkt hat. Auch der Witz und der Schalk lugt oft zwischen den Zeilen hervor und heitert den Leser auf. Ich bin froh, dass ich es endlich geschafft habe, dieses wichtige Buch zu lesen. Vielleicht werden die einzelnen Handlungsstränge, von denen es durchaus viele gibt, bald wieder in Vergessenheit geraten, aber die Schilderungen und Bilder werden definitiv bleiben, denn sie haben Spuren hinterlassen. Fazit: Ein Buch, dessen Inhalt man nicht unterschätzen sollte. Eines, für das man sich Zeit nehmen sollte, um seine Tragweite zu begreifen. Aber auch eine gut erzählte Geschichte mit Figuren, die zu Freunden oder Feinden werden. Victor Hugo Die Elenden HC, 6. Auflage 1993 Manesse 3-7175-8006-x Aus dem Französischen von Hugo Meier
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Beiträge
Bisschen anstrengend zu lesen, durch die vielen französischen Begriffe. Außerdem schweift der Autor oft von der eigentlichen Geschichte ab. Aber man versteht die Handlungen von einigen Personen aus der Musicalverfilmung besser, wenn man das Buch gelesen hat.
"Les Misérables" habe ich absolut geliebt! Gerade der Anfang hat mir super gefallen. In der Mitte musste ich mich zwischenzeitlich etwas durchkämpfen, aber das hat sich gelohnt. Nicht nur die Story hat mir sehr gut gefallen sondern auch die Charaktere haben mich mitfiebern lassen. Definitiv ein Klassiker, den ich jedem weiterempfehlen kann!
Lieblingsbuch - unantastbar !
Das „Buch der Bücher“ - unbedingt in dieser ungekürzten Übersetzung lesen. Bitte greift nicht zu einer der unzähligen gekürzten Ausgaben. „Versprich mir, mich auf die Stirn zu küssen, wenn ich tot bin. Ich werde es fühlen.“ Ihr Kopf sank erneut auf Marius Knie und ihre Augenlider schlossen sich. Er dachte, ihre arme Seele hätte sie verlassen. Éponine blieb regungslos. Doch plötzlich, als Marius sie schon für ewig schlafend glaubte, öffnete sie langsam ihre Augen, in denen bereits die düstere Tiefe des Todes lag, und sprach zu ihm in einem Klang, dessen Anmut aus einer anderen Welt zu stammen schien: „Und, übrigens, Monsieur Marius, ich glaube, ich war ein bisschen in dich verliebt.“ . . . „Sterben ist nichts; grausam ist nur das Los, nicht zu leben.“ . „Wenn ich spreche bin ich verurteilt, wenn ich schweige bin ich verdammt.“ . „Lachen ist Sonnenschein, es treibt den Winter von den Gesichtern“ .

Mögen alle mit der Güte des Jean Valjean ihr Leben bestreiten.
Während viele seiner Zeitgenossen sich ausschließlich mit der oberen bis mittleren Gesellschaftsschicht beschäftigten, hat sich Victor Hugo der untersten Unterschicht gewidmet. Das Buch heißt somit nicht zu Unrecht Die Elenden/Les Miserables. Der Autor bleibt in seiner Geschichte nicht unparteiisch sondern bezieht als Erzähler klar Stellung. Er sympathisiert ganz deutlich mit den Studenten der Revolte vom Juni 1832. Er bringt den Verbrechern und Armen Verständnis und Mitleid entgegen, indem er den Bischof der dem Sträfling Jean Valjean Unterschlupf bietet und anschließend von diesem bestohlen wird, den Satz sagen lässt der mir wahrscheinlich lange im Gedächtnis bleiben wird: Nicht der ist schuldig, der die Sünde begeht, sondern der die Finsternis erzeugt hat Hugo romantisiert die Unterschicht und Verbrecher aber auch nicht. Er unterscheidet ganz klar zwischen "schlechten Armen" und "guten Armen", die Figur Thenardier zählt eindeutig zu den Letzteren. Dieser besitzt keinerlei Moral, während der "gute Arme" Jean Valjean ein Gewissen besitzt und lediglich wegen Mundraub und Ausbruch verurteilt wurde. Thenardier entwickelt auch keine Moral als ihm die gleiche Chance wie Valjean geboten wird. Letzterer erhält zu Anfang des Buches Silberleuchter vom Bischof, die er dazu nutzt ein Unternehmen aufzubauen, den Menschen Arbeit zu geben, ihnen einen ordentlichen Lohn zu zahlen und zahlreiche soziale Einrichtungen zu finanzieren. Thenardier erhält dieselbe Chance auf ein neues Leben am Ende des Buches, indem er viel Geld geschenkt bekommt, das er jedoch dazu nutzt sich nach Amerika abzusetzen und dort Sklavenhändler zu werden. Es gibt unter den Elenden also auch jene die nie Moral entwickeln, egal wie viel Gnade und Güte ihnen erwiesen wird. Im Gegensatz dazu der Polizist Javert, eine weitere unsympathische Figur. Javert hat jedoch ein Gewissen: Das Gesetz. Mitleid, Gnade oder Güte kennt er nicht, aber nicht weil es ihm an Moral mangelt wie Thenardier, sondern weil er als Beamter strikt nach dem Gesetz handelt. Das Gesetz ist seine Moral. Ich möchte hier nicht zu viel spoilern, aber Javert stößt etwas zu, was sein gesamtes Weltbild zusammenbrechen lässt. Dieses Ereignis ist einfach nicht mit seiner bisherigen Schwarz-Weiß-Sicht vereinbar, es bringt ihn in einen Gewissenskonflikt aus dem er nicht mehr heraus kommt. " Ihn der Gerechtigkeit ausliefern, wäre niederträchtig gewesen. Ihn freilassen war ein Verbrechen. Im ersten Fall sank er, der Beamte, unter den niedrigsten Bagnosträfling; im zweiten Fall gestand er, dass ihm ein Sträfling mehr galt als das Gesetz. Mit Entsetzen gewahrte Javert, dass sich in seiner Brust ein unbekanntes Gefühl regte, die Bewunderung für einen Sträfling, Einen Galeerensträfling achten - war das möglich? Ein mildtätiger Übeltäter! Ein sanfter, hilfsbereiter, gütiger Sträfling! Ein Sträfling, der Böses mit Gutem vergalt, Hass mit Verzeihung, der sich nicht rächte, sondern Mitleid fühlte, lieber selbst zugrunde ging, bevor er seinen Feind tötete, der jenen rettete, der ihn geschlagen – dieses Ungeheuer, Javert musste es bekennen, existierte. Dieser Zustand war nicht zu ertragen. Alle Gewissheit war verschwunden. Er kam sich vollkommen entwurzelt vor." Da dieser innere Konflikt für ihn schier unlösbar ist, ist Selbstmord für ihn der einzig logische und mögliche Ausweg. Hugo unterteilt aber nicht nur die Armen sondern auch die Reichen in "gute Reiche" und "schlechte Reiche", wobei er schreibt dass der "schlechte Arme" noch schlimmer ist als der "schlechte Reiche". Er spezifiziert dies nicht näher, nur vage anhand der Figur Thenardier. Es bleibt dem Leser überlassen, sich Gedanken über diese Aussage zu machen und ich persönlich bin noch zu keinem eindeutigen Entschluss gekommen. Für Hugo ist es nicht verboten oder schlecht Reich zu sein, der Mensch soll sogar danach streben. Er soll versuchen sich etwas Eigenes aufzubauen und damit sein Geld zu machen, nur ist der Reiche dann auch in der Verantwortung, ja sogar in der Pflicht, den Elenden zu helfen. Das klingt sehr einfach und das könnte es vielleicht auch sein, Victor Hugo jedenfalls zeigt anhand des Jean Valjeans dass es sehr gut möglich ist. Dieser zahlt seinen Arbeitern überdurchschnittlich hohe Löhne und hält angemessene Arbeitszeiten ein, sorgt für deren soziale Absicherungen, errichtet eigene Krankenhäuser für seine Arbeiter, kurzum unter seiner Hand floriert das kleine Städtchen und so gut wie kein Bewohner muss Hunger leiden oder ist arbeitslos. Nur sehr wenig von dem Geld nutzt er für eigenen Luxus. Ich möchte dieses Review schließlich mit dem Vorwort des Autors abschließen: Solange es kraft Gesetz und Sitte eine soziale Verdammnis gibt, die inmitten unserer Zivilisation künstlich Höllen schafft und der göttlichen Vorsehung ein menschliches Fatum hinzufügt, solange die drei Probleme des Jahrhunderts, die Entwürdigung des Mannes durch das Proletarierdasein, die Schändung des Weibes durch den Hunger, die Verwahrlosung des Kindes durch die geistige Finsternis, in der es gehalten wird, solange diese drei Probleme nicht gelöst sind, solange in gewissen Lebensbezirken der soziale Erstickungstod möglich ist oder, von einem noch allgemeineren Gesichtspunkt aus betrachtet, solange auf Erden Unwissenheit und Elend herrschen, dürften Bücher wie dieses hier nicht überflüssig sein.
Nach "Les Misérables" wird alles andere bedeutungslos! Weil man die Grausamkeiten, von denen Hugo erzählt, kaum ertragen kann. Weil man an dem Buch vor Schmerz und Tränen fast erstickt. Und weil man andererseits glückliche Momente findet, die ganz schlicht und einfach sein können. Weil man immer wieder etwas Hoffnung spürt. Weil man sich wünscht, es gäbe jemanden wie Jean Valjean. Es gibt Längen, die man durchhalten muss. Und teilweise wird Hugo unglaublich pathetisch, ja sogar kitschig. Und an mancher Stelle mag man sich fragen, wo der Bezug zur eigentlichen Geschichte/Erzählung liegt. Aber das alles ist unwichtig. Ich kenne nur wenige Bücher, dessen Charaktere mich so stark beeindruckt - und vielleicht meinen Blick auf die Welt ein bisschen verändert haben. Hier werden menschliche Abgründe offen gelegt - und zugleich das Gegenteil: die Fähigkeit zum Guten, zur Ehrlichkeit, zur Selbstlosigkeit und Gewissenhaftigkeit. Diese Worte veröffentlichte ich bereits vor Jahren als Buchbewertung, kurz nachdem ich „Die Elenden" gelesen hatte. Und auch heute kann ich viel mehr gar nicht dazu sagen. Es ist einfach eine erschütternde Darstellung sozialen Elends, ein gewaltiges Werk, das an eine gerechtere Gesellschaft appelliert. Und damals wie heute glaube ich, dass dieses Buch wirklich jeder einmal gelesen haben sollte.
...endlich hinter mich gebracht!
Ich hab endlich endlich dieses Buch beendet! Meine Güte war das hart. Klassiker sind ja immer so eine Sache. Nachdem mich Little Women ja echt begeistert hat, wollte ich mich mal nocheinem Klassiker widmen. Und da ich den "Les Miserables" Film sehr sehr liebe wollte ich mich daran versuchen...was ein Fehler war. Es war viel zu langatmig. Die ersten 10% hätte man komplett überspringen können und man hätte trotzdem die ganze Handlung verstanden. Auch zwischendrin gab es Passagen die einfach viel viel zu lang waren. Ich habe noch im Kopf, dass früher Bücher nach Wortanzahl bezahlt wurden (Quelle: Trust me bro (nein keine Ahnung hab das mal irgendwo aufgeschnappt😀)) und das merkt man hier halt stark. Auch die vielen französischen Eigennamen haben es mir echt schwer gemacht, aber das kann man ja eigentlich nicht kritisieren. Ich meine es ist ein Buch eines Franzosen und spielt in Frankreich! Von den Charakteren hat mir Jean Valjean (evtl. falsch geschrieben. Sorry 🙈) am besten gefallen. Seine gesamte Art hat mich echt sehr gefesselt. Alles in allem eben ein alter Klassiker. Ich bereue es nicht das Buch gelesen zu haben, wage aber zu bezweifeln, dass ich es nochmal anrühren werde ^^
I've already read this some years ago and it's still as great as I've remembered it to be. I did however not remember it to be as fast paced as it is but more detailed, which is probably because Hugo's other books I've read, which REALLY take their time to describe characters. :D However, my edition seems to be an abridged one, so who knows. This is a tale of many characters, which paths cross, a tale about moral and love. Definitely worth the reread. Edit: I just realized how abridged it is. The original has over double the pages!!! No wonder it didn't really feel like Hugo's other works. Ordered an unabridged one immediately
Hach, nicht umsonst ein Literaturklassiker. Ich liebe die Gesellschaftsromane, die sich nicht nur mit den Adligen und Reichen beschäftigen. Und die titelgebenden Elenden werden hier mit soviel Mitgefühl gezeichnet, egal wie schlecht sie sind. Und als einem sucker for revolutions brennt sich die Darstellung des Juniaufstandes 1832 mir natürlich ins Herz. Dazu noch eine Liebesgeschichte für die Ewigkeit - das Buch ist wirklich mehrere großartige Bücher in einem.
Inhalt: Jean Valjean hat gerade 19 Jahre Sträglingslager hinter sich, weil er für seine Familie ein Stück Brot gekauft hat. Er erwartet nichts mehr vom Leben, doch die Begegnung mit Herrn Myriel ändert sich Valjeans Leben. Er beginnt, Gutes zu tun und den Armen zu helfen, wo er nur kann. Als er der kranken Fantine verspricht, ihre Tochter Cosette zu ihr zu bringen, nimmt Valjeans Leben erneut eine Wendung. Er verliert alles, was er aufgebaut hat, doch das Versprechen, sich um Cosette zu kümmern, hält ihn am Leben und er setzt alles daran, das kleine Mädchen aus den Klauen der gierigen Familie Thénardier zu befreien... Meine Meinung: Es ist gar nicht so einfach, ein Buch mit über 1300 Seiten kurz zusammenzufassen. Und dabei handelt es sich bei dieser Ausgabe sogar noch um eine um ca. 400 Seiten gekürzte Ausgabe. Somit ist "Die Elenden" definitiv ein Monumentalwerk. Hugo erzählt wie gewohnt sehr ausführlich, erläutert alle Hintergründe und nimmt sich Zeit für die Geschichte. Sehr viel Zeit sogar. Dadurch erhält der geduldige Leser einen umfangreichen Einblick ins französische Leben des 19. Jahrhunderts. Alle Protagonisten haben gemein, dass ihnen das Leben mehr oder weniger übel mitgespielt hat. Manche bewahren sich trotzdem das Gute, viele aber verschliessen ihre Seele und sind nur noch auf ihren eigenen Vorteil aus. Mit einigen Figuren hat man schreckliches Mitleid (mit Fantine zum Beispiel), andere möchte man am liebsten schlagen (die Thénardier in meinem Falle). Doch Hugo hält sich vor zu werten. Er beschreibt nur, was er zu sehen bekommt, beschreibt die Lebenswege der Charaktere und wie sie zu dem wurden, was sie sind. Vieles kann man heute kann man heute gar nicht mehr nachvollziehen, aber es gibt auch ein paar Dinge, die sich in den letzten Jahren kaum verändert haben. Mit "Die Elenden" legt uns Hugo eine akribische Studie des menschlichen Handelns, Denkens und Lebens vor, ein Buch, das seinesgleichen sucht. Der Autor hat sich engagiert, ging mit offenen Augen an sein Werk heran und hat sich mit den sozialen und politischen Fragen seiner Zeit auseinandergesetzt. Da Politik nicht nur zeitlich begrenzt ist, sondern eine Handlung immer ein Ergebnis nach sich zieht, ist dieses Buch somit ein noch immer überaus wichtiges Werk, das uns unsere Verhaltensweisen und Denkarten vor Augen führt. Natürlich ist es somit ganz klar, dass sich "Die Elenden" seinen Rang im Klassikerkanon durchaus verdient hat. Hugo schreibt klar und konzentriert, weckt Gefühle im Leser und zeichnet sehr starke Bilder. Doch trotz des Elends, das hier aufgezeigt wird, hebt der Autor auch immer wieder die schönen Seiten des Lebens hervor. Als Valjean Cosette eine Puppe schenkt, zum Beispiel. Eine kleine Handlung, die jedoch so viel bewirkt hat. Auch der Witz und der Schalk lugt oft zwischen den Zeilen hervor und heitert den Leser auf. Ich bin froh, dass ich es endlich geschafft habe, dieses wichtige Buch zu lesen. Vielleicht werden die einzelnen Handlungsstränge, von denen es durchaus viele gibt, bald wieder in Vergessenheit geraten, aber die Schilderungen und Bilder werden definitiv bleiben, denn sie haben Spuren hinterlassen. Fazit: Ein Buch, dessen Inhalt man nicht unterschätzen sollte. Eines, für das man sich Zeit nehmen sollte, um seine Tragweite zu begreifen. Aber auch eine gut erzählte Geschichte mit Figuren, die zu Freunden oder Feinden werden. Victor Hugo Die Elenden HC, 6. Auflage 1993 Manesse 3-7175-8006-x Aus dem Französischen von Hugo Meier